Alt 09.03.2003, 15:25   #61
Menschenkind
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Unsicher kann ich nichts an dem Song finden. Ganz im Gegenteil singt Herbert sehr intensiv, ungekünstelt und weniger im Befehlston als sonst. Auch finde ich, dass die Stimme nicht dumpf, sondern- im Vergleich zu all diesen höhengepushten Pop-Stimmen-sehr natürlich und weich klingt. Ausserdem ist die Grösse dieses Songs nicht aussschliesslich Herberts Gesang, sondern auch die Komposition, das Arrangement und überhaupt die Idee das Komponisten, dieses einzigartige Gedicht von Selma Meerbaum-Eisinger zu vertonen. Ich jedenfalls kann den Song nicht oft genug hören!
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Wenn du aufhörst besser zu werden, hörst du auf gut zu sein.
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Alt 09.03.2003, 19:42   #62
grenzwertig
sagtoftnichtsundredetviel
 
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@grönländerin: dieses schöne "etwas unsichere" seh ich auch, gefällt mir auch so.."der moooond"..und ich könnts immer und immer hören, würds gern mal irgendwo, irgendwann live hören..

ja, er tastet sich heran, an die komposition, an die lyrik,..unsicher und doch intensiv, ein "ich glaube schon, zu verstehen"..mit viel respekt für gedicht und komposition..

musik wie gedicht..und "aber hallo", schon sehr trist (z.b. dieses bedauernde:"und der regen rinnt und rinnt")..aber ach..SCHÖN TRIST ! und gleichzeitig genau beobachtend, originell, hoffend und doch "schicksalsergeben"..

..ach und nochmal..
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kommt die sonne immer öfter und früher schnuppert bald die nasse katze an der blume im revier
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Alt 09.03.2003, 21:25   #63
DaDD
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Ohje, wo soll das nur hinführen, wenn herbert so weitermacht? Von Album zu Album bringt dieser Mensch ein Hit nach dem anderen (Hit im Sinne von wirklich qualitativ hochwertiger Musik) hervor (Ausnahmen bestetigen die Regel ). Aber dieser Song "Trauer" lässt für mich alles bisher dagewesene verblassen. Was er damit rüberbringt, lässt sich mit Worten kaum beschreiben, der absolute Wahnsinn!! Klar, dass es nicht zuletzt an dem Text liegt, der ist wirklich Einzigartig. Und Grönemeyer hat es verstanden, sich perfekt in die Thematik zu versetzen; die Vertonung passt wie angegossen. Aber wen wundert das, er hat den Text nicht ohne Grund gewählt. Diese beiden Menschen, die in völlig verschiedenen Zeiten gelebt und sich nie gesehen haben, schufen so aus einer Gemeinsamkeit, die den Titel bezeichnet, ein wertvolles Geschenk an ihre Mitmenschen. Find ich genial. Ich hab selten so ein emotional ansprechendes Lied gehört...Gänsehaut pur!!
Meine Güte, ich wollte garnicht so schwofen, aber irgendwie.....wie gesagt, mir fehlen die Worte ----> feel it !!!
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Alt 09.03.2003, 22:05   #64
Kellnerin
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Gemeinsamkeit der BEIDEN - trotz Nichtkennen - aber mitfühlend- nach all den vielen Jahren - genau das ist es !
So wunderbar sanft, deutlich und ehrlich reinversetzend kommt alles rüber - Herbert, die Musik - einfach alles ... bin mehr als beeindruckt! Eigentlich fehlen die Worte. Hab dieses Meisterwerk zwar auf gekaufter CD - dennoch erst vier mal mit einigen Abständen gehört - und musste "sacken" lassen und verdauen - jedes Mal Gänsehaut und NACHDENKEN - auf wirklich Wesentliches mich zurückführend.

Das ist mit "Der Weg" - wo auch ich beim ersten Hören Spontantränen vergoss - nicht zu vergleichen ... mit anderen Sachen gleich gar nicht!
Obwohl diese natürlich aus anderer Sicht nicht außer Frage stehen .

Es klingt auch alles so jugendlich, aber dennoch traurig gedacht, der Sinn und Inhalt kommt für mich voll rüber - weiß nicht, ob ich mich jetzt richtig ausdrücke - aber, so wie ein stark gefühlsbetontes Einschlaf-Lied - aber eben voller Trauer !
Trauer - JA !!! Kann fast nix mehr dazu sagen.

Wahrlich - wie Ihr schon schreibt - ein Geschenk an die Menschheit !

