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Alt 13.08.2004, 14:36   #1
Luxus
Estación del Silencio
 
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Beitrag Deutsche Politik - mit oder ohne Prominentenbeteiligung?

Ein etwas längerer Artikel, aber lesenswert ...

Wahlkampf in Amerika
Pop gegen Bush


10. August 2004 Es fällt auf, daß von den deutschen Popmusikern niemand etwas gegen Hartz IV sagt oder gar deswegen auf die Straße geht. Das mag damit zusammenhängen, daß die meisten sich um ihre eigene Existenz keine Sorgen machen müssen und auch deren Kinder wohlversorgt sind. Doch es muß noch einen anderen Grund dafür geben.


Früher war ihnen mancher Anlaß recht, sich öffentlich zu Wort zu melden, auch wenn sie davon direkt gar nicht betroffen waren. Aber die etablierte Garde, die in der Öffentlichkeit am zuverlässigsten Gehör findet, hat sich nach ihrer anarchisch-frechen Phase der siebziger und frühen achtziger Jahre parteipolitisch mittlerweile festgelegt; und die nachwachsende Generation, die noch an Sozialkritik interessiert ist, kann in Zeiten der Aufsplitterung der Stile die Mehrheit nicht mehr erreichen.

Man könnte sagen, die älteren Musiker sind erwachsen geworden wie das rot-grüne Lager, dem sie in der Regel zuneigen. Einige stehen sogar mit dem Bundeskanzler im Duz-Verhältnis. Was sollen Marius Müller-Westernhagen oder Wolfgang Niedecken da auch sagen gegen den sich als Reformwerk tarnenden Sozialabbau?

Traitionell engagierte Popmusiker in Amerika

Es dürfte aber noch einen anderen Grund für dieses peinliche Schweigen geben: den Mangel an Volkstümlichkeit. Die deutschen Popmusiker waren und sind viel zu sehr mit dem Unterschied zwischen sich und denen beschäftigt, die nicht so reich und berühmt sind wie sie, als daß sie sich auch noch um Arbeitslose kümmern könnten. Lieber reden sie über die deutsche Neidgesellschaft, die hier jedem das Berühmtsein so schwermache.

Man muß sich diesen Sachverhalt, der vielleicht eine nationale Spezialität ist, vor Augen führen, wenn man verstehen will, was die amerikanischen Popmusiker immer wieder zu politischem Engagement bewegte. Zu Mitte der achtziger Jahre gab es nicht nur Projekte wie "Band Aid", die sich der Bekämpfung des weltweiten Hungers verschrieben hatten, sondern auch solche, die ein nationales Anliegen hatten wie beispielsweise "Farm Aid", die Konzertreihe, bei der Musiker wie Willie Nelson, Bob Dylan, Neil Young und John Mellencamp mitmachten.

Die Einkünfte kamen den amerikanischen Bauern zugute, die unter Reagans Politik verarmt waren. Es verstand sich von selbst, daß dabei auch patriotische Töne laut wurden; niemand fand etwas dabei, von einer Vision für sein Land zu sprechen, in die auch jene Bevölkerungsteile miteinbezogen wurden, die dem traditionell linksliberalen Milieu der Popmusik fernstanden.

Zu Wahrhaftigkeit, Treue und Verläßlichkeit zurückfinden

Dieser Tage hat der amerikanische Rockmusiker Bruce Springsteen in einem von mehreren Zeitungen veröffentlichten Artikel angekündigt, daß er sich der Bewegung "Vote for Change" anschließend will, die im Herbst zu einer prominent besetzten Tournee durch das ganze Land führen wird. Der Musiker, der bei Kampagnen normalerweise reserviert ist und sich nicht vereinnahmen läßt, begründet seine Teilnahme mit der Sorge um den "Gesellschaftsvertrag", der durch die fortwährende Spaltung in Arm und Reich gesprengt werde.

