Herbert Grönemeyer Forum

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bonne_ami 19.07.2003 00:26

Hallööööchen!
Wie ich sehe, gibt es einige Fans von Gedichten und Literatur hier unter uns. :wink: Vielleicht habt ihr Akademiker :wink: :lesen: da draußen Interesse an folgendes Thema: Aus welchen literarischen bzw. philosophischen Quellen kommt die Inspiration für Herberts wunderbare Texte? (Ich meine NICHT die bekannten Lebenserfahrungen. So einen Thread gibt es schon im Forum.)

Als nicht-Deutsch-Muttersprachler :oops: , setze ich mich seit Jahren mit der deutschen Sprache (und mit Herberts Liedern) auseinander. Das schönste daran, Deutsch zu lernen, ist, daß es die wunderschöne Grönemeyer-Welt für mich geöffnet hat, und dadurch wurde ich ein anderer (besserer, ich hoffe) Mensch. Von HG habe ich natürlich auch eine ganze Menge Deutsch gelernt, klaro, und bin eigentlich ziemlich stolz darauf, daß ich verstehe, was er so zu sagen hat. Ich bin immer und immer wieder überzeugt, daß er ein wahres Genie ist.

In letzter Zeit habe ich endlich angefangen, mich mit der deutschen Literatur und mit den großen Dichtern, auseinanderzusetzen. Jetzt betrachte ich Herberts Genie aus ein vollig anderem Blickwinkel. Ich habe sehr viele verschiedene Textstellen (in Gedichten, Geflügelten Worten, Literatur, usw., auch von nicht-Deutschen Quellen) gefunden, die mich sofort an Herberts Lieder erinnern. Jetzt erkenne ich noch tiefere, vielschichtigere Bedeutung in Herberts Texten als ohnehin der Fall ist. Man könnte sich im Fach Herbert promovieren.

Vielleicht erkennt jeder solche literarischen Spuren in seinen Liedern. Ihr habt das Ganze mit den Dichtern in der Schule gehabt, alle kennen die großen Stücke. Vielleicht ist sowas für euch Deutschen selbstverständlich. Es kann natürlich auch sein, daß die großen Gedichte (z.B.) einfach so sehr zum Teil des Alltags (mindestens im Fall Goethe) geworden sind, daß sie sich immer wieder in Liedern, Stücken, usw. befinden, ohne, daß es jemandem überhaupt bewußt ist. :?:

Aber es könnte auch sein, daß dieses Thema euch auch interessiert, daß ihr auch solche Stellen und Parallelen gefunden habt. Mal sehen, was ihr davon haltet bzw. wieviele Antworte ich bekomme....

Obwohl ich ziemlich ausgepustet bin :oops: (zuviel blablabla) fange ich an. :lesen: (in Klammern, das Lied, woran die Textstelle mich erinnert)

Im Grab ist Ruh'
- Langhansen, 18. Jh
(Chaos)

Ich habe genossen das irdische Glück,
Ich habe gelebet und geliebet
- Schiller, Des Mädchens Klage
(Mensch)

Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß

- Schiller, Lied von der Glocke
(Fanatisch)

Weiß du, wievel Sterne stehen
Gott der Herr hat sie gezählet,
Daß ihm nicht eines fehlet
- Hey, 19. Jh
(Dort und Hier)

Zwei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag!
- Friedrich Halms, Der Sohn der Wildnis
(Stand der Dinge)

Das Prinzip Hoffnung
philosophisches Werk v. Ernst Bloch
(Demo/Letzter Tag)

bonne_ami 19.07.2003 17:49

OK vielleicht rede ich hier nur mit mir :( :roll: , ABER, bloß als Spaß, hier sind noch einige Beispiele :) ....

Der Mensch
Empfangen und genähret
Vom Weibe wunderbar,
Kömmt er und sieht und höret
Und nimmt des Trugs nicht wahr;
Gelüstet und begehret,
Und bringt sein Tränlein dar;
Verachtet und verehret,
Hat Freude und Gefahr;
Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,
Hält nichts und alles wahr;
Erbauet und zerstöret
Und quält sich immerdar;
Schläft, wachet, wächst und zehret
,
Trägt braun und graues Haar.
Und alles dieses währet,
Wenns hoch kömmt, achtzig Jahr.
Dann legt er sich zu seinen Vätern nieder,
Und er kömmt nimmer wieder. :cry:
- Matthias Claudius (hat "Abendlied": 'der Mond ist aufgegangen' auch geschrieben)

(Erinnert das sonst jemand an Mensch bzw. Blick Zurück? Ich meine nicht, daß er die Lieder deswegen schreiben würde, ich finds bloß interessant, daß die Gefühle, die ein Mensch vor 200 Jahren in einem Gedicht aufgeschrieben hat, verkaufen sich heute zig- Milionen Mal als CD.) :)

Ich habe eine frage an euch Literatur-Fans... man muß doch etwas für seine Allgemeinbildung tun :lesen: ....
Hundert Jahre Einsamkeit (Cien Anos de Soledad) ist der Titel eines García Márquez Romans aus 1967. (Und natürlich eine Textzeile in Unbewohnt :) .) Hat jemand das Buch gelesen? Könnt ihr ein bißchen darüber erzählen? Worum geht's?