Balladen sind seine Größe - steht fest! Und auch mal ein anderes Liebes-Thema - nämlich - die Liebe zum Leben .... einfach nur Leben wollen - unter diesen Umständen ... das hat mich neugierig gemacht ... ich war echt gespannt... und dachte, tu Dir zurzeit nicht die Liebesballaden an... deshalb war ich hungrig auf den Song von dieser CD - aber solch ein emotionales Meisterwerk hätte ich nicht erwartet.

Klare Stimme - klare Ansage - arme und nun in unseren Gedanken reich gewordene Selma
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Alt 09.03.2003, 22:08   #65
Kellnerin
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Ach so - all diejenigen die fragten, es wäre super, diese CD wirklich zu kaufen - nicht nur, weil kaufen gut tut.

Das ist was fürs Leben!

Ciao
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Alt 10.03.2003, 22:54   #66
grönländerin
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grönländerin wird schon bald berühmt werdengrönländerin wird schon bald berühmt werden
Zitat:
Unsicher kann ich nichts an dem Song finden. Ganz im Gegenteil singt Herbert sehr intensiv, ungekünstelt und weniger im Befehlston als sonst
@menschenkind: du verstehst die bedeutung "unsicher" nicht in meinem sinne..ich meine es nicht so, wie du das wort auffaßt als "nicht routiniert"...nein, nein..ich spreche von einersensibilität gegenüber dem text..ein "vorsichtiges herantasten"..ich spüre das vor allem in den anfangszeilen.. ansonsten ich habe alles gesagt, was es zu sagen gibt...@grenzwertig: schön, wie du das schreibst... es ist genau im sinne meiner worte oben... dieses gefühl.....

viele grüße,

grönländerin

p.s.: @menschenkind: bei "dumpf" dachte ich übrings im speziellen daran, wie er die wörtchen "hehr und leer" ausspricht...seltsamerweise gefiel mir das am anfang agr nicht so, obwohl es ja auf die bedeutung paßt ...aber gerade da hätte ich mir mehr klangfarbe gewünscht (komischerweise vielleicht)..

("dumpf" bei mir im sinne von etwas "schluckend" gesprochen...luft unterdrückend)
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..sie hört wie der Schnee lautlos auf die Erde fällt ...
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Alt 12.03.2003, 16:03   #67
grönländerin
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grönländerin wird schon bald berühmt werdengrönländerin wird schon bald berühmt werden
ob wir uns auf mehr freuen können? im album-cover der band steht ja, sie arbeiteten demnächst an einem projekt, das sich ausschließlich der vertonung der gedichte dieser lyrikerin widemn soll. -vielleicht kommt ja sowas in der art, wie bei dem "rilke-prokjekt" raus.
herbert wird dann -hoffentlich- wieder mit von der partie sein.

das, was christian da gefunden hat, fand ich übrings auch sehr beeindruckend..

Zitat:
Welke Blätter
Plötzlich hallt mein
Schritt nicht mehr,
sondern rauscht leise,
leise
wie die tränenvolle
Weise,
die ich sing', vor
Sehnsucht schwer.
Unter meinen müden
Beinen,
die ich hebe wie im
Traum,
liegen tot und voll von
Weinen
Blätter von dem grossen
Baum.

(Selma Meerbaum-Eisinger mit 15 Jahren...
3 Jahre bevor sie im SS-Arbeitslager
Michailowska starb)
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Alt 12.03.2003, 22:04   #68
junimond
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jetzt, wo du das sagst...ich hab letzte woche in unserer bibliothek doch tatsächlich - hätte nicht gedacht, dass sie es haben - ihren gedichtband "ich bin in sehnsucht eingehüllt" gefunden.
und besser als h.domin kann man selmas gedichte, ihren gedankenreichtum nicht beschreiben:

"es ist eine lyrik, die man weinend vor aufregung liest: so rein, so schön, so hell und so bedroht."

wem "trauer" & "welke blätter" gefallen, dem lege ich diesen band wirklich ans herz.
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fairy tales are more than true:
not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.
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Alt 12.03.2003, 23:36   #69
grönländerin
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grönländerin wird schon bald berühmt werdengrönländerin wird schon bald berühmt werden
"welke blätter" find ich noch schöner ..muß ich sagen. ich hab auch schon nach dem namen ausschau gehalten.. ..aber bisher erfolglos.
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Alt 13.03.2003, 14:12   #70
standdermenschen
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hab ihn endlich auch.