Man müsse zu gegenseitiger Achtung, Wahrhaftigkeit, Treue und Verläßlichkeit zurückfinden: "Darin zeigt sich unsere Seele als Nation und Individuen." Ein solches Bekenntnis, das deutschen Popmusikern aus mehreren Gründen nicht über die Lippen käme, muß man vielleicht nicht beim Nennwert nehmen; aber es ist insofern aufschlußreich, als sich darin ein Gemeinsinn ausdrückt, der auch in Amerika geschwächt sein mag, der aber in Deutschland nahezu verschwunden ist.

Sympathie für Menschen, die nach Feierabend ihr Auto waschen

Dieser Gemeinsinn, der eine Nähe zu den Unterpriviligierten notwendigerweise einschließt, konnte sich in der amerikanischen Populärkultur deswegen erhalten, weil er teilweise deren Fundament bildet. Woody Guthrie besang das "Union Feeling". Springsteen hat die Nähe zum Kleinbürger- oder Proletariertum nie gescheut - im Gegenteil, seine besten Songs handeln von dessen Sorgen, die irgendwann nicht mehr seine eigenen waren, und von deren Idealen, die er nie aus den Augen verlor.

Über die mißverständliche Vereinnahmung seines größten Erfolgs, der Platte "Born In The U.S.A." von 1984, durch die Reagan-Regierung, ist viel geschrieben worden. Die zweispältige Heimatliebe, die er hier artikulierte, verdeckte, daß Springsteen immer den direkten Zugang zur Mikrostruktur der amerikanischen Gesellschaft suchte.

Seine Lieder sind voller Sympathie für Menschen, die nach Feierabend ihr Auto waschen ("Racing In The Street"), und für die Arbeiter, deren Glück in der Beschaulichkeit und in gesellschaftlicher Anerkennung besteht ("Independence Day"). Was in Deutschland als spießbürgerlich bloßgestellt würde, wird hier zum Entwurf richtigen Lebens.

Outlaw-Gestus

Die sozialkritische Sensibilität, die sich mit Patriotismus gut verträgt, ist in der amerikanischen Popkultur bis heute so stark ausgeprägt, weil die grundlegenden volkstümlichen Strömungen - Blues, Folk und Country - ursprünglich deren Vehikel waren und erst allmählich zu einem Stilbegriff wurden. Amerikas volkstümliche Musik verstand sich immer als Klage, als individuelle, aber auch als kollektive, als Anklage. Deswegen wurden deren wichtige Protagonisten zugleich auch gesellschaftliche Instanzen.

Die moralische Stoßrichtung von Pete Seeger, Woody Guthrie oder auch Johnny Cash war dabei eindeutig, manchmal sogar schlicht, und zielte auf möglichst breite Identifikation, die von dem Outlaw-Gestus, den diese Musiker zuweilen an den Tag legten, eher noch erleichtert wurde. Seit je äußerte und weckte die amerikanische Popmusik Sympathien für die Gesetzlosen. Lieder über die Doolin-Dalton-Bande, Billy the Kid oder Bonnie und Clyde gehören zu deren Grundbestand.

Woody Guthrie, das große Vorbild von Bob Dylan, sang: "Einige rauben dich mit einer Sechsschüssigen aus, andere mit einem Füllfederhalter. Aber wohin du auch kommst, wie du durchs Leben gehst, nie wirst du sehen, daß ein Outlaw eine Familie von Haus und Hof vertreibt." Der amerikanische Rockmusiker Lou Reed schreibt dazu: "In einem Jahr, das davon geprägt ist, daß sich die großen Konzerne geballt aus der Verantwortung stehlen, spiegelt dies wohl die Gefühle vieler wider."

Vertonter John Steinbeck

In Deutschland gibt es für dergleichen Gedankengut keine populäre, unideologische Plattform; in der Volksmusik, die hier den Ton angibt, sind gesellschaftspolitische Aussagen nicht vorgesehen. Man muß, um mit dergleichen Beachtung zu finden, zu Sabine Christiansen gehen, wo man sich dann niederbrüllen lassen darf.

