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#1 |
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Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 29.05.2003
Ort: Bayern
Beiträge: 594
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Fern der wimmelnden Menschenmassen ging ein Mann in die Wälder, um unter einem Himmel voller Sterne und neben einem plätschernden Wasserfall seiner Seele eine Rast zu gönnen. "Was tust du hier in dieser wunderschönen sternenklaren Nacht?" fragte der Wasserfall. "Ich ruhe meine Seele aus", antwortete der Fremde. "Deine Seele? Wovon?" fragte der lebendige Wasserfall. "Das würdest du nicht verstehen", entgegnete der müde Wanderer. "Danke einfach den Bergen und dem Bach, die dich hier halten, fern von der Zivilisation, wo deine Musik meiner Seele Ruhe schenken kann."
Eine Weile schwieg der Wasserfall und dachte nach. "Tatsächlich", sagte er dann, "solltest du den Bergen und dem Bach danken, weil sie dich nirgendwo halten. Dir ist das Recht geschenkt, eine Wahl zu treffen, und du kannst nach Belieben kommen und gehen. Und dennoch muß deine Seele rasten? Ich wünschte, ich könnte mit dir zu diesen wimmelnden Menschenmassen reisen und sehen, woher du gekommen bist." Nie vergaß der Fremde die Worte des Wasserfalls. Ein Jahr verging, und die schlimmste Dürre seit Menschengedenken ließ die Wälder der Insel verdorren, in die er sich einst zurückgezogen hatte, um seiner Seele Rast zu schenken. Als er nach dieser Zeit in die Wälder zurückkehrte, war der Bach gänzlich ausgetrocknet, und an der Stelle, an der einst der Wasserfall gesungen hatte, war nur noch kalter, trockener Stein. "Trauere nicht um den Wasserfall", sprach ihn der Wind von fern an, "denn er wurde zu der Wolke, die dir jetzt Schatten spendet. Lerne die Dinge im Licht der Wahrheit zu sehen, und du wirst mit Verstehen gesegnet werden. Der Wasserfall hat entdeckt, daß er doch eine Wahl hatte. Nun ist er zu einer Wolke geworden, die sich schließlich in Regen verwandeln wird, und dann...wer weiß? Nachdem er in die Zivilisation gereist ist, wird er vielleicht von neuem wünschen, ein lebendiger Wasserfall zu werden; denn jedes Wesen der Schöpfung hat eine Wahl, und der Akt der Entscheidung schenkt unserem Leben Bedeutung." "Aber wo in diesem ewigen Kreislauf ist mein Platz?" fragte der Fremde. "Du solltest noch einmal alles betrachten, was du gelernt hast. Beobachte und verstehe die Dinge, die um dich herum geschehen. Sie alle sind ein Teil von dir, und du bist ein Teil von ihnen. Dann wirst du deine Wahl treffen können." Er verstand, was der Wind von fern zu ihm gesagt hatte. Um seinen wahren Lebenszweck zu erkennen, mit aufrichtigem Begreifen und ohne Begrenzungen, würde er sich auf die Suche danach machen müssen. Und nun, als er zum Himmel aufblickte und den lebendigen Wasserfall wie einen weißen Watteball sah, begann der Regen auf ihn herabzufallen. Das ist der lebendige Wasserfall, dachte er. Wahrhaftig, alles ist eins, wie der Wind es gesagt hatte. Und so kehrte der Fremde ruhig zu den brodelnden Massen zurück, in die er gehörte, so wie der Regen zu dem Bach wurde, in den er gehörte. Denn er hatte seinen Lebenszweck erkannt: die Schätze, die er entdeckt hatte, mit anderen zu teilen. aus: Sergio Bambaren, Das weiße Segel
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![]() dreh dich um dreh dich um dreh dein kreuz in den sturm geh gelöst, versöhnt, bestärkt, selbstbefreit den weg zum meer |
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#2 |
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Neuer Benutzer
Registriert seit: 03.09.2002
Beiträge: 21
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D I C H
Dich nicht näher denken und dich nicht weiter denken dich denken wo du bist weil du dort wirklich bist Dich nicht älter denken und dich nicht jünger denken nicht größer nicht kleiner nicht hitziger und nicht kälter Dich denken und mich nach dir sehnen dich sehen wollen und dich liebhaben so wie du wirklich bist (E. Fried)
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Faß mich ganz fest an, daß ich mich halten kann... bring mich zum Ende - laß mich nicht mehr los!! |
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#3 |
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Benutzer
Registriert seit: 15.09.2003
Beiträge: 68
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Freiheit, ist immer die Freiheit des andersdenkenden.