bin noch ganz sprachlos! es ist erschütternd und rührend zugleich.
einfach unbeschreiblich!!!!!!!!!!!!
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Alt 13.03.2003, 16:59   #71
Claire
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@grönländerin, das Buch gibts als Taschenbuch, ich glaube bei Fischer, für unter EUR 8.-, Titel: Selma Meerbaum-Eisinger: Ich bin in Sehnsucht eingehüllt. Eventuell eingeordnet unter S wie Serke (Hrsg), auf jeden Fall aber unter Lyrik.
Neben den Gedichten gibt es auch Infos zur Person, zum Entstehen der Gedichte und Fotos.
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Alt 15.03.2003, 19:31   #72
Menschenkind
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Har irgend jemand den Bericht über das World Quintet in der GALA gesehen? Anscheinend sind auch Herbert und "Trauer" erwähnt. Ich hab es leider nicht selbst gelesen, dafür aber die Badische Zeitung. Auch da sind Herbert und der Song erwähnt. Die Band scheint ziemlich hip zu sein, findet zumindest der Journalist.
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Alt 15.03.2003, 19:54   #73
Menschenkind
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Ich hab den Artikel der Badischen Zeitung im Netz gefunden:

Groovy ins gelobte Land
Klassik, Jazz, Klezmer - die drei Welten des The World Quintets

Die Fans von Herbert Grönemeyer können dieser Tage auf einen schönen Gastauftritt des Sängers stoßen. Schon im Dezember hatten die Mitglieder des "World Quintet" bei ihrem fulminanten Konzert im Freiburger Konzerthaus eine Zusammenarbeit mit dem Echo-Gekrönten angekündigt. Diese kann man nun auf ihrer neuen CD bestaunen - zusammen mit der turbulenten, jüdischen bis jazzigen Musik des Quintetts.

Bekannt geworden ist die Gruppe eigentlich als "Kol Simcha". Und mit ihr bekannt geworden ist der Umkircher Klarinettenvirtuose Michael Heitzler. Früher spielten er und die anderen Musiker auf jüdischen Hochzeiten. Doch diese Tage sind vorbei. Von Heitzlers Wahlheimat New York aus hat die Gruppe die Konzertsäle der Welt erobert. Und deshalb hat sie sich den neuen Namen "The World Quintet" zugelegt.

Nach etlichen experimentellen Alben, nach Kollaborationen mit diversen Orchestern und ihren Beiträgen zum Film "Jenseits der Stille" ist der eigene Ton auf dem aktuellen Werk ausgereift. "Meine Vorbilder habe ich immer bei anderen Instrumenten geholt, was auch sehr zu einem eigenen Stil geführt hat", reflektiert Heitzler. "John Coltrane, aber auch Sonny Rollins und Charlie Parker haben eine große Bedeutung für meine Entwicklung gehabt. Ich bewege mich in drei Welten: Jazz, Klassik und Klezmer, und diese Stile gehen beim World Quintet nahtlos ineinander über."

Auch Schlagzeug-Kollege David Klein will sich auf den Klezmer nicht festlegen lassen: "Was heutzutage als Klezmer gilt, langweilt mich. Nur die historischen Aufnahmen aus den zwanziger und dreißiger Jahren, die melodisch und rhythmisch zum Teil sehr fortschrittlich waren, finde ich enorm interessant."

Für das neue Album haben sie sich mit den Mozart Players ein, so Klein, "großartiges, engagiertes und mutiges Ensemble", an Land gezogen. Von großflächigen, symphonischen Intermezzi aus der Feder des Pianisten Olivier Truan bis zu rasanten, verjazzten Bulgars und Polkas reicht das Repertoire. Bei Letzteren wird auch schon mal Moses Tribut gezollt: "Denn der hat sein Volk ja einigermaßen groovy ins gelobte Land geführt!" Kammermusikalisch Bewanderte werden bei "The Chase" mit der Zunge schnalzen, wenn Heitzler mit dem Flötisten Ariel Zuckerman, dem Neuzugang der Band, atemlose Kapriolen schlägt. Ein Gegengewicht zu den spritzigen Nummern setzen meditative, in sich gekehrte Klarinettenstücke wie das "Lied ohne Worte".