Woody Guthrie und alle, die ihm folgten, zielen auf eine Vereinfachung der Gefühle. Das müssen sie auch, anders ist keine Breitenwirkung zu erzielen. Bruce Springsteen tut das ebenfalls, auch wenn der einflußreiche Kritiker Greil Marcus einmal behauptete, Springsteen hätte keinen Zugang zum Denken und Fühlen der Depressionszeit. Seine Platte "The Ghost Of Tom Joad" (1995) ist vertonter John Steinbeck; der Schluß seines Zeitungsartikels - "Deshalb ist es Zeit für einen Wechsel. Das Amerika, das wir in unseren Herzen tragen, wartet darauf." - ist ganz im Geiste von "This Land Is Your Land" gehalten, Guthries berühmtestem Lied.

Breite Allianz gegen Bush

Und dieser Geist wird im Herbst über das Land kommen und soll George W. Bushs Wiederwahl verhindern. Es ist kein Zufall, daß viele von denen, die mitmachen beim "Vote For Change", der folk oder roots music nahestehen oder sogar aus ihr kommen: John Fogerty (ehemals "Creedence Clearwater Revival"), James Taylor, "R.E.M.", Jackson Browne und eben Springsteen.

Wie breit die Allianz ist, die hier geschmiedet wird, mag man daran sehen, daß sich dieses bodenständige, altmodische Milieu ohne weiteres verträgt mit der großstädtischen Militanz des Hip-Hop-, Rap- und Techno-Lagers, das ebenfalls an Bushs Abwahl arbeitet.

Vermutlich wird es dabei nicht ohne Sozialromantik und auch nicht ohne Kitsch abgehen. Aber Amerikas Popmusiker können sich, im Gegensatz zu den deutschen, die höchstens noch für Radioquoten kämpfen, den Luxus leisten, sich damit zu befassen.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.08.2004, Nr. 185 / Seite 33
Bildmaterial: AP

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41...~Scontent.html


... ich frage mich, ob sich Grönemeyer (und all die anderen deutschen Künstler) politisch gesehen diesen Schuh anziehen sollten .... "Heimat" und "Neuland" gehen da nicht im Ansatz in diese Richtung, da nicht aussagekräftig genug ....
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Alt 13.08.2004, 15:31   #2
kontero
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AW: Wahlkampf in Amerika

habs zwar jetzt nicht gelesen, aber: http://www.freenet.de/freenet/nachri...ote/index.html
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Alt 13.08.2004, 15:58   #3
Adam
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AW: Wahlkampf in Amerika

Zitat:
Zitat von kontero
habs zwar jetzt nicht gelesen, aber: http://www.freenet.de/freenet/nachri...ote/index.html
Hab beides nicht gelesen , aber Grönemeyer ist ja auch Musiker, kein Politiker...
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Alt 13.08.2004, 16:29   #4
Claire
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AW: Wahlkampf in Amerika

Zitat:
Zitat von Adam
ist ja auch Musiker, kein Politiker...
Mit der Einstellung haben sich populäre Künstler schon mal rauszureden versucht bzw. wurden von anderen entschuldigt....

@kontero und @Adam, Ihr solltet auf jeden Fall aufpassen und den Artikel, den @Luxus reingesetzt hat auf keinen Fall lesen... . Lesen kann nämlich ziemlich gefährlich sein und nicht jeder, der sich in diese Gefahr begibt, kann damit umgehen.
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Alt 13.08.2004, 16:51   #5
Mocca
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AW: Wahlkampf in Amerika

habe mich der gefahr ausgesetzt und den artikel von luxus gelesen..
aber irgendwie..ich seh das problem nicht so wirklich
was haben wir dabei gewonnen, wenn sich unsere künstler jetzt in die öffentlichkeit begeben und wahlkampf machen? is ja schön, wenn die amipromis das machen.. aber den vorteil gegenüber deutschland werd ich wohl noch ne weile suchen..
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Alt 13.08.2004, 17:42   #6
Claire
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AW: Wahlkampf in Amerika

