Konzerte fallen wegen Corona aus

[vinto]

Je länger ich darüber nachdenke, umso bitterer wird es. Warum kippt man direkt die ganze Produktion. Ich verstehe das nicht ....

[Leuchtturm]

Ich glaube das ist auch für Herbert, alle Musiker*innen und allen weiteren Beteiligten sehr bitter. Auf fb wurde geschrieben, dass die Situation sehr kompliziert sei, keine Hallen wegen der ganzen Nacholkonzerte, kein Personal, keine Trucks. Leicht ist die Entscheidung ganz sicher nicht gefallen. Aber ich glaube, wenn es irgendeine andere Möglichkeit gegeben hätte, wäre die auch genutzt worden.

[Vetti]

Ich wäre aus Wien nach Gelsenkirchen angereist. In meiner Euphorie letztes Jahr im Juni die Karten gekauft und telefonisch bei Ibis gebucht.Das ging damals nur per Frühbucherrate und da wir nicht mehr ganz taufrisch sind und uns noch die Anholter Schweiz und Zoom geben wollten, hab ich von 26.-30.5. gebucht. Musste sofort bezahlen. Als ich was ändern wollte, hab ich erfahren müssen, dass Frühbucherraten nicht stornierbar sind und bereits Bezahltes nicht rückerstattet wird.
Falls wer Lust hat, vom 26.-30.5. in Gelsenkirchen bei Ibis Styles zu wohnen (inkl.Frühstück), ich verschenk es. Um die nötigen Änderungsmodalitäten müsste sich derjenige allerdings selbst kümmern.
Ich werde zwar Ibis nochmals anschreiben, ob eine Teilerstattung möglich ist, sehe aber da nicht wirklich eine Chance.
930 km sind mir dann doch zu weit ohne Konzert.

[Bloß geliebt]

So manches was ich über die Hintergründe der ersatzlosen Absage denke schreibe ich besser mal nicht ins öffentliche Internet.

Meine Gefühlslage ist immer noch zwischen Wut und Enttäuschung. JJ hat es ja schon angemerkt. Wie schafft man es, dass so viele aus Crew und Band und sogar der Künstler selbst gleichzeitig positiv werden - wenn man doch vorher so sehr auf Sicherheit gesetzt hat, Rehearsals Open Air gespielt hat usw.?
So ganz erschließt mir das immer noch nicht.
Was mich am allermeisten gestört hat ist die Kurzfristigkeit. Das muss sich doch abgezeichnet haben und nicht erst 36 Stunden vor Konzertbeginn in Hannover.

Dass man auch in COVID-Zeiten sicher touren kann und sogar bei einem Ausfall innerhalb der Band weiterspielen kann hat vor einigen Wochen meine Lieblingsrockband aus den USA bewiesen. Deren Europa-Tour durch 12 Länder war logistisch so gut geplant, dass sie es von Helsinki bis Antwerpen durchziehen konnten. Die Crew-Mitglieder mussten übrigens sogar außen Masken tragen.

Tjo und dann sagt man natürlich gleich die komplette Tour ab und nicht nur die ersten zwei Konzerte. Hier darf man sich dann schon fragen ob nicht auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt haben.

Man hätte ja auch auf 2023 verschieben können - der erste Teil der "Mensch" Open Air Tour war ja auch 2003. Dass man für dieses Jahr nicht mehr so einfach Stadien und eine Olympiahalle buchen kann ist nachvollziehbar. Für nächstes Jahr gäbe es aber ziemlich sicher noch genug Optionen.

[Schwababub]

Ich kann es immer noch nicht so recht fassen, man möchte es einfach nicht wahr haben wollen. Es ist derzeit eine unwohle Leere, die man kaum beschreiben kann. Natürlich ist auch etwas Ärger/Wut dabei gerade wegen der kurzfristigen Entscheidung. Erst am Montag habe ich die Bahnverbindungen erneut umgebucht, da ich eine so kurzfristige Absage für unmöglich hielt. Stornieren durch den Super-Sparpreis unmöglich.

Dass die Tour ohne Ersatz gestrichen wird, ist teilweise nachzuvollziehen jedoch mega schade. Bei der Mensch-Tour damals war ich noch nicht live dabei, die Vorfreude auf diese Tour war dementsprechend groß. Für mich hätte es vermutlich einige persönliche Live-Premieren gegeben, die leider verwehrt bleiben. Dass Nachholtermine für dieses Jahr, aus bekannten Gründen, schwer zu finden sind, ist verständlich. Die geplante Album-Veröffentlichung hat wahrscheinlich auch eine Rolle gespielt.

Die Kurzfristigkeit der Absage ist wie ein Schlag ins Gesicht. Vielleicht wollte man es solange rauszögern, um eine Absage nicht voreilig zu treffen und solange warten bis es wirklich nicht mehr anders geht. In Betracht der Absage wirkt die Bekanntgabe der Tour 2023 wie eine Art „Plan B“ und die Durchführung der Mensch-Tour war bereits bei Bekanntgabe der Daten, vergangenen Dienstag, unsicher. Das man etwas in der Hinterhand hat, falls die aktuelle Tour abgesagt werden sollte, um den Unmut gering zu halten: „Es wird weitergehen nächstes Jahr“. Der Gedankengang ist mir irgendwie sofort gekommen, vermutlich ist es doch die Enttäuschung die mit rein spielt und zu viel Spekulation. Denn auch beretis während DJ 2015 wurden ja die Konzerte für 2016 angekündigt.