OK nur noch eins :roll: ...

Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.
- Bertolt Brecht, "Dreigroschenfilm", 1930
(Heimat: 'Die im Dunkeln sind, werden übersehen')
Wahrscheinlich etwas, das alle Deutschen schon längst kennen....naja.... :\

Glueck auf 19.07.2003 18:39

Hab selbst hier nicht allzuviel beizutragen, aber ich rufe schonmal:

Vorhang auf, für MO!!! 8)

....MO hat mir heute ein Gedicht am Telefon vorgelesen, wenn ich es nicht besser wüßte, würd ich denken: 100% Herbert! :)
Das soll sie hier mal zum Besten geben :hut:

Grüße von *Literatur-nur-wenn-über-Satellit-im-TV-GA*
:)

marta 19.07.2003 22:24

wer is MO?

bonne_ami 19.07.2003 22:50

:oops: Das weiß ich auch nicht. :oops:

TroyMcClure 19.07.2003 23:15

Zitat:

Zitat von marta
wer is MO?

Mo = Morgenrot - auch jemand hier im Forum :)

bonne_ami 19.07.2003 23:31

:idea: Danke Troy! Sorry MO. :oops:

Conny022 19.07.2003 23:52

@bonne_ami

Ich hatte das Buch Hundert Jahre Einsamkeit mal vor ein paar Jahren gelesen.
Aber nur sehr flüchtig (mal im Urlaub).

Aber die Stelle in Unbewohnt ist mir auch gleich aufgefallen.

Wo der Herbert so alles seine Einfälle hernimmt, ja?
Muss auch gleich noch mal gucken, ob ich noch weitere
*hier hab ich mich mal bei Anderen angelehnt* Stellen finde! :wink:

Also an den Inhalt kann ich mich nur noch wage erinnern.
Das Buch ist ziemlich schwierig, man verliert sehr schnell den Überblick.
(immer wieder soviel ähnliche Namen)

Aber ne grobe Zusammenfassung für Dich.
Irgendwie beginnt alles mit einem Mord.
Nachdem der Geist des Ermordeten keine Ruhe mehr gibt, machen sich die Protagonisten
(beim besten Willen die Namen weiß ich nicht mehr...aber ist auch unwichtig)
auf in den Urwald, um dort ein neues Dorf zu gründen.

Dieses neue Dorf ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten. [eben noch unbewohnt]

Nur ein paar Zigeuner kommen ab und zu vorbei und stellen ihre Erfindungen vor.
Die Familie wächst heran, es werden Kinder geboren und über Jahre hinweg wird die Geschichte dieser Familie geschildert. Von Generation zu Generation zu Generation.... Ständige technische Entwicklungen treiben auch das Dorf weiter voran. Bis der Fortschritt durch eine Naturkatastrophe zerstört wird und der Ausgangspunkt
wieder erreicht ist.

Eigentlich ein sehr gutes Buch, aber man muss sich echt konzentrieren um den Überblick zu behalten und es mehrmals lesen um all die Genialität zu entdecken.
Habs jetzt auch nicht mehr so ganz Erinnerung. Aber so ganz grob nacherzählt...

:D
Noch besser find ich aber Ernst Bloch´s "Das Prinzip Hoffnung". Genial!
Ich liebe dieses Wort und die Stelle in Demo! Einfach wunderbar!

junimond 20.07.2003 11:14

vielleicht eher nicht das, was du meinst. aber ich mag diese zeilen von hilde domin so furchtbar gern..

(nicht müde werden / sondern dem wunder / leise / wie einem vogel / die hand hinhalten.)

"das WUNDER besteht für mich darin, nicht im stich zu lassen. sich nicht und andere nicht. und nicht im stich gelassen zu werden. das ist die mindest-utopie, ohne die es sich nicht lohnt, mensch zu sein."

weil er mitfühlt, vergibt, hofft und liebt.
weil er für das größte mögliche (?!) wunder des sichumeinanderdrehens lebt und darauf hofft..- des füreinanderdaseins,.. wenn sich alles gegen dich verschwört und du nicht weißt, wo du hingehörst.. das gesamte leben, das menschsein..tag für tag ein einziges festhalten an dieser mindest-utopie und ein einziges hoffen auf jenes wunder. ist nichts vergebens (darf nicht, noch nicht..).

ja, "ich dreh mich um dich" ist mein wunder. wenn ich es höre, muss ich immer an ihre worte denken.

