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Was für 'ne SCH...
hach ich könnt mich aufregen, aber ich tu's nicht - bei der Hitze zu anstrengend. Aber lest selbst (der erste Satz war eine Bildunterschrift) :
Für das eher hart gesottene Publikum: der volksnahe Herbert. Foto: EMI
Die neue Stimme des Volkes hatte es leicht. Nur die Hartgesottenen fanden den Weg ins Stadion. Niemand, der die Texte nicht kannte. Keiner, der blöd fragte, welcher Song das sei. Fans und Künstler einig wie einst die SPD. Zwischen Kitsch (vorbereitete Videosequenzen) und Pathos (Ansagen wie: „Ich liebe die Menschen“) manövrierte Grönemeyer seine Gefolgschaft durch ein unfallfreies Konzert, fand die richtige Mischung an Songmaterial und durchtränkte das Liedgut des aktuellen Albums „Mensch“ mit einer „Best of“-Melange der letzten 20 Jahre Grönemeyer. Weit über zwei Stunden mussten die Menschen durchhalten, um entlassen zu werden.(entlassen werden?? ich glaub ich wär auch nach ner Woche nicht freiwillig gegangen!)! Vor allem vom deutschen Klatschautomatismus, der je zwei Sekunden nach Beginn eines Songs eine Lärmfräse durchs Stadion schnitt und den eh schon dünnen Sound in einer Getöseblase auflöste. Begleitet wurde der Klatschfimmel durch Aufspringen von den Sitzen bei älterem Songmaterial und durch wissendes, verständnisvolles Nicken bei den neueren, menschelnden Liedern. So sehr Herbert Grönemeyer dies alles zu gönnen ist – weil er wirklich brilliante Songs zu schreiben vermag –, so unheimlich wirkte an diesem Abend die scheinbar willenlose Folgschaft der Anhänger. Ja, Grönemeyer könnte furzen, 50.000 Menschen würden jubeln, nicken und mitfurzen. Die kritische Distanz würde sich in einer Gaswolke amortisieren. Aber Gänsehaut („Bochum“, „Halt mich“, „Mensch“), das ist das Gefühl, das Grönemeyer als einziger der drei Superstars vermitteln konnte. Wenngleich der Preis in jeder Hinsicht ein sehr hoher ist.
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