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Zitat von Currywurst71
Mit noch drei anderen Verrückten hab ich mich gegen 3.30 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf den Weg vom Ruhrpott nach Salzburg gemacht
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Zitat von Zollverein
(zumal der Threadname ja wie für mich gemacht ist...  )
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Diese Doppel- bzw. mindestens Dreifachdeutigkeit der Überschrift war mir gar nicht bewusst, ich hatte mir nur eine Zeile überlegt, die irgendwie passt...und wenn vor 30 Jahren schon jemand prophezeit hätte, dass es auf dem Album Zwo ein Lied gibt, das zum ewigen Kultstück in Österreich werden würde, naja, vielleicht hätten manche da eher auf Stau getippt (vielleicht hätte ihm das mal jemand vorschlagen sollen).
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Zitat von GlitzerndesMeer
Endlich "Ich will mehr"  alles andere hab ich dann sowieso nicht mehr mitbekommen 
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Vor kurzem hab ich da mal drüber nachgedacht, dass es teilweise Leute gibt, die mit manchen Zugaben mehr/weniger anfangen können als mit anderen und dass manche darunter sogar enttäuscht sind, wenn ein bestimmtes Lied nicht gespielt wird (teilweise sogar allein dann schon, wenn ein anderes Lied gespielt wird)...ich für meinen Teil weiß zwar Unterwegs um einiges mehr zu schätzen als Ich will mehr, vor allem, wenn man die aktuellen Live-Versionen beide kennt, und ehrlich gesagt bräuchte ich Ich will mehr mittlerweile kein weiteres Mal hören, aber wenn es dann doch mal wieder drankommt, ich glaube, drüber beschweren würde ich mich nie...vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich übrigens mal versucht, Ich will mehr einer Bekannten nahe zu bringen, von der ich dachte, die könnte dem etwas abgewinnen, weil, mmh, wie drückt man das jetzt unkompliziert aus, naja, weil sich ihre Welt zu über 90% nur ums Ficken dreht. Gefallen hat ihr das Lied nicht direkt, dafür hat sie es im Gegensatz zu Komet (das ich als eines meiner allerliebsten Lieder überhaupt vorgestellt habe) nicht als Kitsch abgetan. Passenderweise ist das Niveau jetzt da, wo viele es gerne haben, bei der Gelegenheit kann ich ja mal unterbringen, dass mir aufgefallen ist, bei welchem Stichwort schlagartig bisher auf jedem Konzert einige verträumte Zuschauer schlagartig auf die Orsons aufmerksam wurden: "Hoooooooooodensack". Der Begriff "Taschenbillard" war mir bisher übrigens so gar nicht geläufig, ich hatte es schon mal gehört, mir aber nie Gedanken drüber gemacht, was es wohl heißen mag (auf die Einbettung eines gleichnamigen Liedes von "Rotz und Wasser" verzichte ich an dieser Stelle). Auf der Fahrt nach Salzburg am späten Donnerstag abend stiegen übrigens zu meinem großen Entsetzen in Würzburg etwa 20 sturzbesoffene Kerle ein, die einen Junggesellenabschied feierten und auch erst in München wieder ausstiegen, sie haben schonungslos ihre Musik angemacht, rumgegröhlt, mit Bier rumgepanscht und was alles dazugehört - das alles wäre einigermaßen erträglich gewesen, aber dann irgendwann kamen 2 von ihnen auf genau das Thema ("Taschenbillard", wenn man so will) zu sprechen und haben mir (mit leichtem Dialekt) ein Bild im Kopf beschert, das sich so schnell nicht wieder ausradieren lässt, zum Glück haben die Orsons da (noch) kein Lied draus gemacht: "Dua biast doach imma noach oallein oda?" - "Joah." - "Oyso imma schoa Mütze-Glatze-Mütze-Glatze?" - "Naa, das weißt Dua noach goar nicht, bei mia is nuar noach Glatze-Glatze-Glatze-Glatze!"
Etwas anderes: Als Glück vorbei war, sprach sich Herr Grönemeyer kurz mit dem Chor ab, der den Steg verließ, und als er sich dann allein ans Klavier setzte, mmh, ich glaube, die meisten konnten sich denken, warum. Leider wusste die Tonregie das wohl nicht und so drückte er zwar die Tasten, er sagte auch nichts weiter dazu, also wird er wohl selbst alles gehört haben; erst als er zu singen begann, konnte man auch das Klavier wieder hören.
Für alle, die nicht dabei waren, lässt es sich vielleicht so umschreiben: In Salzburg hat er Ich hab Dich lieb ungefähr so gespielt wie in Uelzen die Currywurst oder wie Deine Zeit in der Waldbühne. Das heißt nicht, dass ich es schlecht fand, es wirkte nur ein bisschen zerstückelt und verdreht, aber so improvisiert und unvollkommen haben mir manche Stücke schon deutlich besser gefallen als in Perfektion - und bei Ich hab Dich lieb hatte er wenigstens für jede Zeile passende Worte parat, das ganze kann man von November nicht gerade behaupten.