(aber wie gesagt, passt nicht wirklich hier hinein.)

Conny022 20.07.2003 13:43

Zitat:

Zitat von junimond
"das WUNDER besteht für mich darin, nicht im stich zu lassen. sich nicht und andere nicht. und nicht im stich gelassen zu werden. das ist die mindest-utopie, ohne die es sich nicht lohnt, mensch zu sein."

[ohneWorte]

JA

bonne_ami 20.07.2003 17:43

@conny022:
Danke! Muß ich endlich mal lesen :!: Wenn ich überhaupt im Leben Hillarys Riesenbuch zu Ende gelesen hab'... :roll:

@ junimond:
:shock: :) *gänsehaut* Klasse.
... "More Than This" von Peter Gabriel läuft gerade...passt irgendwie zum Thema und tragt dazu bei, daß ich Gänsehaut habe..... :cry:


Passend zu junimonds Beitrag, hab ich mehr Gedanken-Futter vorhanden.....

Vorher möchte ich sagen, daß ich NICHT sagen will, daß Herbert Teile seiner Texte "borgt" :eek: , sondern daß, wenn man zwischen den Zeilen liest (vielleicht eher neben den Zeilen, z.B. in Büchern aufm Schoß :wink: ), erkennt man ganz andere Ebenen von Bedeutung. :lesen: Ob es so gewollt/gedacht/geplant ist, ist natürlich eine andere Frage, die man diskutieren kann, z.B. in einem Forum! :wink: Ich 'entdecke' diese Sachen eher zufällig, habe inzwischen eine kleine Sammlung. (Ich brauche wahrscheinlich mehr Hobbys :roll: ....bin halt so ein Denker-Typ... :oops: )

OK zurück zum Gedanken-Futter.... :idea:

zu Der Weg:
"der Weg" steht so nirgends im Text; man muß sich fragen, welchen Weg er meint. Sein eigenen Weg, den er jetzt allein gehen muß, oder beschreibt er möglicherweise einen anderen Weg?

Bin gar nicht religiös, der Bibel gehört für mich auch zu Literatur, also ich kann wenig zu Bibel-Interpretationen beitragen. ABER...
Hiob 16,22:
"Denn die bestimmten Jahre sind gekommen,
und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde."

oder etwas vergleichbares übersetzt aus dem Griechischen:
"Den Weg nach dem Hades,
den nie ein Wanderer wieder zurückging."
(durchquer den Hades zum Ziel, BAA...naja, vielleicht ein bissl weit hergeholt...aber vielleicht auch nicht, wenn "alles anders bleiben" soll. Hängt davon ab, ab welchen Zeitpunkt dieser 'anderer' Zusand anfangen soll.... Der stille WEG folg dem Sonnenaufgang leise usw. (Ich weiß nicht, ob alles in dem Lied um den Tod geht, aber so könnte man es interpretieren.)

Conny022 20.07.2003 21:49

Also auch auf die Gefahr hin, dass es keinen Menschen interessiert,
hier meine Sicht Zum WEG.

Für mich ist der W E G eine Methapher der Veränderung.
Entweder als innerer Veränderung oder als ganz offensichtlichen äußeren Veränderung.

Dem Wort „Weg“ begegnet man auch in der Bibel sehr oft.
Im alten Testament zeigt Gott den Menschen (Israels) den Weg ("Ich zeige Euch den Weg") und führt sie.
Im neuen Testament hingegen wird klar, dass Jesus der alleinige Weg ist.
(„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6))

Klar wird, dass W E G E Glück bringen können oder in den Abgrund führen.

Man kommt irgendwann an den Punkt, an dem man sich entscheiden muss.
Dazu muss man aber aufbrechen, u n t e r w e g s sein.

Im biblischen Sinne meint der WEG im Grunde nichts anderes als
eine ganz eigene Zeitreise,
einen mühevollen Weg
vom Anfang bis zum Ende,
den Lebenslauf von Geburt bis zur Vollendung,
die Entscheidung zur Umkehr oder als
immerwährendes Sterben und Auferstehen.


Das Symbol Weg ist in seinen Texten oft zu finden.

(Der stille Weg, Zeig mir den Weg, am Ende des Weges, der Weg ist das Ziel, Alles auf dem Weg, selbst befreien für den Weg zum Meer, bring mich zum Ende [des Weges vielleicht?] )
Genauso wie viele Stellen, die auf die Bibel verweisen.
(Sünden, Sinnflut, Hades, Wasser wird zu Wein – als 1. Wunder Jesus, Hölle, Engel, Paradies, immer wieder das Motiv der Hoffnung, Glaube: „wasch den Glauben im Regen“,...).
Für mich setzt er sich sehr intensiv mit zentralen Motiven der Bibel auseinander.

