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Alt 20.05.2003, 20:55   #1
Fisch im Netz
Bist du da?!?
 
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jaaa Schneewitchen... aus welchem Film mit Heinz Rühmann ist das noch?
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In jedes Tal schauen die Sterne… 💫
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Alt 20.05.2003, 21:42   #2
Schneewittchen
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ich kenns bloß aus comedian harmonists...
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Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann
und worüber zu schweigen unmöglich ist.
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Alt 20.05.2003, 22:20   #3
Fisch im Netz
Bist du da?!?
 
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joo... kann auch sein dass ich es daher kenne... wohl eher wahrscheinlich...
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Alt 21.05.2003, 21:34   #4
grenzwertig
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die von der kritik so runtergeschriebenen josef vilsmaier filme..ach ja ..auch in "marlene" gibts zwei drei schöne gedichte.. hab ich grad nicht zur hand , eins: "oh lieb solang du lieben kannst, oh lieb solang du lieben magst, die stunde kommt, die stunde kommt, da du an gräbern stehst und klagst.." hat ziemlich viele strophen..
mit daniel-delphin auf die reise gehn..unbedingt !
aber hier, aus gegebenem anlass :

der mond ist aufgegangen, die goldnen sternlein prangen, am himmel hell und klar, der wald steht schwarz und schweiget, und aus den wiesen steiget, der weisse nebel wunderbar
wie ist die welt so stille, und in der dämmerung hülle, so traulich und so hold, gleich einer stillen kammer, wo ihr des tages jammer, verschlafen und vergessen sollt [sorry, drängt sich mir jetzt auf: "die nacht nimmt jedes schwere gewicht"]
seht ihr den mond dort stehen, er ist nur halb zu sehn, und ist doch rund und schön, so sind wohl manche sachen, die wir getrost verlachen, weil unsre augen sie nicht sehn
wir stolzen menschenkinder, sind eitel arme sünder, und wissen gar nicht viel, wir spinnen luftgespinnste, und suchen viele künste, und kommen weiter von dem ziel
gott lass dein heil uns schauen, auf nichts vergänglichs trauen, nicht eitelkeit uns freun, lass uns einfältig werden, und vor dir hier auf erden, wie kinder fromm und fröhlich sein
wollst endlich sonder grämen,auf dieser welt uns nehmen, durch einen sanften tod, und wenn du uns genommen, lass uns in n himmel kommen, du unser herr und gott
so legt euch denn ihr brüder, in gottes namen nieder, kalt ist der abendhauch, verschon uns gott mit strafen, und lass uns ruhig schlafen, und unsern kranken nachbarn auch.

matthias claudius, 1778..melodie j.a.p. schulz

und in münchen will ich den vollen, den dastehenden, der wieder nix tut, und den aufgegangenen, damit das klar ist !
__________________
kommt die sonne immer öfter und früher schnuppert bald die nasse katze an der blume im revier
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Alt 22.05.2003, 03:15   #5
grenzwertig
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wie die kleine tigerkatze
beim putzen eifrig ihre streifen zählt,
und es freudig just vergisst
für die schmeichelnde menschenhand
gibt mensch sich ab mit aufgedruckten wichtigstreifen
nur bis zur ankunft der musik.

__________________
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Alt 22.05.2003, 04:29   #6
aladin
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Der Seelenvogel

Tief, tief in uns wohnt die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen,
aber jeder weiß, dass es sie gibt.
Und jeder weiß auch, was in ihr ist.

In der Seele,
in ihrer Mitte,
steht ein Vogel
auf einem Bein.
Der Seelenvogel.
Und er fühlt alles,
was wir fühlen.

Wenn uns jemand verletzt,
tobt der Seelenvogel in uns herum;
hin und her, nach allen Seiten,
und alles tut ihm weh.

Wenn uns jemand lieb hat,
macht der Seelenvogel fröhliche Sprünge,
kleine, lustige,
vorwärts und rückwärts,
hin und her.

Wenn jemand unseren Namen ruft,
horcht der Seelenvogel auf die Stimme,
weil er wissen will,
ob sie lieb oder böse klingt.

Wenn jemand böse auf uns ist,
macht sich der Seelenvogel ganz klein
und ist still und traurig.

Und wenn uns jemand in den Arm nimmt,
wird der Seelenvogel in uns
größer und größer,
bis er uns fast ganz ausfüllt.
So gut geht es ihm dann.