Worte allerdings gibt es zum ergreifenden Höhepunkt: der Vertonung eines Gedichtes von Selma Meerbaum-Eisinger, der in einem SS-Arbeitslager gestorbenen Nichte von Paul Celan. "Von Anfang an konnte ich mir hier nur Herbert vorstellen, von dem ich überzeugt war, dass er als Einziger die nötige Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Authentizität mitbringt", beteuert David Klein. "Ich habe ihm also unsere CDs und die Lyrik geschickt und er war so begeistert, dass er sofort zusagte. Die Zusammenarbeit mit ihm war schlicht und ergreifend atemberaubend und sehr bewegend." Nach dieser Erfahrung will Klein von seiner Heimatstadt Basel aus ein ganzes Eisinger-Projekt mit deutschen Popstars starten. Stoff für die nächste Arbeitsphase des World Quintets, für die auch Michael Heitzler seine Wahlheimat New York saisonal wieder verlassen muss.

In der dortigen Szene fühlt der Klarinettist sich übrigens pudelwohl: "Man kann hier selbst auf irgendwelchen zweitklassigen Hochzeitsparties mit großartigen, wenn auch unbekannten Musikern aus allen Genres spielen. Die Einstellung zum Spielen hier ist sehr intensiv, man spielt immer ums Leben, mit vollem Einsatz und Risiko." Aber gibt es bei all der Weltgewandtheit noch etwas, das Heitzlers Musik nach all den Jahren seiner badischen Herkunft verdankt? "Der Leiter unserer Blaskapelle in Umkirch hatte damals ein Faible für böhmische Polkas. Die richtig zu spielen ist gar nicht einfach und man braucht ein ganz bestimmtes Gefühl für die verschiedenen Tempi und Verzögerungen. Und dieser Polka-Rhythmus ist ja auch im Klezmer sehr wichtig."

Stefan Franzen


- Die CD "The World Quintet" ist bei Enja Records erschienen. Das nächste Konzert des World Quintet in der Regio ist im Burghof Lörrach am 6. Mai.






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Alt 17.03.2003, 00:16   #74
grönländerin
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grönländerin wird schon bald berühmt werdengrönländerin wird schon bald berühmt werden
Zitat:
Nach dieser Erfahrung will Klein von seiner Heimatstadt Basel aus ein ganzes Eisinger-Projekt mit deutschen Popstars starten
..dann wirds ja tatsächlich sowas in der art wie das "rilke-projekt"..

...genial! ich freu mich soo..!!
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Alt 17.03.2003, 17:18   #75
Celina
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Ich habe mir die Cd vom World Quintet eigentlich nur wegen des Songs Trauer gekauft. Ich kann mich meinen Vortextern nur anschliessen, es ist ein wunderschönes Lied, von Herbert sehr einfühlsam und sehr still vorgetragen, aber dennoch nicht traurigmachend, sondern es wirkt hoffnunsvoll und sehr bewegend. Schon allein deswegen hätte sich der Kauf der CD gelohnt.

Aber auch die gesamte CD ist einmalig. Anrührend, heiter, hervorragende Musiker, wobei mir Klarinette und Klavier besonders auffielen.

Unter Klezmer verstehe ich alte jüdische Musik. Liege ich da richtig? Hunderprozentig weiss ich es leider nicht. Wer kann mir mehr dazu sagen?
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Alt 17.03.2003, 18:56   #76
Claire
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@Celina, sieh mal unter
http://www.ta-deti.de/klezmer/deutsch/
Dort wird kurz geschildert, was man unter Klezmer historisch versteht und was Klezmer heute ist.
Helmut Eisel (http://www.helmut-eisel.de) ist einer der bekanntesten Klezmer-Musiker, die zur Zeit bei uns durch die Lande touren. Wenn er mal in Deine Gegend kommt, ein Konzertbesuch lohnt sich.
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Alt 17.03.2003, 20:30   #77
Celina
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Danke Claire. Die Informationen sind klasse. Helmut Eisel ist schon angschrieben, wann er in meine Gegend kommt. Ich bin auf der Klezmer-Seite allerdings fündig geworden. Wen es also interessiert?? Im April und Mai sind in Gelsenkirchen jede Menge Klezmer-Veranstaltungen mit deutschen, jüdischen und amerikanischen Künstlern. Besonders hervorgehoben wird ein David Orlowsky, der am 24.05.03 nach Gelsenkirchen kommt (junge, dynamische Musik, die mit viel Emotionalität und Ausdruckskraft dargeboten wird). Er ist erst 22 Jahre alt.
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Alt 17.03.2003, 20:37   #78
Claire
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@Celina, David Orlowsky habe ich letztes Jahr mal in einem Konzert gehört. Mir war der zu "glatt". Vielleicht war es aber auch das spezielle Programm, das er an dem Abend gespielt hat. (Und das hervorragende Programm, das ich am Abend vorher gehört hatte mit einem Vokalensemble.) Aber probiers einfach mal und hör ihn Dir an. Er gilt als einer der Großen unter den sogenannten Nachwuchstalenten.
Die früheren CDs von Kol Simcha/World Quintet sind sicher auch interessant, wobei ich sie mir noch nie gekauft habe und nur nach den Titelauflistungen vermuten kann, was da so abgeht.
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Alt 18.03.2003, 10:17   #79
Celina
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Celina befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
@Claire: Da Du so gut Bescheid weisst: Was hälst Du von "Brave Old World" (-eine Formation der ersten Revivalstunde des Klezmer-)? Die kommen nämlich auch.
Aber das gehört hier fast nicht mehr rein, müssten fast nen neuen Thread aufmachen.
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Alt 18.03.2003, 13:01   #80
Henner
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Trauer hat mich zu einer Kolumne inspiriert.
Hab als Lokalredaktorin das «vergnügen» alle Monate einmal etwas von mir zu geben . . .


