Und auf einmal stand ich da. Mit einem Haufen verrückter, euphorischer und aufgeregter, aber dennoch sehr liebenswürdigen Herbert-Fans dienstags kurz nach 10 Uhr vor der Waldbühne in Berlin.
Das Fantreffen am Vorabend war sehr schön und gemütlich. Hat Spaß gemacht mal die Gesichter hinter den Namen zu sehen. Was mir die ganze Zeit in Berlin aufgefallen ist, auf den S-Bahnhöfen kann man sich verlaufen und man muss aufpassen in welche Bahn man steigt.
Die Wartezeit vor dem Konzert war dank meines persönlichen Zeitungslieferanten, einem Besuch auf dem Glockenturm und Horoskoplesung und -deutung durch kopftuch.
So eine chaotischen Einlass habe ich auch noch nie erlebt. Er wurde die Taschenkontrolliert, dann ist man durch die Schleuse bevor die Ticket kontrolliert wurden. Das hatte zur Folge, dass das Gedränge noch größe wurde, da die Tachenkontrolle doch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Mein Begleitung wurde dabei völlig zur Seite gedrängt. Vielen Dank an die nette Frau von der Security, die meine Freundin dann bevorzugt kontrolliert und durchgelassen hat.
Wir wurden im Vorfeld vor den Treppen der Waldbühne gewarnt, aber so extrem habe ich es mir nicht vorgestellt, da sind ja wahre Knochenbrecher. Das ofte Karten kontrollieren, empfand ich gar nicht als so schlimm, habe meine Karte gezeigt, Stempel abgeholt und gut. Selbst als ich dann nochmal auf Toilette war ging es auf dem Rückweg sehr zügig.
Wir standen auf dem Betonblock rechts des Steges, was die verpasste Chance auf Reihe eins mehr als wett machte, da die Sicht auf die Bühne besser und man den Steg herrlich überblicken konnte. Wie aus dem Nichts tauchte dann unicorn33 auf, die wir am Vorabend auf dem Forumtreffen kennengelernt haben und hat sich zu uns gesellt. Im Zelt auf unserer Seite wurde einige Instrumente gelagert, so dass man schon vor dem Konzert Norbert, Armin, Frank und Alfred erblicken konnte.
Phillip Poisel als Support war einsame Spitze, hat die Menge ganz in Stimmung gebracht, man merkte, das er Musik aus Liebe und Leidenschaft macht. Und sich so sehr reinkniet, dass selbst eine Saite gerissen ist. Dendemann fand ich nicht so der Bringer, wobei seine Band guten Sound gemacht hat. Ich habe mich dann aus Protest umgedreht und die Atmosphäre der Waldbühne genossen.
So ausgelassen und gut aufgelegt habe ich Herbert noch nie gesehen. Er war blendend aufgelegt. Die Stimmung war sofort großartig. Es war auch mal schön die Band aus nächster Nähe zu erleben und nicht nur zu erahnen was sie machen. Der Moment des Abends war,als Herbert bei Alkohol auf einmal ins Publikum gesprungen. Es war sicherlich nicht nur eine Überraschung für die Fans, sondern auch für Ingo.
Als er als erste Zugabe "Demo (Letzter Tag)" gespielt hat, habe ich mich schon seelisch und moralisch auf Kurzprogramm eingestellt, da es irgendwo mal hieß, dass auf der Waldbühne um 22:30 Uhr Ruhe zu sein hat. Umso erfreuter war ich als zum Beginn des zweiten Zugabenblockes Jakob, Alfred und Stefan mit ihren Akkustikgitarren auf die Bühne zurückkehrten. Als er dann noch "Marie" anstimmte war der Abend für mich persönlich perfekt.
Man hat gemerkt, dass Herbert gerne noch länger gespielt hätte, wenn es möglich gewesen wäre. Auch der Abschied fiel ihm sichtlich schwer. So oft wie an dem Abend habe ich ihn zum Abschied noch nie über die Bühne flitzen gesehen.
Ich glaubt ewir sollten mal dem Herrn Wowereit schreiben.
Etwas nervig fand ich das Gewarte an dern S-Bahn-Station. Kamen dann aber doch sehr schnell weg und wir hatten noch Platz zum Stehen und Atmen.
Irritiert haben mich zwei Dinge: 1. Wieso braucht die Security bei Herbert-Fans Hunde?! 2. Die Bundespolizei in Kampfmontur- wieso das, muss das sein?!
Das waren meine Eindrücke aus Berlin.
Micha