Rosa Luxemburg |
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#4 |
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Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 03.04.2001
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 262
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Man muß die Nacht durchwandern, um das Morgenrot zu sehen
Tränen sind der Regenbogen der Seele |
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#5 |
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Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 29.05.2003
Ort: Bayern
Beiträge: 594
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HOFFNUNG
ist nicht die Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Vaclav Havel Drei Wünsche: die Gelassenheit, alles das hinzunehmen, was nicht zu ändern ist, die Kraft, zu ändern, was nicht länger zu ertragen ist, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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#6 |
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Ich bin privat hier.
Registriert seit: 19.02.2003
Beiträge: 3.696
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@Claudia: Der Hoffnungsspruch ist sehr schön....wenn man nur immer so gelassen denken könnte ...
Auch noch zwei Bonmots (etwas weniger poetisch Um beliebt zu sein, muß man ein Durchschnittsmensch sein. (Oscar Wilde) Everybody's Darling ist bald Everybody's Depp. (Franz-Josef Strauß)
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Es handelt vom Bleiben und vom Gehen. Geändert von GlitzerndesMeer (07.06.2005 um 16:05 Uhr). |
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#7 |
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Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 29.05.2003
Ort: Bayern
Beiträge: 594
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@Glitzerndes Meer
Ich mag beide Gedichte sehr gern, die ich zuletzt aufgeschrieben habe. Ich hab mir vorgenommen, beide so ein bißchen zu meinem Lebensmotto werden zu lassen, und damit vielleicht etwas mehr Gelassenheit zu bekommen....Ist nämlich so ein Schwachpunkt bei mir....Aber der Weg ist das Ziel. :wink: Hab beide Gedichte auf Postkarten, die hier an meinem Schrank hängen, so daß ich sie immer vor Augen habe...
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#8 |
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Benutzer
Registriert seit: 27.04.2003
Beiträge: 45
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Lieb behalten
Alles was zu... zum Beispiel zu wissenschaftlich betrieben wird, verliert schnell seinen natürlichen Reiz. So studierte ich Musik, weil ich sie gern hörte. Nun sehe ich nur noch Partituren vor mir wenn ich Musik höre, bei der ich früher träumen konnte. Du weisst, dass ich dich liebe. Also verzeig mir bitte, wenn ich mich manchmal weigere dich vollkommen zu verstehen. Peter Göhring
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Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. |
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#9 |
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Laut Mitsingender
Registriert seit: 08.04.2007
Ort: Cottbus
Beiträge: 24
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AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
Der Ritter
Blick zum Himmel Vogelmeer Schwarzes Flattern Immermehr Durch den dunklen Wolkensand Liegt aufgeregt am Daunenstrand Der Wellen Gischt Benommen weit Dein blauer Kiesel Hat noch Zeit Den Wind geboren Im Gewitter Muss mich beeilen Silberritter Ein Lächeln strahlt Im Meerestraum Säumt der Rüstung Federflaum In dunklen Wäldern Jammertal Zu goldnen Gipfeln Aufstiegsqual Im tiefen Schneefall Durch die Nacht Und rot der nächste Tag erwacht Durch Dämmerlicht Im Fackelschein Treu geschworener Ritter dein Galoppierend Ross Zum Ziel Dein müder Traum Im Reiterspiel Der Strand erreicht Und da für dich Denn dieser Ritter Das bin ich Ithaqua