Alt 28.07.2013, 14:33   #21
grenzwertig
sagtoftnichtsundredetviel
 
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AW: Song: BEFORE THE MORNING aus dem Album: I Walk

mittlerweile hab ichs auch ausgelesen. bei mir war es zwar nicht so, dass ich es nicht mehr weglegen konnte, aber ich bin schon froh, es gelesen zu haben . schon ein bewegendes buch, danke @grönchen fürs empfehlen.

ein wenig genervt hat mich persönlich einzig die seitenlange beschreibung der pflegenden über sich selbst - anhand von geschenken, äußerungen von mitmenschen, usw. - was für ein guter mensch sie so sei, aber vielleicht wollte die pflegende selber das gar nicht so sehr, da die autorin ja eine andere ist.

was ich aus dem buch "mitnehme" ist (mal wieder und trotzdem so wahr): nichts und vor allem kein mensch bleibt so wie er ist, alles hat seine zeit. und die sollte man, so abgedroschen es klingt, versuchen in jedem moment, oder zumindest an jedem tag wenigstens ein wenig bewusst und sinnvoll genießen. nicht allzuviel auf später verschieben.
falls einen das schickals demenz (als patienten oder als angehörigen) einmal treffen sollte, ist es nicht besser oder schlechter, sich in ein heim oder eine ähnliche einrichtung zu begeben (bzw. den patienten dorthin zu bringen) als sich daheim pflegen zu lassen/zu pflegen, sondern immer eine erwägenssache. in dem buch schreibt die pflegende z.b., sie tue sich die krankenpflege ihres mannes bei sich daheim an zm grossen teil für sich selber, weil es ihr selber - trotz all der mühe und der schwierigkeiten - dabei besser geht, als wenn ihr mann in einem heim o.ä wäre.

besonders im gedächtnis geblieben ist mir eine stelle, seite 120 - die demenz des kranken (hans) ist hier schon sehr fortgeschritten - und vorausgegangen war, dass er seine frau gefagt hatte, ob man sich nicht ein segelboot mieten will und daraufhin frau und tochter ihn versuchen zu überreden, doch lieber mit dem ausflugdampfer zu fahren, weil er unter anderm ja seinen segelschein nicht dabei habe (in wirklichkeit natürlich, weil es zu gefährlich ist in seinem zustand).

hans hebt den kopf, blickt sinnierend vor sich hin, lässt die augen über das wasser schweifen; die sanften wellen des sees leuchten in der sonne, eine leichte brise geht, es ist wunderschön. dann sieht er mich an, lange, wortlos und seine augen sind unendlich traurig. ich muss an die stelle in der broschüre denken, wo es heisst, dass die patienten sich manchmal ihres unvermögens bewusst werden und dann traurig sind. ist das so ein moment?
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kommt die sonne immer öfter und früher schnuppert bald die nasse katze an der blume im revier
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