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Reinhard Mey: Die Mauern meiner Zeit
Die Herzen sind verschlossen, die Blicke leer und kalt/ Brüderlichkeit kapituliet vor Zwietracht und Gewalt/ Und da ist so viel Not und Sorge gleich vor unsrer Tür/
Und wenn wir ein Kind lächeln sehn, so weinen zehn dafür/ Der Himmel hat sich abgewandt, die Zuversicht versiegt/ Manchmal ist's, als ob alle Last auf meinen Schultern liegt/ Doch tief aus meiner Ohnmacht und aus meiner Traurigkeit
Sprühe ich das Wort "HOFFNUNG" auf die Mauern meiner Zeit.
und dann weiter:
...wir irren in der finsternis, und doch ist da ein licht/ein widerschein von menschlichkeit, ich überseh' ihn nicht/und wenn auf meinem Stein sich frech das unkraut wiegt im wind/die Worte "Ewig unvergessen" überwuchert sind/bleibt zwischen den parolen von haß und bitterkeit/
vielleicht auch das wort "Hoffnung" auf den mauern jener zeit.
..ich hör es so gern...
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Und wenn wir die ganze Welt durchreisen, um das Schöne zu finden: Wir mögen es in uns tragen, sonst finden wir es nicht. (R. W. Emerson)
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