nachdem ich bestimmt drei bücher begonnen und genervt wieder weggelegt hatte, bin ich vor zwei wochen auf eins gestoßen, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte, weils mich von der ersten bis zur letzte seite gefesselt und fasziniert, zum lachen gebracht, aber auch traurig gemacht hat:
juli zeh: die stille ist ein geräusch. eine fahrt durch bosnien.
sie hat eine wunderbare gabe mit sprache umzugehen .. (nur christa wolf findet noch schönere worte, den himmel zu beschreiben) .. mit wachem blick fährt sie nur von ihrem hund begleitet, den sie vor der fahrt noch nackig rasieren ließ durch bosnien, bringt dieses land dem leser näher, wirft fragen auf, die sie oft auch selbst nicht zu beantworten weiß, rückt dinge in ein anderes licht, die einem vorher ganz anders im bewusstsein saßen. durch ihre art zu schreiben und dinge zu sehen, löst sie keineswegs nur betroffenheit, wie ich es befürchtet hatte, aus, macht jedoch sehr nachdenklich und (im besten falle) führt das lesen dazu, sich intensiver auch mit diesem stück welt auseinander zu setzen, denn sarajevo gibt es d o c h, oder?! (

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