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Alt 18.06.2011, 11:11   #244
RaBraBo
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RaBraBo ist ein sehr geschätzer MenschRaBraBo ist ein sehr geschätzer MenschRaBraBo ist ein sehr geschätzer Mensch
AW: Herbert persönlich getroffen?

War Anfang Januar und begleitet mich bis heute.
Es war auf der Presse Konferenz in Düsseldorf.
Ja, was soll ich denn da so schreiben.

Bin ich ja nun nicht der Typische Fan, der den Letzten Schnipsel, egal woher, auf saugt und konserviert, im Archiv der Unersättlichkeit.

Ich mag halt die Musik, von Herbert – die mich schon lange Zeit begleitet und den Künstler und das Bild, das ich habe, wenn ich sie beide zusammen erlebe und werde nichts tun, was dieses Bild in Gefahr bringt.

Das ist wohl auch der Grund warum ich gar nicht so sehr darauf erspickt bin Herbert Grönemeyer kennen zu lernen. Dazu kommt noch meine Meinung, dass jeder Mensch das Recht auf ein privates Leben hat. Ein Umstand, der es recht schwierig macht, Herbert mal zu begegnen, so von Angesicht zu Angesicht.

Das der mehr oder weniger große Zufall, der unser aller Leben immer wieder mal auf den Kopf stellt, mir eines Tages eine Tür öffnet, das unmögliche möglich werden zu lassen, davon träumt selbst so ein Typ wie ich ihn bin nicht.

Doch war die Möglichkeit dann da, war es so, als ob es natürlich so sein sollte und überhaupt gar nicht anders möglich gewesen wäre.

Nun stand ich da – und wäre es nicht so ein grauer trister, ja fast langweiliger Tag, einer von der Sorte, wo einem drei Tage später schon jegliche Erinnerung von fehlt. Wäre es nicht so, hätte man schreiben können im Schatten der Esprit Arena. So find ich es passender, im Schatten des grauer langweiligen Tages, zu schreiben, und stand also da und fror mit mehr oder weniger bekannte Gesichter, aus dem Umkreis der Fangemeinschaft und unterhielt uns über Nicknamentragende Personen aus diversen Gröny Foren.

Kurz vor der allgemeinen Temperatur Kapitulation. So als hätte man uns hinter den nicht weniger grauen Mauern der Arena, beobachtet, wurden wir hinein geführt, in dieser Katedralle der neuzeitlichen Unterhaltung.

Durch die Gänge rein in den Innenraum.

Was muss das für ein Gefühl sein hier aufzutreten?

Auf den gepflegten Rasen, auf den wohl kurz vorher noch die Spieler der Fortuna aus Düsseldorf trainiert hatten, stand ein hell beleuchtetes, uns allen in den letzten Wochen so vertraut gewordenes und mit Vorfreuden bedachtes, Grönemeyer Plakat.

Die Anweisung uns doch bitte links und rechts neben diesen zu platzieren, funktionierte mit der gelassenen Routine, die man wohl hat und bei der es immer so kommt, dass die Frauen, weil kleiner, in der ersten Reihe stehen.

Wenige Minuten vergingen noch, bis Herbert auf uns zu kam und mit ihm kam dieses – ich glaub – fast, einzigartige Gefühl, dass Herbert wohl zu Herbert macht.

Ich bin sicher jeder Fan weis, was ich da meine.

Fotos wurden, von denen die ihr Geld damit machen, geschossen und der Anteil, der Autogramm jagenden Fan wurden willig von Herbert, bedient.
Das alles und auch die folgende Pressekonferenz, in der man als Fan, jetzt nicht wirklich neues Erfahren durfte, wurde von einem sich tragenden Gutgefühl begleitet, als währ das alle, doch alltäglich.
Klein fast privat – ruhig, gelassen, entspannt. Schön, dass wir aus dem alter raus sind, in dem die weiblichen Fans noch kreischend vor ihrem Idol auf den Boden sinken. So war es einfach schön.

In dieser freundlichen kleinen Atmosphäre, die in mir langsam, den unruhigen Gedanken in mir erweckte, dass das hier alles, vielleicht doch nur geträumt ist.

Stand Herbert auf und es gab noch mal nett Ablaus.

Herbert ging darauf hin rechts an seinem Publikum herum und ich brauchte nicht mal Mut, um auf ihn zu zugehen und ihm meine die Hand hinhaltend.
Ich kann nicht sagen wohin ich geschaut habe, ich wollte einfach nur mal sagen, was ich immer schon mal, Herbert Grönemeyer, sagen wollte.

„Ich wollte mich nur mal bei Ihnen bedanken für diese Wunderschöne Musik und die Einzigartigen Teste." Herbert schaute mir in den Augen und ich bin mir sicher, dass er dort sehen konnte wie war das war, sein Blick wandelte sich leicht von freundlich zu, ja wie soll ich sagen, zu den eines Ruhrgebiets Buben, ich lächelte kurz fügte noch ein „wundervoll, wundervolle Musik“ hinzu und Herbert ein
„Danke, danke schön".

Ich drehte mich um und ging langsam zum Ausgang – raus.

In einem immer noch grauen Tag, einen von diesen grauen langweiligen Tagen an den man jemanden etwas sagen kann.
Etwas – was man schon lange mal sagen wollte.

An einen grauen Tag, der den Rahmen schaffte, für ein Zusammentreffen, mit dem Musiker Herbert Grönemeyer und mir, wie es nicht anders hätte stattfinden können.

Ihr könnt mir glauben – dieser kleine unscheinbare Moment, wohl von kaum jemanden beobachtet – ist wohl einer der Momente von dem Herbert spricht wenn er darüber spricht, dass er diese Momente sucht.

Ein Moment, des stillen Anfangs.
Der Anfang, von einem Moment, der der Nährboden ist, für ein wachsendem Glücks, dass ein dann den Rest des Lebens begleitet.
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Nur weil du nichts hörst,
heißt das nicht,
dass nichts passiert
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