Du dockst in keinem Hafen an
Du bist im Dauerlauf
Du hättest gern eine Neuigkeit
Weil du an’s Unfassbare, weil du an Wunder glaubst
Es wird kommen, wie es kommen wird
Du hast ein riesengrosses Ziel
Du träumst von der zweiten Geburt
Vom Neubeginn, von dem überbordenden Gefühl
Liebe liegt nicht in der Luft
Liebe kommt von ganz allein
Liebe ist eher ein Versuch
Aber sie verändert einen
Liebe ist ein wirres Gemisch
Glück ein ultraleichtes Gas
Und die beiden kennen sich,
Nur was hilft dir das
Liebe liegt nicht in der Luft
Sie ist nicht alles, was du brauchst
Sie funktioniert nach dem Zufallsprinzip
Irgendwann trifft sie dich auch
Und hat sie dich erst einmal erwischt
Ist es anders als du glaubst
Sie löscht deine Probleme nicht
Aber sie verändert dich
Doch eines Tages
Steht sie aufgebaut vor dir
Dir verschlägts die Sprache
Es wird dir alles leicht zuviel
Und du wankst, schwingst, geniesst
Und fühlst endlich, wie du fliegst
Dass du fliegst
Liebe liegt nicht in der Luft
Liebe kommt von ganz allein
Liebe ist eher ein Versuch
Aber sie verändert einen
Liebe erspart dir keinen Alltag
Bricht nicht die Wolken auf
Liebe schmeisst nicht ständig Reis
Aber sie macht dich leicht
Im Kopf die Leinen los
Treue geschworen
Und dann raus in die unendliche Weite
Was kümmert dich das Morgen gross
Du hast deine Zeit längst verlorn
Dies ist dein wohlverdientes Heute
Liebe ist kein Automat
Liebe gibts nur als Kredit
Liebe ist keine gute Tat
Aber sie verändert dich
Liebe erspart dir keinen Alltag
Reisst nicht jeden Himmel auf
Liebe schmeisst nicht ständig Reis
Aber sie macht dich leicht
Liebe erspart keine Konfusion
Ãœberwindet nicht jede Angst
Liebe redet manchmal Mist
Aber sie ist ein Neuanfang
Herbert Grönemeyer über "Liebe liegt nicht":
Liebe liegt nicht in der Luft ist halt ein Spaßlied mit diesen ganzen Liebesliedern. Eben auch angelehnt an „All You Need Is Love“. Ich singe dann auch: Liebe ist nicht alles, was du brauchst. Drehe das halt um, zum Schluss der Platte. Was kannst du über Liebe sagen? Im Grunde genommen ist das der Schlusstusch. Ein bisschen wie im Theater auch. Alle kommen an die Rampe und singen noch mal irgendeinen Kappes. Da wollte ich am Schluss noch mal eine große Koda dranhängen. Dachte, über Liebe würde ich eben singen: Liebe ist ja alles schön und gut, ist auch alles wunderbar, aber man soll nicht denken – das ist auch nichts hoch Intellektuelles – dass das alles löst. Oft träumt man ja, au ja, wenn ich jetzt jemanden hätte, wenn ich den treffe und könnte mich neu verlieben, dann lösen sich parallel alle meine Probleme. Das stimmt einfach so nicht. Liebe löst überhaupt keine Probleme, nur Liebe kann einen stützen, an seinen Problemen besser herumzufummeln, als wenn man alleine wäre. Aber die Liebe an sich regelt gar nichts, sie tut einem aber gut, bringt einen anders drauf, aber das war’s dann auch. Mehr ist da auch nicht. Liebe löst auch nicht die Probleme der Welt. Im Grunde genommen ist das ein Wortspiel, kein intellektueller Exkurs. Eben nicht „All You Need Is Love“, sie ist nicht alles, was du brauchst, aber sie tut dir gut. Ein bisschen reduzierter. Sicherlich musikalisch ein rückblickender, ein klassischerer Grönemeyer, ein klassischer Rock-Track. Theatralische Streicher. Doors’ Whiskey-Bar. Brechtsche Streicher. Sehr theatralisch. Großes Finale. Ich hatte schon endlose Seiten geschrieben, was Liebe alles nicht macht. Das war dann aber völlig peinlich. Dann habe ich alles zusammengekocht. Das Einzige, was ich ganz gut finde: Liebe schmeißt nicht ständig Reis. Einfach ein Schlusslied. Im Kopf die Leinen los. Am Schluss noch einmal das Motto der Platte. Im Kopf die Leinen los, Treue geschworen und nichts wie raus in die unendliche Weite. Komm, hör dir die Platte an oder hör die eine andere Platte an, was auch immer. Zermartere dir nicht das Hirn und freu dich für die nächsten vier Minuten am Leben. Eignet sich auch als Schluss für ein Konzert. Das ist dann der Schluss. Am Anfang fängt es relativ opulent an mit „Stück vom Himmel“ und hört dann auch mit dieser Koda relativ theatralisch auf. Dazwischen spielt sich ein kleines Stück vom Leben ab. Insofern ist die Platte etwas linearer, ist für mich wie ein zusammenhängendes Stück fast. Sie springt jetzt nicht ständig hin und her, sondern ist etwas kompakter. Das ist mir bis jetzt so noch nicht gelungen. Sie hat ihre eigene Farbe. Kann man sich gut anhören und sie ist nicht wie „Mensch“, das ist mir auch sehr wichtig. Ich bin froh, dass es sie gibt, und bin auch froh, dass ich sie jetzt fertig habe.
Knuti
vor 16 Jahren / 169.Da freu ich mich doch glatt mal schnell wieder
auf Berlin....Oh wie wird das schön....
Liebe liegt nicht in der Luft...................