Alt 28.04.2004, 17:18   #1
OnkelCharly
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Hey Fans
Ich wollte mal fragen ob irgendeiner von euch ne idee hat wie das sprachliche Bild "Schmetterlinge im Eis" gemeint sein könnte. Also nur ein paar Ideen. Vielleicht gibts auch schon ein Thema dazu hier im Forum aber ich bin ehrlich gesagt ein bissel zu faulzum suchen.
__________________
Weil er lacht und weil er lebt - du fehlst
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Alt 28.04.2004, 18:46   #2
Marlis
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hallo charly!

da hast du mich mal eiskalt erwischt; hab das album grad bei ebay ersteigert und hörs jetzt rauf und runter... ich kann mir vorstellen, daß das eine mischung von "schmetterlinge im bauch" und "gefühle auf eis" sein könnte... vielleicht wünscht er sich, dass ihre gefühle für ihn wie eingefroren immer weitergehen sollen, oder er hat sie so verletzt, daß er ihre ganzen verliebtheits-schmetterlinge eingefroren hat, und jetzt tut es ihm leid... ist meine idee. was wär denn deine?
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Alt 28.04.2004, 20:01   #3
Luxus
Estación del Silencio
 
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Luxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz seinLuxus kann auf vieles stolz sein
Ich denke nicht, dass eine Mischung gemeint ist, sondern dass "Schmetterlinge im Eis" GENAU das Gegenteil von der Redewendung "Ich habe Flugzeuge im Bauch" bedeuten soll .... ich lese aus diesem Text Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und ein Sehnen "an alte Zeiten zurück", vielleicht auch Dankbarkeit an einer Person oder Situation in der Vergangenheit ....

hab dir viel aufgehalst
auf dir abgestellt
dein herz umgedreht
deine nerven zerrissen
dein stehvermögen ausgereizt
dich angezählt
deinen guten willen zum stehkragen aufgepumpt
deinen blick unendlich getrübt
dir übermenschliches abverlangt

meinen wahn abgeteilt
in deinem zimmer jede ecke eingeklagt
für mein falsches los
dich vergöttert, geplättet, zerrüttet
mit meiner sucht nach trost
meine knoten zum lösen überlassen
meine wogen zum glätten vermacht
hast jede welle ruhig ans ufer gelegt

was ich verdiente, hast du mir gegeben
den gerechten preis habe ich bezahlt
brauch dich zurück zum überleben
deine schmetterlinge im eis

keiner spricht meine sprache
kauft mir meine erinnerungen ab
kein gebot
keiner holt meinen koffer
eröffnet mein verfahren
zahlt die kaution
keiner verschafft mir ein alibi
keiner nimmt mein gnadengesuch an
keiner, der mich mit der wahrheit verschont

was ich verdiente, hast du mir gegeben
den gerechten preis habe ich bezahlt
brauch' dich zurück zum überleben
deine schmetterlinge im eis

keiner weint meine tränen
keiner leidet
keiner übernimmt meinen bann
keiner macht ungeschehen
fängt für mich von vorn an
keiner löst meine schlinge
setzt mein urteil aus
keiner besticht den henker
löst mich auf dem alptraum heraus
keiner ändert das drehbuch
keiner setzt den film ab
keiner betet für mich
keiner, der mir deine meinung sagt
keiner verrät mir das codewort
gibt mir deinen aufenthaltsort preis
treib auf einem einsamen berg
brauch deine schmetterlinge im eis...
__________________
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Alt 28.04.2004, 21:19   #4
bella
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bella ist ein wunderbarer Anblickbella ist ein wunderbarer Anblickbella ist ein wunderbarer Anblickbella ist ein wunderbarer Anblickbella ist ein wunderbarer Anblickbella ist ein wunderbarer Anblickbella ist ein wunderbarer Anblick
@ luxus Würde es genau so sehen wie Du, Einsamkeit ,Hoffnungslosigkeit vielleicht die Ahnung des bevorstehenden Abschieds, entgültig, unwiederrufbar....der Tod.
Gruß, bella
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Alt 28.04.2004, 21:46   #5
Wiegrö
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Hallo ihr lieben,

