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Als der Tag begann,
jung und feucht,
und der silberne Tau auf allen Blüten glänzte,
schenktest du mir dein Lachen,
deiner Liebe gabst du meinen Namen,
und deine Hände küßten meine Hände.
Und als der Mittag kam
und die Luft weiß flimmerte
und die Sonne sich selbst verbrannte,
berührten mich deine heissen Lippen.
Deine Haut verschmolz mit meiner Haut,
und deine Hände küßten meinen Mund.
Und als der Abend fiel
und die Tiere auf den Feldern
sich fürchteten und brüllten,
blickten deine Augen an mir vorbei,
traurig und fern.
Und deine Hände zitterten auf meinem Leib.
In der Nacht aber,
als sich deine Hände von meinem Körper lösten
und du mich mit deinem Abschied begrubst,
da stieg der Fluß über die Ufer,
und alle Wasser überfluteten die Erde.
Seitdem weint meine Seele Blut
unter dem schwarzen Mond.
Christiane Schütze
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dreh dich um
dreh dich um
dreh dein kreuz in den sturm
geh gelöst, versöhnt, bestärkt,
selbstbefreit den weg zum meer
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