Ganz tief in uns ist die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen,
aber jeder weiß, dass es sie gibt.
Und noch nie,
noch kein einziges Mal, wurde
ein Mensch ohne Seele geboren.
Denn die Seele schlüpft in uns,
wenn wir geboren werden,
und sie verlässt uns nie,
keine Sekunde,
solange wir leben.
So, wie auch wir nicht aufhören zu atmen,
von unserer Geburt bis zu unserem Tod.

Sicher wollt ihr auch wissen,
woraus der Seelenvogel besteht.
Das ist ganz einfach.
Er besteht aus Schubladen.
Diese Schubladen können wir
nicht einfach aufmachen,
denn jede einzelne ist abgeschlossen
und hat ihren eigenen Schlüssel.
Und der Seelenvogel ist der einzige,
der die Schubladen öffnen kann.
Wie?
Auch das ist ganz einfach:
mit seinem Fuß.

Der Seelenvogel steht auf einem Bein.
Das zweite hat er, wenn er ruhig ist,
an den Bauch gezogen.
Mit dem Fuß dreht er den Schlüssel
zu der Schublade um,
die er öffnen will,
zieht am Griff,
und alles, was darin ist,
kommt zum Vorschein.

Und weil alles, was wir fühlen,
eine Schublade hat,
hat der Seelenvogel viele Schubladen.
Es gibt eine Schublade für Freude und eine für Trauer.
Es gibt eine Schublade für Eifersucht
und eine für Hoffnung.
Es gibt eine Schublade für Enttäuschung
und eine für Verzweiflung
Es gibt eine Schublade für Geduld
und eine für Ungeduld.
Auch für Hass, Wut und Versöhnung.
Eine Schublade für Faulheit und Leere,
und eine Schublade für die
geheimsten Geheimnisse
Diese Schublade wird fast nie geöffnet.
Es gibt auch noch andere Schubladen.
Ihr könnt selbst wählen, was drin sein soll.

Manchmal sind wir eifersüchtig,
ohne dass wir es wollen.
Und manchmal machen wir etwas kaputt,
wenn wir eigentlich helfen wollen.
Der Seelenvogel gehorcht uns nicht immer
Und bringt uns manchmal
in Schwierigkeiten...

Man kann schon verstehen,
dass die Menschen verschieden sind,
weil sie verschiedene Seelenvögel haben.
Es gibt Vögel,
die jeden Morgen die Schublade
>>Freude<< aufmachen.
Dann sind die Menschen froh.

Wenn der Vogel
Die Schublade >>Wut<< aufmacht,
ist der Mensch wütend.
Und wenn der Vogel
die Schublade nicht mehr zuschließt,
hört der Mensch nicht auf, wütend zu sein.

Manchmal geht es dem Vogel nicht gut.
Dann macht er böse Schubladen auf.

Geht es dem Vogel gut,
macht er Schubladen auf, die uns gut tun.

Manche Leute hören den Seelenvogel oft,
manche hören ihn selten.
Und manche hören ihn
nur einmal in ihrem Leben.
Deshalb ist es gut, wenn wir
auf den Seelenvogel horchen,
der tief, tief in uns ist.
Vielleicht spät abends,
wenn alles still ist.