@Mocca, toll, daß Du so mutig warst...
Der "Vorteil" @Mocca liegt ganz klar darin, daß mehr Leute für politische Themen zu interessieren sind, wenn sich ein Promi mit einer klaren Aussage und entsprechender Tat für eine Sache einsetzt. Dies weiß ja nun auch der Herr Grö, der diesen Effekt mit dem Afrika-Konzert z.B. gezielt eingesetzt hat. Größeres Interesse wecken an Politik und den gesellschaftlichen Problemen hat vielleicht dann auch Auswirkungen auf die Teilnahme der Bürger/innen an der Gestaltung der Gesellschaft oder wie kriegt man Leute dazu, nicht nur rumzumaulen, sondern auch selbst was zu tun?
Bei einem Artikel in der FAZ bin ich allerdings sowieso erstmal ziemlich mißtrauisch, was denn da die politische Zielsetzung sein soll, da unsere gesammelten Konservativen ja nun auch keine Alternativen zur derzeitigen Politik anbieten.
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Alt 13.08.2004, 18:17   #7
Adam
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AW: Wahlkampf in Amerika

@Claire
Hebbert @Claire ist ja durchaus @Claire ein politischer Mensch @Claire (@Claire ). Das weiß jeder, der ihn "kennt". Und er macht auch gezielte Aussagen zur Politik/zu Politikern. Dennoch find ich es gut, dass er sich im Wahlkampf nicht vor einen Parteikarren spannen lässt.
Gerne erinnert man sich doch an Berlin Mitte zu Zeiten des CDU-Spendenskandals *lol*: "Das ist doch ein Vollwitz!"
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Alt 13.08.2004, 18:20   #8
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AW: Wahlkampf in Amerika

Ach, und Oberhausen... Ob das Afrika oder ihm mehr nutzte, vermag ich nicht zu beurteilen .
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Alt 13.08.2004, 18:20   #9
kontero
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AW: Wahlkampf in Amerika

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Alt 13.08.2004, 18:21   #10
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AW: Wahlkampf in Amerika

wenn promis nötig sind, um die leute auf irgendeine problematik aufmerksam zu machen, dann läuft ja grundsätzlich schonmal was falsch.. wenn ich ehrlich bin, halte ich politische äußerungen von prominenten sogar für "gefährlich" (um das wort mal aufzugreifen).. erstens gibt es in deutschland ein wahlgeheimnis, d.h. man sollte auch unsere promis nicht dazu "nötigen", öffentlich farbe zu bekennen... das muss niemand von uns, tut auch so gut wie niemand, also warum dann die promis?
zweitens.. ich bin der meinung, dass sich jeder selbst gedanken über die dinge machen sollte, die ihn etwas angehen bzw die ihn interessieren.. wenn man das nicht sowieso aus eigenem antrieb heraus tut, dann fängt man auch nicht an, darüber nachzudenken, wenn ein herr grönemeyer oder sonstiger prominenter etwas sagt, sondern man kopiert seine meinung höchstens... jemand dem z.b. hartz IV am arsch vorbei geht, macht sich keine gedanken darüber.. das wird er auch nicht tun, wenn promi xy sagt, dass harzt IV was fürn eimer ist.. dann übernimmt er die meinung höchstens, ohne selbst darüber nachzudenken.. und wo führt es bitte hin, wenn die leute nur noch das tun und sagen, was man ihnen vorkaut?
politik ist die sache des einzelnen.. jeder muss doch für sich entscheiden können, was er macht, was er unterstützt und was nicht... ich brauch keinen vorbeter, der mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe..
wenn sich der herbert jetzt irgendwo hinstellt und sich für die wiederwahl schröders ausspricht, wählen alle grönemeyerfans schröder oder wie? is das jetzt das ziel?

von mir aus muss kein prominenter/künstler seine meinung zur lage der nation abgeben.. die politiker sollen ihre politik vertreten und dann soll jeder selbst entscheiden, was er davon hält...

und wie adam richtig sagte.. diese leute sind künstler, keine politiker
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Alt 13.08.2004, 18:26   #11
Adam
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AW: Wahlkampf in Amerika

Zitat:
Zitat von Mocca
und wie adam richtig sagte.. diese leute sind künstler, keine politiker
die ne Meinung haben (hoffentlich ) und sie zu Sachthemen äußern dürfen, wenn man sie fragt.
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Alt 13.08.2004, 19:00   #12
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AW: Wahlkampf in Amerika