Für mich eine Stelle, die ich noch nicht so ganz verstanden habe: :?

Durchquer den Hades zum Ziel:

Hades aus der griech. Mythologie als Reich aller Toten.
Aber warum zum Ziel durchqueren? Ist die Ankunft dort nicht das Ziel?

Gut dann vielleicht aus christl. Sichtweise:
Der Hades als Ort von Folter und Qual, in den nur ungläubige Tote gelangen. Wenn der Gläubige heimgerufen wird, geht er nicht in den Hades, sondern ins Paradies. Den Hades durchqueren zum Ziel, also meint er sicherlich das Paradies erreichen als Vollendung des Weges.

noch Eines: weiter heisst es bei BAA:

Hoffnung als Gegengewicht
-kommt das vielleicht von Kant?-

„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht
gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben:
die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“

Immanuel Kant

:D

Conny022 21.07.2003 19:25

ein paar gedanken ernst blochs zusammengefasst

H E I M A T

H e i m a t - das letzte Wort des "Prinzips Hoffnung" - gibt es erst,
wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen.
Die Wurzel der Geschichte aber ist der schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende
M E N S C H.

Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: H E I M A T.

Wo Gefahr ist, wächst auch das Rettende, das ist die beste HOFFNUNG, (Rettungsboot Hoffnung) doch wo das Rettende ist, wächst auch die Gefahr, das gehört gleichfalls zum Ende und macht die Hoffnung aus.

Die Hoffnung auf ein gutes Gelingen ist Prinzip, aber keine Garantie.
Denn es gibt keinen rechten Weg ohne Ziel, so auch kein Ziel ohne die Kraft eines Wegs.
Sehe man drum HIER und DORT sich um, mit tätig gesetzter Zeit im tätig umgebauten Raum
(der Leben heißt?) die Spuren des sogenannten Letzten, ja auch nur wirklich Gewordenen, sind selber erst Abdrücke eines Gehens,
das noch ins Neue gegangen werden muß.
Erst sehr weit hinaus ist alles, was einem begegnet und auffällt, das Selbe.

Und wir sind verantwortlich für diesen Weg. ES IST unser WEG.

:)

junimond 21.07.2003 20:09

:)

ein paar gedanken ernst blochs ganz wundervoll zusammengefasst.

mia 21.07.2003 20:30

Ein ganz wundervoller thread hier.
Ich hatte mal ein Buch mit Gedichten für Kinder in der Hand, in dem mich einige Gedichte sehr an Lieder von Herbert erinnert haben, leider habe ich es nicht mehr, muss es mir wirklich endlich selbst besorgen.

@conny: du hast das wirklich wunderbar beschrieben, das kann ich so zu 100% unterschreiben, schön.

bonne_ami 21.07.2003 22:48

@conny022
:!: klasse Beiträge....vieles zum Nachdenken.....muß eine ganze Weile daran rumkauen .... *kopfkratz* hmmmmmm.... :lesen:
Ich muß unbedingt Das Prinzip Hoffnung holen, es muß hier in Zweisprachenland im Bibliothek stehen. :wink:

Jetzt trag ich mal was dazu bei (hey ihr, nichts conny022-mäßiges erwarten!). :(
...mal sehen, was ihr so davon haltet.... ich verrate euch den Titel erst später.... :wink:

Ja, wir werden sein und uns erkennen,
Nicht mehr machtlos zueinander brennen.

Dumpfer Druck von Unempfindlichkeiten
Dünkt uns dann der Kuß der Erdenzeiten.

Wir erwachen weinend aus dem Wahne,
Daß die Leiber Lust sind, die Organe.

Uns erschüttert trunkene Erfahrung:
Nur die Flamme lebt, nicht ihre Nahrung.

Hier berühr ich dich. Dort wird gelingen,
Flamme, daß wir Flammen uns durchdringen.

Und ich brenne tief, was wir hier litten,
Dort im Geisterkuß dir abzubitten.

- Franz Werfel (1890-1945)

Kennt ihr das?
Der Titel? Dort und Hier.

Conny022 21.07.2003 23:42

@bonne_ami

Super!

