Hast lebenslänglich gelauert
Auf deinen großen Sprung
Hast mich vorne bedauert
Mich verleugnet hintenrum
In meiner schwächsten Sekunde
Deinen Dolch nicht mehr versteckt
Hast auch zugetreten
Die Gelegenheit benutzt
Mitgefühl geheuchelt
Mich runtergeputzt
Aus mir Kapital geschlagen
Für deinen Vorteil verkauft
Erinnerungen hochgehalten
Auf mein Sentiment gebaut
Um mich gekümmert nach Plan
Längst die Seiten getauscht
Meine Karten verraten
Am anderen Tisch
Mich mit alten Zeiten geblendet
Dein linkes Spiel gespielt
Endlich nach deinen Regeln
Dich wie ein König gefühlt
In deinem Rausch übersehen
Für dich war's 'ne Nummer zu groß
Hast meinen Freund gemimt
Dabei nur gelitten
Den Neid vergessen
Bei jedem neuen Tritt
Hast mich zum Fraß vorgeworfen
Als ich schon längst nicht mehr stand
Hast meine Schwäche genossen
Dein endlicher Kampf
Dir ging es nur noch um's Messen
Du bist kein Verlust
Für mich warst du nie Gegner
Tausendprozentig vertraut
Dir alles erzählt
Vor dir Intimstes aufgetaut
Hab dich vielleicht zwanghaft
Mit 'nem Heiligenschein versehn
Hatte nie Probleme
Wer nimmt und wer gibt
Nie rivalisiert
Diese Sicherheit versiebt
Das Leben ist härter
Haben die Unschuld verlorn
Dir auf die Zunge gebissen
Die Lippen verspannt
Vom Ehrgeiz zerrissen
Nie was beim Namen genannt
Mich still erduldet
Immer Haltung bewahrt
Auf deine Gelegenheit gewartet
Sie sofort genutzt, knallhart
Dir ging's nur noch um's Messen
Du bist kein Verlust
Schwächste Sekunde
vor 21 Jahren / 7.Wie ein Hund nach mir geschnappt,wenn ich dich berühren wollte. Das Ganze als Scherz getarnt. Hast für Chronisten geistreiche Briefkarten geschrieben, mich verleugnet in der Realität. Geheuchelt von Vorne, dass ich fehl', von Hinten meinen Bruder als Dolch gegen mich benutzt. Mit mir auch schon mal angegeben, mich doch immer wieder mit Geringschätzung erschlagen. Hast die Gelegenheit genutzt und andere mit Illusionen genarrt. Mich wieder+wieder auf mich selbst geworfen. Hast mich zur anderen Hälfte des Himmels geschickt, als ich Deinen Schutz eingefordert hab. Hast gesät und micromal gehegt und gepflegt. Kommst jetzt ernten, was dir nach d e r Rechnung nicht zusteht. Am Anfang hab ich dir tausendprozentig vertraut, an dich wie an Gottvater geglaubt. Hab jetzt Probleme, wer nimmt und wer gibt, habe die Sicherheit versiebt und die Unschuld verlorn. Werde rasend vor Schmerz, wenn mich mein Nächster verrät. Nenn beim Namen, was man nicht sagen darf. Verlier die Haltung, schlag sofort verbal zu, knallhart. Und noch immer schreit er aus mir, der Verlust.