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25.10.2003, 13:32 | #1 |
Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 23.02.2003
Ort: Paderborn
Beiträge: 505
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Hallöle. Ja, ich hab mal wieder was auf dem Herzen. Wenn ich euch auf die Nerven gehe, dann meldet euch bitte. Also, folgendes: Jeder von uns hat in seinem Leben schonmal schwere Zeiten gehabt. Eine verlorene Liebe, der Tod eines Freundes oder ähnliches. Und jetzt meine Frage. Wie verarbeitet ihr euren Schmerz? Was tut ihr, wenn ihr denkt, es geht nicht mehr weiter. Ich würde gern mal wissen, wie andere damit umgehen. Vielleicht hilft es dem einem oder anderen, seine eigenen Sorgen zu verarbeiten. Ich verlange natürlich von niemandem, etwas aus seinem Privatleben preis zu geben. Aber vielleicht find ich ja durch euch ne Art, meine Probleme zu verarbeiten, wenn es auf herkömmlichem Wege nicht mehr geht. Also, was glaubt ihr, wie oft ein Herz brechen kann....?
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Du hast getötet, doch bereust du deine Tat? Du hast gelogen, doch quält es dich im Schlaf? Alles was du tust, kommt irgendwann auf dich zurück, vielleicht wirst du verschont, vielleicht verrückt. |
25.10.2003, 14:13 | #2 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 15.04.2003
Beiträge: 10
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Hallo Commodus,
bin ganz selten hier auf diesem Forum, weiss deshalb nicht, ob Du weiblich oder männlich bist. Vom Namen her denke ich ein Junge. Du hast recht, jeder Mensch hat Höhen und tiefen. Was Dir helfen könnte, ist das Bewusstsein, dass uns noch viel schlimmeres passieren kann.Ich lag die letzte Tage mit einer Migräneattacke im Bett, fast einmal im Monat passiert mir das und habe mich gefragt, wieso ich. Dann dachte ich an eine Bekannte, die mit 25 Krebs bekam. Also, es geht immer schlimmer. Weisst Du, dass Leben schuldet uns nichts. Wir sind da um das Leben zu meistern, dazu gehört nun Mal die Erkenntnis, dass das Leben nicht aus Highlights besteht. Schön geduldig sein. In den dunkelsten Stunden sich vielleicht sagen: ich muss nur überleben, diese Situation überdauern. Und die Hoffnung nicht aufgeben, Lieblingsbücher, Lieblingslieder, Lieblingsfilme, Lieblingsfreunde, die können Hoffnung geben. Vergiss nicht, während wir an Liebeskummer oder Migräne verzweifeln, müssen andere Menschen, nicht weit weg von der BRD Folter, Vergewaltigung, Hunger erleiden. und VERTRAUEN, irgendwann geht es aufwärts. Es gibt ein Lied von "The Style Council" es heisst: Hope, da singt, Mr. Weller :Get on hope now! Get on hope now! Feelings gonna get you now! Get on hope now. Es gibt auch ein türkisches Lied, deine wird gesungen: Mögest du ein Lied auf deinen Lippen haben, verliere niemals deine Mutigkeit, mögest du eine Sonne in deinem Hezen haben, und ES WIRD ALLES GUT WERDEN. In diesem Sinne, mögest Du, Commodus, niemals Dein Lächeln, Deine Zuversicht verlieren. Gruss Yelda |
25.10.2003, 14:14 | #3 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 15.04.2003
Beiträge: 10
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Hallo Commodus,