«Menschen sind zu traurig»

Die Kriegspläne der Amerikaner bedrücken Europa. Der bevorstehende Krieg lässt die Menschen enger rücken, alte Werte werden wieder hochgehalten. Ja, so ist das. Und wers nicht glaubt, der darf ruhig mal eine Woche lang meinen Briefkasten leeren. Es vergeht beinahe keine Woche ohne freudeheischende Hochzeitsanzeigen. Und Kinder werden auf Teufel komm raus gezeugt. Aber das sollte ja nicht das Thema dieser Kolumne sein.

Nein, ein anderer Mensch hat mich dieser Tage bewegt. Ein Mann, der mich seit Jahren begleitet, tröstet und aufrichtet. Richtig: Herbert Grönemeyer. Nein, ich werde ihn nicht heiraten. Eine andere Schweizerin hat das Rennen gemacht. Aber das soll nicht Thema dieser Kolumne sein.

Herbert Grönemeyer gab ja vor einigen Monaten sein Come-back nach vier Jahren Trauer im englischen Exil. Nun hat er die Kurve gerade noch erwischt und mit dem Album «Mensch» für mächtig Furore gesorgt. Dass nun jedermann plötzlich altgedienter Fan von Herbert ist, habe ich an dieser Stelle bereits einmal beklagt, auch dies ist nicht Thema dieser Kolumne.

Mein Herbert hat dieser Tage ganz still und leise eine CD auf den Markt gebracht, von der die breite Masse kaum Notiz nehmen wird. Gemeinsam mit dem Schweizer «World Quintett» (vormals Kol Simcha) hat er die Silberscheibe herausgegeben. Herbert singt bloss ein Lied auf der CD, das hat es aber in sich. «Trauer» haut den stärksten Mann um. Nicht etwa weil es von Herbert gesungen wird. «Liegt der Nebel müde auf den Strassen / und der Regen rinnt und rinnt / Menschen sind zu traurig, um sich noch zu hassen / und es hüstelt irgendwo ein Kind.» Heisst eine Strophe. Für einmal betätigte sich nicht Herbert als Songwriter. Nein, ein Mädchen, das mit 15 Jahren sein Leben lassen musste, verfasste das Gedicht. Wäre Selma Meerbaum-Eisinger nicht von den Nazis umgebracht worden, sie hätte es zu Weltruhm gebracht. Da bin ich überzeugt. Mein «Gwunder» war geweckt. Ich wollte mehr wissen über das jüdische Mädchen. Auf dem Internet fand ich, was ich suchte. Selma Meerbaum-Eisinger wuchs im rumänischen Czernowitz auf. In der zionistischen Jugendbewegung lernte sie Lejser Fichman kennen; ihm widmete sie ihre 57 Gedichte, niedergeschrieben auf losen Blättern. Der Einmarsch der Deutschen in Selmas Heimatstadt war der Anfang vom Ende. In einem Lager für jüdische Arbeitskräfte starb sie im Dezember 1942.
Die 57 Gedichte – eindringliche Zeugnisse gegen Krieg und Hass – konnten von ihren Freundinnen auf abenteuerliche Weise gerettet und später veröffentlicht werden.
Darunter auch «Glück»: «Sehnsucht hab’ ich / wohl nach dem Glück? / Nach dem Glück / Fragen möcht’ ich: Kommt es zurück? /
Nie zurück.»
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