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Alt 12.06.2003, 14:07   #53
nicojana
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OPEN-AIR / Ein Publikum, das Herbert Grönemeyer nicht mehr vergisst

Aalen, Aa - la - la - la - la - len

Sie hängen ihm an den Lippen und folgen ihm auf seinem Weg "Von Gestern bis Mensch". Aber nicht nur Herbert Grönemeyer hinterlässt bei den Fans im Aalener Waldstadion einen bleibenden Eindruck. "Das hab ich auch noch nie gesehen". Schwärmt der Sänger von seinem Publikum, das seine neue Hymne "Mensch" einfach weiter singt.


VON ANJA RETTENMAIER



"Man traut seinen Augen kaum", sagt ein fassungsloser Herbert Grönemeyer. Rockig steigt er in sein Programm "Von Gestern bis Mensch" ein, läuft die Bühnenrampe und den Catwalk nach vorne ins Publikum ab und schaut knapp 29 000 Menschen bei "Blick zurück" aus seinem aktuellen Album "Mensch" tief in die Augen.
Zuvor verkürzten Lockdown Project aus England mit HipHop-Rhythmen mit spanischer Gitarre den Gästen im Waldstadion das Warten auf ihren Herbert.
An seinen Lippen hängen sie, singen und zeigen ihm ein Meer von Armen bei einem grandiosen Konzert - egal ob bei schmusigen "Halt mich" oder punkrockigen "Bochum". Die neue Hymne "Mensch" verklingt im Waldstadion nicht. Nachdem der Sänger das Lied und die Zuschauer ihren tosenden Applaus beendet haben, singen die Fans in Aalen weiter. Die Sonne geht unter. Ein ergreifender Moment. Ein gerührter Herbert Grönemeyer.
"Danke, Dankeschön", presst er immer wieder heraus. Auf den Großbildleinwänden kann man deutlich sehen, dass ihm schlicht die Worte fehlen: "Also sowas haben wir noch nicht erlebt." Nach 18 großen Stadionkonzerten habe er "mit nichts gerechnet". Der Sänger freute sich auf ein "schönes Sonntagskonzert".
Doch 28 Songs, aufwändige Videoprojektionen und ein Gewitterschauer später, war aus dem Sonntagskonzert der "Hexenkessel Aalen" geworden. "Hier ist es gut, hier bleiben wir", freut sich der Sänger. So dankt er es dem Publikum auf seine Art und singt auf der Melodie von "Mensch": "Aalen, Aa-la-la-la-la-len" - als er es zum zweiten Mal in einer Reggae-Version anstimmt. Ein kleiner Stein in einem Berg von Zugaben.
Die Stimmung ist euphorisch. Herbert Grönemeyer witzelt, singt mal à la Louis Armstrong, mal mit Altkastratenstimme und hüpft ausgelassen in eine große Pfütze auf dem Laufsteg. In perfektem Deutsch mit holländischem Akzent stellt er sein Amsterdamer Orchester vor, das seine sieben-köpfige Band verstärkt. Top-Musiker, die für erhebende Klänge sorgen.
Er singt Kracher wie "Mambo", "Alkohol" und "Musik nur, wenn sie laut ist". Doch auch stille, wehmütige Momente hat die Dramaturgie der Open-Air-Tour vorgesehen. "Der Weg" ist einer davon. Und auch der Schluss des Konzertabends schlägt leisere Töne an und konzentriert sich mit einem Spot auf Herbert Grönemeyer, der singt: "Der Mond ist aufgegangen". Die Herzen im Publikum sind es längst.


Ein Blick ins Waldstadion vor Einlass.


Nur wenige freie Rasenplätze vor Konzertbeginn.


Herbert Grönemeyer . . .
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Cheers Nico
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