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Alt 28.06.2011, 21:27   #43
Aston Martin
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AW: (Zwischen-) Fazit der Tour

Dann bin ich wohl auch mal dran.

Für mich war die "Schiffsverkehr"-Tour meine erste richtige Grönemeyer-Tour. Von der 12-Tour habe ich ja nur das letzte Konzert in Bochum 2009 miterlebt, von daher fehlt mir der Vergleich.
Für 2011 hatte ich eigentlich nur das Konzert in Frankfurt geplant. Aufgrund der Kartenpreise und der Planung für das ZeltfestivalRuhr steckte einfach nicht mehr drin.
Zum Glück sind dann noch Dank Ebay die Konzerte in Gelsenkirchen und Düsseldorf hinzugekommen.
Damit wurde die zweite Juniwoche zwar extrem streßig, aber was nimmt man für diesen älteren Herrn nicht alles auf sich?

Gelsenkirchen
So ging es also am 7.6. Richtung Gelsenkirchen. Liegt ja quasi um die Ecke und außerdem hat man dort Verwandschaft, bei der man sich noch mal frisch machen kann.
Aufgrund fehlender Straßenbahnverbindungen vom Rathaus Buer in Richtung Horst hatten wir uns frühzeitig dazu entschlossen, den Weg zum Stadion mit dem Auto anzutreten. Stellt sich natürlich nur die Frage, wie man nach dem Konzert wieder weg kommt. Also per Google einen alternativen Parkplatz gesucht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der alternative Parkplatz "in der Nähe" hat dann dazu geführt, dass wir insgesamt 5km zu Fuß durch Gelsenkirchener Landwirtschaftsflächen antreten durften. Mittags unter der stechenden Sonne und abends dann in stockfinsterer Nacht.

Gegen kurz vor 16:00 Uhr waren wir dann auch endlich am Einlass und konnten die letzten "vergitterten" Plätze ergattern. Die Sonne brannte, aber wir hatten ja genug CapriSonne dabei, die uns auch noch den Rest des Abends versorgen sollte.
Dachten wir. Am Ende lag dann der Großteil doch auf dem Rasen vor der Arena.
Vor dem Einlass erlebten wir dann noch zwei kostenlose Schauspiele.
Zum einen war da der Flaschensammler, der voll ausgestattet jeden Konkurrenten aus senem Revier vertrieb. Zum anderen war da die Gelsenkirchener Feuerwehr, die fünfzehn Minuten vor Einlass ganz seelenruhig in den abgesperrten Bereich fuhr und sich verzweifelt am Wasserhahn zu schaffen machte. Es ist faszinierend, wenn zehn erwachsene Männer um einen verrosteten Wasseranschluss herumstehen und niemand weiß, wie man das Ding aufkriegt. Hätte es nun in diesem Moment angefangen zu brennen, hätte man kein Wasser gehabt. Gut zu wissen.
In diesem Moment machten sich alle aber eher Sorgen darüber, dass diese Szene den Einlass verschieben könnte. Man hat dann aber doch um kurz nach 5 geöffnet.
Vielleicht hat man deshalb die ganzen Trinkpäckchen eingesammelt. Wenn man schon im Brandfall kein Wasser hat, dann kann man wenigstens mit Saft löschen.

Nach dem obligatorischen Spurt haben wir uns dann einen Platz in der ersten Reihe am kleinen Steg links gesichert.
Bis kurz vor Konzertbeginn hatte man hier noch genügend Platz um raus und wieder rein zu kommen. Richtig begeistert war ich von den Sanitärenanlagen im Innenraum. Am darauffolgenden Samstag sollte ich diese noch sehr vermissen.
Zum bekannten Uhrzeit startete dann Norman Sinn. In Gelsenkirchen stand ich ihm eher skeptisch gegenüber, aber nach drei Konzerten finde ich ihn gar nicht mal so schlecht.

20:15 Uhr: Zur besten Zeit der Abendunterhaltung ertönte das Schiffsverkehrhorn und nach einem Wahnsinnsintro trat ein charmanter Mittfünfziger auf die Bühne.
Das gesamte neue Album kommt live richtig gut. Die rockigeren Stücke der Platte gefallen mir auch auf der Bühne richtig gut. Dennoch brauchte ich bis "Bleibt alles anders", bis ich richtig in Konzertstimmung war.
Anscheinend hat mich das dauerhafte Hören diverser Live-Alben in diesem Moment, den alten Liedern gegenüber, sehr abgestumpft.
Aber wie gesagt, ab BAA hat sich meine Stimmung vollkommen gewandelt. Leider ging es einem ca. 13-jährigen Jungen, der von seinen Eltern mitgenommen wurde und neben mir stand, kein bisschen so. Da konnte Grönemeyer direkt vor ihm auf dem Steg stehen, bei ihm rührte sich nichts. Es nervt gewaltig, wenn so eine Person neben einem steht.
Apropos Stehen, der Platz war hervorragend. Man hatte super Sicht auf die Bühne, der Steg war nie leer. Sämtliche Zweifel an Herberts Fitness wurden zunichte gemacht. Er lief und lief und lief.