Meine Wanderungen ermüden mich Tausende Steine mit diesem massiv genommen Aufs neue Frage ich mich Wann wird dieser Himmel enden? Wolkenbezogen mit Licht Sprengend die Decke in jedem Augenblick Schillernd bis hin zum Horizont Und doch erscheine ich so klein Der Wanderer auf dem Plateau Basaltsäulen zieren und stützen Das, was für die Ewigkeit Schnee fällt, es wird Abend Ein Feuer soll mir heut genügen Funken prasselnd steigen auf Den Herrn Mond zu begrüßen Denn niemand wird es sonst tun Mein Zelt bestickt mit Sternen Blinkend, in Bewegung Und nichts dem Zufall überlassen Schlafe ich ein, zu träumen Keinen Traum der so eigen Wie das Wandern in diesen Bergen Anhöhen erheben sich Klippen steil den See umschließen Kristallklar und in schönster Ruhe Liegt er da, wartend auf das Eis Schiefer zieht sich überall Über Ebenen aus Stein Und weiter geht die Wanderung Durch weißer werdendes Schwarz Die Füße werden schwerer Langsam schlägt das Menschsein durch Wieder breche ich zusammen Ithaqua trägt mich zurück Erneut soll dies mein Ende sein Und wandern werde ich Bis der Morgen erreicht |
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#10 |
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JederKannMeineFehlerSeh'n
Registriert seit: 15.02.2003
Beiträge: 2.689
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AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
Wurde heute bei der Hochzeit, bei der ich Trauzeugin war, vorgetragen:
Das Versprechen Ich will wachen wenn du müde bist, ich will erinnern wenn du vergisst, ich will schweigen wenn du Recht hast, ich will sprechen wenn du irrst, ich will voran gehen wenn du zögerst, ich will stark sein, wenn du versagst, ich will gehen, wenn du allein sein willst, ich werde aber immer da sein, wenn du mich brauchst. Christa Alden
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#11 | |
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Carried Away
Registriert seit: 25.05.2007
Ort: München ( Outback )
Beiträge: 397
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AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
Zitat:
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#12 |
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Sherlocked and Whovian
Registriert seit: 29.07.2003
Ort: Löwenstadt
Beiträge: 1.993
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AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
"Egal ob wir zusammen oder getrennt sind,
da ist niemals Platz zwischen unseren Herzschlägen" John Lennon "One day (at a time)"
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"Man kann einen magischen Moment nicht auf einem Chip festhalten..." (Olli Schulz)
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#13 |
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sagtoftnichtsundredetviel
Registriert seit: 08.03.2001
Ort: ...macht in fernen farbenhäfen fest
Beiträge: 1.150
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hier noch n schönes zu "hoffnung":
hoffnung [(ach was es reden und träumen die menschen viel von besseren künftigen tagen nach einem glücklichen, goldenen ziel sieht man sie rennen und jagen. die welt wird alt und wird wieder jung. doch der mensch hofft immer verbesserung. die hoffnung führt ihn ins leben ein sie umflattert den fröhlichen knaben, den jüngling locket ihr zauberschein, sie wird mit dem greis nicht begraben; denn beschliesst er im grabe den müden lauf, noch am grabe pflanzt er die hoffnung auf. es ist kein leerer, schmeichelnder wahn erzeuht in gehrin des toren; im herzen kündigt es laut sich an; zu was besserm sind wir geboren. und was die innere stimme spricht, das täuscht die hoffende seele nicht. (schiller) --------------------------------------------------------------------------- hier noch was zum "toskana-bild-wahn".. zypressen fallen keineswegs nur den touristen auf den keks fehlt ein tourist fällt die zypresse auch gerne auf die eigne fresse.