Zitat:
Zitat von Mocca
politik ist die sache des einzelnen.. jeder muss doch für sich entscheiden können, was er macht, was er unterstützt und was nicht... ich brauch keinen vorbeter, der mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe..
eben

das sollten sich allerdings viele mal zu Herzen nehmen, ich kenn da so Nachbeter (furchtbar )

Zitat:
die ne Meinung haben (hoffentlich ) und sie zu Sachthemen äußern dürfen, wenn man sie fragt.
von mir aus darf sich gerne jemand auch mal von sich aus zu Wort melden, aber bitte keine Kampagnen etc. gegen/für etwas, das nervt (siehe Wahlkampf/-veranstaltungen in Amerika)
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Alt 13.08.2004, 20:28   #13
Luxus
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AW: Wahlkampf in Amerika

Oh, es tut sich etwas, und Einige haben Meinungen dazu ... Schön!!

Worum es mir beim Posting ging, war: Ich selbst bin an Politik nicht sonderlich interessiert, war ich noch nie und werde es vermutlich auch nie sein, und von diesen amerikanischen Wahlkampf-Veranstaltungen halte ich gar nichts und würde es auch für Deutschland nicht gutheißen ... darauf wollte ich auch gar nicht hinaus!

Der Punkt ist, das viele in Deutschland (und so wird es anderen Ländern auch gehen) überhaupt nicht wissen/merken, daß überhaupt ein Problem besteht ... und erst recht nicht, wie man es lösen kann

Ein klein wenig haben mich einige Antworten überrascht ... hab es nicht gelesen ... Wo genau ist jetzt das Problem ... Musik soll sich aus der Politik heraushalten ...

Klar läuft etwas falsch, wenn Musiker sich allzusehr politisch äußern, das ist Sache der Politiker ... aber wo äußern sie sich denn? Es steht für Deutschland (genauso für andere Länder, ebenso die USA) zu viel auf dem Spiel, um die Probleme tatenlos auszusitzen.

Es gibt in Deutschland sicherlich KEINE einzige Partei die auf alle Fragen die richtigen Antworten hat, aber sie sollte für jene Werte stehen, die eine gute Regierung verkörpert: Fairness, Neugier, Offenheit, Bescheidenheit, die Sorge um das Wohl aller Bürger, Mut und Vertrauen.

Und wenn selbst Prominente glauben, dazu hätten sie nichts zu sagen (oder zu singen), dann kann es für den einzelnen nur umso schwerer werden, eine Perspektive zu sehen.

Dies ist mir bei dem Artikel aufgefallen, und dies hat mich "hellhörig" gemacht und mein Interesse geweckt, mich darüber auszutauschen. Grönemeyer hat ja mehrmals Ansätze in diese Richtung gemacht, vor 10 Jahren mit dem Lied "Die Härte" und vor 20 Jahren gegen Ausländerfeindlichkeit mit "Onur".

Nun gibt es seit einigen Jahren neue und aktuellere Probleme. Es gehört sicherlich eine gehörige Portion Mut dazu, und ein Künstler sollte sich nicht unbedingt auf eine (Partei-)Seite schlagen, aber: die Mißstände werden doch nicht von einer Seite als gut und von der anderen Seite als schlecht bezeichnet, sondern JEDER merkt, daß da etwas "schräg" ist.

Viele Grüsse
Luxus


P.S: Nur so am Rande ... Die Ärzte haben sich Gedanken gemacht, den Song hört man auf vielen Radiosendern:

Hast Du Dich heute schon geärgert, war es heute wieder schlimm?
Hast Du Dich wieder gefragt, warum kein Mensch was unternimmt?
Du musst nicht akzeptieren, was Dir überhaupt nicht passt.
Wenn Du Deinen Kopf nicht nur zum Tragen einer Mütze hast.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn Sie so bleibt.

Glaub keinem, der Dir sagt, dass Du nichts verändern kannst.
Die, die das behaupten, haben nur vor der Veränderung Angst.
Es sind dieselben, die erklären, es sei gut so, wie es ist.
Und wenn Du etwas ändern willst, dann bist Du automatisch Terrorist.

