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Alt 10.04.2007, 00:47   #25
david
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Beiträge: 87
david befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Zitat:
Zitat von AlexDe Beitrag anzeigen
...heißt also, weg von der wörtlichen Auslegung, richtig? Aber wird die Bibel damit nicht zu etwas anderem? Etwas beliebigem? ...eben doch zu einer Fahne im Wind?
Du hast ja selbst schon die Widersprüche der Bibel aufgezeigt. Wenn jemand trotzdem anhand von Erfahrungen, überlegen und Auseinandersetzungen mit der Bibel zum Glauben an Jesus Christus wie er in der Bibel bezeugt ist kommt, muss er die Bibel zwangsläufig auslegen, da er sonst über die vielen Widersprüche stolpert. Die meiner Meinung nach beste Methode der Auslegung habe ich irgendwo weiter oben beschrieben(historisch-kritische, Orientierung an Glaubensaussage). DAs bedeutet, das Auslegung gerade keine Beliebigkeit ist. Wenn man keine systematische Auslegung betreibt(und deswegen ist auch Herr Ratzinger gegen WORT FÜR WORT), dann wird es beliebig, weil zum einen jeder reinliest was er will und wie ers braucht (z.B. mit der von dir beschriebenen Haltung "alles, was gutes geschieht ist allein Gott zu danken und alles, was schlechtes geschieht ist allein die Schuld des Menschen")!!

Außerdem ist es fatal, sowohl von Seiten der Kirche bis ins Ende des 19.jahrhunderts, aber auch von Seiten der Religionskritiker heute(weil es heute nicht mehr der Realität christlicher Verkündigung entspricht) Begriffe wie "Heil" "gerecht(fertigt) sein" "Erlösung" "Reich Gottes" und der gleichen mehr ausschließlich jenseitig zu verstehen und als "Jenseitsvertröstung" abzutun. Es geht nämlich gleichermaßen um Befreiuung/Erlösung zum menschenwürdigem, mitmenschlichen Leben. Beispiele hierfür sind u.a. die Befreiungstheologie Südamerikas, die Entstehung von Spirituals, Gospel und Blues, welche erhebliches dazu beigetragen haben, dass versklavte Afroamerikaner in den USA ihr Schicksal in die eigene Hand genommen haben, bishin zum (übrigens sehr gläubigen)Martin Luther King. WEnn du nach theoretischerem fragst, kann ich die Theologie von Dorothee Sölle oder von(nicht so speziell nur auf dieses Thema bezogen)Karl Barth empfehlen. Kanns ja mal reinlesen

Vieles von dem genannten würdest du auch immer wieder von der Kanzel hören, wenn du es dir antätest.

Zitat:
Zitat von AlexDe Beitrag anzeigen
Die Diskussion anregen bräuchten doch nur die Priester und Pastoren in den Gottesdiensten. Wäre doch viel interessanter als das seichte Standardprogramm zu predigen!
Aus dem, was du über die Entwicklung deiner Position(vor der ich großen Respekt habe) erzählt hast schließend, erlaube ich mir zu Hinterfragen, ob du beurteilen kannst, was Sonntagmorgens in evangelischen und katholischen Kirchen gepredigt wird. Pauschal kannst du sowieso(das hatten wir schonmal) nicht behaupten, es gebe keine kritischen Predigten/Pfarrer. Noch ungerechter ist es, den Kirchen von heute Schuld zu geben am Irakkrieg oder anderen religiös motivierten Kriegen. Ich gehöre nicht zu den ältesten Semestern und habe noch nicht so viel Kirchengeschichte miterlebt, aber wie oft sich auf Kanzeln evangelischer(in katholischen Gottesdiensten war ich zu der Zeit und insgesamt selten) Kirchen von der Politik und den Kriegen eines religioiden Präsidenten im weißen Haus distanziert wurde, dürfte ,abgesehen von der bekennenden Kirche, die im Nationalsozialismus (auch aktiv) Widerstand leistete, herausragenden Charakter haben. Man kann aber auch daran Erinnern, welche Organisation außer den Gewerkschaften zu den heftigesten Gegnern von deutscher Aufrüstung und Restauration nach 1945 zählte. In der Tat die mit dem "K". Oder welceh Gebäude und Orte in der DDR besonders geeignet und förderlich waren, um eine oppositionelle Bewegung zu fördern.
Ebenso ist es unfair zu behaupten, die unglaublich reichen Kirchen(wie schonmal gesagt, das ist auch nur relativ zu sehen) kümmerten sich in Wort(=Predigt und Verkündigung) und Tat überhaupt nicht oder nur um Profit zu schlagen um soziale Ungerechtigkeit im nationalen und globalen Kontext! Diese absolut haltlose Kritik zeugt meiner Meinung nach eindeutig von mangelnder Auseinandersetzung mit der kirchlichen Landschaft von heute!
__________________
Werde, wer ich bin. Gute Fahrt

Geändert von david (10.04.2007 um 01:17 Uhr).
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