Ich musste es mir aber erst mal 3 mal durchlesen.
Wo du so alles Parallelen findest! :rotier: toll

*tiefnachdenk* :roll:

(glaub heute find ich nichts neues mehr)
:)

Conny022 22.07.2003 21:13

EIN G E D I C H T

ein gedicht, welches mich doch jeden tag erkennen lässt
was denn unsre welt im innersten so wundervoll zusammenhält/

dieses gedicht erinnert mich sehr an einige seiner lieder/denn auch hier finde
ich die wahre bedeutung zwischen den zeilen
deshalb soll es auch auf dieser seite stehen dürfen


wenn blau und gelb sich binden/wenn wasser feuer bricht/
wenn nord und süd sich finden/und Dunkel wird zu Licht

wenn not und tod verschwunden/wenn mißgunst ist erstickt/
wenn wolf und lamm sich sonnen/und Friede immer ist

wenn schwarz und weiß sich suchen/wenn trauer freude meint/
wenn reich und arm vereint/und Sonne immer scheint.

wenn blut und tränen trocknen/wenn alle schrei verhallt/
wenn haß und tod gebrochen/und alle Schuld bezahlt

wenn nah und fern verbunden/wenn hunger nicht mehr ist/
wenn lieb und treu gefunden/und niemand nicht vermißt
und trotzdem nie vergißt

was l i e b e ist

bonne_ami 22.07.2003 22:18

schöööööööönnnn
Ich freue mich immer so auf deine Postings, Conny! Bin aber danach immer irgendwie sprachlos. :)
Ich probiers aber trotzdem mit einer Reaktion:

...Das Gedicht ist irgendwie gleichzeitig optimistisch und traurig. Es zeigt das Schöne im Leben, die Gefühle, die die Menschen so sehr bewegen. Dann ist es aber auch ziemlich melancholisch, weil es aufmerksam macht, auf all dem, was uns Menschen auseinander hält, und daß diese Harmonie just außer Reichweite steht. Was wäre es für eine Welt, wenn alle eine solche Liebe kennen könnten? Das gibt Hoffnung während es klar macht, wie fortschrittlich wir und unsere Menschenzivilization NICHT sind. Wir sind nicht einmal in der Lage, uns gegenseitig Frieden, Liebe oder sogar ausreichend Nährung schenken.

hmmmmm, noch einmal, hast du mir was zum nachdenken gegeben..... :lesen: ....äähhmm, geschenkt. :)

~selbstbefreit~ 22.07.2003 22:29

Zitat:

Zitat von bonne_ami
Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.
- Bertolt Brecht, "Dreigroschenfilm", 1930
(Heimat: 'Die im Dunkeln sind, werden übersehen')
:\

.. Ja, das war mir auch gleich aufgefallen (da ich auch sehr gerne Brecht lese...)

Aber sonst... Wie habt ihr nur die vielen Gedichtstellen usw. parat, ich komm mir richtig ungebildet vor :( :´(

bonne_ami 22.07.2003 23:18

@~selbstbefreit~:
Post-Its! :wink: Und deutsche Gedichtsbücher ( :confused: richtiges Wort?).
Die Texte habe ich doch nicht aus dem Gedächtnis geschrieben! :shock: Ich lese ziemlich viel, und wenn mir etwas auffällt, sozusagen, wenn ich es wieder finden will, klebe ich Post-Its drauf. Naja, mittlerweile gibt es sehr viele Zitate, Gedichte, usw., die ich mir merken will (nicht nur für Herbert-Zwecke! :) ), also es dauert trotzdem manchmal eine Weile, die wieder zu Finden....und die armen Büchlein :( ...aber wozu sind die da, wenn nicht zum benutzen!? :roll:

Wisst ihr woher das hier kommt?

Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß
als heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß


Die zweite Zeile, in Bezug auf Fanatisch, ist so unglaublich toll, daß ich überhaupt nicht weiß, wo ich anfangen oder enden soll...und WENN er vorhatte, das hier zu zitieren, daß er genau der zweite Teil weglässt...weil genau DARUM geht Fanatisch...wahnsinn. Von dem Text weiß ich nur, das es aus irgendeinem deutchen Volkslied um die 18.-19. Jahrhundertwende. Ist das aus einem Volkslied, das jeder mitsingen kann? Ich meine natürlich außer dem Lieblingsvolkslied Fanatisch.... :wink:

Die Post-Its im Jahr 2103 werden auf Herberts CDs festkleben! :!:

Conny022 23.07.2003 01:48

@bonne_ami
Danke für deine schöne Interpretation. Ich glaub dem gibts nichts hinzuzufügen (jedenfalls nicht von mir).
Freu mich ja immer so wenn die Beiträge nicht immer ignoriert werden. Thanks.

Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß
als heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß


Da musst ich doch gleich mal in meinem Uralt Liederbuch nachschlagen
UND?
Echt da stand das Lied doch!
...es heißt auch direkt: Keine Kohle, kein Brennen...
Und wenn er sich wirklich auf diese Stelle bezogen hat, find ich es auch genial,
gerade die Stelle die den Kern von Fanatisch beinhaltet wegzulassen...
Das ist eben S T I L.
:wink:

~selbstbefreit~ 23.07.2003 10:47

Boah!
Wahnsinn... Vor allem muss man ja sagen, wenn Herbert sich wirklich auf all die Sachen bezieht (bei letzterem ist es ja fast sicher?! Wenn es (fast) der genaue Wortlaut ist..)
dann ist er noch genialer als von mir bisher eh schon angenommen :wink: Dann muss der ja so belesen sein wie alle Foraner zusammen, und noch viel mehr...
Boah... BOAH! :lol:

bonne_ami 23.07.2003 23:46

@ ~selbstbefreit~:
Zitat:

Boah... BOAH!
Genau! Ja! :D :D

Wie ich im ersten Beitrag gesagt habe: er ist ein Genie! :!: Ich habe das sowas von ernst gemeint. Das mit den PostIts gerät aber wirklich langsam außer Kontrolle. :oops: (Er ertrinkt in Eisbären, ich in Worten und gelben Zetteln. :roll: ) Ich sollte PostIt Aktien kaufen oder irgendwas. :wink:

Es ist ganz schön schwer, mich zu beeindrucken, aber er haut mich um! :!:

Das hier finde ich passend zum Thema 'Herberts Gehirn':
1) aus einem Brief Schillers an Goethe, 1794:
"Lange schon habe ich, obgleich aus ziemlicher Ferne, dem Gang Ihres Geistes zugesehen und den Weg, den Sie sich vorgezeichnet haben, mit immer erneuerter Bewunderung bemerkt. Sie suchen das Notwendige der Natur, aber Sie suchen es auf dem schweresten Wege, vor welchem jede schwächere Kraft sich wohl hüten wird...."

2) "Schön ist's doch, wenn man auf dich zeigt und der Ruf ertönt: Der ist's!" - Persius Flaccus, "Satirae"

Conny022 23.07.2003 23:55

Vielleicht passt es jetzt nicht wirklich in diesen Thread (sondern eher zur Interpretation), aber hier ein klitzekleiner Zwischeneinwurf:

Eine Zeile könnt ich mir immer und immer wieder anhören, obwohl es schon oft Thema im Forum war, aber ich muss diesen Gedanken noch einmal aufgreifen, obwohl man es nicht schöner als junimond sagen kann.

Ich Dreh Mich um Dich

….sich um etwas, jemanden drehen…wie wundervoll beschrieben…so voller Liebe…

…kannte ich diese Wendung bisher nur aus der Entdeckung des heliozentrischen Weltbildes indem Kopernikus die Sonne zum Zentrum macht und erkennt, dass sich die Erde um die Sonne dreht…

Galileo Galilei: Und Sie Dreht sich doch…

…vielleicht weit hergeholt, aber für mich erschließt sich so die tiefe Bedeutung …

Ich dreh Mich um Dich…
Ich bin die Erde
Du bist die Sonne


…und die Erde dreht sich um die Sonne…ich dreh mich um dich…jeden Tag…nicht nur um sich selbst sondern auch noch um den Mittelpunkt unseres Universums…um die Sonne…und auf dieses D R E H E N hat kein lebendes Wesen Einfluß… nie…und wenn ich jemanden zum Mittelpunkt meines Weltbildes, meines Universums mache, zu meiner Sonne, um das Ich mich Tag für Tag drehe…eine so schöne Assoziation für mich…

..bedeutet doch die Sonne das Leben, könnten ohne sie nie mehr sein..
…und genauso wie Erde und Sonne, so wie die Planeten und Gestirne…
genauso drehe ich mich um dich…
so tief an Bedeutung…

Ach, wie mag ich dieses Wort des „s i c hUMe i n a n d e r DREHENs“…

...dies beinhaltet für mich gleichzeitig dieses UMDREHEN…(dreh dich um, dreh dich um; …)
und so oft beschreibt er in seinen Liedern das sich drehen um sich, um andere, nach vorne oder zurück…
einfach nur schön

:)

junimond 26.07.2003 11:48

:) ..genau.

die pflicht, unbedingt wenigstens einen menschen in seinem leben glücklich zu machen, und zwar praktisch, das heißt: in wirklichkeit, würde ich sie für jeden entwickelten menschen einfach zum gebot erheben.

f.m. dostojewski


sich eben nicht nur um sich selbst drehen.

ach :( , es ist einfach d a s lied, wenn die seele leidet.
der wunsch, jemand möge die gabe besitzen, es zu spüren, wenn du es am nötigsten hast. diese zeilen als versprechen, auch in den traurigsten, einsamsten, quälendsten und dunkelsten stunden dazusein und nicht mit einem bösen, einschüchternden blick zu strafen..oder unverständnis :( :( ..nein, nein...da bin ich jetzt schon wieder drauf und dran rios worte zu nutzen - zusammen ein wunder sein, sich gegenseitig eines zu sein, zusammen das größte, das es je gab und geben wird..- sich vertrauen leihen, besser: schenken..(denn was man schenkt, gibt man nicht wieder zurück oder gar weiter..- man behält es. ich deines, du meines..).
liebe wird aus mut gemacht (ja, lasst mich die koksende nena zitieren.. :wink: ..).
das heißt auch..wenn der eine den anderen..des anderen schutz so dringend benötigt, wirklich dazusein..- ich dreh mich um dich - ein versuch, den sinn für dich wiederzufinden und ein kleinbisschen hoffnung zu bedeuten, wenn der innere schmerz am größten ist. und die angst und die trauer. d e r moment, wenn es eingelöst wird..