bin ganz selten hier auf diesem Forum, weiss deshalb nicht, ob Du weiblich oder männlich bist. Vom Namen her denke ich ein Junge. Du hast recht, jeder Mensch hat Höhen und tiefen. Was Dir helfen könnte, ist das Bewusstsein, dass uns noch viel schlimmeres passieren kann.Ich lag die letzte Tage mit einer Migräneattacke im Bett, fast einmal im Monat passiert mir das und habe mich gefragt, wieso ich. Dann dachte ich an eine Bekannte, die mit 25 Krebs bekam. Also, es geht immer schlimmer. Weisst Du, dass Leben schuldet uns nichts. Wir sind da um das Leben zu meistern, dazu gehört nun Mal die Erkenntnis, dass das Leben nicht aus Highlights besteht. Schön geduldig sein. In den dunkelsten Stunden sich vielleicht sagen: ich muss nur überleben, diese Situation überdauern. Und die Hoffnung nicht aufgeben, Lieblingsbücher, Lieblingslieder, Lieblingsfilme, Lieblingsfreunde, die können Hoffnung geben. Vergiss nicht, während wir an Liebeskummer oder Migräne verzweifeln, müssen andere Menschen, nicht weit weg von der BRD Folter, Vergewaltigung, Hunger erleiden. und VERTRAUEN, irgendwann geht es aufwärts. Es gibt ein Lied von "The Style Council" es heisst: Hope, da singt, Mr. Weller :Get on hope now! Get on hope now! Feelings gonna get you now! Get on hope now. Es gibt auch ein türkisches Lied, deine wird gesungen: Mögest du ein Lied auf deinen Lippen haben, verliere niemals deine Mutigkeit, mögest du eine Sonne in deinem Hezen haben, und ES WIRD ALLES GUT WERDEN. In diesem Sinne, mögest Du, Commodus, niemals Dein Lächeln, Deine Zuversicht verlieren. Gruss Yelda |
25.10.2003, 14:18 | #4 |
Der Name sagt doch alles
Registriert seit: 14.06.2003
Ort: Balkon gegenüber
Beiträge: 2.369
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Hm, also... interessanter Thread. Ich kann Dir da spontan auch etwas dazu sagen, gerne sogar, denn das ist auch schon meine erprobte Number One-Verarbeitungsmethode: Reden, Reden, Reden. Vielleicht mag es dem ein oder anderen schon zu persönlich sein (wobei, natürlich, niemand wird gezwungen, etwas preiszugeben, was er nicht will), aber mir hat das immer ungemein geholfen.
Fast genau vor einem Jahr ging es mir richtig, richtig schlecht. Man kann sagen, da is für mich meine Welt total aus den Angel geraten. Es war eine harte Zeit. Aber wenn ich jetzt so daran zurückdenke, hatte ich eindeutig zwei Phasen von Vorarbeitung, die eine erfolgreich, die andere nicht. Aber vielleicht hat es beide gebraucht, ich weiß es nicht. Die erste war "nichts sehen, nichts hören, nichts sagen". Ich hab nur noch funktioniert. Nach Feierabend bin ich meist heim und sofort ins Bett, hab alles dunkel gemacht, mich unter die Decke verkrümelt und höchstens Videos angeschaut, wochenlang. Irgendwann fing ich dann an, alleine rauszugehen. Also zum Beispiel ohne irgend jemanden einfach in meine Stammkneipe hocken, in der Kaffeetasse rühren und ein betröppeltes Gesicht machen. Irgendwer war immer, den ich kannte, der sich zu mir gehockt hat und fragte, was los ist... und dann hab ich gemerkt, was mir viel, viel mehr hilft: reden. Am Anfang war's verdammt schwer & hat viele Tränen gekostet, aber ich hab es immer und immer wieder mit verschiedenen lieben Menschen durchgekaut (sowas setzt natürlich Freunde voraus, die einem auch noch zuhören, wenn man dasselbe zum hundertsten Mal erzählt, und ich bin sehr, sehr froh, dass ich solche habe!!!). Und wenn mich heute einer danach fragt, dann kann ich ohne weiteres erzählen, was damals los war, wie es mir ging, warum es mir so ging, was mir geholfen hat... und es tut auch heute noch gut. Vor allem die Gewissheit "ich bin aus dem Loch wieder rausgekommen". Darauf bin ich stolz. Ein Herz kann scheinbar wirklich oft brechen... wichtig sind für mich vor allem Menschen, die helfen, es wieder zusammen zu flicken.
