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Ja, es liest sich sicherlich wie auch schon Bremen und Kiel wie ein absurder Scherz für alle, die nicht dabei waren, aber genau so in genau dieser absurden Menge und Reihenfolge ist es geschehen...

...nach Wien hielt ich es für angemessen, einen Einmal nur in unserm Leben-Wunsch abzuschicken, dieser wurde aber zunächst unter Papierfliegern begraben und dann in die Tasche gestopft, der 2. kam gar nicht erst an, tja, Pech gehabt. Halt, es sei noch erwähnt: Zuvor hatte jemand anderes bereits auf Tüchern um Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht und Moccaaugen gebeten.

So nahm das gewohnte Set seinen Lauf und nach Demo stieg die Spannung ins Unermessliche, ob sich nach 3 deutschen Konzerten mit Standardset etwas tut (da Moccaaugen zur Kenntnis genommen worden war, hoffte ich darauf, vielleicht zwischen Mambo und Immerfort, das gab es ja 2019 auch schon in Köln...

...doch weit gefehlt: Sie spielten den letzten Block wie immer, nach dem Mambo verschwand die ganze Band bis auf Background-Markus und es gab Immerfort. Und wie bereits in Hannover lag so ein Das-kann-es-noch-nicht-gewesen-sein in der Luft und tatsächlich, nachdem Markus verabschiedet worden war, setzte er sich zurück ans Keyboard und begann, mutmaßlich zunächst mit ausem Mikro Der Mond ist aufgegangen - wahrscheinlich ohne Prompter, jedenfalls kam er mit den Strophen durcheinander und sang die 1., die 3., die 2. und wie immer zuletzt die 7., zudem hielt er sich deutlich mehr an die übliche Melodie statt an seine Variation davon. Ich atmete innerlich auf, endlich wieder eine Sonderzugabe, sogar eine Premiere, nicht die, die ich so gerne gehört hätte, aber immer noch eine recht seltene, die ich seit fast 7 Jahren nicht mehr live gehört hatte.

Noch nie zuvor hatte ich es erlebt, dass nach Immerfort noch was gespielt wurde und ebenso wenig habe ich es erlebt, dass nach Der Mond ist aufgegangen noch was kommt (die wenigen Beispiele sind mir natürlich bekannt, aber die sind kein Grund, damit zu rechnen, dass es wieder passiert), dementsprechend konnte ich es kaum fassen, als es hieß: "Einen hab ich noch!", sieh an, die am Ende des Hauptblocks eingeforderten Moccaaugen kamen doch noch dran, was solls, nehm ich natürlich auch mit. Schon wieder waren somit 34 Lieder voll, zwar mit Medley, aber 34, und damit war klar, wenn ihm noch was einfällt, wird ein neuer Rekord aufgestellt und so kam es dann auch und er begann, zunächst ohne Intro, dann aber mit, Currywurst zu spielen (regelmäßig fordern es irgendwelche Spinner und er verweigert es und gestern gabs das einfach mal so, why not) und brachte auch diese unfallfrei durch.

Der neue Rekord war nun aufgestellt, niemand hat je zuvor so viele Lieder an einem Abend gehört und niemand hätte ernsthaft erwartet, dass noch was kommt, aber ein allerallerallerletztes Sololied gab es dann doch noch, ich glaube nicht, dass es auf meinem in der Hosentasche verschwundenen Wunschzettel gründete, aber zum Abschluss spielte er dann doch noch Einmal nur in unserm Leben, juhu, nach fast 14 Jahren habe ich es nun zum 2. Mal hören dürfen (womit es seinem eigenen Titel nicht mehr gerecht wird...). Inzwischen hielt ich alles für möglich und freute mich schon auf Ich hab Dich lieb, aber dann war doch plötzlich Schluss.

Fazit: Ich hielt es im Vorfeld für möglich, dass die 35er Marke auf dieser Tour geknackt wird, allerdings eher in Wien oder Zürich, aber mit solch einem Ich-spiel-jetzt-alles-was-mir-so-einfällt-Spektakel, da habe ich nicht mit gerechnet, so extrem in Spiellaune habe ich ihn noch nie erlebt und wenn die Band schon frühzeitig Feierabend macht, dann muss der Chef halt ab und an mal allein ran, im Prinzip reichen Keyboard, Spot und Mikrophon, der Teleprompter wurde vielleicht gar nicht mehr auf den neuesten Stand gebracht, wer weiß...

...nun dürfte es schwer vermittelbar sein, die restlichen Konzerte mit dem Standard abzuspeisen, daher lautet mein zaghafter Tipp für Mannheim: Fast so wie Köln, aber nach Der Mond ist aufgegangen ist Schluss.