..denn zauberland darf doch nicht so einfach abbrennen... :(

meinst du nicht??

und noch mal: die gabe, es zu spüren..(!!) :( :( ...- sich die zeit nehmen, alle hebel in bewegung setzen, um aus dem loch zu helfen, den blick richtung abgrund wieder richtung himmel zu lenken und nach vorn..// oder aber ...UND...(!!)...sich für eine weile auch einen platz in jener dunkelheit zu suchen..- vielleicht nur tastend - (vorsichtig..) - nach einer hand, die so kalt gefunden werden möchte - ach, ..hör dir nur zu, lass dich in ruhe..(lieb dich ein wenig.)..

wo ist der mensch, der mich beschützt?

(diese frage würde sich auf der stelle in luft auflösen, hätte jemand den mut, die zeit und die kraft..)

bella 26.07.2003 17:39

hoffe , ich habe die richtige Seite erwischt.
Habe gerade im aktuellen Stern den Bericht über Elke Heidenreich gelesen, wo sie sich für ihre nächste Sendung "LESEN", Herbert als Gast wünscht.
Mit der Begründung :"Er liest".
Ich bin schon wahnsinnig neugierig, ob Herbert zusagt.
Was meint Ihr???
Gruß bella

Conny022 26.07.2003 18:27

Wow Elke Heidenreich und als Gast ev. unser Herbert. Boaaah, na das wär ja toll.

Zitat:

Zitat von bella
"Er liest".

Obwohl Herbert nun ja schon mehrmals gesagt hat, dass er kein großer Bücherleser ist.
Das glaub ich aber überhaupt nicht...so wie Herbert schreibt.
Da bin ich aber gespannt.

Hier noch mal für alle der genaue Wortlaut:
Wen wünschen sie sich als nächsten Gast?
„Ich wünschte mir Herbert Grönemeyer. Der liest.“
Und den Bundeskanzler, der ja, wie er hören ließ, ebenfalls liest?
„Was Schröder liest, interessiert mich irgendwie nicht.“


...Ja, ja wie recht doch die Fr. Heindenreich hat... :wink:
...
nur mal so noch nebenbei:.. hab irgendwo gehört das Herbert Dostojewski lesen soll, Wir Sind Helden "Das Kapital" für irgend so ein Hörbuch...
--keine Ahnung ob das ernst gemeint war--? Weiß da vielleicht jemand mehr drüber?

bonne_ami 27.07.2003 12:53

Dostojewsky?? :shock: Zur Abwechslung Leichte Kost?? :lol:

Zum Thema "er liest":

"Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere."
(All animals are equal, but some animals are more equal than others.)
- George Orwell, Animal Farm, 1945, dt. 1951

Jeder Mensch ist gleich, der weiße ist gleicher
- HG, Mass aller Dinge, 1988


Und weiter zum Thema "er liebt"...

Scherze nicht! Nichts von Verarmen!
Macht uns nicht die Liebe reich?
Halt ich dich in meinen Armen,
Jedem Glück ist meines gleich.

- Goethe, West-Östlicher Diwan, "Suleika"

....brauche nichts für die neue Zeit
Alle Jagdgründe sind ergründet
Hab dich, bin reich
- HG, Neue Welt

grenzwertig 27.07.2003 18:58

kann es sein, ihr übertreibt n wenig ?
oft gibt es dritte, vierte textstellen, die genauso oder noch mehr dem liedtext ähneln.
alles ist an anderes angelehnt.ein interessierter stöberer, herauspieker, spielerisch kombinierenderr ist kein literaturallwissender und muss auch nicht "besonders" belesen sein.die stärke liegt woanders.im kunstüberfall ;-).im unbewussten zusammensetzen.in der MUSIK.

bonne_ami 31.07.2003 00:40

Es gibt endlose Geschichten zum Thema "Was bedeuten die Lieder?", also warum nicht? Das, was es in solchen Threads zu lesen gibt, zeigt, daß es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, diese Frage zu beantworten bzw. diskutieren. :?

Live and let live! :wink:

Und Parallelen zu verschiedenen Literatur- und Philosophie-Quellen gibt es allemal! (...Natürlich gibt es auch andere Interpretationen, die ich überhaupt nicht ausschliesse!) :) Es kann aber nicht ALLES bloß Zufall sein. Er ist viel zu raffiniert für sowas!