schöne Frage von dir!!!!!!
habe gerade nochmal nachgeschaut, soviel wie ich weiss hat er diesen Song 1998 mit Bleibt alles anders herausgebracht und das war doch seine schlimmste Phase im Leben bis jetzt wenn mich nicht alles täuscht, ich glaube soviel ich gelesen habe war das doch mit seiner Frau mittendrin und in solchen Momenten schreibt man gerne Texte wie man sich fühlt genauso wie Mensch oder der Weg. Ich finde das Lied ist eine Art Hilfeschrei von ihm, er hat vielleicht Schuldgefühle dass er sich so viel um seine Musik gekümmert hat und sie dadurch nicht vergessen hat, aber er hat ja nicht so viel Zeit für sie gehabt. Solche harten Texte kann man nur schreiben, wenn man dies auch fühlt und wir wissen er tut dies und man merkt es fällt ihm genau so wenig leicht dieses Lied zu singen als der Weg.
Ich habe irgendwo gelesen dass das Album das erste Album war was Anna am besten gefallen hat!!!!
Es ist ein Hilfeschrei, Hoffnung, Sehnsucht und ANGST

schweres Thema

.............schönen abend wiebke
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Alt 29.04.2004, 22:23   #6
Zille
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Für mich ist das Lied ein Dialog. Er selbst bestreitet davon nur einen kleinen Teil. Die meiste Zeit redet das Gegenüber. Da geht es wirklich an die Substanz. Niichts war geschenkt und die Rechnung zahlt jeder für sich alleine. Die Schmetterlinge im Eis sind Internensprache. Nur die Beteiligten wissen, was gemeint ist. Who knows...
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Alt 01.05.2004, 14:16   #7
grenzwertig
sagtoftnichtsundredetviel
 
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schmetterlinge im bauch "gibt s" :wink: .schmetterlinge im eis nicht oder eher seltenST.diese zerbrechlichen frierenden viecher. jemand öffnet unverschämt optimistisch und trotzig die faust und lässt sie TROTZDEM ins eis fliegen.schönes bild.für n imaginäre-wahrheiten-thread .absurd.bunte durcheinnanderflatternde schmetterlinge tapfer im sturen grauen starren eis.wie das gegenteil von jedem verdruss oder die hereinflutende sonne in wirklich jedem grauen raum .nur unwirklicher.seltener.und vergänglicher.
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Alt 04.05.2004, 01:41   #8
Nathan Brittles
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Ich für meinen Teil sehe es eher als Ode an die BBC Serie "Walking with dinosaurs". Es muß in der vorletzten Folge "Spirits of the ice forest" gewesen sein. Dort wird der von monatelangen eisigen Wintern geprägte Lebenszyklus der Urtiere beschrieben. Sie frieren ein und erstarren, nur um sich in den viel zu kurzen Wärmeperioden schnellstmöglich der Fortpflanzung und dem Anfressen eines Wintervorrats zu widmen.

Ich denke genau daran hat Herbert gedacht !
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Alt 04.05.2004, 17:08   #9
Zille
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Schmetterlinge erinnern mich auch an das Büchlein von Elisabeth Kübler-Ross, indem es um Nahtod-Erfahrungen und das Leben nach der Geburt zurück in die Welt, aus der wir kommen, geht. I
Ich meine mich zu erinnern, dass Sie sterbenden Kindern erklärt hat, wie wir uns von unseren ausgedienten Kokons lösen, um federleicht und in unserer endgültigen schönen Form davon zu flattern.
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Alt 05.05.2004, 15:00   #10
grenzwertig
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"brauch dich zurück, deine schmetterlinge im eis" (die nur kurz da waren um sich fortzupflanzen..die nur kurz zu sehen waren bevor sie davonflatterten)...nein, glaub ich nicht.höchstens als "im hinterkopf davon wissen dass es sowas möglicherweise gab"..glaub jemand dachte mehr an sein eis und das glück dass es darin schmetterlinge gibt
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Alt 05.05.2004, 16:14   #11
Zille
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Nathan hat die mögliche Bildquelle geliefert. Im Zusammenhang des Liedes bekommt das doch eine veränderte Bedeutung.
Wenn ich Herberts Lied grade nochmal durchlese, kommt mir in den Sinn gesungen: "vom goldnen Balkon die Unendlichkeit bestaunt, heillos versunken, trunken, alles war erlaubt, zusammen im Zeitraffer..."
Das Schmetterlingslied weiß um das Ende des Zeitraffers, will den kurzen Sommer zurück, der so lange her ist und der so unglaublich schön war.
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Alt 05.05.2004, 21:31   #12
grenzwertig
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jetzt schreiben sie wieder nichts drunter herr g.
öhm ich denke einfach dass dieses urviecherzeug - ob nun gekannt oder nicht - wenn überhaupt nur eine nebensächliche rolle bei der entstehung..und so weiter..
so wie die urflugzeuge im bauch.
oder der urmenschenwerwolf.
oder die urtaumschlösser im morgenrot.
und der sommer... war der nicht relativ lang ?
und..er singt ja nicht "will deine ausgedienten konkons (das wär ja logischerweise das leben) zurück"..nein, er will schon die schmetterlinge.
und..dieses lied eine "ode" an eine fernsehsendung..ich bitte euch.
seltenes absurdes glück.das ist es mehr.

das lied ist auch ein glück.
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Alt 16.06.2004, 20:00   #13
Fanatikerin
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Vielleicht ist dieses Lied eine Entschuldigung zum Abschied eines geliebten Menschen!

