Das mit der VL-freien Zeit haben wir doch nun hinreichend geklärt, würde ich mal sagen. Mehr als erklären, berichten usw. können wir ja nun auch nicht. Übrigens beschränkt es sich bei Geisteswisschenschaftlern oft nicht auf nur eine Hausarbeit...
@Chefkritiker: Ganz ehrlich, wenn du eine berufsvorbereitende Funktion der Uni wünschst, wäre dies doch nur eine noch tiefer greifende Verschulung einer Einrichtung, die sich eigentlich dafür begründet hat, Wissen weiterzugeben und neues zu erlangen. Wenn du in ein akademisches System gezwungener Maßen Berufsvorbereitung mit reinquetscht, kannst du das Ding dann auch Berufsschule nennen und dich vom Gedanken von Freiheit der Lehre und Forschung mal direkt verabschieden und das wäre nicht nur sehr, sehr schade, sondern einfach besch...eiden. Die Uni ist nicht als Berufsvorbereitung zu betrachten und das wissen die meisten Studenten, die sich in bestimmte Studiengänge einschreiben auch.
Auch selbst in unserem Fach bedeutet Praktikum nicht, wir zeigen euch dann mal, was ihr später so macht oder machen könnt, sondern nur die Basis, auf der wir später aufbauen. Sprich: Chemische Grundlagen, Physikalische Grundlagen und fachspezifische Grundlagen in Botanik, Zoologie usw. Zumal man sowieso von Labor zu Labor und Arbeitgeber zu Arbeitgeber neues lernen muss und das ist doch in fast jedem Beruf so. Auch die Berufsschulen bereiten Azubis nicht auf jede Spezialität ihres künftigen Arbeitgebers vor.
Die Uni hat zumindest hier noch die Funktion, Wissenschaftler heranzuziehen. Dass dies nicht alle werden können, ist bei den Studentenzahlen natürlich klar. Deshalb gibt's ja in Studiengängen, die später auch ein eindeutiges Berufsbild hervorbringen sollen, nämlich Jura, Lehramt, Pharmazie, Medizin usw. natürlich auch Kurse oder Phasen im Studium, die darauf vorbereiten.
Aber auf was willst du denn einen Biologen, einen Chemiker, einen Philosophen oder Historiker oder was weiß ich vorbereiten? Man kann mit solchen abgeschlossenen Studien so viel anfangen. Wenn die Uni noch anfängt, einen auf jedwede Möglichkeit hin vorzubereiten, dann gibt's hier vermutlich das große "Dozentensterben". Sich um seine berufliche Zukunft zu bemühen, liegt ohnehin bei jedem selbst. Wer sich dem nicht aussetzen will, sollte einfach nicht studieren und fertig aus. Und übrigens gibt's die Semesterferien auch aus genau dem Grund: Man kann berufsvorbereitende Praktika machen.
Wir sind hier nicht in anderen Ländern, wo man selbst wenn man Make-Up Artist bzw. Kosmetikerin oder was weiß ich werden möchte, eine "Universität" besucht. (Das soll natürlich nicht Leute dieser Berufsgruppe herabsetzen, das war nur ein Beispiel)
Unis sollten das sein, was sie immer waren: Ein Ort für Bildung, Wissen, Lehre und Forschung. Amen.
