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#1 |
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Kreuzt deinen Weg
Registriert seit: 01.05.2012
Beiträge: 199
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Diskussion erledigt!
So alleine bist Du mit der Meinung nicht, beenie! Ich schließe mich Dir an!!!
Die Alltagsstruktur eines Oberstufenschülers des Gymnasiums erachte auch ich keinesfalls als exhorbitant zu hoch. Ich kenne einige Abiturienten, die nach 12 Jahren ihre allgemeine Hochschulreife erlangt haben. Keine(r) von denen musste auch nur eine Abiparty am Freitag Abend absagen! Der Kater am Tag danach und der damit verbundene Arbeitsausfall inklusive! Keine(r) von denen wird nach Eintritt in das Berufsleben jemals wieder ein so hohes Freizeitbudget haben! Und ich wage zu behaupten, dass die allerwenigsten, die das Abitur nach 12 Jahren nicht geschafft haben, dies nach 13 Jahren erreicht hätten. Ich weiß, dass es hier Ausnahmen geben mag. Der/die ein oder andere hätte mit einem Jahr mehr vielleicht noch an Reife dazugewonnen, um es zu packen. Aber das sind m.E. Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Viel extremer finde ich jedoch das, was einen Abiturienten dann im Studium erwartet (so er diesen Weg denn wählt). Ein Student hat 6 von 12 Monate vorlesungsfreie Zeit im Jahr, ein Freizeitbudget, das nur noch Arbeitslose überbieten und auch während der Semester Freiräume in der Woche, die sich in der ausgeprägten Partykultur wiederspiegeln. Doch gejammert wird auch dort: Straffere Pläne durch das Bachelor/Master-System etc. Mit Berufsvorbereitung haben viele Studiengänge nur am Rande zu tun. 5-6 Jahre Theorie, gespickt mit wenig Verantwortung und einem dem Alter und Entwicklungsstand nicht gerecht werdenden Freizeitgrad: Viele Ansätze für Verbesserungen. "Es verläuft sich die Theorie Sie kennt genau das Was und Wie, Sie spricht nur, damit’s sie gibt Sie verfliegt sonst ins Nichts" Aber ich werde Off-Topic und betrete hier ein sicherlich sehr weites Feld. Ich weiß, dass nicht jeder Studiengang gleich ist und dass viele Studenten die freie Zeit auch sinnvoll nutzen oder gar brauchen um einem Nebenjob nachzugehen. Deshalb sähe eine Bildungsreform bei mir auch deutlich mehr Investitionen in Schule und Studium vor, sodass Eltern auch ohne Nebenjob entlastet würden. Darauf aubauend würde ich dann allerdings auch das Studium straffen und einiges an Ferien mit berufspraktischen Elementen ersetzen, die über das Maß des ein oder anderen Praktikums hinaus gingen.
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Verramsch nicht Dein Etwas, bleib fremd und stark, im Zwielicht und Schatten, entzieh Dich dem Markt. Verteidige Deine Grenzen. Du bist das, was keiner sieht. Jeder braucht zum Überleben, sein intimes Sperrgebiet. ___________________________ Denke Dich weit, wenn Du schweigst. Vertritt schräge Thesen und was immer Du weißt |
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#2 | ||||||
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Reinkarnation des Bösen
Registriert seit: 05.01.2013
Beiträge: 9
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Herzlichen Glückwunsch, Chefkritiker!