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Alt 25.05.2003, 19:08   #7
Commodus
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Commodus befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Wenn es einen Menschen gäbe, der wagte alles zu sagen was er von dieser Welt gedacht hat, bliebe ihm kein Quadratmeter mehr, um sich darauf zu behaupten. Wenn ein Mensch erscheint, stürzt sich die Welt auf ihn und bricht ihm das Rückrad. Immer sind zu viele morsche Säulen stehen geblieben, zuviel verfaulte Menschheit, als dass ein Mensch aufblühen könnte, der Überbau ist eine Lüge und das Fundament eine riesige zitternde Angst. Wenn in Abständen von Jahrhunderten ein Mensch mit einem verzweifelten hungrigen Blick in den Augen auftritt, ein Mensch der die ganze Welt umwälzen würde, um ein neues Geschlecht zu schaffen, wird die Liebe die er in die Welt mitbringt in Bitterkeit verwandelt und er wird zur Geisel. Wenn wir dann und wann auf Seiten stoßen, die explodieren, Seiten die verwunden und schmerzen die einem Seufzer, Tränen und Flüche abringen, dann sollt ihr wissen, dass sie von einem aufrichten Menschen stammen, einem Menschen dem keine andere Verteidigung übrig bleibt, als seine Worte und seine Worte sind immer stärker, als das verlogene, erdrückende Gewicht der Welt, stärker als all die Foltern und Räder, die die Feigen erfinden, um das Wunder der Persönlichkeit zu vernichten. Wenn je ein Mensch wagen würde alles, was er auf dem Herzen hat, auszusprechen, sein wirkliches Erlebnis, alles was wirklich seine Wahrheit ist, niederzuschreiben, dann, glaube ich, ginge die Welt in Trümmer, würde in stücke zersprengt und kein Gott, kein Zufall, kein Wille könnte je wieder die Stücke, die Atome, die Unzerstörbaren Elemente zusammensetzen, aus denen die Welt bestand.
__________________
Du hast getötet, doch bereust du deine Tat?
Du hast gelogen, doch quält es dich im Schlaf?
Alles was du tust, kommt irgendwann auf dich zurück,
vielleicht wirst du verschont, vielleicht verrückt.
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Alt 29.05.2003, 18:46   #8
GlitzerndesMeer
Ich bin privat hier.
 
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GlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes AnsehenGlitzerndesMeer genießt hohes Ansehen
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder,
kalt ist der Abendhauch...

Ich weiß, das kam weiter oben schon mal, aber es ist einfach zu wunderschön.
__________________
Es handelt vom Bleiben und vom Gehen.
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Alt 29.05.2003, 20:13   #9
grenzwertig
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....
seht ihr den mond da stehen, er ist nur halb zu sehn, und ist doch rund und schön, so sind wohl MANCHE sachen, die wir GETROST verlachen, weil unsere augen sie nicht sehn.
...
..kalt ist der abendhauch...und lass uns ruhig schlafen, UND unsern kranken nachbarn auch, und unsern kranken nachbarn auch.

zu schön.
__________________
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Alt 01.06.2003, 21:16   #10
Traumtaenzer
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hab heute "was schönes" gehört:

In der Kindheit frühen Tagen
Hört ich oft von Engeln sagen,
Die des Himmels hehre Wonne
Tauschen mit der Erdensonne,
Daß, wo bang ein Herz in Sorgen
Schmachtet vor der Welt verborgen,
Daß, wo still es will verbluten,
Und vergehn in Tränenfluten,
Daß, wo brünstig sein Gebet
Einzig um Erlösung fleht,
Da der Engel niederschwebt,
Und es sanft gen Himmel hebt.
Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder,
Und auf leuchtendem Gefieder
Führt er, ferne jedem Schmerz,
Meinen Geist nun himmelwärts
__________________

Think about the good times-
Never look back
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Alt 01.06.2003, 22:29   #11
Brigitte
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Life can only be understood backwards, but must be lived forwards.
Soren Kierkegaard
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Ich wär so gern dein Zufluchtsort
Die Mitte von deinem Schiff
Dein tadelloses Himmelblau
Und alles, was du vermisst
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Alt 02.06.2003, 13:07   #12
Commodus
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Ich ging zu einer Party, Mami, und dachte an Deine Worte. Du hattest mich gebeten,
nicht zu trinken, und so trank ich keinen Alkohol.
Ich fühlte mich ganz stolz, Mami, genauso,
wie Du es vorhergesagt hattest.
Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken,
Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.
Ich weiß, dass es richtig war,
Mami, und dass Du immer recht hast.
Die Party geht langsam zu Ende, Mami,
und alle fahren weg.Als ich in mein Auto stieg,
Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde: aufgrund Deiner Erziehung -
so verantwortungsvoll und fein.
Ich fuhr langsam an, Mami, und bog in die Strasse ein. Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.
Als ich auf dem Bürgersteig lag,
Mami, hörte ich den Polizisten sagen,
der andere sei betrunken. Und nun bin ich diejenige, die dafür büßen muss.
Ich liege hier im Sterben, Mami, ach bitte,
komm' doch schnell.
Wie konnte mir das passieren?
Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.
Ringsherum ist alles voll Blut, Mami, das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen,
Mami, dass es keine Hilfe mehr für mich gibt.
Ich wollte Dir nur sagen, Mami,
ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen,
Mami, die haben einfach nicht nachgedacht.
Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami.
Der einzige Unterschied ist nur: Er hat getrunken, und ich werde sterben.
Warum trinken die Menschen, Mami?
Es kann das ganze Leben ruinieren.
Ich habe jetzt starke Schmerzen, wie Messerstiche so scharf.
Der Mann, der mich angefahren hat, Mami,
läuft herum,und ich liege hier im Sterben.
Er guckt nur dumm.Sag' meinem Bruder,
dass er nicht weinen soll, Mami.
Und Papi soll tapfer sein.
Und wenn ich dann im Himmel bin, Mami,
schreibt "Papis Mädchen" auf meinen Grabstein.
Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami,
nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami, würde ich noch leben.
Mein Atem wird kürzer, Mami, ich habe große Angst. Bitte, weine nicht um mich, Mami.
Du warst immer da, wenn ich Dich brauchte.
Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami,
bevor ich von hier fortgehe: Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken, warum bin ich diejenige,
die sterben muss?
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Du hast gelogen, doch quält es dich im Schlaf?
Alles was du tust, kommt irgendwann auf dich zurück,
vielleicht wirst du verschont, vielleicht verrückt.
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Alt 02.06.2003, 16:33   #13
Stine
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Sachliche Romanze