Vielleicht ist es auch ein Danke an jemanden.

Vielleicht ja sogar beides.
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Alt 17.06.2004, 09:09   #14
Henner
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@zille: Ich habe das Buch von Elisabeth Kübler-Ross auch gelesen. Die Schmetterlinge hat sie deshalb gebraucht, weil ihr bei einem Besuch in einem KZ aufgefallen ist, dass die Kinder Schmetterlinge auf die Holzbretter gekritzelt haben. Sie führte dies eben auf dieses Bild zurück: Dass die Kinder wussten, dass ihr nahender Tod mit der Verwandlung des Schmetterlings zu vergleichen ist . . .

Schrecklich
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Das Leben ist nicht fair
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Alt 20.06.2004, 11:55   #15
Zille
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@Henner. Danke für deine Auffrischung.

Das Büchlein hatte ich nur einmal vor vielen Jahren ausgeliehen. Es hat mich schwer beeindruckt und mich am Ende mit einem tröstenden, sogar zuversichtlichen Gefühl zurückgelassen. Deshalb werde ich bei Gelegenheit auch den neuesten Film, ich glaube von 2004, über Frau Ross' Arbeit sehen.

Dir wünsche ich ganz diesseitig durch einen lieben Menschen Schmetterlinge im Bauch und ebensolche Küsse. Das verleiht doch viel mehr Flügel als Red Bull, oder?
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Alt 21.06.2004, 08:35   #16
Henner
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Gern geschehen.
Ich hatte etwa diesselben Gefühle nach dem Lesen. Man schaut das Leben aus einer etwas anderen Perspektive an, wenn man die eigene Endlichkeit akzeptiert. Finde ich . .

Schmetterlinge im Bauch habe ich seit drei Jahren, fast ununterbrochen, kann nicht klagen.
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Alt 23.06.2004, 18:07   #17
junimond
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junimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblickjunimond ist ein Lichtblick
ich sah gestern schon am ganz frühen morgen den film "angels and insects" in einem seminar, so ein zartes lebewesen auf dem finger sagt dort eine frau "you could hurt them just by touching" und ich hatte lust, die folgenden vorlesungen über grönemeyers schmetterlinge nachzudenken, zu assoziieren und zu brainstormen.
stimmt. eigentlich ein "unmögliches" bild..diese kleinen zerbrechlich und verletzlich wirkenden tiere bunt und zart und kaum zu fangen in dieser lebensfeindlichen trostlosen eisigen umgebung. für mich ein bild von hoffnung und glück..-weil es möglich scheint und trotz aussichtslosigkeit zu bleiben, nicht zu erfrieren in all der (äußeren, scheinbaren) zerbrechlichkeit (innere) stolz und stärke zu besitzen und zu vermitteln. man ahnt die flüchtigkeit des moments. diese flatternden farbtupfer schon so als kleine frühlingssommerwunder (neben anderen, ja) zu sehen, im eis: faszination.

und nun werden hier fehler eingesehen, eingestanden. dieses bild als halt ist weg und mir scheint, die faszination, die kraft auch, die davon ausgeht/ging wird erst jetzt wirklich bewusst, man selbst war oft viel zu blind und egoistisch und kalt und dass da was wunder-te und wärmte, wird zu spät klar..bzw. besser: evtl wünscht man sich dankbarer für diese augenblicke, man nahm zu viel und gab zu wenig. man macht sich jedenfalls den vorwurf, am ende wurde es ganz anders gefühlt.

-

mir gefällt auch sehr, was grenzwertig geschrieben hat..von absurdem seltenem glück.

