|
Bilderalben | Hilfe | Benutzerliste | Kalender | Chat | Live-Beiträge | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
|
18.06.2017, 10:55 | #1 |
Wimpernschlag
Gast
Beiträge: n/a
|
17.06.2017 Herbert bei "Hausmusik" im Berliner Ensemble (2017)
Durch einen riesigen Glücksfall und dem lieben Stück vom Himmel konnte ich gestern die Veranstaltung Hausmusik im Berliner Ensemble besuchen.
Es wurden Stücke von Leonce und Lena sowie Faust von Musikern und Schauspielern auf einer Bühne performt. Herbert hatte 4 Stücke (mal Solo mal gemeinsam). Dazwischen hat er im Chor fleissig und sehr enthusiastisch mit gesungen. Alle hatten mächtig gute Laune und am Ende tobte das Haus. Es gab lange standing ovations und mehrere Zugaben. Herbert sagte, sie haben nichts neues...sie spielen einfach alles nochmal. Hier steht was zur Veranstaltung: https://www.berliner-ensemble.de/zugabe Und hier meine Bilder: https://www.facebook.com/media/set/?...1&l=1d68aab5a4 __________________ |
Wimpernschlag |
15.07.2017, 10:31 | #2 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 18.06.2017
Ort: Berlin
Beiträge: 7
|
AW: 17.06.2017 Herbert bei "Hausmusik" im Berliner Ensemble
Ist jetzt schon wieder 4 Wochen her und immer noch so präsent - einer dieser Abende, die einfach nachwirken, egal was man zwischendurch alles erlebt hat.
Wollte damals gleich hier darüber berichten, aber dann gab es Probleme bei der Aktivierung meines Kontos, und dann fehlte wieder die Zeit, also hab ich den Bericht erstmal bei Facebook zwischengeparkt, wo er auch umgehend auf der Fanseite geteilt wurde - danke Nicole! Der Vollständigkeit halber und für die Nicht-FBler möchte ich ihn mit "leichter" Verspätung aber doch auch hier noch mal mit reinstellen, denn dafür war er ja eigentlich gedacht, und ein "offizielles" Presse-Echo auf die Veranstaltung scheint es merkwürdigerweise nicht wirklich gegeben zu haben, nicht einmal in den regionalen Boulevardblättern. Verstehe wer will... Hausmusik mit Herbert Ein vor Begeisterung komplett ausgeflipptes Publikum feierte gestern Abend im bis unters bebende Dach restlos ausverkauften Berliner Ensemble mal wieder Abschied. Was da relativ unspektakulär als "Hausmusik" und Rücklick auf Herbert Grönemeyers Bühnenmusiken für das Haus zum Ende der Ära Peymann angekündigt war (unter Mitwirkung des Komponisten immerhin), entpuppte sich als finaler und unwiederbringlicher Triumphzug einer der vielleicht glücklichsten und beglückendsten Symbiosen von Hoch- und Popkultur überhaupt. Geboten wurde ein dramaturgisch effektvoll austariertes Schauspielkonzertprogramm zwischen Verweile-doch-Zurücklehnmomenten, Gib-dem-Affen-Zucker-Showeinlagen und kollektiver Party, die sich 1:1 in den Saal übertrug und in buchstäblich ohrenbetäubenden Standing Ovations mündete. Die gefühlte Hälfte des gebotenen Repertoires gab es dann entsprechend noch einmal im ausufernden Zugabenteil. Zu erleben war überwiegend die Besetzung der jüngst abgespielten FAUST-Inszenierung von Robert Wilson, u.a. mit dem trotz unterdurchschnittlicher Körperlänge nicht nur stimmlich überragenden "Mephisto" Christopher Nell. Aus dem alten LEONCE & LENA-Kader von 2003 waren nur noch die BE-Stammkräfte Stefan Kurt und Axel Werner dabei, aber auch inzwischen verstorbene Kollegen wie der unvergessene Walter Schmidinger wurden angemessen gewürdigt. Grönemeyer selbst hielt sich im ersten Drittel noch im Hintergrund, hatte dann ein schönes Solo mit Streichquartett zu einem von Wilson sträflicherweise abgelehnten FAUST-Outtake, bevor ihm später noch ein Klavier