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Alt 29.01.2007, 13:52   #41
JanHendrik21
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AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Zitat:
Zitat von Adam Beitrag anzeigen
die gegenüberstellung stimmt ja so nicht. toleranz ist gerade da nötig, wo abgrenzung geschieht. und abgrenzung ist alles andere als negativ. abgrenzung ist nötig, will das leben nicht belanglos/beliebig sein. das gilt fürs individuum, das ohne abgrenzung keins wäre, für gruppen, kulturen, reliogionsgemeinschaften... mit eigenem standpunkt. fehlen abgrenzung/standpunkte/meinungen/unterschiede, sind respekt und toleranz nichts als hohle wörter. und gerade das macht herberts lied aus. einzig verrät er uns seinen strandpunkt nicht .
Ich meinte mit Abgrenzung nicht die persönliche Abgrenzung des Individuums, sondern die Ausgrenzung Andersdenkender durch die Gesellschaft.
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Alt 29.01.2007, 14:58   #42
batida
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batida ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Zitat:
Zitat von Joh14.6 Beitrag anzeigen
Ich sage nur, Grönemeyers Lösungsvorschlag zu diesem Thema ist falsch. Frieden kann nur Jesus Christus stiften, niemand sonst.
Wir Menschen sollten Frieden stiften, und nicht dasitzen und warten bis Jesus Christus uns Frieden stiftet!!! Denn gott hat uns die erde übergeben, damit wir etwas großes daraus machen! aber das haben manche von uns eben gründlich versemmelt! nun ist es einfach zu sagen, dass nur Jesus Christus Frieden stiften kann! Tja, für manche Menschen ist die einfachste Lösung eben die Beste! Schade, dass selbst manche Christen heute noch so denken!
Ps.:Wenn du einen richtigeren Lösungsvorschlag hast, bin ich gespannt!
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Alt 11.02.2007, 18:03   #43
doobiebrother
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doobiebrother wird schon bald berühmt werden
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

ich sehe das so wie nietzsche: gott ist tot. (falls es ihn jemals gab)
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...irgendwann finde ich dich und dann komme ich massiv über dich und ich mach dich kirre und scheckig, ich lieb dich kreuzweise und eckig, ob du's willst oder nicht...
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Alt 11.02.2007, 19:40   #44
Blondie
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Blondie ist ein LichtblickBlondie ist ein LichtblickBlondie ist ein LichtblickBlondie ist ein LichtblickBlondie ist ein Lichtblick
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Zitat:
Zitat von doobiebrother Beitrag anzeigen
ich sehe das so wie nietzsche: gott ist tot. (falls es ihn jemals gab)
... und Gott sagt, Nietzsche ist tot
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Alt 14.02.2007, 18:58   #45
Onur
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Onur wird schon bald berühmt werden
Idee AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Es handelt sich ja auh nur um einen Popsong, ich glaube nicht, dass man ihn biblisch so "auseinandernehmen" kann. Und in diesem Zusammenhang ist der Text auch eher humanistisch zusehen und nicht streng religiös. Auch glaube ich nicht, dass sich Herbert als "entschiedener Christ" sieht.
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Du holst mich aus den Wolken, stellst mich auf den Boden zurück- dir was vorzumachen ist schwierig, du liest in meinem Gesicht, ich lieb dich, ich lieb dich- mehr geht leider nicht

Über jedem Grashalm wacht ein Engel, der ihm flüstert, "wachse schön, wachse schön".

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Alt 25.02.2007, 18:56   #46
grenzwertig
sagtoftnichtsundredetviel
 
