Es wird kompliziert
Wenn nichts mehr passiert
Geschlafen wird am Jahresende
Monotonie
Ist die falsche Therapie
Weil man sich spurlos verschwendet
Ist mein Konto schlank
Wechsel ich schnell die Bank
Jedes Ändern ist ein Anfang
Ist die Arie aus
Verlass ich das Opernhaus
Ich hab die Geschichte nicht verstanden
Und kommt erstmal der Sinn abhanden
Bleibt in mir kein Stein auf dem anderen
Denn wenn ich mich verlier
Und es fällt mir
Schwer mich wieder zu finden
Dann folg ich stur
Meiner Spur
Durch mein Empfinden
Durch alle meine Sünden
Bis auf den Grund meiner Natur
Wenn es einfach wär
Wär alles verkehrt
Hauptsache, es geht an die Reserven
Gibts ein Problem
Kann ich nicht widerstehen
Such mein Heil in anderer Leute Scherben
Kanns mir schnell mit mir verderben
Mein ärgster Gegner werden
Denn wenn ich mich verlier
Und es fällt mir
Schwer mich zu finden
Dann folg ich stur
Meiner Spur
Durch das Empfinden
Durch alle meine Sünden
Bis auf den Grund meiner Natur
Bin mein Grund, meine Natur
Herbert Grönemeyer über "Spur":
Das ist so dieses Lonesome Cowboy Ding. Aber auch über jemanden, der immer versucht hat, (über) die Grenzen zu gehen. Dabei natürlich auch das Risiko geht, dass er sich dadurch übernimmt. Er sucht das Heil auch in anderer Menschen Scherben. Der ist auch ständig in so einer Retterfunktion. Der aber als Cowboy, wenn er dann wieder weg reitet, die einzige Chance sieht, sich zu erden, indem er versucht, sich zu finden. Ein bisschen dieses Lonesome Cowboy Lied. Dieses Ausreißen. Die Sehnsucht nach Einsamkeit. Mit sich selber allein sein. So ein bisschen Lost Highway. Das war der allerletzte Text, den ich geschrieben habe. Da wusste ich auch nicht so recht, was schreibst du jetzt noch. Habe ich dann mit Arezu Weitholz zusammen geschrieben. Und fand so ein paar Sachen ganz lustig. Wenn ich in der Oper sitze und halt es nicht aus, weil mich die Geschichte langweilt. Ich muss raus hier. Wenn ich was nicht versteh – ein bisschen analog zu dem „Ich versteh nur was ich seh“ – da kapier ich nichts. Und wenn ich mit mir im Unreinen bin, mach ich mich wahnsinnig und muss wieder zur Ruhe kommen. Der Versuch, ein deutsches Cowboy-Lied zu schreiben. Weil das musikalisch auch da war, die Gitarren das vorgaben. Der Gitarrenfilz. Dieser Beat. Große amerikanische Straßen. Einsam irgendwo wegfahren und dann wieder zu sich kommen. Wer bist du eigentlich? Was machst du hier eigentlich? Du gehst nur an deine Reserven und prügelst das Letzte aus dir raus. Wie erdest du dich wieder? Erden kannst du dich am Besten, wenn du in Ruhe für dich bist und keiner will was von dir. Ein bisschen das Einzelkämpfertum.
marlon75
vor 17 Jahren / 33.Und vorallem das Lied kann man bestimmt durch das Intro und das Outro ziemlich in die Länge ziehen. Herbert genießt ja das Bad in der Menge und den langen Steg quer durch das ganze Stadion muss er jauch dann auch noch gehen
Wir werden sehen....