auf die Bühne geschoben wurde für den im Original einst von Nina Hoss intonierten „Lena“-Song mit atemberaubender Cello-Begleitung. Knallroter Gänsehautalarm! Ab da blieb er dann auch im Chor und kleineren Ensemle-Nummern wie dem grandiosen Leonce/Valerio-Duett mit Stefan Kurt durchgehend präsent, bis zum Ende hin endgültig die Rampensau in ihm siegte und er mehr oder weniger die Regie übernahm – sehr zur allgemeinen Erheiterung und sichtlichen Freude aller Beteiligten, einschließlich seiner eigenen, was irgendwie auch was Rührendes hatte. Die glänzend aufgelegte Haus-Band bildete dabei das solide Fundament eines in all seiner leidenschaftlich improvisierten Unvollkommenheit einmaligen Abends, der nicht nur beinharten Grönemeyer-Fans als Sternstunde in Erinnerung bleiben dürfte. Zumindest eine CD-Einspielung der musikalischen FAUST-Highlights analog zum seinerzeit produzierten LEONCE & LENA-Soundtrack mit dem Komponisten als Erzähler sollte im Interesse der Nachwelt bitte unbedingt noch drin sein! |
15.07.2017, 10:54 | #3 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 18.06.2017
Ort: Berlin
Beiträge: 7
|
AW: 17.06.2017 Herbert bei "Hausmusik" im Berliner Ensemble
Nachtrag:
Vor ein paar Tagen begegnete ich bei einer Werkstattveranstaltung im Berliner Schillertheater Stefan Kurt, dem "Valerio" aus der LEONCE & LENA-Produktion, und hatte Gelegenheit, ihn auf den Abend anzusprechen. Sofort fing er enthusiastisch an zu schwärmen, erzählte, extrem Muffensausen gehabt zu haben wegen des Duetts mit dem Meister, das sei schon etwas - puuh, ja einfach Unbeschreibliches gewesen und ein unglaublich tolles Erlebnis. Und der Mann hat nun wirklich schon einige Karrierehöhepunkte erlebt. Finde ich immer wieder sympathisch, wenn so gestandene Bühnenprofis, die in ihrem Fach zu den Größten gehören und durch legendäre TV-Auftritte (Schattenmann, Affäre Semmeling ...) auch eine gewisse Popularität genießen, plötzlich selbst so eine kindliche Begeisterung entwickeln und wie ein Fan weiche Knie kriegen, sobald sie einem anderen ganz Großen seiner Zunft auf dessen ureigenem Feld gegenüberstehen. Die musikalische Augenhöhe mit einem Grönemeyer spielt sich offenbar weitaus schwerer als der Mackie Messer, aber gemerkt hat man davon beim gemeinsamen Auftritt nichts. |
15.07.2017, 11:11 | #4 |
Neuer Benutzer
Registriert seit: 18.06.2017
Ort: Berlin
Beiträge: 7
|
AW: 17.06.2017 Herbert bei "Hausmusik" im Berliner Ensemble
Noch'n (vielleicht notwendiger) Nachtrag:
Den Nickname hatte ich mir schon vor der Begegnung mit Herrn Kurt geklaut, nicht dass noch jemand auf den Gedanken kommt, ich wäre es vielleicht selbst, der sich hier als so ungeheuer sympathisch beschreibt... Als Neuankömmling grüßt Uwe (!) |
15.07.2017, 19:29 | #5 |
Wimpernschlag
Gast
Beiträge: n/a
|
AW: 17.06.2017 Herbert bei "Hausmusik" im Berliner Ensemble
Toll!!! Danke für die Zeit und die tollen Beiträge. Liest sich einfach genau so wie ich es empfunden habe und auch Danke für den Einblick und die Beschreibung der Begegnung mit valerio und wie er seinen Auftritt empfand...sehr interessant!
Oh und herzlich Willkommen |
Wimpernschlag |
15.07.2017, 23:57 | #6 |
Propellereinfachmitmir
Registriert seit: 11.06.2007
Ort: immer da wo der Herbert ist...
Beiträge: 3.405
|
AW: 17.06.2017 Herbert bei "Hausmusik" im Berliner Ensemble
Ich könnte mich immer noch in den Hintern beißen, dass ich erst am Tag der Veranstaltung davon erfahren hatte und soooo spontan nicht nach Berlin fahren konnte.....😭
__________________
Danke deinem Leben für die Zeit.... |