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend sassen sie immer noch dort.
Sie sassen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.

Erich Kästner


Wenn ich dieses Gedicht lese, kommen immer wieder böse Erinnerungen durch. Wie oft habe ich das schon durchlebt...........
Purple Schulz hat dieses Gedicht als Basis für "Vorbei" verwendet, ein schöner sentimentaler Song.
__________________
Killing me softly with his songs!
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Alt 03.06.2003, 11:11   #14
Commodus
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Oh, Stine. Jetzt, wo ich das gelesen habe, kommt mir das alles wieder sehr bekannt vor. Ich glaube, darüber hab ich mal vier Stunden mit nem Lehrer gesprochen.

Bunt ist das Dasein und granatenstark. - Volle Kanne, Hoschis!!!
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Commodus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2003, 22:21   #15
grenzwertig
sagtoftnichtsundredetviel
 
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das meer

es liegt da wie a see, wie a riesiger spiegel, und bewegt sich kaum merklich, aber ganz still stehts nie, es kennt tausend geschichten aus jahrmillionen, und die will i erfahrn, i weiss noch ned wie.
und es glitzert und funkelt ganz sanft zu mir her, i sitz stundenlang da und starr auf s tiefblaue meer, i kann drin schwimmen, drauf segeln, hab aber immer das gfühl, dass es plötzlich mit mir machen könnt was es will.was mir dabei auch g schieht, bleibt für s meer nur a spiel, völlig egal.
nur a paar stunden später kanns brodeln und kochen, tausend salzige zungen lecken drohend an land, nagn die stein aus den klippen und a grössere welle, dreht a schiff um, versenkts wia a riesige hand
und was es einmal sich g holt hat, gibt s nur selten mehr her, i sitz stundenlang da und starr auf s tobende meer, i weiss ihm is es wurscht, was i denk, was i spür, wir sind a ungleiches paar, weil nur i kann verliern, und es bleibt trotzdem immer die gleiche sehnsuicht in mir, kann nix machen.
wie i noch lang ned geborn war, wenn i schon lang ned mehr leb, spielt der wind mit den wellen, es wir ihm niemals zu blöd.und wenn wir wirklich alls hinmachen auf dieser welt-spielt keine rolle.
all glühende liebesschwüre draussen am ufer, und die blutigsten schlachten, wo keiner wen schont.alles leben und sterben nimmts genauso gelassen, wie das tägliche gastspiel von der sonn und vom mond.und kein gott kann was ändern, s wogt hin und her, in sein uralten rhythmus, das ewige meer.