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kommt die sonne immer öfter und früher schnuppert bald die nasse katze an der blume im revier |
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#14 |
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niveaulos.
Registriert seit: 14.01.2001
Ort: Palma de Mallorca
Beiträge: 4.584
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boah, erinnerung *g*
das musste ich mal im philosophieunterricht in der 12 auswendig lernen ![]()
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Ihr fühlt euch überlegen,
mischt euch in unser Leben. Was Freiheit ist, versteht ihr nicht. |
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#15 |
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sagtoftnichtsundredetviel
Registriert seit: 08.03.2001
Ort: ...macht in fernen farbenhäfen fest
Beiträge: 1.150
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..wenn du s noch wiedererkennst, hatte das lernen schonmal sinn
..find ja eher die letzte strophe schön.. ..musste s auch nie auswendig lernen..evtl deswegen
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kommt die sonne immer öfter und früher schnuppert bald die nasse katze an der blume im revier |
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#16 | |
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Heimatlose
Registriert seit: 03.04.2001
Ort: ..kein Ort, ..ein Gefühl.
Beiträge: 2.143
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Zitat:
langsam wirst du mir echt zuu intellektuell. komm mal wieder runter.
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..sie hört wie der Schnee lautlos auf die Erde fällt ... |
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#17 |
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Heimatlose
Registriert seit: 03.04.2001
Ort: ..kein Ort, ..ein Gefühl.
Beiträge: 2.143
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ich steh übrings eher auf weniger erbauliche zeilen (aber dafür näher am leben dran
"kleine fabel" von kafka: "Ach", sagte die Maus, "die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, dass ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, dass ich schon im letzten Zimmer bin und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe." "Du musst nur die Laufrichtung ändern", sagte die Katze und fraß sie.
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..sie hört wie der Schnee lautlos auf die Erde fällt ... |
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#18 |
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sagtoftnichtsundredetviel
Registriert seit: 08.03.2001
Ort: ...macht in fernen farbenhäfen fest
Beiträge: 1.150
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ich steh auf beides
.aber nicht auf schillers sprache.aber wegen der "maus"..sorry..das muss jetzt rein: die kellermaus es wollte eine kleine maus - im keller wohnhaft - hoch hinaus; und eines nachts, auf leisen hufen, erklomm sie achtundneunzig stufen und landete mit weh und ach ganz oben dicht unter dem dach. dort wartete bereits auf sie die katze, namens tiggerli. --- [eigentlich doremi) kaum, dass das mäuslein nicht mehr lebte, geschah s dass eine fledermaus ein paarmal um die katze schwebte zur luke flog und dann hinuas. da faltete die katz, die dreiste, die pfoten und sprach: "ist das süss! da fliegt die maus, die ich verspeiste, als engelein ins paradies!" (h. erhardt)
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#19 |
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Estación del Silencio
Registriert seit: 24.11.2002
Beiträge: 2.322
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Man muß die Menschen vor allem nach ihren Lastern beurteilen. Tugenden kann man vortäuschen. Laster sind echt.
(Holly Johnson) Niemand anderer zu sein als Du selbst - in einer Welt, die Tag und Nacht ihr Bestes gibt, um Dich wie allen anderen zu machen - bedeutet den härtesten Kampf, den je ein Mensch gekämpft hat, und der nie zu Ende geht." (E. E. Cummings)
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#20 |
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Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 03.04.2001
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 262
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@ grenzwertig...da Du ja die Mäuse auch so liebst :wink:
Der Maus Der Maus ihr Gatte wurd geschnappt von einer Mausefalle, nun war - verdammt und zugeklappt!- er mausetot für alle. Die Trauerrede für´n Gemahl, sie gipfelte im Satze "Viel schneller ging´s auf jeden Fall mit Falle - als mit Katze !" (immernoch H. Erhardt) |
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