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#26 | |||||
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Registriert seit: 04.04.2007
Ort: Wedel
Beiträge: 16
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AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"
Zitat:
Was mich daran stört: schon die Bibel selbst wurde aus diversen Schriften zusammengeflickt, d.h. die Bibel ist bereits ein redaktionell überarbeitetes Werk (biblischer Kanon). Und nun müssen wir noch einmal jene Hausaufgaben machen, die die damaligen „Redakteure“ nicht hinbekamen, um ein halbwegs stimmiges Bild zu bekommen. Und selbst danach bleiben viele Fragen und Probleme offen (etwa das Synoptische Problem). Was aber prima geklappt hat, ist der Ideologie-Aufbau. So fand ich die anfängliche und vereinzelte Entrüstung in diesem Forum über den Grönemeyer-Song „Stück vom Himmel“ unter Berufung auf die Befindlichkeiten der eigenen religiösen Vorstellungen schon ziemlich heftig... Was lehrte Jesus nämlich? Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, NÄCHSTENLIEBE und TOLERANZ (abgesehen von Mk 16;16)! ...damit widersprechen jene, die den Grönemeyer-Song anprangern der Lehre Jesu und sind damit ein stückweit sogar gegen die Meinungsfreiheit...meine These war von Anfang an, jeder möge glauben, woran er will... die Gläubigen hingegen neigen allzu schnell dazu angefasst zu sein, wenn jemand ihre Religion kritisch beäugt... Aber zurück zum Thema. Zitat:
1. Übereinstimmungen/Nicht-Übereinstimmungen im Wortlaut -> im allgemeinen stimmen Matthäus, Markus und Lukas bei parallelen Stellen in 50% der Worte überein, während sie mit Parallelstellen bei Johannes in nur 10% der Worte übereinstimmen. 2. Auffallende Übereinstimmungen in der Reihenfolge 3. Dreifache gemeinsame Überlieferung -> fast das ganze Material von Markus ist in Matthäus enthalten, und etwa 2/3 davon in Lukas 4. Zweifache gemeinsame Überlieferung -> etwa 200 Verse sind bei Matthäus und Lukas, aber nicht bei Markus enthalten. Am gängigsten zur Erklärung dieser „Auffälligkeiten“ ist die sog. „Zweiquellentheorie“, die davon ausgeht, dass Markus zuerst geschrieben wurde, und Matthäus und Lukas diesen kopierten. Des weiteren geht man davon aus, dass die Evangelisten Matthäus und Lukas Material aus einer zweiten Quelle, bezeichnet als Logienquelle oder Q, kopiert haben. Die Zweiquellentheorie ist nach meinem Kenntnisstand wohl am breitesten akzeptiert. Problem also gelöst? Nein! ...denn bis heute kann weder dieser, noch ein anderer Lösungsansatz sämtliche Fragen beantworten. Es stehen aber vor dieser noch viel wichtigere grds. Fragen im Raume... diese kann man aber beantworten, was ich im folgenden tun will, um meinen Gedankengang zu verdeutlichen: -> Gab es nur die vier Evangelien? Nein, es gab sehr viele weitere Evangelienentwürfe – aber nur die bekannten vier wurden in den Kanon des NT aufgenommen! -> Gibt es Original-Texte der Evangelien? Nein, nur Abschriften von Abschriften von Abschriften! -> Wie und wann kam es überhaupt zum Kanon des Neuen Testaments? Nicht mit Erstellung der vier schon genannten Evangelien; die Endversion des NT (wie auch des AT) entstand über Jahrhunderte hinweg! Damit wissen wir zwei Dinge. Die heutigen vier Evangelisten standen a. in Konkurrenz zu anderen Evangelienentwürfen (z.B. Thomas-, Philippus-, Hebräer-, Nazarenerevangelium usw. usf.) und haben b. voneinander abgeschrieben und einiges erfunden. Der Text des NT erzählt folglich nicht etwa eine wahre Geschichte, denn davon gäbe es ja nur eine und man müsste nicht lange nachdenken...sondern das NT macht den – misslungenen - Versuch ein stimmiges Bild zusammenzufassen, das als Glaubensgrundlage dienen soll. Misslungen, weil die Abspaltung vieler Richtungen (Freikirchen etc.) ja nur entstand, weil eben nicht alle mit den Konzil-Beschlüssen einverstanden waren, wie das eine oder andere in der Bibel zu verstehen sei. Lange Rede kurzer Sinn. Das synoptische Problem geht für mich – und ich spreche nur für mich - im grds. Problem des Inhalts, der Historizität und Kanonisierung der Bibel unter, weil ich mehr wissenschaftlich als theologisch denke (deshalb könnte ich nicht Theologie studieren und damit will ich sassi’s Frage noch beantworten: nein, ich mache das nicht beruflich). Dass ich die WORT-FÜR-WORT-Theorie aufgestellt habe, liegt übrigens an meiner Information, dass die Lehre der „Inspiration der Bibel“ auf den Konzilen von Florenz und Trient sowie dem 1. Vatikanischen Konzil zum Dogma erhoben wurde. Inspiration meint m.E. „göttlich inspiriert“. Das als Dogma erklärt, bedeutet nach meinem Verständnis, dass alles was in der Bibel steht, stimmen muss und folglich muss man es wörtlich nehmen. Ich lass mich aber gern korrigieren, wenn ich da etwas falsch verstanden habe. Wichtig ist mir noch zu sagen, dass jemand, der an die Bibel glaubt, zu anderen Schlüssen kommen muss und sich bspw. über die von David beschriebene Historisch-kritische-Methode Zugang zu den Texten verschaffen kann. Mir ging es nur darum einmal meinen Standpunkt ganz deutlich anhand eines konkreten Beispiels und vielleicht zum Mitdiskutieren darzustellen. Zitat:
Die katholische Kirche entzog ihm dann 1980 die Lehrerlaubnis. Küng hat mich erstaunt, weil seine Kritik an der katholischen Lehre doch recht umfänglich ist...dennoch kam es für ihn nie in Frage seinen (katholischen) Glauben aufzugeben. D. Sölle werde ich mir bei Gelegenheit mal besorgen. Zitat:
Zitat:
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