Aber man kann so viel spekulieren. Letztendlich kann man an der Situation nichts rütteln. Es ist nur zu hoffen das alle Betroffenen auf einem schnellen Weg der Genesung sind und es nächstes Jahr weitergeht.

[Ralf2001]

Zitat von Schwababub

Ich kann es immer noch nicht so recht fassen, man möchte es einfach nicht wahr haben wollen. Es ist derzeit eine unwohle Leere, die man kaum beschreiben kann. Natürlich ist auch etwas Ärger/Wut dabei gerade wegen der kurzfristigen Entscheidung. Erst am Montag habe ich die Bahnverbindungen erneut umgebucht, da ich eine so kurzfristige Absage für unmöglich hielt. Stornieren durch den Super-Sparpreis unmöglich.

Dass die Tour ohne Ersatz gestrichen wird, ist teilweise nachzuvollziehen jedoch mega schade. Bei der Mensch-Tour damals war ich noch nicht live dabei, die Vorfreude auf diese Tour war dementsprechend groß. Für mich hätte es vermutlich einige persönliche Live-Premieren gegeben, die leider verwehrt bleiben. Dass Nachholtermine für dieses Jahr, aus bekannten Gründen, schwer zu finden sind, ist verständlich. Die geplante Album-Veröffentlichung hat wahrscheinlich auch eine Rolle gespielt.

Die Kurzfristigkeit der Absage ist wie ein Schlag ins Gesicht. Vielleicht wollte man es solange rauszögern, um eine Absage nicht voreilig zu treffen und solange warten bis es wirklich nicht mehr anders geht. In Betracht der Absage wirkt die Bekanntgabe der Tour 2023 wie eine Art „Plan B“ und die Durchführung der Mensch-Tour war bereits bei Bekanntgabe der Daten, vergangenen Dienstag, unsicher.

Eine Tour wie auch die für 2023 plant man nicht mal eben in ein paar Tagen, das ist seit Monaten vorbereitet, das hat jetzt mit der Mensch-Absage nix zu tun!

Und zurückhalten kann man bei Corona auch nichts, die positiven Test werden wohl tatsächlich erst kurzfristig vor Tourbeginn aufgetreten sein als man in den letzten Proben war (da ist das Risiko ja auch am größten, weil man sich am nähsten ist).

Ist halt sehr dumm gelaufen.

[JJ]

Ich habe gerade mal nachgeschaut: 94,10 € haben die Fahrkarten nach Hannover und Hamburg zusammen gekostet, die nicht erstattet werden; ich bedauere jeden, dem es ähnlich geht, ob mit Fahrkarten, Hotelbuchungen oder was auch immer sonst an der Organisation dranhängr und nun fürn Arsch ist.


Unterm Strich aber, so beschissen es auch alles sein mag, hätte es auch deutlich schlimmer kommen können: Beispielsweise, wenn die Absage heute erfolgt wäre (was viele auf dem Weg nach Hannover womöglich überhaupt nicht mitbekommen hätten)...oder wenn Hannover stattgefunden hätte und morgen alles abgesagt worden wäre, dann wäre das Geschrei auch groß, von manchen vielleicht noch größer als jetzt.


Gleich direkt alles ersatzlos zu streichen finde ich auch einen sehr radikalen Schritt, immerhin die riesigen Fußballstadien sollten jetzt auch noch kurzfristig was frei haben, aber jetzt, wo es sich nicht mehr ändern lässt, ist es halt so.


Ein Gedanke übrigens, der noch nicht geäußert wurde: Wenn Frank noch Teil der Band ist und bei den Proben dabei war, dürfte er mit einer möglichen schweren Vorerkrankung und einer zweifelsohne übermäßig strapazierten Lunge der gefährdetste aus der Band sein, ich hoffe, er ist verschont geblieben.


Einige kleine positive Aspekte kann man auch an dem ganzen sehen (man muss danach suchen, aber es gibt sie):


- Diejenigen, die heute mit dem Zug nach Hannover gereist wären, sind wahrscheinlich einer noch größeren als sonst ohnehin zu erwartenden Horde von stinkbesoffenen Vollidioten entgangen, die sich im ÖPNV selbst von der Maskenpflicht befreien.


- Die Arena in Leipzig und das Stadion in Hamburg werden noch einige Jahre weiter den Luxus genießen, dass als bisher letztes Grönemeyer-Lied ein extrem seltenes und höchst unerwartetes gespielt wurde.


- Niemand wird in den nächsten Wochen (zumindest nicht auf Konzerten) genötigt, 5 € und mehr für ein kleines Getränk auszugeben.


Es hat übrigens auch noch niemand ein Wort über die organisierten Leergutsammler verloren, die jetzt 8 mal komplett leer ausgehen, obwohl sie die Einnahmen vielleicht schon einkalkuliert hatten...


Vielleicht, was die Hoffnung auf Kein Pokal angeht, wird es ja in 34 Jahren in der Kurmuschel etwas, ansonsten fürchte ich, dass dieser Zug jetzt endgültig abgefahren sein dürfte...


...und ein kleiner abschließender Gedanke noch: Wenn in einer Welt, in der Grundschüler abgeknallt werden, in Osteruopa Krieg herrscht und sich eine zweite Epidemie aufbaut, das größte Problem darin besteht, dass eine Tournee nicht stattfindet, dann kann es einem doch gar nicht so schlecht gehen.