So, es ist mal wieder an der Zeit für ein Posting von mir.

Die Frage ist nur, wohin gehört es? Eher zum Bielefeld-Thread oder eher nach Düren oder gar in Beide? Werden wir sehen...
Ich bin, wie ich es gelesen habe, offenbar nicht der Einzige gewesen, der in Düren seine Freude hatte mit der Organisation der Parkplätze... Die Beschilderung ließ doch einigen Raum für Interpretationen, wo man nun wirklich hinfahren muss. Dass die Parkplätze etwas weiter von der Location entfernt sind, war mir schon klar, jedoch wurde es mir etwas komisch, als mich die Schilder dem Ende der Welt immer näher führten. Schließlich wurde man kurz vor dem malerischen Stockheim, gleich dort, wo auch die Spedition Moeller sitzt (hallo Leute, hier arbeitet ihr? Bei Euch rufe ich nächste Woche Dienstag bestimmt auch wieder an) links in eine Abzweigung geschickt. Ich schaute vor dem Abbiegen in diesen Weg hinein. Ein Betonplattenweg mit Spalten zwischen den Platten, aus denen sich sicherlich schon so mancher Smart nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnte, nach 50m gesperrt für Kraftfahrzeuge aller Art, und dachte mir, nein, das kann nicht sein. Fahr erst einmal weiter, vielleicht meinen die die Nächste Abzweigung... Im Rückspiegel sah ich dann noch, daß die Leute aus der Gegenrichtung auch dort hinein geschickt wurden. Schließlich wendete ich und fuhr im Denken, dass man vielleicht nur vergessen hat, das Gesperrt-Schild zuzukleben, dort hinein. Ein Paar, das dort mit dem Hund spazieren ging, klärte mich dann auf, dass es dort nur zum Waldkindergarten ginge und man dort sicher keine Parkplätze fände. Schließlich parkte ich dann wild im Industriegebiet direkt bei der Location.
Zum Allgemeinen:
Schwer zu klären ist auch die Frage, ob ich im Vorfeld eines solchen Konzertes nun lieber den kühlen Regen Dürens mag, bei dem sich der Getränkemangel gut verschmerzen lässt und bei dem man nicht so schwitzt, der aber irgendwie mürbe macht oder die pralle, heiße Sonne Bielefelds, die für die Stimmung zwar besser ist, aber, die austrocknet und schwitzen lässt. An dieser Stelle noch einmal danke an die Frau, die mich in Düren mit unter ihren Schirm genommen hat.
Hier im Forum und vor Ort bei den Konzerten wurde immer wieder das spärliche Bühnenbild gerügt, die fehlende Riesenleinwand im Hintergrund und Derartiges. Daran habe ich mich überhaupt nicht gestört. Schließlich geh ich wegen der Musik zum Konzert und nicht wegen den schönen, bunten Bildern. Zustimmen muss ich allerdings demjenigen, der gestern sinngemäß sagte, dies sei die Ausverkaufstour. Von 2007 seien so viele Restposten übrig geblieben, dass man dringend noch ein paar Konzerte machen müsse, um diese zu verscheuern. Becher mit den Tourdaten von 2007, das fand ich doch etwas armselig. Entweder muss sowas zum Anlass, der 2008er Tour passen oder man sollte Neutrale nehmen.
Es gab, wie sicherlich aufgefallen ist, wieder leichte Arrangementänderungen bei Songs, wie Musik nur, wenn sie laut ist, Alkohol, Du bist die und Männer. Allerdings nur im Detail. So sind bei Männer zum Beispiel nur ein paar Bass-Töne anders wie früher. Mir stellt sich da die Frage, ob das Ungenauigkeit beim Neueinstudieren der Songs ist oder der künstlerische Spieltrieb.
