Zitat:
Zitat von Benny
Ich hoffe mal der Thread wird bald auch noch von einer anderen Person weiter benutzt 
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Also gut - aber Achtung: es wird total nostalgisch und altmodisch
In der guten alten Zeit, als mein Mann noch keine eigene Firma hatte und es noch möglich war, mal 5 Wochen am Stück Urlaub zu nehmen, waren wir mehrere Male in Australien und sind dort wochenlang mit einem Camper von einem Highlight zum nächsten gefahren.
Wir haben die Ostküste abgeklappert von Brisbane bis runter nach Sydney. Die Nordküste von Darwin bis Broome und von dort aus runter nach Perth. Die Südküste von Perth bis nach Sydney (wow, war das ein Schlauch) und auch die Strecke von Darwin bis runter nach Alice Springs haben wir nicht ausgelassen. Trotz der absolut beengten Zustände mit 3 Personen in einem Toyota Camper mit Hochdach waren das für mich die aufregendsten Urlaubsreisen meines Lebens. Australien ist einfach ein unglaublich tolles Land. Die Landschaften so überwältigend und beeindruckend wie nichts anderes, was ich je gesehen habe (und ich bin ein bisschen rumgekommen in der Welt), die Tierwelt so einzigartig und vielfältig, die Menschen so locker, freundlich und unprätentiös. Ein Land, das man so wunderbar auf eigene Faust bereisen kann.
Bilder kann ich leider hier keine einstellen. Zu den Zeiten, als wir dort gereist sind (zuletzt vor ca. 15 Jahren) hat noch kein Mensch an Digitalkameras auch nur gedacht. Und all die Tausende von Dias zu digitalisieren, die mein Mann damals gemacht hat, das ist uns echt zu zeitraubend.
Aber wir haben damals unsere Dias vertont und die Texte zu den Bildern habe ich gerade wieder auf meinem PC gefunden. Ich hatte ganz vergessen, dass ich die noch gespeichert habe.
Hier mal eine "Kostprobe" zu einem der Diamagazine (ja, so hat man seine Urlaubsbilder früher bearbeitet

- kann man sich ja heute kaum mehr vorstellen).
Benny, vielleicht macht dir das Lesen ein bisschen Spaß.
Deine Bilder sind übrigens total super und inspirierend und ich kriege da so sehr Lust, mal wieder nach Down Under zu reisen. Aber bevor mein Mann in den Ruhestand geht (und das dauert noch so einige Jahre), wird daraus wohl eher nichts werden.
Kassette 2
Bild l
Berühmt und vielbesucht ist der Obiri-Rock aber vor allem wegen der Malereien der Ureinwohner. Die Zeichnungen befinden sich an Felsüberhängen und Vorsprüngen und sind leicht zugänglich.
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Einige der Bilder sollen bis zu 20 000 Jahren alt sein. Sie wären wohl aber in keinem so guten Zustand, würden sie nicht, entsprechend der Tradition der Aborigines, in bestimmten zeitlichen Abständen neu gemalt oder restauriert.
Bild 3-4
Die Aboriginal-Malerei kennt verschiedene Stilarten. Das Arnhem-Land im Norden Australiens ist die Region der Röntgenmalerei. Der Name verweist auf die transparente Malweise, bei der oft filigran exakt die inneren Organe und Knochen des dargestellten Lebewesens wie auf einem Röntgenbild mit eingezeichnet wurden.
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Darüber hinaus lassen sich menschliche Strichfiguren mit Jagdutensilien finden.
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Was die Vorfahren einst an Felswände malten, pinseln die modernen Aboriginal-Künstler heute mit Acrylfarben auf die Leinwand. Als wichtigste Stilrichtung gilt eine Art Pointillismus aus Kreisen, Punkten und Linien von tiefem Symbolgehalt.
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Wir möchten mehr über die Lebensweise der australischen Ureinwohner erfahren und nehmen im Verlauf unserer Reise bei Alice Springs an einer sog. Dreamtime-Tour teil.
