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Alt 01.04.2005, 19:13   #27
nj0y
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AW: Wir sind Helden

Süddeutsche Zeitung vom 01.04.2005, Lokalteil München:

Das blöde Internet
"Wir sind Helden" blieben beim Geheimkonzert nur bedingt geheim

"Hilfe, wir werden berühmt! Wir müssen jetzt immer in riesigen Flughafen-Hangars spielen", hört man erfolgreiche Bands oft kokett klagen. "Dabei sind kleine stickige Kellerclubs doch viel netter." Auch die Deutschpop-Band Wir sind Helden wollte sich trotz einer halben Million Albumverkäufe und mehrerer ausverkaufter Tourneen den Spaß an kleinen Kuschelclubauftritten nicht nehmen lassen. Ihr Konzert am Mittwoch im Atomic Café gaben sie deshalb unter dem (zweifellos durchschaubaren) Pseudonym Wo sind Helmet?. Die beiden Schlangen, die am frühen Abend links und rechts der Tür in den Regen hinauswuchsen, zeigten nicht nur, wie gespannt die Fans auf das neue Material der Band sind - sondern auch, dass in Zeiten des Internets Geheimnisse nicht mehr so einfach zu bewahren sind.

Kartenbesitzer, die früh genug Wind von der musikalischen Tarnkappe bekommen hatten, strahlten vor Glück, als sie es endlich von der Tür- in die Garderobenschlange geschafft hatten. Und feierten anschließend die Songs des neuen Albums "Von hier an blind" (das am Montag erscheint) fast ebenso enthusiastisch wie die bereits bekannten Gassenhauer von "Guten Tag" bis "Denkmal", die die Band ins Programm einstreute. Da machte es auch nichts, wenn mal eine Textzeile vergessen oder ein Einsatz verpasst wurde. War ja alles nur Spaß.

Oder doch nicht? Am Ende des Konzerts rief Sängerin Judith Holofernes einen jungen Mann an, der - früh über das Geheimkonzert im Bilde - auf der Internet-Tauschbörse Ebay 40 Karten zu überteuerten Preisen verschachert hatte. Als er nicht dranging, setzte es eine Standpauke auf die Mailbox, gekrönt von Buhrufen und Pfiffen eines randvollen Atomic Cafés. Konsumkritik fängt eben im Kleinen an. Oder um es mit einer Textzeile zu sagen, die Judith Holofernes aus gegebenem Anlass leicht abwandelte: "Meine Stimme gegen die der ganzen Ebay-Nation".
(Christoph Koch)
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