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AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

ich glaube schon dass er auseinandernehmtauglich ist.
"kein gott hat klüger gedacht" verbietet doch niemandem, von seiner religion als für SICH einzig richtige überzeugt zu sein. (eine kleine islam-kritik allenfalls, ansonsten eine kritik an allen die sich und ihre religion für was besseres halten und vieles damit rechtfertigen)
"sind für moral gemacht": es wird doch keiner abstreiten dass menschen an der entstehung der religionen "beteiligt" waren und damit (unter anderem) ihre auffassung von moral unter die menschen bringen wollten. und die die an einen gott glauben wollen nicht bestreiten dass "ihr gott" moral - und keine glaubenskriege irgendwelcher art - unter die menschen bringen wollte...
"sind zu schonen" es gibt sowas wie ein "gefühl für das richtige und gerechte", damit sollte man nie falschliegen und gegen das zu handeln sollte man nicht auf irgendeine (vom menschen zumindest "mitgemachte" religion) schieben, und auhc die damen und herren freikirchler werden diese - ihrem glauben gemäßevon gott kommende - verantwortung nicht abschieben wollen
"keiner hat sein leben verdient" ..auch nicht seine religion, auch nicht der der keine hat
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kommt die sonne immer öfter und früher schnuppert bald die nasse katze an der blume im revier
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Alt 26.02.2007, 00:18   #47
Tobi_Teufel
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Tobi_Teufel wird schon bald berühmt werdenTobi_Teufel wird schon bald berühmt werden
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Zitat:
Zitat von grenzwertig Beitrag anzeigen
"keiner hat sein leben verdient" ..auch nicht seine religion, auch nicht der der keine hat
ich habe "keiner hat sein leben verdient" so verstanden, dass wir es uns nicht verdient haben, sondern es geschenkt bekommen haben und allein deshalb schon das beste aus dem geschenk machen sollten
war meine assoziation
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Alt 26.02.2007, 19:34   #48
eissee
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eissee ist ein wunderbarer Anblickeissee ist ein wunderbarer Anblickeissee ist ein wunderbarer Anblickeissee ist ein wunderbarer Anblickeissee ist ein wunderbarer Anblickeissee ist ein wunderbarer Anblickeissee ist ein wunderbarer Anblick
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Zitat:
Zitat von Tobi_Teufel Beitrag anzeigen
ich habe "keiner hat sein leben verdient" so verstanden, dass wir es uns nicht verdient haben, sondern es geschenkt bekommen haben und allein deshalb schon das beste aus dem geschenk machen sollten
war meine assoziation

richtig, genau so habe ich es auch verstanden!!!
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...sehnsucht riesig noch zuviel gefühl...

...nen stück von dir ist wie´n stück
vom glück...

...mit jedem deiner fehler, lieb ich dich mehr...
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Alt 04.03.2007, 00:04   #49
dani (Gast)
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wie schade , dass Gott von manchen Menschen nur noch als "moralisches Gerüst" angesehen wird.Religion mag so sein, aber was ist mit dem, der diese Welt gemacht hat, der die menschen liebt und ganz bestimmt nicht will, dass Menschen sich hier auf der Erde "bekriegen".ich mag Gröni, aber das Lied enttäuscht mich, denn Frieden kommt auch dann nicht, wenn Gott aus allem rausgehalten wird, MENSCHEN sind einfach zu dumm und zu egoistisch!
Jesus hat das Gegenteil gezeigt!Wenn wir alle DAS leben würden, DANN hätten wir Frieden.
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Alt 04.03.2007, 01:29   #50
ANGI (Gast)
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GOTT IST IN UNS,MIT UNS;UM UNS!!!
WIR HABEN DIE ERDE NICHT VON UNSEREN ELTERN GEERBT,WIR HABEN SIE VON UNSEREN kINDERN NUR GELIEHEN.
SUPERGEILES LIED---BRINGT ES AUF DEN PUNKT
gEHEN WIR DOCH RESPEKTVOLLER MIT IHR UND ANDEREN MENSCHEN UM !!!!!
tOLERANZ GEGENÜBER ANDERSTDENKENDEN IST EIN KLEINER SCHRITT---ABER DER WEG IST DAS ZIEL
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Alt 04.03.2007, 01:52   #51
Uwe (Gast)
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Hi Dani, absolut super auf den Punkt gebracht!!!
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Alt 04.03.2007, 02:01   #52
Jasperstone (Gast)
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Gröni du bist einer der genialsten deutschen Musiker, aber schade das du in diesem song so intellektuell populistisch auf die Christen einhauen musst . . . Warum müssen nur die Kreuzritter alleine herhalten und nicht die vielen AL Khaida Terroristen???