Zitat:
glaub jemand dachte mehr an sein eis und das glück dass es darin schmetterlinge gibt
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fairy tales are more than true:
not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

Geändert von junimond (20.02.2005 um 16:03 Uhr).
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Alt 24.06.2004, 15:15   #18
GlitzerndesMeer
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Für mich war es jahrelang ein Lied, ein Bild, das mich erlöst hat...im tiefsten Unglück, in tiefster Krise, eben im Eis, taucht der Schmetterling auf, der so zart ist, der an Sommer erinnert, an duftenden Flieder, an Sorglosigkeit...und dennoch...wollte ich den dunklen Raum, die Trauer nicht gleich so schnell verlassen (man kann sich dort eben wirklich sicher fühlen, sich einschließen und zu Hause sein), aber wenn man nur diesen Raum, dieses Eis die ganze Zeit sieht...stirbt man doch seelisch, oder? Wenn gar kein Hoffnungsschimmer, keine Schmetterlinge am Horzont erscheinen...deswegen...ich brauch sie zurück, zum Überleben, diese Schmetterlinge im Eis. Und egal, was mir je passieren wird, egal, wo ich bin oder was ich tue...das Gefühl für dieses Lied, bei diesem Lied kann mir niemand nehmen.
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Alt 06.02.2007, 21:27   #19
marlon75
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AW: Schmetterlinge im Eis

Sorry dafür, dass ich diesen alten Thread wieder aufwärme, aber auch danke für die ganzen Interpretationen zu meinem Lieblingslied.
Bin neu hier und war halt neugierig was ihr hier über "Schmetterlinge im Eis" so denkt.
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...hab dich, bin reich...
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Alt 14.06.2009, 02:38   #20
Vollmondpetra
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AW: Schmetterlinge im Eis

Ein paar Gedanken zu *Schmetterlinge im Eis*
*Das Glück ist ein Schmetterling.
Jag ihm nach, und er entwischt dir.
Setz dich hin, und er lässt sich auf deiner Schulter nieder*… (Anthony de Mello)

-- Ein Blick in die Vergangenheit mit vielen Erinnerungen an eine gute Zeit, Verzweiflung und Traurigkeit spiegeln sich in diesem wunderbaren Lied, das durch die Orchesterbegleitung 2000 in Hannover noch an Tiefgang und musikalischer Fülle dazugewonnen hat…das berühmte *i –Tüpfelchen*, wie man so schön sagt…--
keine Frage, auch ohne Orchester ist der Song wahnsinnig gut.
Und der Text? Wirklich einmalig --, bei dem man sich ruhig mal länger aufhalten darf.
Ein Sinnbild jagt das andere. Ich komme jedesmal von Neuem ins Staunen, wenn ich die Sätze ganz ruhig auf mich wirken lasse.
So merkwürdig es klingen mag, zu diesem nachdenklichen Titel kommt mir spontan die Insel Grönland in den Sinn, -- ca. sechsmal so groß wie unser Land. --
Vor mehr als 500 000 Jahren soll sie eine herrliche Insel mit Wäldern, Blumen und Schmetterlingen gewesen sein. Forscher der Uni Kopenhagen fanden im grönländischen Eis Erbmaterial von Tieren und Pflanzen, die vor X Jahren gelebt haben. So konnte man der Evolution in die Karten schauen. Dabei stellte sich heraus, dass die eisige Insel richtig idyllisch ausgesehen haben muss (kann man im Magazin *Science* nachlesen). Wann genau die längst verschwundenen Schmetterlinge lebten, konnten die Forscher bis heute nicht genau feststellen, denn sehr altes Eis lässt sich schwer datieren. Bei Bäumen ist das relativ einfacher zu erkunden. Da müssten die oben angegebenen Jahre in etwa stimmen. Aber ich schweife vom Thema ab, obwohl so ein “Ausreißer“ manchmal irgendwo auch gut tut…
>Sonne, Leichtigkeit, Unbeschwertheit, Optimismus, Glück – ganz einfach Lebensfreude pur<…das bedeuten Schmetterlinge für mich –

*Aber der Schmetterling ist auch ein Sinnbild der Unsterblichkeit der Seele und ihrer ewigen Verjüngung.* (Heinrich Heine)

Und *Schmetterlinge im Eis* ?
Manchmal gibt es Situationen, da schaut man sehr besonnen, oder auch sehr wehmütig auf Vergangenes zurück, - lässt die Zeit Revue passieren, - denkt vielleicht an einen Menschen, der einen so leidend zurückgelassen hat. Man beginnt zu grübeln, was man hätte besser machen können. Selbstvorwürfe stellen sich ein, die permanent am Innersten nagen.
Man kreidet sich selbst an, wie bequem, wie ausbeuterisch, wie egoistisch man vielleicht gewesen war.
Ein schreckliches, abstürzendes Gefühl, das man nicht einfach mit einem Fingerschnipsen verdrängen kann, macht sich breit – bei allem was man denkt und tut.

