[neue.welt]

Also um diese Textstelle interpretieren zu können, muß man sich erst mal den Rest von dem Song begutachten. Man kann diese Zeile nicht ohne den Kontext betrachten.

Der gesamte Song ist, musikalisch, wie auch textlich darauf ausgelegt, daß man einfach den Moment genießen soll, egal, ob Gas und Elektrik bezhalt sind (etc) man soll sich einfach in diesem Moment wohl fühlen, der ist nämlich richtig und gut. Weiter behaupte ich jetzt einmal, daß er mit Wort hier nicht das Ehrenwort meint. Ich würde ehr behaupten, er meint das Gespräch. In dem Moment ist es egal, ob da Liebe im Spiel ist. Viel mehr zählt, daß die betreffende Person in dem Moment da ist, redet und zuhört. Die Liebe will er gar nicht, nur die Gegenwart genießen.

Grönemeyers Texte sind grundsätzlich nicht dafür ausgelegt, daß man sie lückenlos interpretieren kann. Sie sind viel mehr darauf ausgelegt, daß jeder sie für sich nachvollziehen kann. Die Grundstimmung ist zwar eindeutig, aber der Rest nahezu frei interpretierbar....

Was das Zitat zu der Letzten Version angeht, seh ich das aber anders. Da wird nicht ausgedrückt, daß es grundsätzlich egal ist, ob die Liebe gespielt oder echt ist.Das Lied handelt von einer nicht bedienten Liebe, in die sich jemand verrannt hat. Die Erfüllung dieser Liebe wäre aus dieser Sicht die letzte, ultimative Version des Paradieses. Für dieses kurzfristige Glücksgefühl wäre er auch bereit, eine Lüge hinzunehmen. Er will sich das nur ein paar Sekunden möglichst authentisch vorstellen, dann noch einen Abschiedskuß bekommen und mit dem Liebeskummer allein gelassen werden.

Im Musikvideo mit der Frau, für die er offensichtlich was übrig hat, wobei diese aber mehr für eine andere Frau übrig hat, kommt das auch gut rüber, daß das so zu verstehen ist. Übrigens eines der wenigen Musikvideos von ihm, die sich auch an die Stimmung anlehnen. Die meisten anderen Videos von ihm sind etwas utopischer...

Das beschreibt aber in meinen Augen keinen Grundsatz, sondern eine Ausnahmesituation.