Das wäre wohl zu gefährlich zu singen, und für das Marketing schlecht . . .dann lieber auf die Christen dreschen, denn die halten eh das Maul
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Alt 04.03.2007, 20:00   #53
Pe (Gast)
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Ich gebe Jasperstone absolut recht. Klar auch Christen begehen Fehler. Sie sind auch nur Menschen, aber der Glaube an Gott, ist ein Glaube ohne Forderungen und Gott liebt einen TROTZDEM. Ich fand das Lied sehr schön, habe mir den Text durchgelesen und werde die CD nicht kaufen. Hatte ich vor. Aber ich käme mir wie ein Verräter gegenüber Gott vor. Die Menschen werden nicht plötzlich alle religiös, vielleicht trauen sie sich mittlerweile wieder dazu zu stehen. Und das ist gut so. Das es auf unserer Erde so aussieht, wie es aussieht ist nicht die Schuld von Gott, sondern ganz allein die der Menschen, ob religiös oder nicht. Schade Herbert Grönemeyer hatte mich auf ein gutes Lied gefreut, dass einem Mut macht, aber es greift nur Menschen an, die dazu stehen an Gott zu glauben. Religion muss nicht separieren, wir haben Freunde und Bekannte die nicht an Gott glauben oder Muslime sind. Das ist kein Problem. Was aber die "Extremen" auf allen Seiten daraus machen, dass ist schlecht.
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Alt 05.03.2007, 12:45   #54
nette (Gast)
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ich höre H.Grönemeyer eigentlich echt gerne-aber bei dem Lied STÜCK VOM HIMMEL könnte man meinen H.G.wäre Christ. Ist aber wohl nicht! Durch die vermischung der Religionen bleibt der schwarze Peter wohl am Christentum hängen. Zählen nur Verkaufzahlen-nicht die Wahrheit ?Menschen machen Fehler siehe Kreuzritter,Kirche, Christen von heute- aber genau dafür hat der Gott der Bibel seinen Sohn Jesus Christus geschickt. Aus Liebe ist er für uns - ZUR VERGEBUNG ALLER SCHULD- ans Kreuz gegangen. Jesus ist für dich und mich gestorben - am 3 Tag auferstanden. In der Bibel können wir lesen wie Jesus gelebt hat mit Menschen umgegangen ist.Super Vorbild. Die Bibel ist GENIAL. Und das BESTE- wer in ihr liest, lernt Jesus besser kennen und alle die an ihn Glauben und zu ihm gehören, werden das ewige Leben haben (die ist das ZIEL)
Also zwar sterben, aber dann bei Gott in EWIGKEIT- für immer leben. Das bietet keine Religion (deshalb besser keine Vermischungen) Wer sich nicht für Jesus entscheidet, hat sich schon für den ewigen Tot enschieden.(Falls ihr mir nicht glaubt. unter Jesus de Joh. 3,1-21 oder JJoh.5.24-30 (Bibel) Das Lied hat eine schöne Melodie - aber vermittel das Falsche.
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Alt 05.03.2007, 16:28   #55
Onur
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Onur wird schon bald berühmt werden
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Alleine diese Diskussion zeigt, was mit "Stück vom Himmel" gemeint ist...
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Du holst mich aus den Wolken, stellst mich auf den Boden zurück- dir was vorzumachen ist schwierig, du liest in meinem Gesicht, ich lieb dich, ich lieb dich- mehr geht leider nicht

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Alt 05.03.2007, 17:24   #56
NachMir84
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Daumen hoch AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

hihi, sehr intelligent und feinsinnig Onur *zustimm*
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Alt 04.04.2007, 16:39   #57
AlexDe
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AlexDe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
AW: Neue Single STÜCK VOM HIMMEL aus dem Album: 12

Ein „Stück vom Himmel“ war überfällig und Grönemeyer hat das brillant umgesetzt! Kritik an der Religiösität, wie die Menschheit sie gebraucht und vor allem missbraucht hat, wurde Zeit! Päpste haben Kreuzzüge angeführt, die Kirche hat zu Zeiten der Inquisition und Hexenverbrennungen viel Leid gebracht, sogar Unschuldige verbrannt (z.B. Giordano Bruno)... dort, wo es den Menschen schlecht ging, hat die Kirche für Vertrauen zu Gott und Jesus oder wem auch immer aufgerufen... das war, was die Menschen hören wollten und die Kirchen füllten sich...