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und wenn das alles ist: okay. |
25.10.2003, 15:06 | #5 |
Auswanderin
Registriert seit: 27.01.2003
Ort: wieder in Wien
Beiträge: 495
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...ich kann mich danyflower voll anschließen...reden,reden und vor allem rausgehen...
nichts ist schlimmer als alleine daheim zu sein...und sich selbst zu bemitleiden...da wird alles nur noch schlimmer...bei mir wars im februar wieder soweit...doch da wars nicht nur ein "gebrochenes herz"...da ging mein leben den bach runter...ich brauchte von heute auf morgen eine neue wohnung...wusste nicht mal wie ich das alles finanzieren soll...kompletter neuanfang...ich war am ende...aber kommt zeit kommt rat und mit der unterstützung von freunden geht alles viel leichter...heute gehts mir echt wieder gut ...so und jetzt an all diejenigen mit schwermütigen gedanken...nichts wie raus die welt wartet auf euch...und irgendjemand dem man seine sorgen anvertrauen kann auch :wink:
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...das leben kommt von vorn, stehst unter einem hellen stern... |
25.10.2003, 15:08 | #6 |
Ich bin privat hier.
Registriert seit: 19.02.2003
Beiträge: 3.688
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Daran zu denken, daß es anderen noch schlechter geht oder daß es immer noch eine Steigerung des eigenen Leids, der eigenen Krankheit gibt, hat mir wiederum überhaupt nicht geholfen. Denn ich glaube, daß man in seinem Kummer (ich zumindest) auch egoistische Ansätze bekommt, nach dem Motto, was interessieren mich die anderen, MIR geht es JETZT schlecht...
Reden hilft auf jeden Fall. Nur gibt es leider, auch wenn man noch so liebe Leute kennt, erstaunlich wenige, die einem auch wirklich zuhören, die nicht darüber hinweg fegen oder einen (vielleicht auch ungewollt) abspeisen mit so Gemeinplätzen wie "Das wird schon wieder....es gibt Schlimmeres....vergiß ihn/sie...mach dich nicht so verrückt..." Es ist wirklich nur ein ganz ganz kleiner Kreis, der einen versteht, oder es zumindest versucht. Und dem man es auch erzählen kann und will. Und solche Menschen sind in der Tat unbezahlbar. Mir hat (so profan und offensichtlich das jetzt vielleicht klingt) Musik immer am meisten geholfen...Musik ist bei mir fast immer imstande, Kummer und Hoffnungslosigkeit aufzuweichen, und mich meine Situation wenigstens für kurze Zeit ein klein wenig vergessen zu lassen. Und Bewegung..auch so ein Allheilmittel, aber viel spazierengehen, am besten an einem See oder an einem Fluß (oder - wenn man die Möglichkeit hat - gleich am Meer ), da geht es sich am besten, am Wasser ...oder laufen (joggen)..wenn man das mag, kann auch sehr helfen, baut Stress und Druck ab...und vor allem sind das alles Dinge, die man gut alleine machen kann...ich bin da auch eher einzelgängerisch veranlagt...ist natürlich bei jedem anders und ein Allgemeinrezept gibt es sowieso nicht.
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Es handelt vom Bleiben und vom Gehen. |
25.10.2003, 16:31 | #7 |
Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 22.01.2001
Beiträge: 212
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wenn einen das herz bricht, egal aus welchen grund, ist das immer erst eine katastrophe, man meint seine heil empfundene welt breche zusammen und wie soll die zukunft nur aussehen wenn man immer diesen schmerz bei sich tragen muss. das herz verhält sich da wie eine vase, die zerbricht: man kann sie zwar wieder zusammenkleben und mit der ZEIT hat sie auch wieder eigenen Halt aber die Risse bleiben, wenn auch nicht unbedingt sichtbar.
