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Alt 18.07.2003, 23:26   #1
bonne_ami
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bonne_ami ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
Hallööööchen!
Wie ich sehe, gibt es einige Fans von Gedichten und Literatur hier unter uns. :wink: Vielleicht habt ihr Akademiker :wink: da draußen Interesse an folgendes Thema: Aus welchen literarischen bzw. philosophischen Quellen kommt die Inspiration für Herberts wunderbare Texte? (Ich meine NICHT die bekannten Lebenserfahrungen. So einen Thread gibt es schon im Forum.)

Als nicht-Deutsch-Muttersprachler , setze ich mich seit Jahren mit der deutschen Sprache (und mit Herberts Liedern) auseinander. Das schönste daran, Deutsch zu lernen, ist, daß es die wunderschöne Grönemeyer-Welt für mich geöffnet hat, und dadurch wurde ich ein anderer (besserer, ich hoffe) Mensch. Von HG habe ich natürlich auch eine ganze Menge Deutsch gelernt, klaro, und bin eigentlich ziemlich stolz darauf, daß ich verstehe, was er so zu sagen hat. Ich bin immer und immer wieder überzeugt, daß er ein wahres Genie ist.

In letzter Zeit habe ich endlich angefangen, mich mit der deutschen Literatur und mit den großen Dichtern, auseinanderzusetzen. Jetzt betrachte ich Herberts Genie aus ein vollig anderem Blickwinkel. Ich habe sehr viele verschiedene Textstellen (in Gedichten, Geflügelten Worten, Literatur, usw., auch von nicht-Deutschen Quellen) gefunden, die mich sofort an Herberts Lieder erinnern. Jetzt erkenne ich noch tiefere, vielschichtigere Bedeutung in Herberts Texten als ohnehin der Fall ist. Man könnte sich im Fach Herbert promovieren.

Vielleicht erkennt jeder solche literarischen Spuren in seinen Liedern. Ihr habt das Ganze mit den Dichtern in der Schule gehabt, alle kennen die großen Stücke. Vielleicht ist sowas für euch Deutschen selbstverständlich. Es kann natürlich auch sein, daß die großen Gedichte (z.B.) einfach so sehr zum Teil des Alltags (mindestens im Fall Goethe) geworden sind, daß sie sich immer wieder in Liedern, Stücken, usw. befinden, ohne, daß es jemandem überhaupt bewußt ist.

Aber es könnte auch sein, daß dieses Thema euch auch interessiert, daß ihr auch solche Stellen und Parallelen gefunden habt. Mal sehen, was ihr davon haltet bzw. wieviele Antworte ich bekomme....

Obwohl ich ziemlich ausgepustet bin (zuviel blablabla) fange ich an. (in Klammern, das Lied, woran die Textstelle mich erinnert)

Im Grab ist Ruh'
- Langhansen, 18. Jh
(Chaos)

Ich habe genossen das irdische Glück,
Ich habe gelebet und geliebet
- Schiller, Des Mädchens Klage
(Mensch)

Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß

- Schiller, Lied von der Glocke
(Fanatisch)

Weiß du, wievel Sterne stehen
Gott der Herr hat sie gezählet,
Daß ihm nicht eines fehlet
- Hey, 19. Jh
(Dort und Hier)

Zwei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag!
- Friedrich Halms, Der Sohn der Wildnis
(Stand der Dinge)

Das Prinzip Hoffnung
philosophisches Werk v. Ernst Bloch
(Demo/Letzter Tag)
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