Zitat von JJ
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was manche an der Entscheidung so schlimm finden. Ich kann dem ganzen durchaus positives abverlangen, eigentlich sogar mehr Vor- als Nachteile:
- Eine Halle für 6000 Leute ist deutlich kleiner als ein Stadion/Platz, wo ein Vielfaches an Besuchern angedacht ist, dadurch verliert sich das ganze nicht so. Die Heineken Musik Hall in Amsterdam etwa fasst um die 5000 Leute, glaube ich, und da hatte ich den Eindruck, diejenigen, die ganz hinten oben unter der Decke saßen, die hatten immer noch eine gute Sicht, insgesamt schien es mir nicht viel größer als eine Schulsporthalle, ein bisschen größer wird es wohl schon gewesen sein, aber es hatte fast Wohnzimmeratmosphäre, und die Chance besteht in Kassel nun auch.
- Schiffsverkehr ist von der Liederbestückung her ziemlich düster und nicht gerade tageslichttauglich (mal abgesehen von Fernweh), es wurde schon mehrfach die Befürchtung geäußert, dass einige Lieder unter freiem Himmel leiden und nicht richtig zur Geltung kommen, diese Sorge fiele in einer Halle gänzlich weg. Einziger Wehmutstropfen: Fernweh ist dann im Umkehrschluss das Lied, das in Gefangenschaft für noch mehr Fernweh sorgt.
- Im Herbst und Winter werden die meisten Konzerte in Hallen gespielt, um die Zuschauer vor der Kälte draußen zu schützen, das kann zwar auch hier möglich sein (vgl. Hamburg 2007 I oder auch Bochum 2009), aber insgesamt erhoffe ich mir den gegenteiligen Effekt, und zwar, dass in einer sehr heißen Vorsommerwoche ein Konzert in einer eher kühl gehaltenen Halle sehr gut tut und einen vor zu lang anhaltender intensiver Sonneneinstrahlung bewahrt (zumindest habe ich 2008 nach Rügen und Flensburg einen deutlich ausgeprägteren Sonnenbrand gehabt als die Jahre davor, anderen, die deutlich mehr Open Air-Konzerte besuchen, ging es vielleicht schon ähnlich). Da ich übrigens selbst mal in einer Halle mit Eisfläche gearbeitet habe (wenn auch nicht sehr lange), weiß ich zufällig, dass es eher unüblich ist, das Eis abzutauen (was je nach Fläche bis zu 5 Tage dauern kann) und neu hinzueisen (was u.U. noch länger dauert), stattdessen wird das Eis mit isolierenden Platten abgedeckt, ein bisschen von der Kühle kommt aber doch noch durch und es besteht keine erhöhte Gefahr, dass es zu stickig und unangenehm wird.
Eben wusste ich noch einen anderen tollen Grund, der die Verlegung meiner Meinung nach in ein besseres Licht rückt, er ist mir aber entfallen, naja, dann wars wohl nicht so wichtig. Ach doch, eine Besonderheit können die Kasseler Konzertgänger sich nun von niemandem mehr nehmen lassen, und zwar eine in gewisser Weise fehlgedruckte Eintrittskarte, das kommt fast einer aus dem Verkehr gezogenen Münze mit Fehlprägung nahe, so etwas ist doch irgendwie schon etwas besonderes!
Die neue Spielstätte eignet sich übrigens großartig, um das Tippen über Kopf zu üben:
ǝןןeH-ʇɹodssı3
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