Du hast geschworen, mich immer zu lieben
War nicht nur gelogen, war maßlos übertrieben
Es hat sich ausgeklügelt, ist entzwei
Du parktest deinen Ärger auf all meinen Plätzen
Ich musste nur noch den Sandsack ersetzen
Die Liebe als Tiefschlag ist vorbei
An mir hat dir plötzlich nichts mehr gefallen
Hast mich eiskalt bloßgestellt vor allen
Jede meiner Regungen ging dir nur noch gegen den Strich
Meine Liebesschwüre entlockten dir ein müdes Lächeln
Mir war als wolltest du dich nur noch rächen
Als stünde ich lebenslänglich vor Gericht
Es ist so gut ohne dich
Es geht so gut ohne dich
Es ist einfach herrlich
Ganz ohne dich
Deine Augen waren da nur um mich zu durchbohren
War ich bester Dinge, warst du schockgefroren
Du hast mir jeden Spass geneidet und zerstreut
Ansonsten hast du nur noch durch mich durchgesehen
Liebe wurde immer mehr zum Vergehen
Und ich tat dir zuletzt nicht mal mehr leid
Das Blatt hat sich zum Glück endlich gewendet
Fuer mich ist die grausame Folter beendet
Und tiefe Löcher gibts so gut wie nie
Für mich ist das Leben endlich wieder ein Fest
Und keiner regnet mir auf mein Podest
Und keiner zerrt mich aus meiner Euphorie
Es ist so gut ohne dich
Es geht noch mal so gut
So ohne dich
Keiner, der seine Launen rücksichtslos auslebt
Der hofft, dass einem auch das Wasser zum Hals steht
Der einen für seine eigene Kälte schuldig spricht
Du wolltest mich seelenruhig abservieren
Du sahst mich schon auf allen vieren
Doch du kanntest mich nicht richtig.
Es ist so gut ohne dich
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Herbert Grönemeyer über "Ohne dich":
Das ist der Zustand, wenn man sich von jemandem trennt und denkt, das wird alles nichts, das ist grausam. Derjenige lässt einen langsam auch am langen Arm verhungern. So ein bisschen wie „Flugzeuge im Bauch“, aber in positiv. Man hat eine Situation, in der man noch liebt, aber der andere merkt das, genießt das, will einen aber so ganz langsam abservieren. Dann zieht man irgendwann die Reißleine und kann sich gar nicht vorstellen, ohne den anderen klarzukommen, stellt aber plötzlich fest, warum hab ich das nicht schon drei Jahre früher getan. Der dann einfach freudig sagt: Es geht mir im Grunde genommen viel besser. Das kann man sich theoretisch gar nicht vorstellen, aber das ist wieder dasselbe: wenn man es nicht ausprobiert, dann erfährt man es auch nicht. Der hat es halt ausprobiert, hat die Reißleine gezogen und findet das einfach wunderbar. Schickt der Liebsten oder dem Liebsten die freudige Nachricht hinterher, mir geht es richtig gut, mir es geht es sogar noch besser oder doppelt so gut als in der Zeit, als ich mit dir zusammen war. Das überrascht mich selber. Das Leben hat’s gut gemeint. Die Entscheidung war richtig, dass ich gegangen bin. Für denjenigen, der Gefühle investiert hat, ist das sicherlich der schwerste Schritt, aber…such mal was anderes. Sicherlich ist das auch gesunder Sarkasmus, aber sicherlich auch das, was man sich nicht vorstellen kann. Ich glaube, wenn man sich von Zwängen befreit, selbst, wenn man die lieb gewonnen hat, ist es auch die Chance des Neuanfangs. Und das kann einem richtig gut tun und oft Kräfte freisetzen. Derjenige, der das erlebt, sich sagt, hätte ich gar nicht gedacht, dass es mir noch einmal so richtig gut geht. Klar, natürlich ist das auch ein bisschen sarkastisch. Musikalisch war das eine Nummer, die ich im Studio ganz kurz vor dem Abschluss des Albums geschrieben habe. Wollte ich noch unbedingt aufnehmen, obwohl wir eigentlich gar keine Zeit mehr hatten. Das ist auch quasi das Demo, das haben wir in einer Stunde eingespielt. Da ist auch nichts mehr dran geändert worden.
Feechen
vor 18 Jahren / 41.Grad ganz laut, die armen Nachbarn