Heute ist jede Kirche eine gigantische Institution mit unglaublichem Kapital, die vor allem dort gefragt ist, wo es den Menschen nicht gut geht! Kirche hatte schon immer ein "Interesse" an Tot und Leid ...und an Macht. Und daher wird in der Tat viel zuviel geglaubt! Jeder kann und soll an das glauben, was ihm persönlich hilft... aber die organisierte Kirchenmaschinerie – in jungen Jahren Taufe, dann zum Konfirmationsunterricht usw. – meint den „richtigen“ Glauben aufdrängen zu müssen, meint vorzuschreiben, was man darf und was nicht. Tja, "Welche Armee ist heilig?" Das Ende sind Probleme und Feindseligkeiten zwischen den Religionen und zu guter letzt haben sich "Legionen von Kreuzrittern ... blindwütig verrannt"...

Wer hat von 2 Mrd. Christen die Bibel überhaupt gelesen? Wer hat sich damit auseinandergesetzt, warum Juden und Moslems Jesus ganz anders sehen? ...wer weiß, dass das Judentum die Ursprungsreligion für Christen und Moslems ist... dass daraus wiederum viele „Spielarten“ wurden? ... wer weiß welche Bedeutung Mohammed hat und warum Buddhisten gar keinen Gott haben, die Hindus dagegen 220 Mio.?

Hand auf’s Herz: Grönemeyer hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein Stück vom Himmel ist frei übersetzt „Ein Fingerzeig auf den psychologischen Irrsinn der letzten 3.000 Jahre“... wenn der Glaube nicht soviel Leid über die Menschen gebracht hätte, könnte man schmunzeln... leider war das nicht der Fall... Gott, der von fast der gesamten Bevölkerung auf die eine oder andere Weise angebetet wird (auch wenn niemand eine Definition dafür hat!), hat sich nie gezeigt... und das wird er auch nicht... wir müssen unsere Probleme schon allein lösen... schön wäre es, wenn dabei die selbstgemachten Probleme etwas weniger würden... so verstehe ich den Song!

H. Grönemeyer: Danke dafür!

Geändert von AlexDe (04.04.2007 um 17:18 Uhr).
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Alt 05.04.2007, 03:14   #58
david
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david befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Neue Single STÜCK VOM HIMMEL aus dem Album: 12

Zitat:
Zitat von AlexDe Beitrag anzeigen
aber die organisierte Kirchenmaschinerie – in jungen Jahren Taufe, dann zum Konfirmationsunterricht usw. – meint den „richtigen“ Glauben aufdrängen zu müssen, meint vorzuschreiben, was man darf und was nicht.
Niemand wird zu Taufe und Konfirmation gezwungen. Bzw in Sachen Taufe in jungen Jahren muss man sich wohl bei den Erziehungsberechtigten beschweren. Und es wird bestimmt kein Pfarrer jemanden taufen/konfirmieren, der es nicht will. Wenn man es aber will, sei es aus Glaubensgründen oder aus Interesse an einer dicken Party mit vielen Geschenken und ordentlich Kohle, kann man nicht von aufdrängen sprechen

Dennoch teile ich deine Ansicht, dass Stück vom Himmel eine gelungene Religionskritik ist.