Aber sind diese Risse nicht gerade das was uns ausmacht? Dadurch reift und wächst man doch erst, wie wenn man sich anstrengen muss um die vase wieder sauber zusammenzuflicken und nachher solz darauf sein zu können dies geschafft zu haben, alleine. Aus der Anstrengung und dem Leiden erwächst also auch ein Gefühl der Zufriedenheit, Selbstzufriedenheit, nicht Selbstdünkel, eben das bewusstsein selbst etwas bezwungen und geleistet zu haben. die risse machen den menschen zu einer welt voller geschichte, man hat erfahrungen, an denen man gewachsen ist (und dies sind eben meist die negativen). Selbst die risse die man so gut geflickt hat dass sie nicht mehr sichtbar sind, bleiben im Kopf hängen und man kann einen LIEBEN menschen irgendwann vielleicht diese seine eine ganze welt eröffnen, zu der man geworden ist. Auch wenn die einmal oder mehrmals zerbrochene Vase nicht mehr so schön anzublicken ist, wie eine nagelneue, unversehrte, so hängen an dieser selbst reparierten vase viele dinge und erinnerungen fest von denen man erzählen kann, sie ist eine Welt geworden, während die vollkommene vase nur zur verzierung dasteht und man nichts mirt ihr assoziiert
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25.10.2003, 17:46 | #8 |
Erfahrener Benutzer
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Ort: Paderborn
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Oh, man, jetzt sitz ich hier und heule mir die Augen aus wegen euch. Es tut so gut, das zu lesen. Wisst ihr, ich hab einfach das Problem, das die Menschen, die ich jetzt bräuchte mir ständig Vorwürfe machen und mir sagen, das ich vergessen soll. Aber was ist, wenn man nicht vergessen will? Was ist, wenn es so sehr weh tut, das man am liebsten von der nächsten Brücke springen würde? Warum versteht niemand, das es so sehr weh tun kann, das man glaubt, das es nicht mehr weiter geht.
Klaus Lage hat mal gesungen: Hab schon zu viel Herz investiert.... Und es zerreist mich innerlich. Und ich find es komisch, das ich mit euch da besser drüber sprechen kann, als mit den Menschen in meiner Umgebung. Ich muss mich echt bei euch bedanken.
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25.10.2003, 17:53 | #9 | |
Tourhase
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Ort: Hanau
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Zitat:
zum thema musik kann ich nur sagen, dass sie zwar "helfen" kann, mich aber teilweise auch noch mehr runter zieht... kommt auf die situation an..... @traumtänzer: der vergleich mit der vase gefällt mir!!
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Es gibt für nichts Garantie, es gibt nur jetzt oder nie... |
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25.10.2003, 18:29 | #10 | |
Mrs. Bates
Registriert seit: 22.06.2003
Ort: Ratisbona
Beiträge: 1.656
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Zitat:
es ist so was von wichtig darüber zu reden! Und die Menschem die es nervt, wenn es jemandem schlecht geht, finde ich irgendwie ...! Und manche Menschen sind eben sensibel und deswegen auch öfter schlecht drauf! Also @commodus laß deine Gefühlen freien Lauf, auch hier! Ich war bisher (zum Glück) immer derjenige, der Herzen gebrochen hat! Bisher gab es noch keinen Mann der das bei mir geschafft hat! Seltsam! Naja! Zum Glück, für mich! |
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25.10.2003, 18:31 | #11 |
Erfahrener Benutzer
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Ort: Ostwestfalen
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Ja, Reden ist verdammt wichtig. Man muss die richtigen Leute dafür (aber auch) haben. Oft hängen ja die Probleme mit anderen Personen zusammen. Das ideale wäre natürlich , wenn man mit genau diesen Personen dann (möglichst) sachlich reden könnte. Das geht aber meistens nicht direkt, da braucht man bzw. alle Beteiligten oft ein wenig Abstand um das vernünftig auf die Reihe zu kriegen. Und es sind auch nicht immer alle bereit dazu.
Aber sich verkriechen und selbst weiter runterzuziehen ist natürlich die schlechteste aller Lösungsmöglichkeiten. Auch wenn man da oft dann gar keinen Bock hat irgendwo hinzugehen, man trifft andere oder irgendjemanden,wo man auf einmal merkt, dass man mit dem wunderbar reden kann.Manchmal macht es auch einfach Spass alleine da zu sitzen und andere zu beobachten. Und ein anderes Mal braucht man aber auch einfach die Ruhe zu Hause, bestimmte Musik, und das Gefühl " Ihr könnt mich alle mal". Das hängt dann einfach ab von der jeweiligen "Tagesform". |
25.10.2003, 19:25 | #12 |
Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 23.02.2003
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Naja, aber wenn reden nicht möglich ist, weil es dann noch mehr weh tut?
