[domack]

Mich stört an der ganzen Aktion nicht, dass sie zu PR-Zwecken benutzt werden könnte, da - wie hier schon richtig erwähnt - nur das Ergebnis zählt. Und es sind halt nunmal fast nur die Reichen, bekannten, Beliebten dieser Welt, die gehört werden. Und warum sollten diese dann nicht eine gewiss Richtige Richtung einschlagen und eine Meinung vertreten?

ABER: Eine Meinung vertreten heißt nicht nur, populistisch Parolen zu schwingen (die zugegebenermaßen die breite Masse erreichen), eine Meinung vertreten heißt auch, sich Interessenskonflikten verbal zu stellen und nicht Politiker als "böse" abzustempeln, sondern den Konflikt annehmen und sich streiten können.

Außerdem stört mich an der Aktion, dass zu wenig informiert wird. Es wird dafür gekämpft, dass die Entwicklungshilfe für Afrika massiv aufgestockt wird, was beim G8-Gipfel vor 2 Jahren ja auch versprochen wurde.
Aber was ist darüber hinaus? Es werden nur Parolen geschwungen ("die Ärmsten der Armen"...) und damit werden die Menschen auf eine sehr emotionale und wenig sachliche Art und Weise angesprochen.

Wenn Menschen aber nur emotional berührt, jedoch aber nicht sachlich überzeugt werden, dann werden sie allenfalls ihre Stimme im Internet abgeben und dies in 3 Wochen wieder vergessen haben.

Man sollte den Menschen aber zu verstehen geben, dass es eben nicht mit einer aufgestockten Entwicklungshilfe getan ist.
Was ist mit dem Welthandel, was ist mit den Ausfuhrzöllen, was ist mit den Klamotten der Altkleidersammlung, die im afrikanischen Dorf verhökert werden und damit die dortigen Schneider in den Ruin treiben?

Darüber informiert und Grönemeyer nicht, sondern nur darüber, dass in afrika täglich tausende Kinder sterben und dass deshalb mehr Geld locker gemacht werden muss.
Das geht nicht über die informative , sondern - wie gesagt - nur über die emotionale Schiene. Mit einer noch so hohen finanziellen Entwicklunghilfe ist es lange nicht getan!

Trotzdem ist die Aktion antürlich besser und begrüßenswerter, als gar keine.