Du hast es tatsächlich geschafft, dass ich mich hier schneller zurückmelde und neu registriere, als es mir eigentlich lieb ist. Aber deine vollkommen realitätsfremde Antwort kann ich einfach nicht im Raum stehen lassen. Man könnte fast meinen, dass du zum Kreise derjenigen gehörst, die sich den Bologna-Prozess ausgedacht haben. Zitat:
Zitat:
Was wünschst du dir? Nur Elite-Schüler, die einzig und alleine für ihre Bildung leben, vorbestimmte Berufe erlernen und denen sämtlicher Spaß aberkannt wird? 1984 nicht als kritisches Buch verstanden? Zitat:
Genau so klingst du. Es kann doch nicht dein Ernst sein, den Schülern die Freizeit absprechen zu wollen. Hast du eigene Kinder? Wie lange ist deine Schulzeit her? Schon mal was von Hausaufgaben gehört? Ein großer Fan von Ganztagsschulen? Super Sache, warum sollte man auch Eltern die Erziehung ihrer Kinder überlassen, wenn das eine ausgebildete Lehrerin, die sich um 34 Schüler kümmern muss, so viel besser kann. Zitat:
Nach dem übernächsten Zitat werde ich dir mal ein paar Beispielrechnungen aufmachen, sowie eigene Erfahrungen aufzeichnen und zeigen, wie die Realität wirklich aussieht. In der herrschen seit Bologna nämlich Zustände, die eine Generation voller vollkommen ausgebrannter Akademiker hervorbringen wird, mit denen man nichts mehr anfangen kann. Achja, und bring den Punkt "Freizeitbudget bei Arbeitslosen" doch nochmal in einem Internetforum der Angestellten des Opel-Werks Bochum. Die werden dir dann schon zeigen, wie glücklich sie mit ihrer Freizeit sind. Aber Hauptsache an den Klischees des faulen Arbeitslosen und des untätigen Studenten festhalten. Zitat:
Der Rest ist absoluter Humbug. Wie viel Freizeit forderst du denn je Alter? Reichen ab dem 18. Lebensjahr zwei Stunden, in die man noch Schlaf, Nahrungsaufnahme und sonstige alltäglichen Dinge quetschen muss? Zitat:
Ich studiere bekanntlich Politikwissenschaft. Die meisten Vorlesungen sind keine Pflichtveranstaltungen, erfordern aber, da jede von ihnen geprüft wird, Lernleistungen. Da es sich bei mir um einen eher theoretischen Bereich handelt, muss man sich einiges merken. Heißt also, dass zu einer 90-minütigen Vorlesung pro Tag durchschnittlich nochmal 90 Minuten Pflicht-Lernphase (Pflicht deshalb, da die Creditpunkte, welche man bekommt, diese außeruniversitäre Leistung mit einschließen) kommen. Macht, bei sechs Veranstaltungen im 3. Semester, 9 Stunden pro Tag. Mal ganz davon abgesehen, dass es ohne Drogen nicht möglich ist sich so viel in den Kopf zu schaufeln, muss man teilweise ja trotzdem noch in die Uni, da es noch mehrere Pflichtseminare (auch Samstags und Sonntags teilweise ganztägig) mit Anwesenheitspflicht (krankheitsbedingte Fehlzeiten - selbst bei Krankenhausaufenthalten - sind nicht möglich, da man bei Blockseminaren alle Termine besuchen muss) gibt. Montags bin ich von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr in der Uni, dazu kommt noch die Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die bei einigen Studenten auch schonmal jeweils zwei Stunden dauern kann. Sagen wir mal, ich wäre gegen 19:00 Uhr wieder zu Hause. Dann wird gegessen und in die 9-Stunden-Phase eingestiegen. Sind wir mal gnädig und gehen davon aus, dass ich um 4:00 Uhr morgens fertig bin. Da die reine Anwesenheit in Pflichtkursen nicht reicht, müsste ich mich jetzt noch an diverse Hausarbeiten und Vorträge setzen, leider heißt es aber schon um 8:00 Uhr aufstehen und gegen 10:00 Uhr wieder in der Uni sein. So viel zu laschen Anforderungen. Und hierbei handelt es sich wirklich um einen hamlosen Fachbereich. Wir Powis sind da vergleichsweise faul. Wenn ich da an meine Freundin denke, die sich Angewandte Informatik antut. Um das Zeug zu verstehen, muss man wirklich jede Veranstaltung besuchen, egal wie gut man ist. Die Dozenten verstehen ihre Sachen ja teilweise selbst nicht. Zur Vertiefung noch Hausaufgaben und Übungen. Diese sind zwar