Die Setlists der beiden Konzerte waren absolut unspektakulär und auch kürzer. Man könnte beinahe meinen, Herbert wird ‚bequem’. Immerhin gab es den Vollmond. Dieser Song sollte wirklich auf keinem Konzert fehlen. Schade fand ich, dass Energie nicht gespielt wurde. Man sagte mir zwar gestern, in Aalen habe Herbert den Song ziemlich verrissen und sich im Nachhinein beinahe dafür entschuldigt, ihn gespielt zu haben, aber alleine schon, weil ich das Live-Vergnügen mit diesem Stück noch nicht hatte und Energie eigentlich auch mag, hätte ich ihn trotzdem gehört. Vielleicht hätte man noch ein-, zweimal proben sollen und den Song sozusagen warm spielen, auf jeden Fall nicht gleich Sand in den Kopf stecken… Mut zu Neuem Alten, Herbert!
Große Hektik gab es in Düren, einen gerade drei Viertel aufgebauten Steeg, der nach Fertigstellung sicherlich nicht so aussah, wie es im Lehrbuch stand, Durcheinander beim Einlass und ein doch schon extremer Sturm auf die besten Plätze, zumal man die rechte Seite vom Steeg erst aufmachte, als die Linke überfüllt war. Schließlich standen wir zumindest links, wie die Sardinen in der Dose. In Bielefeld war es, was diese Dinge angeht, doch viel entspannter. Trotzdem war die Grundstimmung im Publikum in Düren besser. In Bielefeld stand ich in der Ecke, wo die Wellen eingezählt wurden – kläglich, das Steegende haben sie schon nicht mehr erreicht. Es war eher ruhig vor Beginn, man wartete einfach ab, bis der Meister kam. In Düren hingegen ging es vor Beginn schon heiß her. Herbert sagte in einem Interview mal, dass er an der Stimmung im Publikum ableitet, wie er sich auf der Bühne verhalten muss. Das mag Vieles erklären:
Herbert ist sicherlich live nahezu unanfechtbar und ich kenne zumindest bisher keinen Künstler, mit dem man ihn messen könnte und er im Ergebnis der ‚Schwächere’ wäre. Deshalb messe ich ihn hier an sich selbst im gefühlten Vergleich mit sich selbst, mit anderen seiner Shows und vergleiche das mit einem seiner Lieblingsthemen, mit Fußball.
Aus diesem Blickwinkel sage ich, Düren war, wie am 15.03.08, als Bayern-München, der Meister und praktisch vorbestimmte Sieger des Spiels gegen Energie Cottbus aufs Feld ging. Zum Abpfiff stand es 2:0 – gegen München. Düren hat Herbert ganz eindeutig besiegt an diesem Abend. Ich fand, für seine Verhältnisse, war das eine schlechte Leistung. Er hat nur stur sein Programm abgespielt, ein Schauspiel eben, das man bei allen verpassten Einsätzen, Verspielern und Textpatzern nicht mal als perfekt bezeichnen kann. Keine Spur davon, dass ihm Spaß machte, was er dort tat.
Es war natürlich ein herrliches Erlebnis, ihn mal wieder live zu sehen und ich war auch zuerst begeistert, aber im Nachhinein muss ich sagen, das war schlecht. Ganz anders in Bielefeld. Mit diesem Konzert hat Herbert die Schüco-Arena weggepustet und wieder neu aufgebaut. Die Mensch-Samba-Version gab es in Bielefeld allerdings trotz einem gutgelaunten Herbert nicht. Offenbar wussten die Bielefelder nicht, dass es so etwas gibt. Herbert hat zwar Versucht, die Bielefelder dazu zu bringen, die richtigen Töne zu singen, aber die wollten lieber oh, wie ist das schön singen und Herbert musste sich fügen.
Im Gegensatz zu Düren gab es in Bielefeld zwar auch, aber eben nicht nur die Ansagen und die Sprüche, die man schon vom Vortag oder Vorjahr kannte, sondern auch etwas Spontanität und Spaß an der Sache, der auch deutlich wurde. Nach diesem Konzert ärgere ich mich wirklich, nicht mehr Konzerte mitzunehmen.
Drei Fragen bleiben jetzt noch offen:
- Bezüglich Dendemann: was ist das Gegenteil einer Zugabe? Das will ich in Mönchengladbach dann auf die Bühne rufen.
- Wer hat den Komiker eingestellt, der in Düren und Bielefeld am Einlass sein Unwesen tat und, den man offenbar bei der Supertalent Show nicht haben wollte?
- Liest eigentlich wer den ganzen Schwachsinn, den ich hier zusammengetragen habe?