Lass uns diskutieren, denn in unserem schönen Land,
sind zumindest theoretisch alle furchtbar tolerant.
Worte wollen nichts bewegen, Worte tun niemandem weh.
Darum lass uns drüber reden. Diskussionen sind ok.

Nein - geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren.
Denn wer nicht mehr versucht zu kämpfen, kann nur verlieren!
Die Dich verarschen, die hast Du selbst gewählt.
Darum lass sie Deine Stimme hören, weil jede Stimme zählt.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn Sie so bleibt.
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Geändert von Luxus (13.08.2004 um 20:33 Uhr).
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Alt 13.08.2004, 20:43   #14
Mocca
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AW: Wahlkampf in Amerika

irgendwie hab ich ernsthafte probleme, zu verstehen, was du eigentlich sagen willst..

Zitat:
Klar läuft etwas falsch, wenn Musiker sich allzusehr politisch äußern, das ist Sache der Politiker ... aber wo äußern sie sich denn????

auf wen bezieht sich das jetzt?

Zitat:
Es gibt in Deutschland KEINE einzige Partei die auf alle Fragen die richtigen Antworten hat, aber sie sollte für jene Werte stehen, die eine gute Regierung verkörpert: Fairness, Neugier, Offenheit, Bescheidenheit, die Sorge um das Wohl aller Bürger, Mut und Vertrauen.

Und wenn selbst Prominente glauben, dazu hätten sie nichts zu sagen (oder zu singen), dann kann es für den einzelnen nur umso schwerer werden, ein "helles Licht" zu sehen.


auch da versteh ich jetzt den zusammenhang nicht
ein prominenter ist doch genau so mensch und bürger und wähler wie ich
aber wenn ich was nicht verstehe, brauch ich nen promi, ders mir erklärt oder was

Zitat:
Dies ist mir bei dem Artikel aufgefallen, und dies hat mich "hellhörig" gemacht und mein Interesse geweckt, mich darüber auszutauschen. Grönemeyer hat ja mehrmals Ansätze in diese Richtung gemacht, vor 10 Jahren mit dem Lied "Die Härte" und vor 20 Jahren gegen Ausländerfeindlichkeit mit "Onur".
was genau ist dir aufgefallen?
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Alt 14.08.2004, 03:23   #15
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AW: Wahlkampf in Amerika

Zitat:
Zitat von Luxus
Und wenn selbst Prominente glauben, dazu hätten sie nichts zu sagen (oder zu singen), dann kann es für den einzelnen nur umso schwerer werden, eine Perspektive zu sehen.
Vorab: Ich schließ mich den Problemen meiner Vorrednerin an .
Ich greife aber spontan nur das eine mal heraus: Was bitte soll das heißen? Unterstellst du damit irgendwelchen "Prominenten" etwa (wer auch immer dazu gehören mag/will), auch nur den Funken einer Vordenkerrolle zu besitzen? Brauchen Menschen die Meinungen von Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen? Es mag ja den einen oder den anderen vernünftig denkenden Menschen unter Promis geben, aber den höheren Anteil erwarte ich bei meinesgleichen.
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Alt 14.08.2004, 10:54   #16
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AW: Wahlkampf in Amerika

Was mir zu diesem Artikel und der Diskussion einfällt ist:

Es ist sicher nicht Aufgabe der Musiker dieses Landes zur Wahl von einer bestimmten Partei aufzurufen. Herbert im Wahlkampf für Stoiber, Merkel, Schröder, Fischer, oder Westerwelle - das will doch wohl niemand ernsthaft, oder????

Aber klare politische Äußerunge beispielweise zu den aktuellen Sozialreformen können auch Musiker machen. In diesem Beispiel wäre das allerdings unklug, denn soweit ich es bisher verstanden habe (ich habe nicht den Stein der Weisen!) sind diese Reformen zwar unbeliebt und sicherlich auch stellenweise ungerecht, aber doch notwendig. Das heißt: Eine klare Äußerung für einen "interlektuellen" Künster liefe wohl oder über auf ein: "Das muss so" heraus. Damit macht sich keiner Freunde und damit hilft ein Künstler auch niemandem!!!!