freiwillig, aber unerlässlich fürs Verständnis des Stoffes. Würde ich sie nicht bremsen, wäre sie 24h am Tag, 7 Tage die Woche damit beschäftigen. Kommilitonen von ihr müssen nebenbei noch arbeiten, da sie nicht so viel Glück haben wie wir. Frag da mal nach der körperlichen und geistigen Gesundheit. Natürlich kann man das ganze noch auf die "Ferien" ausweiten, dann möchte ich allerdings mal die Selbstmordrate sehen. Teilweise ziehen sich übrigens Projektarbeiten und Praktika in die freie Zeit hinein bzw. beschränken sich nur auf diese. Ich bin übrigens gut mit einer meiner alten Lehrerinnen befreundet, daher kann ich dir versichern, dass es bei anderen Studenten nicht anders aussieht und wir keine Ausnahmen bilden. Selbstverständlich weiß ich, dass es kaum Studenten gibt, die wirklich das geforderte Pensum an Semesterwochenstunden erfüllen, allerdings ist das, wie oben beschrieben, auch einfach nicht möglich. Nicht umsonst spricht man seit der Bologna-Reform auch vom "verschulten Studium". Also setze dich erst einmal mit der Realität auseinander und benehm dich nicht wie ein übergewichtiger Fan im Fußballstadion, der seine Mannschaft als unfähig bezeichnet. Geändert von fakefor.un.real (05.01.2013 um 21:21 Uhr). |
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#3 | |
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Wimpernschlag
Gast
Beiträge: n/a
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Zitat:
Hmmm...also so ganz kann ich den Ausbruch nicht verstehen?! Eins vorweg: ich habe Abitur, ne Ausbildung, studiert und stehe nun im Berufsleben...ein Kind hab ich auch und mich schon mit der ein oder anderen Schulfrage auseinander gesetzt (obwohl wir noch nicht so weit sind). Ich hoffe, ich habe die Erlaubnis zu antworten ( Ich sehe es im übrigen wie chefkritiker (ist mir schon peinlich.. man könnte manchmal meinen wir sind eine Person ) In der Familie gibt es Lehrer, auch meine Mutter arbeitet an einer Schule...und ich kann sagen, dass die Anforderungen an alle tatsächlich gestiegen sind. Lehrer müssen mehr machen (manche sagen endlich) und Schüler auch. Zu der Frage 12 oder 13 Jahre kann man stehen wie man möchte, denn es herrschen nun mal nicht überall die gleichen Voraussetzungen. Es gibt die Schulen, da bekommt man das Abi quasi geschenkt, es gibt Schulen, da ist die Quote wo man das Probehalbjahr trotz allgemeinem Schülerzahlendruck nicht besteht hoch. Je nach Einstellung wählen Eltern die eine oder eben die andere Schule. Wie in allem was mit Erziehung zu tun hat liegt es wohl in erster Linie an den Eltern. Und soll ich dir was verraten? Meine Tochter wird auf eine Ganztagsschule gehen. Nicht weil ich keinen Bock auf Erziehung habe (wie du es ja unterstellst) sondern weil es einfach notwendig ist, wenn man keine Oma hat, die sich um das Kind kümmert während man arbeitet.Im Osten hat man das Abitur schon nach 12 Jahren gemacht, im Westen nach 13. Wer nun besser ausgebildet war lasse ich bewusst offen. Wie bei allen Dingen fällt es denen, die was ändern müssen immer schwerer, insbesondere wenn es mit Aufwand verbunden ist... Es gibt Eltern, die meinen ihr Kind zurück stellen zu müssen, damit es noch ein Jahr länger "Kind" sein kann...und lassen erst mit 7 einschulen. Sie geben ihrem Spross quasi mit auf dem Weg...lernen ist anstrengend, lernen ist kein Spaß... Finde ich persönlich völlig daneben...und ich sehe an meiner Tochter wie gerne Kinder lernen (auch das wird sich wohl irgendwann ändern ..vorübergehend hoffe ich). Sie macht seit sie 3 ist Englisch und es "bekommt" ihr. Ich bin eine Generation, die am Rande noch Samstagsunterricht genießen durfte...ich kannte es nicht anders, war halt so...und es hat mir nicht geschadet. Als es abgeschafft wurde hab ich mich natürlich gefreut. Und ich weiss noch, dass es auch da damals Aufruhr gab, denn die Wochenstundenzahlen wurden jetzt natürlich erhöht. Es haben alle überlebt und ich