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Alt 01.06.2008, 19:50   #474
JJ
Darum öffnet Eure Pforten
 
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JJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer AnblickJJ ist ein wunderbarer Anblick
AW: Aalen 30.05.08 Live@LV.de - Zeit, dass sich was dreht!

Nun ist das Konzert schon wieder eine ganze Weile her und ich habe mich von der Rückreise einigermaßen erholt, da juckt es mich geradezu in den Fingernägeln, etwas über das Konzert und das Drumherum zu schreiben. Ich gehe mal chronologisch vor:

Am Donnerstag bin ich bereits um kurz vor 5 Uhr aufgestanden, habe noch schnell alles überprüft, was ich bis etwa 0 Uhr gepackt hatte, schaffte es noch schnell, mich zu rasieren und stieg um 5:20 in den Bus nach Kiel. Dort kam ich um kurz nach 6 an und wartete auf den Zug, der um 8:10 nach Hamburg fahren sollte (ich hätte auch einen Bus nehmen können, der um 7:30 in Kiel ankommt, aber weil der sehr viele Schulkinder mit sich führt und es im Berufsverkehr gerne zu Staus und Unfällen kommt, war ich lieber ein bisschen zu früh dran)...

...dann irgenwann kam auch der Zug, ich fuhr dann quer durch Deutschland, musste in Hamburg und Stuttgart umsteigen und war schließlich irgendwann nach 16 Uhr in Ulm, wo ich freundlicherweise nach kurzer Zeit in Empfang genommen wurde, um nach einer Statdbesichtigung zu Herberts Probekonzert zu fahren.

Auf dem Weg dorthin ließ sich von weitem hin schon Bleibt alles anders vernehmen und dort angekommen lief gerade Männer...naja, die restlichen Lieder sind wahrscheinlich hinreichend bekannt (die gleichen, wie beim richtigen Konzert, nur nach Zur Nacht wurde noch Stand der Dinge geprobt), aber nicht die Kommentare und Absprachen wie etwa (jeweils von Herbert): „Hast Du eigentlich gelernt, wie man Saxophon spielt?“ (Nach Liebe liegt nicht) oder „Jetzt habe ich bei diesem Lied zum allerersten Mal den Bass gehört!“ (nach Zum Meer) oder auch „Alfred, weißt Du den Text nicht? Das heißt: Er ist ein Windschattenfahrer!“ Genau dieses Lied hat mich am allermeisten überrascht und die Reaktionen der anderen waren etwa genau 2: die meisten wussten nichts damit anzufangen und die, die es kannten, meinten: „Och nö, warum spielt er denn das, das ist ja noch schlimmer als Selbstmitleid!“...wenigstens gab es durch mich wenigstens mindestens einen, der sich daran erfreuen konnte, allein schon wegen der Lichtshow, die man schon deutlich erkennen konnte! Übrigens, Alfred hat den Text zum Konzert möglicherweise gelernt, bei Herbert wars eher umgekehrt, aber dazu gleich mehr.

Irgendwann in der Nacht ging es dann zur Übernachtungsstätte, ich hatte sogar eine Luftmatratze und Pumpe zur Verfügung, aber weil der Riffelschlauch ein Loch hatte, war Lungenarbeit gefragt, die Matratze war zwar am Ende voll, aber direkt nachdem ich mich draufgelegt hatte, entwich irgendwo Luft, trotzdem bleib sie bis zum nächsten Morgen voll genug, um mich nicht auf den Boden sinken zu lassen (was vielleicht an meiner gut verteilten Angriffsfläche liegen mag). Naja, und dann irgendwann war es auch schon der nächste Morgen und es ging irgendwann im Laufe des Vormittags nach Aalen...

...zum Anstehen schreibe ich mal nicht so viel, aber zum Vorprogramm des Konzerts. Ich hätte nie gedacht, dass ich tatsächlich noch einmal einen Tribünensitzplatz in Anspruch nehmen würde, aber ich wurde eines besseren überzeugt und ich weiß nun, dass ein kleines hyperaktives Mädchen mit Namen Samatha, das einem mit voller Kraft ins Ohr kreischt, nicht das schlimmste ist, was man an Lärm verkraften kann, seit der Obersecurity-Herr mir direkt mit seinem Megaphon reingesprochen hat! Übrigens, falls es noch nicht geschrieben wurde, für Stimmung während der Unwetterwarnung hat ein Rutschtester gesorgt, der den Laufstegknick mit vershciedenen Schuhen auf seine Standsicherheit heruntergleitend untersuchte und jedes Mal applaudiert wurde, sowie die Durchsage: „Wir weisen den Halter des Fahrzeugs mit dem Kennzeichen Siegfried Richard 1962 darauf hin, dass die Scheibe heruntergedreht ist und die Feuerwehr davon ausgeht, dass der Wagen in einer halben Stunde überflutet sein wird.“ Dann irgendwann ging es auch wieder in den Innenraum, ich ergatterte einen Platz einuige Meter weiter rechts als zuvor, aber unterm Strich fand ich ihn deutlich besser!

