@wimpernschlag
Gerade Herberts politische und gesellschaftskritische Lieder sind mir am wertvollsten.
Allen voran 'Grönland', welches diesen kurzen Moment des Scheiterns, in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung, unglaublich und unerreicht beschreibt..."Brandspuren ziehen durch die Gemeinden, als Ersatz für'n Bruderkrieg..." . Ich würde das Lied direkt in den Lehrplan aufnehmen...
Aber auch Tanzen, Hartgeld, Heimat, die Härte, Neuland!!!, Stück vom Himmel und und und...sind zu nennen. Herbert schafft es oft durch Bilder, die beim Hören seiner Lieder im Kopf entstehen, Dinge vom Grund zu betrachten. Was ist es in sich selbst? Er appelliert an die Nobles des Menschen..."Edel sei der Mensch, hilfreich und gut...". Aber er differenziert meiner Meinung nach nicht. Und das ist gut so...
Ein Beispiel. Vermutlich würde Herbert, wie ich auch, aus dem Bauch raus alle rechten Aufmärsche und Parteien verbieten wollen (gemutmaßt
), aber praktisch wird das mit unserem Demokratieverständnis schwierig und ab diesem Moment kompliziert. In der Vereinfachung ist Herberts Botschaft klar auf dem Punkt..."wehre Dich, wenn es nach 33 riecht"....darum geht es. Gleiches gilt in der Diskussion um Persönlichkeitsrechte, dem Aufnehmen von Flüchtlingen oder der Auseinandersetzung mit religiöser Gewalt.
Mit Vereinfachung meine ich nicht, das Herbert simple Bilder oder Texte verwendet, ganz ganz ganz
im Gegenteil, aber er zerpflückt die Dinge nicht, bis man gar nicht mehr weiß, was richtig oder falsch ist.