denke die Änderung war gut. Für Familien ist es definitiv besser. Ich denke auch, dass es besser ist, dass Kinder und vor allem auch Jugendliche l länger in der Schule sind am Tag...als dass sie vor UBahnhöfen oder sonstigen Einrichtungen abgammeln. Ja auch das ist Realität. Heut gehen Schüler teilweise mit Abi ab und sind nicht in der Lage vernünftig zu schreiben oder sich zu konzentrieren. Uni...jaaaaaaaa Was ich festgestellt habe war, dass ich nach dem Abitur als ich meine Ausbildung bei einer Bank begonnen hatte, nicht vorbereitet war auf das was mich im real life erwartet: Nämlich eine 40 Stunden Woche!! Mit Verantwortung! Daher dann auch irgendwann das Studium...irgendwie war ich noch nicht soweit, ich geb es zu Ich finde die Idee für die 12 Jahre Schule richtig, denn gerade wenn man ins Ausland möchte oder vielleicht auch mal ne Ehrenrunde dreht...ist man eben noch jünger. Gerade als Frau, die studieren möchte und die erstmal einen Platz im Berufsleben braucht bevor sie Familie gründet ist das wichtig...denn die biologische Uhr tickt In der Praxis wird es jedoch so sein, dass die Qualität der Schulausbildung weiter abnimmt... Jugendliche hocken vor der Wii oder playstation oder gammeln vor Bahnsteigen... Leistung ist irgendwie abartig geworden..Man verkommt zur Konsum-Unterhaltungs-Gesellschaft... von daher wären die 13 Jahre vielleicht noch das kleinere Übel. Wenn du tatsächlich so wie beschrieben studierst...Hut ab.. (und respekt, dass du die ganzen Konzerte da noch unterbekommen hast..die ich in irgendeiner Liste gesehen hab). Dann sollte man aber auch in der Lage sein mal über seinen Rand hinaus zu schauen und ins Land zu gucken.. das ist jedenfalls nicht die ganze Wahrheit. Wie immer wird sie irgendwo dazwischen liegen ![]() |
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| Wimpernschlag |
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#4 |
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Wimpernschlag
Gast
Beiträge: n/a
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
PS: ich freue mich, dass die Diskussion ein Anlass war, dich wieder anzumelden.
Hat doch alles sein Gutes! |
| Wimpernschlag |
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#5 | |
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Reinkarnation des Bösen
Registriert seit: 05.01.2013
Beiträge: 9
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Zitat:
Für deinen anderen Beitrag ist mir meine Zeit zu schade, da er voller Verallgemeinerungen (Stichwort "Lernen als Strafe"), Abwertungen und Missverständnisse steckt. Ich wiederhole nur etwas, dass ich dir schon mal gesagt habe: Nur, weil in deiner Welt alles in Ordnung ist und du deine Meinung hast, liegen alle anderen nicht automatischen vollkommen falsch. Und nein, ich studiere nicht so, wie in meinem Beispiel, habe ich aber auch nicht behauptet. Ich gebe mich lieber mit einem mittelmäßigen Abschluss zufrieden und lebe dafür, widme mich verschiedenen Büchern und anderen Dingen. Aber anscheinend braucht die Welt eher ausgebildete, freudlose Bildungszombies als zufriedene Menschen, die flexibel sind und über ihren Tellerrand blicken können. Geändert von fakefor.un.real (05.01.2013 um 22:34 Uhr). |
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#6 | |
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Wimpernschlag
Gast
Beiträge: n/a
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Zitat:
ich bringe wahrscheinlich dein Weltbild durcheinander wenn ich dir verrate, dass ich mit prädikat beendet habe und dennoch ziemlich glucklich und zufrieden bin Das Wort Bildungszombie...das passt irgendwie. Und auch die Argumentation mit der man sich wunderbar hinter mittelmass verstecken kann |
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| Wimpernschlag |
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#7 |
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Engel der Sünde...
