[neue.welt]

Darf man auch zwei? Mit Vorgeschichte? *lach*
Also, ich hab in grauer Vorzeit ja selbst mal gedrummt und versucht mit ner Band zu spielen. Ist aber damals leider gescheitert, weil das alles recht dumm lief. Die Geschichte und einen der beiden Texte habe ich an anderer Stelle schon mal gepostet.

Ohne Worte

Nun sitzt Du hier
Ein leeres Stück Papier vor Dir
Du zogst es aus einem Couvert
Und wundertest Dich sehr.
Kein Absender zu finden
Lässt den Zettel im Altpapier verschwinden

Er saß verzweifelt da
Steht Dir täglich viel zu nah
Vor sich ein leeres Stück Papier
Und die Frage: was schreib ich Ihr
Klar denken gelingt ihm kaum
Kein Entkommen aus seinem Traum

Der Papierkorb ist überfüllt
Die ersten Proben haben zu viel enthüllt
Sein Kaffee abgestanden und kalt
Hofft, er findet die Worte bald
Sein Schatten an der Wand vom Peitschenlicht
Die Nacht bestimmt vom Schlafverzicht

Er hat keine Worte
Wie schön sie ist
Keinen Ausdruck
Für die Sehnsucht, die ihn zerfrisst
Keine Phrase, die erzählt
Wie sehr sie ihm doch fehlt

Er kann nicht schreiben
Wie sehr er ihren Kuß begehrt
Und wie er ihre Person verehrt
Wie stürmisch sie ihn annektiert
Wie tief er sich in ihr verliert

x

So viel Gefühl zwischen keinen Zeilen verpackt
Und Sie hat nicht mal nach dem Absender gefragt

Das Bild ist bedrückend schwach
Gehen wieder gelangweilt dem Alltag nach


Zu dem Text hatten wir damals mal ein Bißchen gejammt und ich hab da recht konkrete Vorstellungen für gehabt. Wenn der umgesetzt werden sollte, wie ich das dachte, müßte das als bitter-süßes Piano- oder Keyboardstück anfangen. An der Stelle "...hat keine Worte..." müßte da leichtes Gitarrenspiel dazu kommen und an der Stelle x müßte ein Instrumentalsolo stehen, ruhig und schön, das wieder aufwiegt, daß der Text im Grunde für ein Lied zu kurz ist. Refrain gibts keinen.


und das Andere:



Niemand sonst als Du

Würde es Dich faszinieren
Dem Wasser beim herabfließen zu spionieren
Ist es für Dich bewegend
Wenn es von oben nach unten regnet

Sind 24 Stunden am Tag genug
Oder vergeht die Zeit wie im Flug
Ist Dir Dein Alltag wirklich genehm
Oder vielleicht doch viel zu bequem

Tag um Tag verstreicht
Wobei Einer dem Andren gleicht

Stören Dich nicht die Barrieren im Kopf
Oder lebt Dein Leben nur noch vom Tropf
Kannst Du Dich frei entfalten
Oder musst Du Dich zurückhalten

Bist Du wirklich mit Dir zufrieden
Hast Dus im Leben schon mal übertrieben
Fehlt was, das Dein Dasein verschönt
Oder wurde Dir Sehnsucht schon entwöhnt

Bist Du innerlich bereits kalt
Liegt Dein Leben noch in Deiner Gewalt?

Unterliege nie einer Norm
Mach Dich nicht einfach konform
Bleib individuell
Sei unkonventionell
Steh zu Dir
Du bist niemand sonst, als Du
Gehör mal einfach nicht dazu!

Man kann Träume auf Sand bauen
Tief in die Sonne schauen
Jede Grenze übergehen
Solang die Normer es nicht sehen

Dein Glaube kann Berge versetzen
Nichts kann Selbstvertrauen ersetzen
Ignorier was man dir sagt
Weisheit ist nicht unbedingt betagt

Kannst Deine Lehrbücher zerreißen
Versuch Deine Pläne nicht zu schmeißen

Unterliege nie einer Norm
Mach Dich nicht einfach konform
Bleib individuell
Sei unkonventionell
Steh zu Dir
Du bist niemand sonst, als Du
Gehör mal einfach nicht dazu!

Lieb das Leben auf eigene Arten
Denn nur die Harten kommen in’n Garten
Vergiß Gerede von Abwarten
Kannst jetzt viel von Dir erwarten!

Laß Dich nicht zerreden
Schwimm gegen den Strom
Und bau Dir Dein eigenes Rom

Unterliege nie einer Norm
Mach Dich nicht einfach konform
Bleib individuell
Sei unkonventionell
Steh zu Dir
Du bist niemand sonst, als Du
Gehör mal einfach nicht dazu!


Ich sag mal dazu, daß ich die beiden, das sind die Einzigen aus meinem Archiv, die halbwegs vorzeigbar und nicht nur peinlich sind, jetzt bestimmt zwei Jahre nicht mehr gelesen hab, aber mich grauselts, daß ich das wirklich geschrieben hab *lach* Nur meistens fanden es Andere gut. Wie seht ihr das?