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Die Sonne kam erst mit Grönemeyer
Der Sänger beendet Deutschland-Tour im Weserstadion
Von unserem Mitarbeiter Christian Emigholz BREMEN. Thomas Hübner hat eine Niete gezogen. Thomas Hübner heißt als Künstler Clueso, und er hat auf der ganzen Grönemeyer-Tournee das Vorprogramm bestritten. So auch im Bremer Weserstadion, aber hier hat er eben eine Niete gezogen, denn mit Beginn seines Auftritts setzt heftiger, stürmischer Regen ein, später werden dünne, gleichmäßige Bindfäden daraus. Erst mit dem Star des Abends kommt die Abendsonne durch die Wolken.40 Minuten lang absolvierte Clueso sein feuchtes Set. Sonderlich beeindruckt oder demotiviert hat der Regen den Rapper und Sänger aus Thüringen nicht. Er sprechsingt fröhlich über "Pizzaschachteln" und "Chicago", hüpft dabei übermütig in den Pfützen herum, beschwört mit "Sonne geht auf" intensiv die Gestirne, und hat am Schluss "Kein Bock zu geh'n". Seine Sonnenbeschwörungen haben Erfolg, denn pünktlich mit Ende des Auftritts strahlt die Sonne ins Stadionrund - das muss Clueso erst einmal jemand nachmachen!Nur geringfügig verspätet - es musste noch allerhand Wasser von der großen Bühne und dem langen "Catwalk" ins Publikum gewischt werden - kommt dann Herbert Grönemeyer. Und er kommt ziemlich lässig auf die Bühne geschlurft, geht winkend wie ein Grüßaugust, da ihm die Fähigkeit zum erotischen Catwalk fehlt, nach vorne und legt dort am Keyboard los.Tatsächlich ist das ein unspektakulärer Beginn. Umso beachtlicher ist, was sich derweil auf der Bühne einfindet: Grönemeyers sechsköpfige Band plus Saxofonist sowie sieben Streicher (alle mit E-Instrumenten), also fast ein kleines Streichorchester. Das ist bei Grönemeyer auch nötig, denn oft genug erfordern seine Liebeslieder diesen Streicherschmelz.Natürlich sind es die Neuigkeiten, die den Anfang ausmachen "Leb' in meiner Welt", "Kopf hoch, tanzen" und "Stück vom Himmel" von seinem neuen Album "12", aber dann folgt doch gleich ein Rückgriff auf vergangene Zeiten. "Halt mich" ist fast 20 Jahre alt, und hier dürfen sich die Streicher sowie das Tenorsaxofon ordentlich austoben.Anders als üblich, wählt er für seine Hymne "Bochum", hier ziemlich rumpelrockend genommen, eine ausführliche Fassung der traditionellen Ruhrpotthymne "Glückauf, der Steiger kommt" zur Einleitung - eine alte Melodie aus den Zeiten, als dort noch überall in den Pütt eingefahren wurde. Und das Stadion kann zum ersten Mal bei dem einen wie bei dem anderen Stück mitsingen.Nach seiner alten Hymne "Alkohol" ist dann wieder das neue Album ausführlich an der Reihe. Aber das geht nicht ganz so leicht von der Hand, denn bei "Ohne dich" klaffen Band, Streicher und Sopransaxofon weit auseinander, finden erst im Refrain wieder zueinander. Bei "Spur", bei dem Grönemeyer sich die Gitarre umhängt und wild drauflos klampft, sind aber alle wieder in der Spur. Nun wird es interessant, denn mit "Mensch" und "Bleibt alles anders" folgen ältere Songs, wobei speziell letzterer sich einst durch einen ungewöhnlich experimentellen Rock-Ton mit elektronischen Spielereien und kühlem Sound auszeichnete. Davon ist in dieser Fassung nichts zu hören, beide Stücke werden auf sattes Stadion-Rockniveau nivelliert, was eigentlich schade ist. Für "Männer" gilt solches ohnehin nicht, denn hier geht es nur darum, eine riesige Masse Mensch mitsingen zu hören - so emphatisch, dass Grönemeyer selbst fast nichts mehr dazu beitragen muss. Mit "Liebe liegt nicht (in der Luft)" ist bereits das inoffizielle Ende erreicht, das aber selbstverständlich durch zwei ausführliche Zugabenblöcke sowie ein letztes Lied ergänzt wird. Hier dominieren getragene Songs wie "Zum Meer", "Du bist die" und das hymnische "Land unter", bevor sich Grönemeyer mit den für einen Schluss so passenden Zeilen "Dies ist das Lied zur guten Nacht, zieh’ den Stecker raus, wende dich an die Dunkelheit, denn sie kennt sich aus" ("Zur Nacht" heißt der Song) verabschiedet.Ein guter, gelungener Auftritt des 51jährigen, der es wie nur wenige deutsche Popstars versteht, mit relativ geringen Mitteln ein riesiges Rund zu begeistern: Kleine Gesten, ein fröhlich lockeres Auftreten garniert mit der Sprache des Fußballs lassen seine Fans in Begeisterung fallen. Musikalisch, und das mag man nach seinen Ausflügen in ambitioniertere Rockbereiche bedauern, verlässt sich Herbert Grönemeyer nun allerdings wieder auf soliden Rock-Mainstream. Quelle: Weser Kurier
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