Registriert seit: 28.08.2012
Ort: Eschborn
Beiträge: 527
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Einige Aussagen in Chefkritikers Post sollten vielleicht relativiert betrachtet sein, zumindest die zu G8 in der Schule. Sie mögen drastisch formuliert sein, aber ich bin mir sicher, dass er den Kindern und Jugendlichen die Freizeit und die Abipartys gönnt.
Aber das was du zum Studium schreibst, lässt auch mich ein bisschen stutzen @Chefkritiker. Klar heißt es pro forma vorlesungsfreie Zeit, aber das heißt nicht, dass Studenten in dieser Zeit gar nichts tun, im Gegenteil. Ich selbst hab ein naturwissenschaftliches Studium, um genau zu sein, Biologie vor einigen Monaten abgeschlossen. Zwar noch mit Diplom, aber Bologna hatte bereits hier einige Spuren hinterlassen. Modularisierung, Creditpoints und der ganze Wichs ('Tschuldigung, aber ich bin kein Freund von dieser Reform) griffen um sich. Im Grundstudium mag ich das vielleicht einsehen, aber wenn ein System die Freiheit von Lehre und Forschung beeinträchtigt, die allen zugesprochen ist, werd ich stinkig. Aber das ist ein anderes Paar Stiefel und führt zu weit. Jedenfalls hatte ich niemals nur frei in der vorlesungsfreien Zeit, weil wir Praktika hatten noch und nöcher und das in so gut wie jedem Semester. Das ist, soweit ich weiß, in allen naturwissenschaftlichen Fächern so. Nun möchte ich auch für die geisteswissenschaftlichen Kommilitonen eine Lanze brechen. Diese mögen vielleicht weniger Praktika bestreiten, haben dafür aber mit Haus- und Seminararbeiten genug zu tun. Wir sprechen doch auch Arbeitsnehmern nicht ihre Freizeit ab, warum dann Studenten, die - Ausnahmen gibt's natürlich immer - gar nicht so faul sind, wie viele leider denken. Und ein Zitat aus fakefor.un.reals Post möchte ich noch aufgreifen: "verschultes Studium" trifft leider genau den Kern. Mein Doktorvater ist zunehmend unglücklich damit und bezeichnet es genau so und eigentlich sollte ein Studium mehr sein, als tiefergehender Unterricht mit völligen Fachidioten, die für die Arbeitswelt nicht im geringsten vorbereitet werden. Da haben wir Biologen noch Glück, weil wir viele praktische Anteile im Studium haben und so immerhin das Handwerkszeug für das spätere Leben mitbekommen... Etwas OT, ich weiß, aber das musste auch mal raus. |
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#8 | |
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Philosoffin
Registriert seit: 17.10.2005
Ort: Hauptstadt
Beiträge: 104
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Zitat:
Nebenbei: vorlesungsfrei ungleich Freizeit!
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BLEIBT ALLES ANDERS!!! .....schneid dich vom Marterpfahl... |
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#9 |
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Kreuzt deinen Weg
Registriert seit: 01.05.2012
Beiträge: 199
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Das ist mir bewusst! Deshalb habe ich bewusst "vorslesungsfreie Zeit" und nicht "Freizeit" oder "Ferien" geschrieben (auch wenn Studenten selber den Begriff "Semesterferien" nutzen).