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Irrtümlich wird oft angenommen, dass es sich bei den Aborigines um eine homogene Gruppe oder um ein einziges Volk handelt. Vielmehr aber existiert eine Vielzahl von Stämmen oder Kleinvölkern.
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Die Größe der Gruppen richtete sich nach den vorhandenen Ernährungsgrundlagen und variierte zwischen 20 - 100 Personen. Das geringe Nahrungspotential in den Busch - und Wüstenregionen Australiens war auch der Grund dafür, dass alle Uraustralier nomadisch lebten. Umherziehen bedeutete überleben, am selben Ort zu bleiben, jedoch Verhungern.
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Der Witchetty-Busch, eine Akazienart, stand ( und steht z.T. noch heute) auf dem Speisezettel der Ureinwohner ganz oben. Sie verzehren die proteinhaltigen Witchetty Grubs - die Larven eines großen Nachtfalters - die sich in den langen geraden Wurzeln des Busches sammeln.
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Diese Larven kann man in Form von Suppenkonserven an vielen Stellen kaufen. Auch in Souvenirgeschäften werden sie als Delikatesse an die Touristen verkauft.
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Bei der Arbeitsteilung kam den Männern die Nahrungsbeschaffung durch Jagd zu. Dabei verwendeten sie meistens Speere und Bumerangs. Man unterscheidet zwei Arten von Bumerangs: die zurückkehrende und die nicht zurückkehrende Variante. Zur Jagd benutzten die Aborigines fast nur die nicht zurückkehrenden Krummhölzer. Der bei uns so bekannte zurückkehrende Bumerang fand meist nur bei Spielen Verwendung.
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Bei zeremoniellen Veranstaltungen werden Bumerangs auch als Rhythmusgerät zur Begleitung der Sänger verwandt.
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Eine spezielle Bedeutung maß man der Verzierung und Bemalung des Bumerangs bei. Oft verwendeten die Aboriginal-Künstler dabei Rillenmuster oder geometrische Designs mit besonderem Symbolgehalt.
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Auf die Bitte eines Aboriginals hin erklärt sich eine Teilnehmerin bereit, ein paar Haare zu opfern.
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Unglaublich geschickt flechtet der Mann aus dem Haar dann eine Art Kordel. Durch das ständige Haare schneiden bei den Touristen hat er mittlerweile eine beachtlich lange Schnur aus Haaren hergestellt, die in Form eines Knäuels um Holzstäbe gewickelt wird.
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Zu der Vorbereitung einer kultischen Handlung, in deren Mittelpunkt immer mystische Tänze und Gesänge stehen, gehört das rituelle Bemalen und Dekorieren der Körper.
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Früher verwendete man statt Watte Daunenfedern, die mit dem eigenen Blut an den Körper geklebt wurden.
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Durch das Dekorieren verwandeln sich die Teilnehmer einer Zeremonie in die jeweilige Totemgestalt des Urvaters und nehmen für die Dauer des magischen Rituals selbst die Gestalt von Schöpferwesen an.
Bild 24 – 31 Musik
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Von den Felszeichnungen am Obiri-Rock fahren wir nun Richtung Westen. Wir kommen durch Hügelland mit einem relativ niedrigen Bestand an Eukalyptuswäldern sowie Tausenden von teils übermannshohen Termitenbauten. Die Termiten kommen aber nur in der Nacht durch unterirdische Gänge aus ihren Bauten und orientieren sich im spärlichen Nachtlicht mit antennenartigen Fühlern.
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Es ist August - ausklingender Winter. Die Wasserreservoirs im Norden Australiens sind auf ihrem niedrigsten Stand. Zu den wenigen verbleibenden Wasserstellen unternehmen wir gerne ausgedehnte Wanderungen, denn ein Bad im Billabong verspricht Erfrischung und Abkühlung und es gibt garantiert keine Salzwasserkrokodile. Um uns herum die Geräuschkulisse exotischer Vögel kommen wir uns im kühlen Nass vor wie im Paradies.
Bild 38-41 Musik