Aber du musst auch zugestehen, dass viele Christen und christliche Theologen sich stark mit anderen Religionen, gerade mit Judentum und Islam auseinandersetzen und es hier wesentlich mehr als nur stumpfe Abgrenzung und bösartige Feindseligkeit gibt. Die Kirchen haben nach ihren schlimmen Verbrechen über Jahrhunderte nach 1945 sehr viel für das Verhältnis von Christen und Juden getan. Die evangelischen Kirchen in Deutschland gehören zu den Organisationen, die in Deutschland schon am längsten mit muslimischen Gruppen Dialog führen und zusammenarbeiten, gerade aus den Gründen, dass sie gemeinsame Wurzeln und auch streckenweise gemeinsame Glaubensinhalte haben. Leider gibt es aber auch andere Tendenzen, die in der Tat oft mit Machtinteressen zusammenhängen und deswegen stimme ich dir zu, dass ein "Stück vom Himmel" überfällig war.
__________________
Werde, wer ich bin. Gute Fahrt

Geändert von david (05.04.2007 um 03:32 Uhr).
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Alt 05.04.2007, 15:58   #59
AlexDe
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AlexDe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
AW: Neue Single STÜCK VOM HIMMEL aus dem Album: 12

Hey David,
schön, dass wir grds. einer Meinung sind. Aber der "Teufel" steckt im Detail.
Also ich tue mich schwer damit dem seltenen Geplauder der Kirchenoberhäupter etwas Gutes abzugewinnen. Es geht um Machterhalt und sonst nichts. Und zur Taufe wurde ich definitiv nicht gefragt, weil ich 2 Jahre alt war... zum Konfirmationsunterricht ging ich, weil meine Eltern, die Verwandtschaft und große Teile der Gesellschaft es erwarteten... dieser Erwartungshaltung war ich – und ich kann nur für mich sprechen – hoffnungslos unterlegen... im übrigen hätte ich – außer mit: „keine Lus“t- gar keine Argumentation gehabt, warum ich nicht gehen will... sämtliches Wissen über Religion, insbes. die Christliche habe ich mir viel später angeeignet... so war ich erst mit Volljährigkeit in der Lage mir ein Urteil zu bilden... und gerade das meine ich, dass die kirchliche Indoktrination die da stattfindet Ausdruck der kirchlichen Macht ist... Grönemeyer drückt es in seinem Song ja sehr diplomatisch aus, ich habe es etwas deutlicher, aber noch lange nicht deutlich genug formuliert... aber sehen wir uns nur in unserem Sprachgebrauch um, wird deutlich wie tief verwurzelt sich die Kirche in unserer Gesellschaft hat - was wohl niemanden wundert, aber den wenigsten so klar ist... wie oft sagt man in seinem Leben „Gott sei dank“, „um Himmels willen“, „es regnet ja wie die Hölle“, „bist du des Teufels“, "der Teufel steckt im Detail" und sogar den Amtseid schließt ein Beamter (wenn er will) mit den Worten „so wahr mir Gott helfe“.

Religion steckt damit in jedem tief drin... und damit eine gewisse Ehrfurcht vor dem großen Meister... und genau das kritisiere ich... Das System ist so aufgebaut, dass eine freie(!) Entscheidung für eine Konfession niemandem möglich ist... das gilt für Christen, Juden und Muslime gleichermaßen... sehr früh werden die Weichen gestellt.

Ich jedenfalls wäre mit Sicherheit sehr stutzig geworden hätte ich alle Details der Bibel gekannt... allein die unglaubliche Gewaltneigung im Alten Testament oder generell die unzähligen Widersprüche, die in der Bibel enthalten sind, weil Textschreiber unkoordiniert arbeiteten. Und obwohl nachträglich massenhaft ergänzt, gestrichen und schlicht gefälscht wurde, gelang es nicht ein auch nur ansatzweise schlüssiges Werk abzuliefern... mit den zwei(!) Schöpfungsgeschichten im Alten Testament (Genesis) fängt es an... setzt sich aber auch im Neuen Testament fort: Wer war der Vater von Joseph, dem Ehemann Marias? Matthäus 1:16 sagt „Jakob“ - Lukas 3:23 sagt „Eli“... Von welchem der Söhne Davids stammt Jesus? Von „Salomo“ laut Matthäus 1:6, aber von „Natan“ laut Lukas 3:31... Wo hat Jesus zuerst Simon Petrus und Andreas getroffen? „Am See von Galiläa“ lt. Matthäus 4:18 und „am Ufer des Jordans“ lt. Johannes 1:42. Hat Jesus sein eigenes Kreuz getragen? „Ja“ lt. Johannes 19:17, „Nein“ sagt Matthäus 27:31-32...
Vier Versionen gibt es zur Frage: Was war die exakte Überschrift über seinem Kopf am Kreuz? „Das ist Jesus, der König der Juden“ (Matthäus 27:37), „Der König der Juden“ (Markus 15:26), „Das ist der König der Juden“ (Lukas 23:38 ) und „Jesus von Nazaret, der König der Juden“ (Johannes 19:19).