Das hier
Zitat:

die stärke liegt woanders.im kunstüberfall .im unbewussten zusammensetzen.in der MUSIK.
finde im Falle HG schon ein bißchen UNTERtrieben. Du willst ganz bestimmt nicht sagen, daß geniale, bedeutungsvolle Texte (Gehirnüberfall??) zu seiner MUSIK, zu dem "Kunstüberfall", nicht gehören. Die MUSIK und die Texte schließen sich nicht gegenseitig aus, als "die" Stärke Herberts Musik. Das ganze Paket ist "die" Stärke. :mrgreen:

grenzwertig 01.08.2003 01:04

ich bin s leid immer zu schreiben "les es doch bitte nochmal genauer durch" ...du schreibst an meinem beitrag vorbei..meine meinung (nochmal in kurz) : na klar gibt es "anlehnungen" , jeder sieht sie woanders..ich schrieb lediglich : "literaturgenie..unglaublich belesen" ist übertrieben..das (von mir aus) "genie" liegt woanders:
a) beim text:zusammenstöbern, weiterdenken, spielen, überraschend kombinieren, erneuern, erfinden, treffen.
b) noch n wenig mehr bei der musik.

wenn " live und let live" meint, man darf in nem beitrag keine gegenmeinung haben, dann musst du umtexten.."live and let die".

Conny022 01.08.2003 03:39

Bitte streitet euch jetzt nicht.

Herbert hat mal in nem Interview gesagt, dass er sich schon ganz früh mit dem „Sinn des Lebens“ auseinander gesetzt hat…und deshalb unheimlich viel dazu gelesen hat.

Ich denke schon, dass er viele philosophische Werke kennt und dass er sehr viel über solche Themen nachdenkt. Viele Dinge in seinen Texten sind so gezielt eingesetzt…dass ich nicht glaube, dass es Zufall ist. Dazu überlegt er zu lange, welche Wörter/Wendungen in seinen Texten noch getauscht, verbessert werden können…ob sie an der Stelle passen und ob sie richtig wirken. Glaub bei Demo hat er das mal gesagt…dass er Nächtelang überlegt hat und immer wieder etwas ausgetauscht hat und bis zum Schluss dieses Lied gar nicht veröffentlichen wollte.

Auf der anderen Seite, wenn man hört wie Herbert seine Texte schreibt … hat doch mal gesagt, dass er das immer zum Schluss macht, kurz vor Terminende…sich viele Wörter, die er gut findet notiert…und das dann irgendwie zu nem Text zusammensetzt…und dass ihm die Texte im Grunde gar nicht so wichtig sind wie die Wirkung der Musik an sich…da frage ich mich manchmal schon ob er sich zu dem Zeitpunkt wo er den Text geschrieben hat, wirklich bewusst war welche Bedeutung es in sich trägt? Oder dieses vielleicht erst im Nachhinein mit Erschrecken feststellt.

Vermutlich liegt die Wahrheit mal wieder in der Mitte.
Ich glaub nicht, dass wenn man ihn fragen würde, dass er sagen könnte aus welcher liter. Quelle er diese oder andere Stelle hat. HG ist sicherlich ein sehr intelligenter Mensch mit einer sehr großen Allgemeinbildung und einem großen Interesse an Kultur, Literatur und Weltgeschehen aber vieles hat er vielleicht auch nur mal gelesen oder gehört ohne genau zu wissen woher es kommt … geht uns doch auch so…viele Wendungen, die wir so oft benutzen, ohne ihre wahre Bedeutung oder ihren Ursprung zu kennen … und da kann man natürlich unheimlich viel hinein interpretieren…und in vielen Werken finden, wenn man sucht…

Aber trotzdem finde ich es unheimlich schön und wichtig, wenn man sich Gedanken über diese Texte macht…und je mehr man versucht sie zu verstehen und zu ergründen…desto mehr Genialität offenbart sich im Auge des Betrachters…

Herberts Genie liegt in der Musik…dem Zusammenspiel von Musik und Text….(zitiere mal grenzwertig: dem Weiterdenken, dem Kombinieren und Erfinden)!

Die Interpretation muss beim Betrachter liegen. Und für jeden hat die Bedeutung halt eine andere Stärke.

Für mich haben fast alle Texte eine tiefe Bedeutung und oft kann man ein Lied 30, 40 mal hören und dann beim 41 mal fällt einem eine Kleinigkeit auf…wo man denkt…genial. :)

grenzwertig 01.08.2003 18:44

@conny022: (ich streite nicht)
..genauso seh ich das doch auch..belesen, vielseitig interessiert, neugierig, wissensdurstig..etc. aber deswegen ist er nicht gleich
u n g l a u b l i c h belesen, nicht gleich ein literatur-g e n i e, ich bitte euch, übertreibt nicht so sehr.


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