Und wenn die Leute immer dasselbe sagen: Vergessen, vergessen, vergessen... Aber ich will nicht vergessen...
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25.10.2003, 19:40 | #13 |
Auswanderin
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...nicht vergessen...die schönen augenblicke in erinnerung halten...sich freuen diese erlebt zu haben...klingt hart und tut natürlich auch weh...gelingt aber nach einiger zeit...
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25.10.2003, 20:28 | #14 |
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Aber die Erinnerung an schöne Zeit tut doch auch weh, weil sie vorbei ist, oder nicht?
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25.10.2003, 20:29 | #15 | |
Erfahrener Benutzer
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Zitat:
doch immer mit einer gewissen form von unendlicher sehnsucht und tiefer schwermut... und doch: hoffnung
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25.10.2003, 20:32 | #16 |
Erfahrener Benutzer
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Warum ist das alles so schwer? Warum treibt der Schmerz, die Wut und die Enttäuschung uns zu den verrücktesten Dingen. Ich habe Gott entsagt, war wütend auf ihn....
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25.10.2003, 20:43 | #17 |
Erfahrener Benutzer
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Beiträge: 166
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Ach ach ach Commodus,
mensch jetzt hab ich erst auf das andere Thema geantwortet, aber das hier ... Ja, ich muss sagen, das stimmt reden reden reden. Mein Mitbewohner wurde letztes Jahr von seiner großen großen einzigen Liebe verlassen. Er lief nur noch mit einer Tempozupfbox rum, hat den ganzen Tag Xavier Neido (oder so ähnlich, die Doppel-CD) gehört und geweint und geweint und geredet und geredet und geweint und geweint. Es war schon schlimm, aber ich glaub das ist total wichtig, dass man sich so richtig gehen lässt, sonst schlummert die Trauer und bricht dann andermal auf. Er hatte damals - meiner Meinung nach jedenfalls - sein ganzes Leben nur auf die eine Frau ausgerichtet und hat eigentlich überhaupt nicht selbst gelebt. Ich glaub das ist ein ganz schlimmer Fehler, denn wichtig ist, dass man egal wie sehr man jemanden liebt, sich selbst auch liebt und nicht alles alles nur auf diesen einen Menschen richtet. Ja ich glaube, dass ist ganz wichtig. Man kann jemanden lieben, aber bleibt trotzdem ein eigener Mensch und klar tut das alles weh, aber man ist ein eigener Mensch und kann weiterleben, auch wenn es weh tut. Ich glaube auch, ja das glaub ich, dass man zwar geliebt werden möchte, aber nicht der Sinn des Lebens für jemanden anderes sein möchte. Also und die Freundin, die meinen Mitbewohner verlassen hatte, die war nachher sowas von angenervt von seinem Verhalten, anfangs hatte sie ein total schlechtes Gewissen, weil er so gelitten hat und irgendwann sprang das um, da war dann nur noch Wut und jetzt reden die beiden nicht einmal mehr mit einander. Das war bzw. ist ganz schön bescheuert, wenn man sich (jedenfalls er) erst so lieb hat und dann sowas. Aber ich bin mir sicher, das wäre anders gelaufen, wenn er nicht so so viel in ihr gesehen hätte. Er hat anfangs nur hier rumgesessen, sie könnte ja vielleicht anrufen, genauso wie vorher, nur was sie sagte und machte, das war wichtig und so ging das nachher auch noch eine ganze weile. Aber mittlerweile ist das Vergangenheit, naja, bis die neue Freundin sich von ihm trennt. Denn er macht wieder den Fehler, dass die neue Freundin wieder so ein "auf das Podest gestellter Wahnsinnstraum" ist. Ja, das von mir zu dem Thema, also von mir ist gut, das ist ja nur das von mir miterlebte. Also, reden reden reden, weinen, weinen, weinen, sich gehen lassen, aber man sollte auch über sich selbst nachdenken. Warum ist das alles so wie es ist. Rückgängig machen kann man nichts mehr, aber vielleicht für die Zukunft etwas ändern. Was war mein Part bei der Geschichte, welche Fehler habe ich gemacht. Ja ich finde das wirklich dann auch wichtig um voranzukommen. So, und nun nochmal Commodus, ich wünsch Dir wirklich ganz ganz doll, dass Du es schaffst, das Leben wieder schön zu finden. Mit einem wachen Blick in die Welt zu gehn und zu sehn, wie schön das Leben ist und wie schön es werden kann ... Pass auf, dass Du Dich nicht in der Trauer verrennst und nicht mehr da raus kommst. |