Zur Vorband zitiere ich Marge Simpsons Mutter: „Wenn Du über jemanden nichts nettes sagen kannst, dann halt lieber den Mund.“

Aber es gab ja noch ein anderes Highlight und zwar den kleinen glatzköfigen korpulenten Stegwischer in dem himmelblauen T-Shirt, der später auch das Klavier mit hochgehoben hat...auf halbem Wege nach unten erntete er einen donnernden Applaus und meinte: „Der war gut!“ Dann wischte er die Wassermassen am Ende des Stegs runter, ging zurück zur Bühne, der Applaus begann wieder und er legte sich den Abzieher auf die linke Schulter, winkte mit der rechten Hand und wackelte dezent mit dem Hintern, was ihm noch mehr Applaus, Gejohle und Pfiffe verschaffte, für Unterwäschebombardements hat es nicht ganz gereicht...auf halber Höhe des Laufstegs drehte er sich um und schwenkte einmal den Arm, der Apllaus war schlagartig vorbei und er ging weiter...und ganz oben drehte er sich noch einmal um, hob den rechten Daumen und wurde endgültig zum wahren Star des Vorprogramms!

Ach ja, mir fällt noch ein, bereits vor dem Regen wurde als allererstes oder zweites Lied vom Band eines meiner absoluten Lieblingslieder gespielt, zwar leider nicht im Original, aber ich mag es so sehr und spiele es auch unheimlich gerne, vor allem wenn ich traurig bin, und obwohl es so fröhlich und lustig angdeacht ist, steckt es für mich voller Trauer, aber auch Würde, weil ich dann immer an den Original-Sänger denken muss, dessen Tod mich bis heute mitnimmt und berührt, die Rede ist von: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ Ich würde es zwar lieber von Rudi Carrell hören, aber auch schon die Coverversion nimmt mich irgendwie mit, hoffentlich gibt es das vor jedem Konzert...weiß das zufälligerweise jemand?

Dann begann auch irgendwann schon Herberts Auftritt, ein paar Veränderungen sind mir aufgefallen, die ich mal ruckartig aufschreibe:

Leb in meiner Welt: Hier wurden wieder alle Gitarrensoli gespielt, anders als in der Single-Version, die im September gespielt wurde und ziemlich abgehackt wirkte...sehr schön!

Kopf hoch, tanzen: Auch hier eine Steigerung zum September, weil er wieder Platz zum Austoben hatte und nicht am Keyboard blieb!

Stück vom Himmel: Hier haben sie zum Glück den veränderten Anfang der Clubkonzerte beibehalten, insgesamt war es eine Mischung aus der Sommer- und der Herbst-Variante, unterm Stirch meiner Meinung nach die beste Version!

Musik nur, wenn sie laut ist: Wieder mal in voller Länge von Herbert am Keyboard begleitet und das erste Mal, dass ich es live erlebt habe, dass Norbert nicht namentlich sondern nur durch einen Fingerzeig als Bassmann hervorgehoben wurde!

Halt mich: Hier gab es ein Problem mit dem Mikrophon am Saxophon, also hat Herbert Frank an seinem Gesangsmikrophon spielen lassen, das sah schön und harmonisch aus!

Bochum: Hier bekam Frank einen eigenen Mikrophonständer fürs Saxophon, ansonsten muss man dem nichts hinzufügen!

Alkohol: Inzwischen sogar mit kleinem tragbaren Mikrophon kam Frank Kirhcner endlich auf den Laufsteg, aber am meisten Stimmung hat wie immer Norbert gemacht, aber wer soll das auch sonst, immerhin ist es sein Lied (Gaggy Mrotzek streichen wir mal völlig aus jeder Erinnerung)!

Ich versteh: Wie Herbert gesagt hat, John Smith meint, es sollte ein Riesenhit sein, aber er beweist nun, dass dem nicht so ist!