Als sich die Uhrzeiger der bösen 11 näherten, war ich dann schon etwas enttäuscht, dass es nun bald zu Ende gehen soll. Die Stimmung wurde zum Ende hin immer besser, da hoffte man dann schon, dass er noch ordentlich was raus haut.
Und das hat er ja dann auch getan.
Seit diesem Tag bin ich von "So gut" fasziniert. Ein wahnsinnig guter Song, den ich viel zu lange ignoriert habe.
Unglaublich!
Gegen halb 12 wurden wir dann doch aus dem Stadion geschmissen. Natürlich hätte wir unsere Straßenbahn nach Horst verpasst, aber wir hatten ja mitgedacht.

Düsseldorf
Was hatten wir ein Glück, dass wir direkt nach Gelsenkirchen noch nach Düsseldorf fahren konnten.
Wir hatten für dieses Konzert etwas entspannter geplant. Erst um 16:45 Uhr wurden wir von meiner Literaturlehrerin aufgesammelt, mit der es nach Düsseldorf gehen sollte.
Dort waren wir dann gegen 18:15 Uhr am Einlass. Um die Uhrzeit konnte man natürlich ganz entspannt durchmarschieren.
Ganz so einfach war es dann doch nicht.
In Düsseldorf den Eingang zum Innenraum zu finden ist schon eine Leistung.
Irgendwann waren wir aber doch drin. Dann der Schock: Dunkel ist's.
Wie soll man bei diesem Licht fotografieren?
Wenigstens gab es die Motivbecher. Leider nur mit Bier, aber immerhin.
Unsere Plätze waren für die Ankunftszeit doch ganz erträglich: Rechter Steg, rechts von der ersten Plattform. Der perfekte Platz für Leute, die sich gerne viel und weitläufig bewegen. Unglaublich, wie wenig Menschen dort standen. Dabei bekam man doch noch genug von der Band mit und konnte auch einen Blick hinter die Kulissen erhaschen.
Trotzdem kann ich die Ablehnung durchaus nachvollziehen. Da man nicht in der Menschenmasse zwischen den Stegen steht, fühlt man sich von der Stimmung schon etwas isoliert.
Schön war es trotzdem auch, wenn es diesmal keine großen Überraschungen in der Setliste gab.
Außerdem haben wir es in Düsseldorf das erste Mal auf das Gruppenfoto geschafft.

Frankfurt
Das letzte Konzert unserer Tour.
Entspannte Parkplatzsuche am Flughafen, mit der S-Bahn zum Stadion und dann zu dem Eingang, den wir vom letzten Besuch gewohnt waren.
Am Anfang war uns etwas mulmig, da sich die Zahl der Wartenden um kurz nach 15:00 Uhr noch sehr in Grenzen hielt. Irgendwann füllte es sich dann doch, weshalb wir aus dem Schatten direkt an die Tore gezogen sind.
Später standen wir dann auch direkt als erste in der Reihe.
Einlass - Spurt zum Eingang - Gedrängel am Innenraum. Zum Glück hatte meine bessere Hälfte zwei Plätze am Stegende sichern können.
So lernte ich endlich auch mal ein paar der Menschen kennen, die sich hier hinter den Usernamen hier verbergen.
Gute Stimmung war also gegeben.
Erstaunlicherweise auch auf den Rängen. Die Laolawellen durch das gesamte Rund wandern zu sehen, ist ein wahnsinniges Gefühl.
Das sollte großes Erwarten lassen.
Leider fehlten dann am Ende doch die Überraschungen.

Die Rückfahrt zum Flughafen fand ich extrem anstrengend. Es gab nur einen Sonderzug in die Richtung, der schon um kurz nach 23:00 Uhr fuhr. Vollkommen schwachsinnig, da man in der Großgruppe schon über 20 Minuten braucht, um überhaupt zur S-Bahn zu kommen.
Irgendwann hatten wir es dann doch noch zum Auto geschafft.

Fazit:
Eine wahnsinnige Tour, die Lust auf viel viel mehr macht. Zum Glück scheint der Mann momentan in Hochform. Man hat gesehen, wie viel Spaß er auf der Bühne hatte und dass er in seinem Alter locker die Kilometer abspulen kann.
Und beim nächsten Mal will ich, nein, ich muss wieder dabei sein. Irgendwie wird man auch als zukünftiger Student das Geld für ein oder zwei Konzerte zusammen kratzen können.
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