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Zitat von Wiebke
Eine Anmerkung hab ich noch: Ich hoffe das der Veranstalter die eingezogenen verschlossenen Lebensmittel am Eingang WENIGSTENS der Rendsburger Tafel zur Verfügung stellt. Das wäre dann noch in meinem Sinne ....
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Ich weiß zwar nicht konkret, worum es geht (weil ich immer nur so viel zu essen mitnehme, wie ich selbst vorm Einlass schaffe), aber aufgrund meiner mittlerweile über 3-jährigen Erfahrung in der Lebensmittelbranche, die so manchen Idealismus zur Verzweiflung treiben kann, würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass alles, was dort einbehalten wurde, gnadenlos vernichtet worden sein wird.
Das ist zwar traurig, verwerflich und pervers, aber so lange es Empfänger geben kann, die es nur drauf anlegen, den jeweiligen Spender wegen irgendwelcher Wehwehchen zu verklagen, so lange wird sich an den Bestimmungen kaum etwas ändern und ich glaube nicht, dass diese bei Konzerten so viel anders sind als für Supermärkte, Restaurants und sonstige Bereiche, in denen verpackte, haltbare und unbeschädigte Lebensmittel übrig sind.
Vor 3 Wochen erst hat ein befreundeter Bauer, der regelmäßig abgelaufene Lebensmittel für seine Schweine vorm Müll rettet, knapp 300 100g-Tafeln Schokolade mitgebracht, die noch bis November haltbar waren laut Aufdruck (abgesehen davon, dass Schokolade höchstens ergraut, aber nie wirklich schlecht wird). Weggeschmissen werden sollten sie nur wegen ihres Osterhasen-Aufdrucks, und so gab es mal eben 300 Tafeln Schokolade, die ursprünglich 1,60 € im Laden kosten sollten (was auch Wucher ist, wenn man qualitativ hochwertigere Discounterprodukte zum Vergleich heranzieht), völlig kostenlos. Ich durfte mir davon so viele nehmen wie ich wollte (den Schweinen ist es egal, ob Osterhasen drauf sind oder nicht, aber die sollen nicht nur von solchem Scheiß leben, hieß es), nahm mir 27 mit, probierte eine einzige (viel zu übersüßt für meinen Geschmack) und alle anderen verteilte ich an Bettler am Straßenrand - nur auf diese Weise kann man sicher sein, dass das, was man gibt, auch dort ankommt, wo es Sinn macht.
Mit der Tafel habe ich übrigens noch keine Erfahrung gemacht, aber ich fürchte, dort könnte es ein weiteres Hindernis geben, zumindest habe ich das in Sozialkaufhäusern für Möbel und Gebrauchsgegenstände beobachtet: Wer schon mal versucht hat, einen dunkelbraunen Eicheschrank oder vergleichbares dorthin zu spenden, wird kaum Erfolg damit haben, die sind mittlerweile ziemlich verwöhnt und verweisen einen dann schnell zur Mülldeponie, wenn man ihren Ansprüchen nicht genügt.
In Rendsburg habe ich übrigens etwas beobachtet, also, wenn das tatsächlich so war, wie es für mich aussah, herrje. Ich hoffe, es hatte einen anderen Hintergrund, aber wenn ich es richtig gesehen habe, dann hat jemand, den ich hier jetzt nicht oute, 2 verschlossene kleine Selterflaschen (auf denen natürlich noch jeweils 25 Cent Pfand drauf ist) weder stehen gelassen, noch in eine der Mülltonnen getan, noch wenigstens die Etiketten abgepult, um das Pfand zu retten, sondern beide Flaschen einem Ordner in die Hand gedrückt, der sie in einem Nebenraum unterbrachte
Wie schon gesagt, ich hoffe, es ist nicht so, wie ich es aus der Entfernung beobachtet habe, aber wenn doch, ist es absolut nicht zur Nachahmung empfohlen, das ist fast noch schlimmer als Ratten oder Tauben zu füttern.
Einen ganz geringen positiven Nebeneffekt hat diese maßlose Verschwendung von allen Seiten auf der anderen Seite natürlich doch wieder: Wenn man es richtig anstellt, kann man zumindest in dem Punkt seine regelmäßigen Ausgaben ein bisschen reduzieren - und von denjenigen, die in Rendsburg ein oder mehrere Schlückchen vom Champagner gekostet haben, hat doch hoffentlich niemand ernsthaft geglaubt, dass diese Flasche mal käuflich von mir erwoben worden ist! In diesem Sinne:
