Herbert Grönemeyer Forum

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Currywurst71 04.08.2006 23:23

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
das haben mein Mann und ich vor über zehn Jahren von Freunden zur Hochzeit vorgetragen bekommen:

Zeit

Wir wünschen euch nicht alle möglichen Gaben,
wir wünschen euch nur das, was die meisten nicht haben.
Wir wünschen euch Zeit, euch zu freuen und zu lachen
und wenn ihr sie nutzt, könnt ich etwas draus machen.
Wir wünschen euch Zeit für euer Tun und euer Denken,
nicht nur für euch selbst, sondern auch Zeit zum Verschenken.
Wir wünschen euch Zeit - nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum "Zufrieden-sein-können".
Wir wünschen euch Zeit nicht nur so zum Vertreiben;
wir wünschen, sie möge euch übrig bleiben.
Als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrauen
anstatt nach der Zeit auf die Uhr nur zu schauen.
Wir wünschen euch Zeit, nach den Sternen zu greifen
und die Zeit, um zu wachsen, das heißt: um zu reifen.
Wir wünschen euch Zeit, neu zu hoffen, zu lieben;
es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.
Wir wünschen euch Zeit, euch selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde, das Glück zu empfingen.
Wir wünschen Zeit, auch um Schuld zu vergeben,
wir wünschen euch Zeit zu leben!

Laurel 08.08.2006 19:29

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder ein Freude oder ein Glück.
Es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab, was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen.
Man muß in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt

Rainer Maria Rilke

Luxus 17.09.2006 17:22

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Der Blumentopf und das Bier

Wenn die Dinge in deinem Leben immer schwieriger werden, wenn 24 Stunden
im Tag nicht genug sind, erinnere dich an den "Blumentopf und das Bier".

Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige
Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen
sehr großen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Er
fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei.

Sie bejahten es.

Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete
diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine
rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die
Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei.

Sie stimmten zu.

Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen
in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen
Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei.

Die Studenten antworteten einstimmig "ja".

Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete
den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen
den Sandkörnern aus.

Die Studenten lachten.

"Nun", sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, "Ich
möchte, dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens
ansehen. Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre
Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja
leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben
alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben
trotzdem noch erfüllend wäre."
"Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre
Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles andere, die
Kleinigkeiten. Falls Sie Den Sand zuerst in den Topf geben", fuhr der
Professor fort, "hat es weder Platz für die Kieselsteine noch für die
Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und
Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die
wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden.

Spielen Sie mit den Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische
Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch
Zeit bleiben um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen."
"Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig
sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."
Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier
repräsentieren soll.
Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es ist
dafür da, Ihnen zu zeigen, dass, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein
mag, es immer noch Platz hat für ein oder zwei Bierchen.

Danyflower 10.10.2006 17:23

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Nette kleine Geschichte, die beim einzigen Schuster in der Stadt an der Pinwand hängt...

Ein Mann wurde nach 10 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Zuhause an seiner Pinwand entdeckte er einen Zettel, der ihn daran erinnern sollte, dass er Schuhe von der Reparatur holen muss. Sicher hat der Schuster die Schuhe längst entsorgt, dachte er sich. Trotzdem ging er zum Schuster um nachzufragen.
Der Schuster geht in seine Werkstatt, kommt zurück und sagt: "Übermorgen sind sie fertig :) "

SchatzEngel 02.11.2006 14:19

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Frankenstein und seine Gruft


Steffi, Beate, Susanne oder Sarah
Hab kein Bock mehr auf dein dummes Gelaber
Zu oft gehört, dass ich es sei
Man mir Hörner eines Ochsen verleih´
War so dumm und hab’s geschluckt
Hast deine Initialen auf mein Herz gedruckt
Will nie wieder deine Augen sehen
Da würde mir sonst alles vergehen
Will nie wieder deine Küsse fühlen
Und im Aschenbecher deluxe rumwühlen
Behalte deine Hände lieber in der Tasche
Denn sie zieht nicht mehr – diese Masche
Denkst, du wärst ein Versteher der Frauen
Und kannst Herzen am laufenden Bande klauen
Doch ich bin klüger und dir überlegen
Werde dir sämtliche Körperteile absägen
Am besten fangen wir in der Mitte an
Oops... wie stehst du dann denn deinen Mann?
Als nächstes folgt dann der Kopf
Der ist so hohl, den benutz ich als Topf
Hast wohl gedacht, ich merk´ das nie
Dafür wächst sie täglich – meine Antipathie
Gegen einen Menschen voller…ja, voller Luft
Da gleicht das Hirn Frankensteins Gruft
Solltest du jemals erleuchtet werden
Ist es schon ziemlich finster auf Erden
Den Urknall hast du wohl verpasst
Und jetzt? Jetzt bist du meine Last
Du hast gedacht, ich will nur dich und deinen Body
Doch du willst ja Mia, Tanja und Kaddi
Hab kein Bock nur ne Matratze zu sein
Da bin ich viel lieber mit mir ganz allein
Deine Lügen kannst du schön verpacken
Und verzieren mit deinen ätzenden Macken
Fang nie wieder an mich zu beschleichen
Da ertönt dann auch kein Freizeichen
Der Status lautet dauerhaft besetzt
Und von einem Menschen voller Luft verletzt.


Easy 12.11.2006 02:18

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Der Unterschied

Ein Mann traf ein kleines Mädchen, das am Strand auf und ab lief.
Der Sturm hatte über Nacht mit den tosenden Wellen tausende von Seesternen ans Ufer getrieben.
Da lagen sie, auf dem schwarzen Kies.
Das Mädchen hob immer wieder welche auf und warf sie zurück ins Meer.
Der Mann fragte sie: "Warum tust du das? Du wirst damit nie fertig werden.
Hier liegen tausende von Seesternen herum. Sie werden sterben.
Und es macht doch sowieso keinen Unterschied."


"Vielleicht stimmt das, was du sagst", antwortete das Mädchen.
"Aber für diesen einen macht es einen Unterschied."


nacherzählt aus einem durchaus sehenswerten Film:
"Der Guru", US-Komödie 1998 mit Eddie Murphy und Jeff Goldblum

Laurel 18.11.2006 02:01

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
es dauert zwar noch ein bisschen und die Temperaturen sind auch noch nicht danach, aber ich freu mich schon auf Schnee und Weihnachten...:)

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
(Rainer Maria Rilke)

http://www.hi-senior.de/gefuehle/bil...e_tanne_03.jpg

GlitzerndesMeer 18.11.2006 12:38

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Oh, das ist aber ein schönes Gedicht @ Laurel :\') ... und dieses Bild dazu :) ... da möchte man ja wirklich sofort Weihnachten haben :) ... von wem ist es denn (also das Gedicht)?

Laurel 18.11.2006 12:45

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Zitat:

Zitat von GlitzerndesMeer (Beitrag 92084)
Oh, das ist aber ein schönes Gedicht @ Laurel :\') ... und dieses Bild dazu :) ... da möchte man ja wirklich sofort Weihnachten haben :) ... von wem ist es denn (also das Gedicht)?

Ganz vergessen, war schon etwas spät gestern/heute Nacht ;).
Habs grad mal mit dazugeschrieben.
Das Gedicht ist vom unvergleichlichen Rainer Maria Rilke.:\')

GlitzerndesMeer 16.12.2006 23:07

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Erinnern
das ist
vielleicht
die qualvollste Art
des Vergessens
und vielleicht
die freundlichste Art
der Linderung
dieser Qual.

Luxus 14.01.2007 19:05

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Dieser Mann berührt mich einfach, auch drei Jahre nach seinem Tod ... oder gerade deshalb! Seine (in meinen Augen) stärksten Jahre waren die 90er bis kurz vor seinem Tod, es gibt viel Material und ich kann mich daran nicht satthören!
(Wer das Lied gerne hören möchte ==> eMail per PM, dann sende ich es!)


Man in Black (Johnny Cash) Februar 1971

Well, you wonder why I always dress in black,
Why you never see bright colors on my back,
And why does my appearance seem to have a somber tone.
Well, there's a reason for the things that I have on.

I wear the black for the poor and the beaten down,
In Livin' in the hopeless, hungry side of town,
I wear it for the prisoner who has long paid for his crime,
But is there because he's a victim of the times.