Hab dir viel aufgehalst…Auf dir abgestellt…Dein Herz umgedreht…Deine Nerven zerrissen…Dein Stehvermögen ausgereizt…Dich angezählt…Deinen guten Willen zum Stehkragen aufgepumpt…Deinen Blick unendlich getrübt…Dir Übermenschliches abverlangt…

…man spürt das lähmende Gefühl, die Machtlosigkeit…die *Schmetterlinge im Eis*…die Sehnsucht nach dem was war…dem Vergangenen, das so viel an Bedeutung hatte…
Furchtbare Vorstellung, wenn man meint, an dem Punkt angekommen zu sein, an dem es nicht mehr weiterzugehen scheint. Ein unendlicher Tunnel tut sich auf, in dem man kein Licht am Ende sieht. Gedanken und Bilder gehen einem durch den Kopf… >Blindes Verstehen< >immer füreinander da sein< >Liebe des Lebens< >es wird nie mehr so sein<
Immer wieder aufs Neue machen sich Vorwürfe breit, -- wie: unterlassene Unterstützung, versäumte Zuwendung, --- einfach nur ZEIT, die man nicht hatte –.
Und zur Wiedergutmachung besteht keine Möglichkeit mehr. Machtlos, erschöpft und voll von Trauer versucht man sich einfach auszuklinken – wegzudenken.
…der Wunsch vom Einschlafen, um nie mehr aufzuwachen schwirrt einem durch den Kopf. Ob das eine Lösung ist? -- Nein, ich denke nicht!
Hier ein paar Zeilen aus dem Lied “Since I Lost You“ von Phil Collins:

Es scheint im Moment, als zerbräche deine ganze Welt.
Sie verschwindet einfach, wie ein morgendlicher Traum.
So wie Staub aus deiner Hand auf den Boden fällt.
Wie soll das Leben je wieder sein wie vorher?
Es ist zu einfach, - so vieles selbstverständlich zu finden,
Aber es ist zu schwer, es in Worte zu fassen.
Wie eine Sandburg, die die Flut wegspült -.
Wie kann es je wieder so sein wie vorher -.
Mein Herz ist zerbrochen, seit ich dich verlor -.
(Er schrieb dieses Lied nach dem Unfalltod des Sohnes von Eric Clapton)

Einfach da weiter zu machen, wo man aufgehört hat, das wird wohl nicht möglich sein --. Aber es gibt gute Freunde -, Freunde, die einem zuhören -, einen in den Arm nehmen -, einen auffangen -, beruhigen -,
die es einem nicht verübeln, wenn man im Selbstmitleid schwimmt und sich ständig fragt >warum gerade du< >warum gerade mir< >warum gerade jetzt<

*Ich brauch dich zurück zum Überleben – deine Schmetterlinge im Eis*

…doch, wenn diese Schmetterlinge im Eis liegen, -- eingefroren sind? Ob es da ein Auftauen gibt? Kann die Lebendigkeit zurückkommen?
Irgendwann? - Ich denke schon, - in Grönland wahrscheinlich nicht, aber bei den symbolischen Schmetterlingen in Herberts Lied…
Man sagt auch, die Zeit würde Wunden heilen -. Ich denke mal das stimmt schon zum Teil. Es bleiben zwar Narben zurück, aber damit lässt es sich *mit der Zeit* einigermaßen leben.
Hier ist noch einmal ein Teil der herrlichen Vergleiche (Metapher), die Herbert in seinem Lied so genial eingesetzt hat…
Keiner weint meine Tränen…Keiner leidet…Keiner übernimmt meinen Bann…Keiner macht ungeschehen…Fängt für mich von vorn an…Keiner löst meine Schlinge…Setzt mein Urteil aus…Keiner besticht den Henker…Löst mich auf dem Alptraum heraus…Keiner ändert das Drehbuch…Keiner setzt den Film ab…Keiner betet für mich…Keiner, der mir deine Meinung sagt…Keiner verrät mir das Codewort…Gibt mir deinen Aufenthaltsort preis…Treib auf einem einsamen Berg…Brauch deine Schmetterlinge im Eis
In Herberts Texten zu versinken, - ein bisschen zu verweilen, - nachzudenken, - kann so schön sein -
*Wir sahen Schmetterlinge, wir standen unterm silbernen Wasserfall, wir sahen alles, wir hielten die Muschel ans Ohr, wir hörten das Meer, wir hatten einfach ZEIT*… (Max Frisch)
__________________

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