Zu dem Becher noch ein Nachtrag: Als ich ihn damit kommen sah, ahnte ich schon, was er vorhat, und ungefähr auf meiner Höhe machte er es dann auch wahr. Etwas 3 Plätze links von mir sah ich kurz danach eine Frau überglücklich mit genau diesem Becher in der Hand. Zu Beginn eines späteren Blocks hat er das ganze übrigens vorne links wiederholt. 2003 in Hamburg hat er das auch gemacht, ich war nicht direkt in der Nähe, hatte aber optisch den Eindruck, dass der Becher Bier enthielt - falls dem so war, gab es vielleicht zu viele negative Kritik, die heute nur noch Wasserschlachten zulässt.
Apropos, bereits am Donnerstag morgen hat es in Salzburg geregnet und etwa 20 Minuten nach Konzertende ging es los und hörte nicht mehr auf - ich bin sehr froh, dass das Wetter sich dieses Mal so lange Zeit gelassen hat, normalerweise fängt es sonst immer pünktlich zum Konzertbeginn an zu regnen.
Mir hat auch das Warten vorm Einlass dieses Mal deutlich besser gefallen als onst, ich glaube, das lag vor allem daran, dass ich Stunden lang auf einer Treppe saß mit Blick auf die umliegenden Berge - dieses Panorama hat mir vor allem zu Beginn des Soundchecks ein schier grenzenloses Freiheitsgefühl vermittelt, als dieses eine Lied lief, dass immer zu Anfang läuft, in Salzburg war es das 3. oder 4. und hat furchtbar gescheppert, vielleicht kann mir trotzdem jemand sagen, wie es heißt, oder welche generell gespielt werden, um die Auswahl einzugrenzen.
Apropos Einlass: Bisher habe ich das sonst auch noch nicht erlebt, dass die ersten ca. 8 Leute reingelassen werden und dann irgendso ein 1,54m hoher Giftzwerg (um nochmal das Niveau zu heben: Manche in meinem Bekanntenkreis sprechen in so einem Fall direkt von einem "Standgebläse") mit Funkgerät den Einlass stoppt, der dann nach etwa einer Minute (bzw. einer gefühlten Ewigkeit) erst wieder freigegeben wird. Hat eigentlich jemand auf die Uhr geschaut? Aus einer naja sagen wir eingeschränkt verlässlichen Quelle hieß es, vor 18 Uhr wird nie jemand reingelassen, man dürfe auf keinen Fall nervös werden.
Ich hab gerade noch mal bei meinen Schlagworten von heute nachmittag geschaut, eines hatte ich inzwischen ganz vergessen: Für Musik nur, wenn sie laut ist, wurde bisher jedes Mal das Keyboard ein Stück nach vorne geschoben, um das kurze Klavier-Solo am Anfang zu spielen - das nützt allerdings herzlich wenig, wenn der dazugehörige Keyboarder noch am Ende des Laufstegs steht und seinen Einsatz erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist.
Eines hatte ich übrigens noch gar nicht geschrieben: Dieses Mal spielte Bernd eine deutlich größere Rolle als sonst, bzw. ich habe ihn zum allerersten Mal auf der Tour gesehen. Und er hat viele verschiedene Sachen gemacht: Jeden Ordner millimetergenau auf seinen richtigen Platz gestellt, alles an Geschenken und Post entgegengenommen, was ankam (den So gut-Zettel hat er sogar ordnungsgemäß wieder aufgerollt und dann in seine Hosenstasche gesteckt) und nicht nur dass, er hat sogar vorm Einlass selbst Panzer-Tape auf die Absperrung geklebt, ehe er mit seinem beknackten Miniroller davonbrauste.
Und etwas anderes fällt mir auch jetzt erst wieder ein, obwohl es am Anfang des Textes besser gepasst hätte: Dieses Mal wurden auch Ohrstöpsel ans Publikum verteilt (dank Bernd standen große Kartons den Wachmännern zur Verfügung), hiervon wurde schlagartig Gebrauch gemacht, als die Orsons anfingen. Nur ein einziger Zuschauer, den ich von meinem Standort aus wahrnehmen konnte, wirkte völlig losgelöst und restlos bgesietrt von ihnen: Mark Essien stand einige Zeit an der Seite der Bühne und ist vor allem bei "Wir können alles machen, was solln wir machen" mitgegangen und hat wie wild in die Luft getrommelt.
Wie auch schon in allen anderen Live-Bericht-Threads habe ich übrigens auch hier nicht vor, Frank Kirchner irgendeine Form der Überdrehtheit oder gar den Konsum (un)gewisser Aufputschmittel zu unterstellen, aber wer sich berufen fühlt, dieses oder völlig anderes von mir zu zitieren, darf es gerne tun!