14.06.2007, 13:26
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Klasse Konzertbericht Berlin, 13.06.2007
Hier ein Bericht zum Konzert von gestern bei BerlinOnline:
http://www.berlinonline.de/musik-und...2007/index.php
Hammer!
Zitat:
Es ist ausgesprochen selten, dass man für die Stimmung bei einem Konzert keine Worte findet. Aber wie soll man das Gefühl beschreiben, wenn von 65.000 Menschen keiner mehr sitzt und alle lauthals den WM-Hit "Zeit, dass sich was dreht" singen? In sekundenschnelle ist die unbeschwerte Stimmung jener WM-Tage 2006 wieder da.
Was Herbert Grönemeyer am Mittwoch im Olympiastadion bietet, kann getrost als Gefühlschaos beschrieben werden. Mal singt er über eine aidskranke Familie in Afrika, es wird ganz still in der Arena. Dann folgen wieder wilde Tanzeinlagen von Meister und Publikum, bevor ruhigen Balladen wie "Der Weg" die Feuerzeuge der Massen entzünden. Mal steigen plötzlich hunderte weiße Luftballons in den Berliner Abendhimmel, mal wird ein Plüschbär auf die Bühne geworfen und Grönemeyer adoptiert ihn sofort als Knut, setzt ihn aufs Klavier.
Es sind die Gegensätze, die das Konzert beherrschen: 29 Sattelschlepper waren es, die über 300 Tonnen Stahl ins Olympiastadion gefahren haben um eine gigantische Bühne (40 Meter breit und 20 Meter hoch) zu realisieren. Dann aber steht keine fulminante Show im Vordergrund, sondern ein Mann um die 50, mit lässig geöffnetem Leinenhemd. Grönemeyer, der Sänger, Musiker, Entertainer – Eine Armbewegung von ihm reicht und 65.000 machen sie nach.
Insgesamt 2,5 Stunden verbringt Grönemeyer auf der Bühne und mixt Songs vom neuen Album "12" mit Klassikern wie "Bochum", "Männer" oder "Halt mich". Spätestens bei den bekannten Songs singt mehr das Publikum als der Meister selbst. Insgesamt drei mal muss Herbert Grönemeyer auf die Bühne zurückkommen, so lautstark fordern die Fans ihr Idol. Am Ende kann er es selbst kaum fassen, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und bedankt sich immer wieder beim Berliner Publikum. Er mag diese Stadt, das merkt man. Zum Abschluss erklingen mit "Flugzeuge im Bauch" und "Zur Nacht" noch zwei sehr ruhige Lieder, Künstler und Publikum wirken erschöpft – Diese emotionale Achterbahnfahrt hat Energie gekostet aber auch gegeben.
Das nächste Mal will Grönemeyer übrigens wieder in der Waldbühne auftreten. Angesichts der nur mäßigen Akustik im Olympiastadion ist das wohl eine gute Idee, auch wenn dort dann nur 25.000 Menschen Platz finden.
Text: Rico-Thore Kauert
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