Aber auch hier kann ich nur nochmals an den eigenen Tellerrand appellieren: Wer, außer Studenten, haben dieses Privileg, im Vorfeld von Klausuren und/oder wissenschaftlichen Arbeiten, über das Maximum an (zeitlicher) Flexibilität zu verfügen? Der Abiturient, der seine Klausuren in der Regel mitten im Schuljahr schreibt? Der Arbeitnehmer, der nebenbei eine Fortbildung absolviert? Der Auszubildende bei Klassenarbeiten für die Berufsschule? Oder gar die Mutter, wenn das Kind sich an eine neue Umgebung (z.B. nach der Einschulung) gewöhnen muss? Nein, das hat niemand!!! Ich kann mich sehr gut daran erinnern, als ich ein mal einige Zeit komplett frei hatte vor Abschlussprüfungen. Das war die Zeit vor meinen Abiturprüfungen. Und es war purer Luxus!!!! Ausschlafen, den ganzen Tag einteilen und als Belohnung für den Fleis hatte man den Abend oder gar Teile der Nacht zur freien Verfügung, quasi als Belohnung. Luxus, den ein Student scheinbar vor vielen Prüfungen genießt. Und genau darum geht es mir! An sich ist es ja erstmal nicht dramatisch, wenn Euer Ausbildungsgang so strukturiert ist. Allerdings kommt hierbei der Aspekt der Berufsvorbereitung massiv zu kurz! Und deshalb ja mein Ansatz: Diese viele Leerlaufzeit sollte von den Verantwortlichen dahingehend verändert werden, dass man verbindlich in Arbeitsalltage hineinschnuppert. Dadurch entwickelt sich noch lange keine "Burn-out-Gesellschaft" unter den Studenten. Jedoch würde es einiges "Grünes" hinter den Ohren abkratzen und die Universitäten kämen ihrer berufsqualifizierenden Funktion deutlich verbbessert nach.
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#10 |
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Engel der Sünde...
Registriert seit: 28.08.2012
Ort: Eschborn
Beiträge: 527
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
@ Chefkritiker:
Ich weiß nicht, auf welche Uni sich deine Angaben beziehen, aber bei uns ist es so, dass Klausuren grundsätzlich in der letzten Vorlesungswoche oder maximal bis zwei Wochen danach erfolgen. Lediglich Nachprüfungen für Kranke oder Durchgefallene finden dann nach der VL-freien Zeit statt. Die VL-freie Zeit ist in naturwissenschaftlichen Studiengängen mit Praktika versehen und Geisteswissenschaftler "dürfen" Hausarbeiten schreiben. Sicher, von den Praktika abgesehen, kann man sich seine Zeit frei einteilen, aber so luxuriös, wie du das darstellt, sieht die Realität, zumindest an meiner Uni und meinem ehemaligen Studiengang leider nicht aus. Ich möchte nicht zwangsläufig widersprechen, aber wenn wir über unseren Tellerand schauen sollen, kannst du das auch. |
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#11 |
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Nich weit vom Meer
Registriert seit: 28.05.2012
Beiträge: 163
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Ich weiß ja nicht genau wie das heute so ist, aber als ich studiert habe musste ich in der Vorlesungsfreien Zeit Hausarbeiten schreiben und, was noch viel wichtiger war: Geld mit Nebenjobs für das nächste Semester verdienen. Ich kann mir vorstellen, dass das für einige mit nicht so begüterten Elternhäusern auch jetzt noch so ist. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Anforderungen, auch in den Schulen, angestiegen sind. Oder ich war einfach schlauer als mein Kind!
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#12 | |
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Philosoffin
Registriert seit: 17.10.2005
Ort: Hauptstadt
Beiträge: 104
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Zitat:
Letztes Semester hatte ich eine meiner mündlichen Prüfungen am ersten Tag der Semester"ferien" und bin direkt nach der Prüfung zu meinem ersten Arbeitstag des 10wöchigen Praktikums geradelt. So viel zu flexiblen Freiräumen der Studenten... Und überhaupt Uni als Berufsvorbereitung: Klar, in Fächern wie Medizin, Jura oder ein Fach auf Lehramt wird wohl der Uni eine gewisse Vorbereitung für den späteren Beruf bescheinigt, aber in anderen Fächern, wie bspw. Geschichte, Literatur, Politik, Philosophie etc. gilt dies nicht unbedingt. Man darf nicht vergessen, dass eine Uni den Anspruch hat, akademisch zu bilden und wissenschaftliches Arbeiten zu lehren...die Studenten schreiben sich nicht in diese Fächer ein und verlangen dann, beigebracht zu bekommen, wie Arbeitschritt 1 in einem Büro ausgeführt wird... Der Anspruch ist ein ganz anderer.