25.10.2003, 20:51 | #18 | |
Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 07.09.2002
Ort: Ostwestfalen
Beiträge: 293
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Zitat:
Nein,und vergessen sollst du nicht und kannst du sicher auch nicht. Das Erlebte wird immer zu deinem Leben gehören. Und das macht eben auch DEIN Leben aus. Man kann nichts ungeschehen machen, warum auch ? Auch wenn es sehr schmerzhafte Phasen gibt, sie können einen für die Zukunft auch stärker machen ( ich weiß hört sich doof an). Wichtig ist, steh zu deinen Gefühlen und verdränge oder verbuddele sie nicht ganz. Irgendwann kommen auch die positiveren Gefühle wieder zum Vorschein, auch wenn man dann sicher vorsichtiger damit umgeht. |
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26.10.2003, 03:31 | #19 | |
Auswanderin
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Ort: wieder in Wien
Beiträge: 495
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Zitat:
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26.10.2003, 11:52 | #20 | |
scatterbrain
Registriert seit: 22.04.2001
Ort: my little corner of the world
Beiträge: 1.215
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ich mag den thread, auch wenn ich jetzt ehrlich gesagt nicht jeden beitrag ausführlich gelesen habe..- kann für mich nur sagen, dass ich gesprächen bei persönlichen problemen noch nie ne chance gegeben habe. ich bin da einfach nicht der typ für und wüsste auch überhaupt keinen in meinem umfeld, an den ich mich wenden könnte, d.h. zu dem ich soviel vertrauen hätte, dass ich mich ihm/ihr öffnen würde. nein, gibt es nicht, kenn ich nicht..das wandern im nebel. ..- aber ich will mich ja nicht beschweren. ich hab musik (hier kann ich glücklicherweise sagen, dass es noch nie zeiten gab, in denen es mir nicht möglich war, musik zu hören. irgendwas passt und find ich immer.) und ich hab das schreiben, hier zum beispiel . manchmal ist es auch schön, "traurige literatur" zu lesen, worte zu lesen, die jemand gefunden hat, zu denen man selbst nicht in der lage war, aber den eigenen gemütszustand zu beschreiben vermögen,..dass man vielleicht traurig bleibt, ja, sich aber auch verstanden fühlt.
nur manchmal wünschte ich mir ein leben ohne erinnerungen . wenn man eingeholt wird und all die momente, wieder unverarbeitet vor einem auftauchen und als unerträgliche last sich einfach nicht abschütteln lassen. wenn die vergangenheit nur noch schmerzt und verzweifeln lässt, weil die glücklichen momente für immer verloren scheinen (kein trost:..dass man sie besaß...), die gegenwart unendich scheint (nur fliehen wollen, wegsein wollen, nicht mehr zu sich gehören..) und die zukunft ..- dunkel, unkenntlich, beängstigend - wohin? wann nimmt das endlich ein ende? (mach, dass es aufhört..) - zeitreisen zurück gibt es leider noch nicht, nur nach vorn, immer weiter, man wird nicht gefragt, man geht oder man bleibt..- aber dieser einen "lösung", die manchmal als einziger ausweg zur "erlösung" erscheint, keine chance geben, kämpfen, (verdrängen), hoffen. schmerz, angst, trauer, zweifel akzteptieren lernen!!(sie gehören dazu, sie gehören nun mal dazu.....erdrückend und schwer.) (verdammt, ich hab doch nur dieses eine leben!!! (von mehr weiß ich nicht.)) - Zitat:
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fairy tales are more than true:
not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten. |
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