(gert steinbäcker)
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Alt 05.06.2003, 01:26   #16
grenzwertig
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knotiges stadtgetöse
zuviele böse
am tag vorbeigelocht
hitze mitgekocht
welt genervt

meerliche wogen
abwärts gezogen
benetzt aufgetaucht
atem eingehaucht
welt vergessen

rücken gewählt
wolken gezählt
blaues daneben
von blauem umgeben
welt verlacht

sterne erwartet
firmament ver-arte-t
glitterfunken für augen
die zu schwarz sehr taugen
welt geschrumpft

nebel fortgefröstelt
taugras genestelt
morgenrot geküsst
glutscheibe begrüsst
welt geduldet.
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Alt 05.06.2003, 09:15   #17
junimond
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junimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblick
Zitat:
Zitat von grenzwertig
es liegt da wie a see, wie a riesiger spiegel, und bewegt sich kaum merklich, aber ganz still stehts nie [...] sitz stundenlang da und starr auf s tobende meer [...] s wogt hin und her, in sein uralten rhythmus, das ewige meer.
das ist ja schön! das ewige meer .. - meerliche wogen abwärts gezogen. welt vergessen. genervt, verlacht, geschrumpft, geduldet. morgenrot geküsst..kein einziger stern mehr (und der tau..?), die sonne schon viel zu hell, zu hoch. aber schön, das heut früh hier zu lesen..atem eingehaucht...
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fairy tales are more than true:
not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.
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Alt 05.06.2003, 09:39   #18
junimond
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junimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblick
dass man mit 21 noch was zum kinder :wink: tag bekommt.. ..."nichts als gespenster"..judith hermann. trifft schon mit ihrer ersten geschichte mal wieder meine (grund)stimmung. will man gar nicht aus der hand legen. ihr stil, ihre art zu schreiben gefällt mir..

"..als wir noch zusammen gewohnt haben, hatten wir die angewohnheit, uns kleine briefe zu schreiben, wenn wir getrennt voneinander kamen oder gingen. wann immer ich ohne ruth nach hause kam, lag, wenn sie schon schlief, ein zettel mit einem gruß auf dem küchentisch, eine kurze, zärtliche nachricht, mal mehr, mal weniger worte, ruth vergaß es nie. heute habe ich einen dieser briefe wiedergefunden, ein lesezeichen in einem buch, ein wenig zerknittert, zusammengefaltet, ruths schön geschwungene schrift, "liebe, geht es dir gut? ich hatte einen langen tag und gehe jetzt schlafen - 22 uhr -, meine füße sind völlig zerschunden von den gottverdammten neuen schuhen. ich habe eingekauft, obst und milch und wein, mehr geld war nicht da. a. hat angerufen und gefragt, wo du wärst, und ich habe gesagt, die ist draußen und sucht mal wieder unter jedem pflasterstein nach einer botschaft, hätte ich das nicht sagen sollen? gute nacht und bis morgen, ich küsse dich, r." ..."

ein verlust . immer noch. frag mich, wann das mal endet. bin oft nicht viel mehr als ein gespenst. fühl mich leblos und durchsichtig..und u n sichtbar. das prinzip KEIN VERLUST will nicht greifen. aber auch das gelingt mir noch :wink: .. !
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Alt 05.06.2003, 09:49   #19
junimond
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junimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblick
so ehrlich kann ein mensch gar nicht sein, dass er sich nicht selbst belügt.

r.s.

nichts als gespenster..als gespenster...
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Alt 05.06.2003, 13:50   #20
Luxus
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Luxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz sein
Wenn ich mein Leben noch einmal leben dürfte, würde ich viel mehr Fehler machen.
Ich würde entspannen.
Ich würde viel verrückter sein als in diesem Leben.
Ich wüßte nur wenige Dinge, die ich wirklich sehr ernst nehmen würde.
Ich würde mehr Risiko eingehen.
Ich würde mehr reisen.
Ich würde mehr Berge besteigen, mehr Flüsse durchschwimmen
und mehr Sonnenuntergänge betrachten.
Ich würde mehr Eis und weniger Salat essen.
Ich hätte mehr echte Probleme und weniger eingebildete.

Ich bin einer dieser Menschen,
die immer vorausschauend und vernünftig leben,
Stunde um Stunde, Tag für Tag.
O ja, es gab schöne Momente,
und wenn ich noch einmal leben dürfte, hätte ich mehr davon.
Ich würde eigentlich nur noch welche haben.
Nur schöne, einen nach dem anderen.
Wenn ich mein Leben noch einmal leben dürfte,
würde ich bei den ersten Frühlingsstrahlen barfuß gehen
und vor dem Spätherbst nicht mehr aufhören.
Ich würde vieles einfach schwänzen.
Ich würde mehr Achterbahn fahren.
Ich würde öfter in der Sonne liegen.


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:wink:
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