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#13 | |
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Kreuzt deinen Weg
Registriert seit: 01.05.2012
Beiträge: 199
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
Zitat:
Und da setzt nach wie vor meine Kritik an! Dann sind die geisteswissenschaftlichen Fächer in der Form, wie Du das beschreibst, doch ein Paradebeispiel für meine Kritik. Die jeweiligen Studenten haben also 3 Monate (!!!) vorlesungsfrei. Darauf folgen dann eventuell zu Beginn dieser Ferien noch Klausuren. Je nachdem, wann diese liegen, hat man dann den von mir beschriebenen Gestaltungsspielraum. Dann verbleiben demnach über 2 Monate. Und jetzt meine Frage: Für was??? 15 Seiten wissenschaftliche Arbeit? 30 Seiten??? Ich erspare mir jetzt die Beschreibung, in welchem Rahmen ich 30seitige Hausarbeiten geschrieben habe, denn das Individuum ist hierbei nebensächlich. Es geht ja schließlich um die große Masse. Also nochmal: Über 2 Monate für 15-30 Seiten? Ohne Präsenzveranstaltungen? Und das in einem Ferienblock, der nächste steht ja 3 Monate später schon wieder in den Startlöchern. An dieser Stelle muss man dem ein oder anderen einfach zugestehen, dass er über diese "Work-Life-Balance" ein wenig schmunzelt. Und was bleibt diesem Geisteswissenschaftler denn am Ende seines Studiums??? 5 Jahre Theorie...schön und gut. Und dann??? Hat eine Kontaktaufnahme und -pflege mit der Arbeitswelt stattgefunden oder heißt es dann, von 0 zu beginnen? Genau das beschreibt ja ein User hier, wenn er sagt, dass ein Studium primär das Ziel verfolgt, Theorie und Wissenschaft zu vermitteln. Demnach ist ein solcher Studiengang ja ein isolierter Abschnitt, der während des Verlaufs keinerlei Anknüpfungspunkte zur Berufswelt herstellt. Da tun mir die Studenten solcher Studiengänge ehrlich gesagt sehr leid. Da ist dann wirklich noch sehr viel "grün" hinter den Ohren und man liefert sie für die Zeit danach ganz schön aus. Aber ganz klar: Die Naturwissenschaftler gehen offensichtlich mit gutem Beispiel voran. Das entspricht ja in etwa dem, was ich vorschlage. Wichtig wäre dann noch, dass die Praktika nah dran sind an der Berufspraxis und nicht aus 15 Wochenstunden Kaffe kochen besteht. edit: Zum Thema Hausarbeiten fällt mir gerade noch etwas ein! Ich habe mal im Radio gehört, dass eine Universität eine "Hausarbeitsnacht" in den Ferien veranstaltet hat. Da steckt finde ich sehr viel Aussagekraft dahinter. Man verfolgt mit so etwas das Ziel, das Nötige mit dem Nützlichen/Schönen zu verbinden. So weit, so gut. Aber Leute: Da steckt auch ganz viel studentische Ideologie dahinter! Die Nacht zum Tage machen, die nötige Disziplin mit dem Event umgehen. Und da bin ich unterm Strich einfach besorgt. Denn von dem, was danach kommt (Berufsleben) mit all der Verantwortung und nötigen Disziplin ist das meilenweit entfernt. Und natürlich betreiben die "Partystudenten" mit so einer Aktion auch ein Stück weit (negative) Imagepflege. Im Grunde genommen ist das alles nicht mein Problem. Aber wie ich oben bereits schrieb: In viel zu vielen "Alles und Nichts-" Studiengängen werden Studenten der Zeit danach ziemlich ausgeliefert. Das kann niemandem am Allerwertesten vorbei gehen! Mir jedenfalls geht es das nicht!
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#14 |
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grübelt sich entzwei
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Beiträge: 4.809
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AW: Manchmal lernt man im Internet was fürs Leben
[quote=Chefkritiker;347685]Die jeweiligen Studenten haben also 3 Monate (!!!) vorlesungsfrei. /QUOTE]
Komisch, ich hatte in meinen 5 Jahren nie 3 Monate am Stück vorlesungsfrei. |
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