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Alt 27.01.2011, 22:07   #5
JJ
Darum öffnet Eure Pforten
 
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JJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer Anblick
AW: Hilfe ich bin ein Star...

Ich muss zugeben, ich habe die Sendung im Vorfeld deutlich unterschätzt und die meisten Leute haben sich völlig anders entwickelt als ich es vorher gedacht hätte und darüber hinaus sind unter den letzten 5 sogar 2, von denen ich sicher war, dass sie mit als erstes rausgewählt werden.

Ich weiß nicht, ob es anderen ähnlich geht, aber ich suche in Büchern, Filmen und eben auch in solchen Sendungen immer nach Figuren (oder in diesem Fall Menschen), mit denen ich mich identifizieren kann oder will, und hier hatte ich vorher gehofft, dass es nicht auf den abgehobenen von sämtlichen gesellschaftlichen Zwängen größtenteils befreiten spirituell orientierten asexuellen Esoteriker mit langen lockigen Haaren hinausläuft, ich glaube, ich kann mich mit vielem identifizieren, aber nicht mit so etwas, zum Glück sind meine Haare glatt. Ebensowenig hatte ich gehofft, dass Mathieu mein Liebling wird, eigentlich habe ich nichts gegen Rebellen, die für ihre Meinung eintreten, aber letztendlich hat sich ja gezeigt, dass er ohne einen tieferen Grund zum Hetzer, Wortführer und Riesenarschloch wurde, zum Glück habe ich vorher schon nicht viel von ihm gehalten. Eva, Gitta, Froonck und Thomas will ich mal gar nicht weiter erwähnen, Indira hat schon im Vorfeld unter Beweis gestellt, dass sie billig und käuflich ist (was Sarah auch später irgendwann erwähnt hat, hätte ich diesen Unterschied mal lieber vorher schon ausformuliert, dass Sarah meiner Meinung nach nie ins Schmuddelmilieu abgleiten wird, dass ich es bei Indira aber durchaus für plausibel halte, dass sie vielleicht nicht unbedingt aufm Straßenstrich, aber vielleicht in einem Escort-Service endet, und es sich dort dann herausstellt, dass ihre Schwächen beim Klopapierrationieren sich insofern fortsetzen, dass sie ein gewisses Protektionsutensil nicht in ausreichender Stückzahl vorrätig hat, und sie dann den letzten Kunden abweisen muss, woraufhin dieser ihr mit dem berühmten Rolf-Satz antwortet: "Weißt Du was? Saugst Du ohne Beutel!"), mit Jay konnte ich auch nicht wirklich etwas anfangen, also dachte ich mir, wahrscheinlich wird Katy mir am sympathischsten, zumal ich von den beiden noch nicht genannten noch nie etwas gehört hatte.

Von den noch übrig gebliebenen ist der einzige, den ich überhaupt noch schätzenswert finde, überraschenderweise mein Ausstiegskandidat Nr. 1 Peer, weil er als einziger nicht so rückgratslos (das Wort habe ich neu gelernt, ebenso "geschwört") war, sich auf die Seite von Mathieu, Jay und dem restlichen Mob zu schlagen. Nebenbei bemerkt finde ich es an sich schon entsetzlich, was Mathieu in dem Zusammenhang von sich gab, aber wenn man bedenkt, dass er sogar studierter Philosoph ist, frage ich mich, was er über das Leben erkannt haben will, ich glaube, die wenigsten Philosophen wären schwer enttäuscht, wenn ein etwas labiler friedliebender Mensch nicht seine Menschenkenntnis nutzt, um jemanden der Lüge zu überführen. Abgesehen davon war ich mir von Anfang an sicher, dass Sarah die Wahrheit sagt, und zwar, weil ich aus eigener Erfahrung weiß und es oft genug mit angesehen habe, wie einige Menschen reagieren, wenn sie direkt mit Anschuldigungen konfrontiert werden, die nicht stimmen, und wenn Sarahs Behauptungen so falsch gewesen wären, wie es dargestellt wurde, dann hätte Jay eigentlich alles aus dem Gesicht fallen müssen oder er hätte wenigstens sich echte Empörung anmerken lassen können, statt des Ausfluchtswortes Bullshit. Vor Gericht heißt es eigentlich immer, wenn es Aussage gegen Aussage steht, kann damit erst umgegangen werden, wenn eine Aussage bewiesen oder widerlegt wird, das ist dort im Camp, in den meisten Gesellschaften, und auch dort, wo man gar nicht so weit greifen muss, etwas einfacher, da gibt es halt eine Behauptung ("Jay war bei mir zu Hause..."), es gibt ein Dementi ("Absolut: NEIN!"), und anstatt, dass ein neutraler Richter eine vernünftige Beweisaufnahme beginnt, gibt es so gut wie immer jemanden, der das Wort ergreift und zwangsläufig recht haben MUSS, weil er am lautesten schreien kann ("Sie ist die Lügnerin!"), und aus dem gleichen Holz sind wahre Diktatoren geschnitzt. Ganz abgesehen von dem allen glaube ich nicht, dass es heutzutage rufschädigend ist, wenn jemand schwul ist oder für schwul gehalten wird, und außer dass Sarah es ausgesprochen hat, scheint das Grücht sich schon länger zu halten, ich finde, viel rufschädigender ist allein schon die Teilnahme an der aktuellen Sendung, mal ganz abgesehen davon, was jeder einzelne daraus machen kann.

Der Absatz ging ursprünglich um Peer, von den verbliebenen ist er der einzige standhafte, der Rückgrat bewiesen hat, auch wenn ihm das als gegenteilig ausgelegt wurde, er steht zu seinen Tränen, seinem Affen und seinem Zylinder (Einschub: Heißt Zylinderkopfdichtung auf englisch eigentlich wirklich cylindre head poetry?) und ist der einzige übrig gebliebene, der sich nicht hat ins Gehirn scheißen lassen, hoffentlich fruchtet Sarahs Aufruf für ihn.

Mit Peer identifiziere ich mich übrigens nicht, auch wenn vieles dafür spricht, das ist so ähnlich wie bei der Serie Scrubs, da gibt es 2 Rollen, von der ich mich gerne mit der einen identifizieren würde, aber letztendlich doch nicht umhin kann, die andere einen Tacken interessanter zu finden, die Rede ist von Dr. Cox und dem Hausmeister, das ist im Dschungelcamp nicht anders, es spricht sehr viel für Peer, nachdem er dem Publikum die Gelegenheit gelassen hat, ihn kennenzulernen, und in den meisten Besetzungen wäre er auch mein Favorit geworden. Naja, man kann nichts machen, Peer ist in vielen Punkten überzeugend, aber das ist alles nichts gegen Sarah, mit der ich mich schon auf eine Art seelenverwandt fühlen möchte. Eigentlich hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen, Stephan Zobeley und Frank Kirchner kennenzulernen (oder es wenigstens jeweils zum 2. Mal zu versuchen), ich glaube, das sollte jetzt hinten anstehen, Gitarristen und Saxophonisten gibt es wie Sand am Meer, aber Menschen, die einem charakterlich fast wie ein Spiegelbild erscheinen, was ihre Aufrichtigkeit, ihren Mut, und ihre Konsequentheit, ihren Sinn für Gerechtigkeit, ihre Tierliebe und ihren Intellekt betrifft, davon gibt es nur abzählbar viele/wenige, schade eigentlich.
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Auch wenn Du mich verklagst
und Du schwörst, dass Du mich magst,
ist mir alles so egal
.

Ob Du fauchst oder ob Du beißt,
mich verwirrt nennst oder unreif,
Rache schwörst zum jüngsten Tag.

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