I wear the black for those who never read,
Or listened to the words that Jesus said,
About the road to happiness through love and charity,
Why, you'd think He's talking straight to you and me

Well, we're doin' mighty fine, I do suppose,
In our streak of lightnin' cars and fancy clothes,
But just so we're reminded of the ones who are held back,
Up front there ought 'a be a Man In Black.

I wear it for the sick and lonely old,
For the reckless ones whose bad trip left them cold,
I wear the black in mournin' for the lives that could have been,
Each week we lose a hundred fine young men.

And, I wear it for the thousands who have died,
Believen' that the Lord was on their side,
I wear it for another hundred thousand who have died,
Believen' that we all were on their side.

Well, there's things that never will be right I know,
Man And things need changin' everywhere you go,
But 'til we start to make a move to make a few things right,
In You'll never see me wear a suit of white.

Ah, I'd love to wear a rainbow every day,
And tell the world that everything's OK,
But I'll try to carry off a little darkness on my back,
'Till things are brighter, I'm the Man In Black!

Ramses 15.02.2007 15:25

"Lebensweisheiten"
 
Hallo Ihr! Mir ist neulich mal wieder ein sruch eingefallen der mich schon seit meiner Lehre begleitet und da dachte ich mir das Ihr vielleicht auch solche "Weisheiten" auf Lager habt.

Hier also kommt meine: Jeder Mensch ist etwas wert, und sei es nur als abschreckendes Beispiel!

Mocca 15.02.2007 15:37

AW: "Lebensweisheiten"
 
der kantsche kategorische imperativ:
Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.

Georgy Drachenköter 15.02.2007 16:24

AW: "Lebensweisheiten"
 
Der beste Glückskeskspruch überhaupt:
Versuchungen sollte man nachgeben, wer weiß ob sie wiederkommen. ;)

Oder: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

Nett ist auch: Als Gott die Zeit schuf, machte er geung davon. (Dank an Werbung für irische Butter)

Melilotti 15.02.2007 18:08

AW: "Lebensweisheiten"
 
Die Menschen sind stark,
die unter Tränen lachen,
Ihr eigenes Leid vergessen,
und andere glücklich machen!


Ansonsten siehe meine Signatur, meine Lieblingsweißheit (von Audi), heißt übersetzt quasi:
"Strebe nie nach solchen Dingen, die auch Dümmeren gelingen!:lol:

Easy 16.02.2007 00:02

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Kurt Tucholsky

Das Ideal

Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße:
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.

Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

Neun Zimmer, - nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve -
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) -,
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.

Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad - alles lenkste
natürlich selber - das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.

Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche - erstes Essen -
alte Weine aus schönem Pokal -
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.

Ja, das möchste!

Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten -
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.

Etwas ist immer.

Tröste dich

Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.

Melilotti 26.02.2007 13:34

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Jetzt bekommt Ihr mal ein Gedicht von mir: :D

Dein Stern

Wenn ich einmal nicht mehr da sein werde,
bin ich im Himmel, nicht mehr auf der Erde,
und wenn du mich dann einmal vermisst,
und nicht willst, dass du mich vergisst.

Schau tief in den Himmel hinein,
dort werden zwei Sterne so hell doch sein,
der kleinere von beiden, das bin ich,
denn ich hoffe, dort siehst du mich.

Hab mich zu dem hellsten Stern gesellt,
dass er mir so meine Sicht erhellt.
Von hier aus werde ich dich nun beschützen,
und deinem Leben so noch nützen.

Ramses 26.02.2007 17:14

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
@ melilotti, Dein gedicht ist ja sooo schööön

Melilotti 26.02.2007 19:30

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
@Ramses: Danke, danke, schön das es dir gefällt :oops: Und ich hab noch sooo viele, da könnt ich das Forum zuposten, aber nee :lol: *hihi*

GlitzerndesMeer 26.02.2007 19:33

AW: Gedichte, Aphorismen, Geschichten
 
Da gab es vor langen Jahren sogar mal einen eigenen Thread:

http://www.letzte-version.de/forum/s...ead.php?t=1032

Also ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn der wieder ein bißchen zum Leben erweckt würde :)


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