Marlene: Nach Halt mich das zweite Lied, bei dem ich mich an den Zaun gelehnt habe.

Fanatisch: Überraschend, weil ich später damit gerechnet hätte, ich höre es zu gern und es kann von mir aus noch öfter kommen!

Spur: Nun wissen wir, wie Herbert sich den Text merkt...ich habe eine Ringschachtel mit der Aufschrift Plektrum hingeworfen und gleichzeitig meinen Zettel mit „Ein Plaktrum, bitte!“ hochgehalten (bei Jakob hat er in Amsterdam gewirkt), Herbert hat nur die Ringschachtel geöffnet, festgestellt, dass sie leer ist und es Norbert gezeigt und sie nachher aufs Keyboard gelegt...

Der Weg: Noch ein Lied zum Rücken anlehnen und zum ersten Merken, das die Stimme gelitten hat. Auf den kleinen Leinwänden fand ich die Landschaft viel schöner, letztes Jahr auf der großen Lienwand sah sie ein bisschen künstlich und computerhaft aus

Mensch: Dazu muss man gar nichts mehr schreiben, das Lied spricht für sich!

Bleibt alles anders: Das kommt auch immer wieder gut an und Herbert hat sogar zu späterer Stunde das dazugehörige Album erwähnt, das irgendwie verhältnismäßig stark vertreten ist...das war bei den letzten Alben auf der dritten Tour nicht so: Luxus wurde auf der Luxus-Tour ziemlich komplett gespielt, dann auf der Chaos-Tour noch jeweils 3 oder 4 Lieder, auf der BAA- und Mensch-Tour nur noch eines und selten ein zweites, und nun auf der 12-Tour ist es so gut wie ausgestorben, so ähnlich war es mit Chaos, das wurde zu seiner aktuellen Zeit komplett gespielt, dann bei der BAA-Tour noch mit 3 oder 4 Liedern pro Konzert und nun zur Mensch- und 12-Tour ist nur Land unter übrig...aber mit BAA ist das ganz anders, das hat jetzt auch seine dritte Tour erreicht und bisher wurden bei fast jedem 12-Konzert mindestens 2 BAA-Lieder gespielt oder wie im Fall von den Unplugged-Konzerten und Aalen auch mal 3!

Männer: Hier habe ich vor allem wieder Norbert und seine Animation im Gedächtnis, und ach ja, Herbert hat verspätet den Plüschwürfel entdeckt...eine Frage am Rande: Wie viel kostet so ein Ding eigentlich? Und wären bei zukünftigen Touren auch weniger konventionelle „Würfel“ wie etwa Dodekaeder oder soagr Ikosaeder denkbar? Für in der Materie nicht so drinsteckende: Das sind die mit 12, bzw. 20 Flächen und die gibt es auch aus Plüsch, höhere Flächenzahlen gibt es nicht, weil es nur platonische Körper mit 4, 6, 8, 12 oder 20 Flächen gibt...so viel zum Ausflug in die geometrische Graphentheorie, so heißt der Kurs, den ich nie belegt habe, aber für den ich trotz großer Ahnungslosigkeit die Aufgaben und in ein paar Wochen die Prüfung korrigiere, das lückenhafte schleswig-holsteinische Lehrerausbildungssystem macht es möglich!

Liebe liegt nicht: Hier hat Frank die Gelegenheit genutzt, Klarinette zu spielen, nachdem weder Ohne Dich noch Live again von letztem Jahr übrig geblieben sind, mir hats sehr gefallen!

Demo: Hier hat mir die Ansage schon sehr gefallen, zu der er die Hände sehr stark demonstrierend mit gespreizten Fingern emporgeworfen hat!

Was soll das: Hier hat er den SWR3-Elch bekommen, den ich bekommen habe, nachdem ich mich mit ausgedachten Personalien beim SWR3-Club angemeldet habe.

Zum Meer: Nachdem Herbert nun weiß, dass auch ein Bass dabei ist, ließ es sich vielleicht noch besser spielen als sonst, mir hat es gefallen (auch ohne den von vielen vermissten Ring, ich fand die Bühne überhaupt im ganzen schön und weniger pompös als letztes Jahr, so gefällt mir der Tourablauf, der erste Teil protzig, der zweite sehr klein gehalten und der dritte irgendwo in der Mitte).

Land unter: Dazu lässt sich genau so wenig schreiben wie zu Mensch, es ist einfach ein herrliches Lied, das hoffentlich bis zur letzten Tour dabei bleibt!