Inhaltlich doch das selbe, könnte man sagen. Sicher, aber wir reden hier nicht von einem Backrezept, sondern von der Grundlage des christlichen Glaubens! So ist schlussendlich sogar die Überlieferung der letzten Worte Jesu eine einzige Farce: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, so Matthäus 27,46 und Markus 15,34, „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ liest man bei Lukas 23,46 und schließlich berichtet Johannes 19,30: „Es ist vollbracht!“.

So könnte das stundenlang gehen... mir wurden diese Widersprüche kirchlicherseits jedenfalls nie dargelegt... und obendrein wurde mir nie erklärt, dass die Evangelien zu einer Zeit geschrieben wurden, als Jesus schon lange tot war! Warum also, gibt es von so einem fundamentalen Ereignis keine zeitgenössischen Schriften? So fällt auf, dass die Wunder Jesu sowie sein ganzes Wesen, immer abgehobener wurden, desto später das Evangelium verfasst wurde! Im Johannes-Evangelium, dem letzten das mehr als 100 Jahre nach Jesu Kreuzigung verfasst wurde, kann man kaum noch einen Menschen in Jesus erkennen, während man in Markus, dem ersten Verfasser um 70 n.Chr., kaum ein göttliches Wesen vermuten mag!

Bevor ich also sage, dass ich an etwas glaube soll, dass (angeblich) als einziges richtig ist, möchte ich wissen, was es damit auf sich hat – so wie ich vor meiner Unterschrift unter den Kaufvertrag wissen möchte, was ich kaufe! Jesus selbst wollte interessanterweise nie eine Kirche gründen. Warum werden wir also in jungen Jahren mit Stempeln, wie „evangelisch-lutherisch“ oder „römisch-katholisch“ versehen, wenn wir nicht einmal den Unterschied dieser beiden „Spielarten“ verstehen?

Ich lehne das heute alles ab. Ich lehne es ab, wenn meine Mutter einen schrecklichen Unfall mit „das sollte halt so sein = er(?) hat es so gewollt“ kommentiert. Die Prädestinationslehre der Kirche lässt grüßen... frage ich sie, warum 10% der Weltbevölkerung auf 90% des Kapitals sitzen und 2 Mrd. Menschen in der dritten Welt hungern müssen, zuckt sie mit den Schultern – so genau habe sie das auch nie hinterfragt. M.a.W.: wir wollen unseren Kinderglauben behalten und im übrigen in Ruhe gelassen werden. So weit so gut, jeder soll an das glauben was er möchte. Fragt sich nur, warum ich komisch angekuckt werde, wenn ich zugebe nicht zu glauben, oder genauer: Agnostiker bin. Fragt sich, warum der Nachbar, der die Himmelsrichtung nach Mekka absucht abschätzig als ... bezeichnet wird... fragt sich, warum wir generell intolerant gegen andersartige sind. „Es wird zu viel geglaubt“ und – das ist meine Version: „und zu wenig nachgedacht“. Hätte jede Religion die Karten auf den Tisch gelegt, hätte Toleranz entstehen können. So hält sich jede Religion für die einzig richtige und das muss zwangsläufig zu Streit und wie im Laufe der Geschichte gesehen, zu viel schlimmerem führen. Die Verantwortung der Kirchen war und ist groß, aber die des Einzelnen auch. Ich habe meine Konsequenz gezogen und finanzieren die Kirche nicht mehr. Stattdessen spende ich das Geld einer gemeinnützigen Organisation, die m.E. wirklich Gutes damit tut. Ich kann nur jedem raten zu glauben, was auch immer er will, aber den Kopf einzuschalten bei der Frage: muss ich dafür, dass ich glauben will, die Kirche unterstützen... oder würde Gott, Allah oder die heilige Zwiebel es vielleicht auch akzeptieren, wenn ich es nicht tue? Solange die Kirchoberhäupter behaupten, die eigene sei die einzig wahre Kirche, hege ich tiefes Bedauern dafür und frage mich, wann diesen Herrschaften die Folge dieser Ansage endlich klar wird.