An manch anderer Stelle kann aber ein konkretes politisches Statement und auch eine politisches Engagement OHNE PARTEIBUCH sinnvoll und nützlich sein.

Politisch interessant fand ich was Herbert bei bei Roger Willemsen (Gipfeltreffen mit Grönemeyer und Paul Spiegel) vom Stapel gelassen hat. Er meinte, dass Deutschland eine außerparlamentarische, eine nicht institutionalisierte "Opposition" braucht. Also einen runden Tisch von klugen Leuten - ohne Parteiaffinität - soweit das möglich ist. Das heißt: Ein paar Leute, die sich intensiv mit den Vorschlägen von Regierung, Opposition und von mir aus noch Experten beschäftigt haben setzen sich zusammen und diskutieren Sachthemen. Keine persönlichen Angriffe wie ihn der tatsächlichen Politik, kein es darf der regieren, der den anderen am schönsten schlecht geredet hat.

Also nur ein Ableuchten der Pro und Contra, das ganze mit Studien etc. untermauert. Dann kann jeder selbst sich ein Bild machen, wie es denn gut wäre, denn es gäbe eine annähernd objektive Einschätzung.

Sicherlich schwer zu realisieren, aber eben kein Vorkauen einer Meinung sondern nur das Darstellen von Fakten, die man als Normalsterblicher wohl kaum so eben zusammenträgt um sich jeweils ein Meinung zu allem zu bilden...

Das wäre dann zwar auch kein Tummelplatz für die Grönemeyers, Westernhagens, Nenas, Helden und Viginias, aber für diese Idee ist Herbert damals eingetreten, ich finde das sollte er auch weiter tun.

Das fände ich interessant, denn das könnte ein Ausweg aus dem politischen Desinteresse der Deutschen sein. Interesse durch Aufklärung, denn wer kommt schon Abend nach der Arbeit nach Hause und hat nichts besseres zu tun, als sich um eine möglichst objektive Einschätzung aller politischen Entscheidungen zu kümmern, die dann auch wirklich fundiert ist????

Den Platz der Künstler sehe ich politisch übrigens nicht im Wahlkampf für eine Partei sondern im Wahlkampf für Demokratie - also bei Aufforderungen zu wählen.

Außerdem finde ich "kleine" Projekte innerhalb Deutschland wünschenswert - so wie in Amiland die Kampagne für die Bauern. Im Kleinen gibt es auch hier sicherlich Handlungsbedarf, warum nicht dort aktiv werden. Also den Menschen direkt über so gesammelte Gelder helfen, statt nur über abstraktes Schwafeln!

Und noch ein Wort zu dem Vergleich zwischen Ärzten und Grönemeyer: Herbert wird nie so konkret, die Texte sind einfach anders gestrickt- wie soll ich sagen- bildhafter, selten konkret an den Zuhörer gerichtet, also keine Aufforderung sondern eine Erzählung... Ich finde ihn auch sehr politisch, aber vielleicht nicht so direkt (ist schwer auszudrücken). Er geht anders an die Sache heran, darum klingt es anders. Aber unpolitisch ist er nicht.

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Zitat:
Zitat von Greenland
Das fände ich interessant, denn das könnte ein Ausweg aus dem politischen Desinteresse der Deutschen sein. Interesse durch Aufklärung, denn wer kommt schon Abend nach der Arbeit nach Hause und hat nichts besseres zu tun, als sich um eine möglichst objektive Einschätzung aller politischen Entscheidungen zu kümmern, die dann auch wirklich fundiert ist????
Ich find die Idee völlig unsinnig. Im Prinzip finden politische Promi-Runden fast täglich statt: Berlin Mitte, Sabine Christiansen und Co. Und trotzdem: Interesse für ihre Politik zu wecken, ist Aufgabe der Politiker, nicht irgedwelcher B- oder gar C-Promis... Denen muss man den Vorwurf machen, dass sie ihre Arbeit nicht verkaufen können. Wenn man eine Opposition beispielsweise bei Hartz IV munter immer wieder nur die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld betonen lässt, keiner aber von den Regierenden mal dagegen hält, dass das Niveau insgesamt angehoben worden ist, dann sind das schwere handwerkliche Fehler von Schröder & Co. "Interesse durch Aufklärung" muss somit von Seiten der Politik geweckt werden.
Objektivität gibt es in politischen Fragen eh keine und seine eigene subjektive Meinung muss man sich schon selbst bilden. Wer dies "fundiert" will, an dem führt eh vor und nach der Arbeit kein Weg an einer Tageszeitung, der Tagesschau und einer sinnvollen Wochenzeitung vorbei.
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Alt 14.08.2004, 15:47   #18
Luxus
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Lächeln AW: Wahlkampf in Amerika