Du bist die: Wie manche schon berekt haben, ist es leicht verändert und das hat anscheinend auch dazu geführt, dass es am Vorabend 4 mal hintereinander geprobt wurde, vom Gefallen her liegt es bei mir irgendwo zwischen der Sommer- und der Amsterdam-Version (ich weiß noch nicht, ob mir nun die neueste oder die Amsterdam-Version besser gefällt, das findet sich in Kürze)

Zeit, dass sich was dreht: Mein Lieblingslied ist es nicht und besonders mitreißen tut es mich auch nicht (jetzt kommen die Buh-Rufe), aber ich habe natürlich trotzdem mitgesungen und freue mich natürlich, wenn es gespielt wird mehr, als wenn es –wie in Bremen- ausfallen muss!

Flugzeuge im Bauch: In Amsterdam war das kurze E-Gitarren-Solo durch das alte sehr stark verlängerte A-Gitarren-Solo verlängert worden, leider hat die Band hier einen Rückschritt gemacht...naja, das Lied gefällt mir sowieso nicht so sehr (ich mag sogar Selbstmitleid lieber und bin damit schon der dritte, der es nicht verdammt), letztes Jahr in Bremen hat es mir auch gar nicht gefehlt.

Energie: Nachdem ich mich nun schon geoutet habe als einer, der zwei Publikumsrenner nicht übermäßig spitze findet, schlage ich nun ins Gegenteil um und mache mich für vielleicht das allgemein unbeliebteste Herbert-Lied von allen stark: Ich fand es nie besonders wichtig, ich fand es nie besonders stark, ich fand es nie besonders hörenswert und als damals das Expo-Konzert vorbei war dachte ich mir: „Gut, Du hast nun 8 BAA-Lieder erlebt, und Reines Herz, Neue Welt und Energie gehörten halt einfach nicht dazu!“ Bei der Mensch-Tour hätte ich Neue Welt nachholen können (habe ich aber nicht), aber nun hat es wenigstens mit Energie geklappt, das zwar vom Text her zusammen mit Selbstmitleid das unwichtigste Lied der Platte ist (finde ich), aber musikalisch live doch sehr anspricht (manche waren nie bei der BAA-Tour, kennen aber trotzdem die Energie-Live-Version von damals), und ich finde, direkt als vorletztes Lied auf dem Konzert passt es richtig gut, da macht es mir auch nichts aus, wenn Herbert, der Alfred am Vortag noch den Text erklärt hat, nur einzelne Wörter vor sich hinstammelt, ich finde, dieses Lied wurde von vielen unterschätzt und gewinnt nun vielleicht ein kleines bisschen an Zuspruch, wenn mehrere es live kennenlernen, auch die Lichtshow finde ich supergeil, die würde so zu keinem anderen Lied passen (außer vielleicht Neuland, da gab es auch Flackerlicht, das ist auch ähnlich rockig und auf einen einschlagend), ich hoffe, es wird dieses Jahr noch ein paar Mal gespielt, wenn ich dabei bin, dafür hätte es sich dann auch gelohnt, dass er es über 8 Jahre nicht gespielt hat!

Zur Nacht: Zur Nacht halt!

Über die Rückreise schreibe ich mal nicht so viel, nur hatte ich am Ende des Konzerts zum ersten Mal überhaupt aufgequollene Füße, hoffentlich ist das die nächsten Male nicht auch so...

...ach ja, falls jemand Zweifel haben sollte, ein Konzert aus Kostengründen zu besuchen, rechne ich mal zusammen: Ich habe für das Bahnticket 118,-Euro, für das Konzert-Ticket 45,- Euro und für verschiedenen Kleinkram (Bayern ist teuer, und Badem-Württemberg auch) ebenfalls etwa 45,- Euro bezahlt, glücklicherweise habe ich beim Konzert 10,- Euro gefunden, das macht unterm Strich etwa 210 Euro Investition für 1 1/2 Konzerte und 10 Euro Gewinn, sowie etwa 2000 km quer durch Deutschland und 3 verlorene Tage, die ich sonst ohnehin nur vertan hätte...aber ich würde es wieder tun!
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Auch wenn Du mich verklagst
und Du schwörst, dass Du mich magst,
ist mir alles so egal
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Ob Du fauchst oder ob Du beißt,
mich verwirrt nennst oder unreif,
Rache schwörst zum jüngsten Tag.

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