So, lange genug geplaudert. Jetzt muss ich in den Garten...
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Alt 05.04.2007, 19:14   #60
GlitzerndesMeer
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AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

Feine Analyse ist das, wenn ich das so lese , finde das alles sehr richtig, nur in zwei Punkten müßte ich energisch widersprechen.

Zitat:
Ich lehne es ab, wenn meine Mutter einen schrecklichen Unfall mit „das sollte halt so sein = er(?) hat es so gewollt“ kommentiert. Die Prädestinationslehre der Kirche lässt grüßen...
Daran finde ich wiederum überhaupt nichts Verkehrtes. Ich kenne einen Mann, der seine kleine Tochter durch einen Unfall verloren hat, und der sich mit diesem "Gott hat es so gewollt" sehr sehr trösten konnte, da es natürlich überhaupt nicht rational erklärbar ist, warum eine 11Jährige sterben muß (scheinbar einfach so) und andere Menschen steinalt werden. Im Vater Unser gibt es die Zeile "dein Wille geschehe". Sich diesen Satz vor Augen zu halten und zu glauben, daß es wohl so sein sollte - eben Gottes Wille war - hat diesem Mann unglaublich Trost und Kraft gegeben. Ich für mich würde vielleicht auch nicht so denken, aber das komplett von der Hand zu weisen, halte ich für nicht richtig. Und was die Prädestinationslehre der Kirche angeht, so ist damit natürlich nicht gemeint, daß man - egal, was passiert - seinem Schicksal sowieso nicht entrinnen kann, sondern daß es bestimmte Weisungen, Fügungen und Bestimmungen für jeden Menschen gibt; ob er sie letztlich (aus)lebt, steht ja, da (um bei der Lehre zu bleiben) Gott die Menschen mit einem freien Willen ausgestattet hat, auf einem ganz anderen Blatt.

Zitat:
Also ich tue mich schwer damit dem seltenen Geplauder der Kirchenoberhäupter etwas Gutes abzugewinnen. Es geht um Machterhalt und sonst nichts.
Um Machterhalt geht es auf jeden Fall. Damit hat ja auch das Missionieren in Afrika oder wo auch immer zu tun (was der Herbert völlig zu Recht kritisiert, ja) und daß der Kirche, meiner Kirche in der heutigen Zeit immer noch nichts anderes einfällt, halte ich für absolut infam. Aber als bekennende Bewunderin des derzeitigen katholischen Kirchenoberhaupts fällt es mir dornig ins Auge, wenn ich den Ausdruck "Geplauder" lese. Es hat in der Vergangenheit immer Kirchenmänner gegeben, die nichts anderes von sich gegeben haben und nur darauf aus waren, ihre Position nicht zu gefährden, richtig. Und was einem ein Bischof oder Priester so alles von der Kanzel entgegenschleudert, braucht man weiß Gott (schon wieder der) nicht immer für bare Münze zu nehmen. Aber wenn man sich ein wenig - so wie das bei mir in den letzten Monaten und Jahren der Fall war - ein bißchen näher beschäftigt mit dem, was ein so kluger, belesener und hochgebildeter Mensch wie der jetztige Papst zweifellos einer ist, geschrieben oder gesagt hat, dann wird man feststellen, daß es bestimmt nicht seichtes Geschwafel oder hirnlose Verbote oder Gebote sind, was sich so in seinen Schriften und Predigten findet. Ob man das danach gutheißt oder nicht oder daran glaubt oder nicht, ist ja zwietrangig. Aber auch da: das pauschal abzutun ... nein.
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