So, hier kommt mein Bericht:
Es begann
furchtbar und endete
wundervoll!
Leider machten ich + meine Begleitung den großen Fehler und kamen erst kurz bevor Herbert die Bühne betrat. Sind aus Hamburg angereist, kamen eh nicht sonderlich früh los und hatten dann wegen eines Volldeppen in der Bahn, der nicht zahlen wollte (dann wurde der BGS geholt...) zusätzlich Verspätung.
Ich lebte bis dahin in der Illusion, das sei gar nicht so schlimm, ich würde mich schon irgendwie zur Bühne durchbeißen. Tja, Pustekuchen.
Wir standen ganz hinten links (von der der Bühne gegenüberliegenden Tribüne), weiter vorwärts kam man absolut nicht, dermaßen voll war es.
Ich glaube auch, dass viel zu viele Stehplatzkarten verkauft wurden. Ich konnte nichts, aber auch wirklich gar nichts sehen, nicht mal ein winziges Stückchen der Leinwand. Als Herbie rauskam, kriegte ich das auch kaum mit, ich konnte nur am Bass erkennen, dass jetzt Blick zurück gespielt wurde. Um mich rum ausnahmslos frustrierte, verärgerte Leute.
Nach dem ich auf diese Art und Weise auch Neuland und Viertel vor verpasste, war ich halb den Tränen nahe. Ich hatte mich so aufs Konzert gefreut, und dann das!

Mittlerweile fing es auch noch leicht an zu nieseln und ich war kurz davor, völlig frustiert abzuhauen.
Wir versuchten uns dann doch noch irgendwo durchzukämpfen, kamen aber nicht weit und landeten bei besoffenen Leuten, die die paar Texte, die sie kannten, auch noch falsch sungen ("Der erste Stein trifft auf die Mauer", "Aber du hast ja... meine Liebe gemacht").
Fanatisch und andere unbekanntere Lieder wurden natürlich komplett ignoriert und vollgequasselt mit tollen Kommentaren wie "Der soll endlich Mambo spielen!".
Meine Laune hätte schlechter nicht sein können. Ich beschloss dann, aus Protest lauter als die Banausen die Texte RICHTIG ganz laut in ihre Richtung zu brüllen und immer die Passagen mitzusingen, die sie nicht kannten. Langsam sang ich mich in Rage.
:twisted: Leider zog mich meine Begleitung dann woanders hin, um Stress mit den Banausen zu vermeiden.
Und dann geschah das Wunder: Dadurch, dass viele Leute offenbar einfach nicht kapieren, dass Herbie Zugaben spielt, gingen nach dem 1x Tschüs-Sagen sehr viele aus dem Innenraum weg, und ich konnte mich endlich ein wenig nach vorne kämpfen. Und ab da wurde es dann richtig schön. Ich konnte hin und wieder die Leinwand sehen, und mit Hochspringen erhaschte ich ein paar Mal einen Blick auf Herbie (ein türkiser Punkt). Ich gab mich mittlerweile ja schon mit wenig zufrieden.
Ich hörte mittlerweile auch einigermaßen gut.
Am schönsten war es bei Land unter, da stand ich dann endlich mal neben Leuten, die mitsangen und das Lied kannten!
Heimat und der Mond waren dann noch der Hammer am Schluss, hab mich wahnsinnig gefreut, als Herbert sagte: "Einen ham wir noch!"
Und so war ich am Schluss so glücklich, dass ich den ärgerlichen anderen Konzertteil fast vergessen hab.