Ich kann viele Eurer Argumente recht gut nachvollziehen!! Aber gelegentlich schalten sich Künstler mit ein in aktuelle Themen und haben Dinge zu sagen, die man selbst auch denkt, aber vielleicht schlechter in Worte fassen kann bzw. einem selbst die Plattform fehlt, um dies kundzutun. Prominente können als Sprachrohr dienen und das wissen sie auch.

Ich verstehe, daß keiner irgendeine politische Meinung "vorgekaut" haben möchte, ich mag dies ebenso nicht.

Mal ein Beispiel: das Lied "Mensch" ist nicht zuletzt durch die im gleichen Jahr gewesene Flut-Katastrophe so bekannt beworden (und damit letztlich das ganze Album), SEHR viele Menschen (auch die, die nicht betroffen waren von der Katastrophe) sagten sinngemäß, das Lied hätte ihnen "Kraft gegeben" und eine "neue Perspektive aufgezeigt" und Vieles mehr. Dabei war dies ursprünglich (wahrscheinlich) gar nicht so geplant.

Anderes Beispiel: Hier im Forum existieren unzählige Themenblöcke, wo viele Fans beschreiben, wie das ein oder andere Lied "sie immer wieder auf den Boden zurückholt" oder "tief im Herzen trifft" oder "genau Ihre Gefühle widerspiegelt", z. B. "Halt mich", "Der Weg" oder "Ich dreh mich um Dich" .... und viele viele mehr!

Kein einziger würde auf die Idee kommen und sich darüber beschweren, daß Grönemeyer (und Westernhagen, H. R. Kunze, Reinhard Mey, Thomas D) sich mit diesen Liedern "in Ihr Privatleben einmischen" würden oder sie "in ihrem Gefühlsdenken beeinflußen" wollte ... oder gibt es jemanden?

Warum werden dann bei anderen Themen ... andere Maßstäbe angesetzt?

Wenn es ein Album gäbe, auf dem sich 15 deutsche Künstler Gedanken machen zu Themen, die die Menschen zur Zeit bewegen ... kann das jedem Einzelnen (bei Bedarf) geben, was er/sie sucht. "Der Weg" ist auch für seine Frau geschrieben ... und jeder, der bereits einen Verlust dieser Art hatte, wird das Lied auf seine Situation münzen und wahrscheinlich darin Kraft finden. Es gibt diese Lieder, die nachdenklich machen und Dinge auf den Punkt bringen. Der Erlös dieser CD ... dafür wird es schon eine sinnvolle Verwendung geben, möglichst direkt und effektiv. Was aber wichtiger ist ... Meinungen und Pläne bündeln sich und es kommt zu einer verstärkten gegenseitigen Achtung und Wahrhaftigkeit, und zu einem Gemeinschaftssinn, der weit über die Möglichkeiten der Politik gehen kann.

Nice weekend
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Alt 14.08.2004, 16:01   #19
Adam
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AW: Wahlkampf in Amerika

Zitat:
Zitat von Luxus
Wenn es ein Album gäbe, auf dem sich 15 deutsche Künstler Gedanken machen zu Themen, die die Menschen zur Zeit bewegen ...
Als Schüler hab ich mir immer ein Grönemeyer-Album gewünscht mit meinen Latein-Vokabeln anstelle von Texten. Ich dachte, dann könnte ich sie wenigstens auswendig . Hat er aber nie gemacht .
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Alt 14.08.2004, 16:13   #20
Luxus
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