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Alt 01.04.2005, 14:08   #7
GlitzerndesMeer
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AW: Herbert unterstützt "Aktion gegen Armut"

Ich wußte jetzt nicht, in welchen der Threads zu diesem Thema ich es reinschreiben soll ... jetzt steht es halt mal hier - ein ganz interessanter Artikel aus der heutigen Süddeutschen Zeitung.

Der deutsche Bono

Herbert Grönemeyer startet Kampagne gegen Armut

"Ja, guten Tag alle miteinander. Ich sehe uns Künstler als Trommler für die gute Sache. Ich war viel in Afrika, habe eine große Trommel, und singen kann ich auch. Deshalb sitze ich jetzt hier." Es war der ungewöhnliche Beginn einer ungewöhnlichen Veranstaltung, gestern in der Bundespressekonferenz. Im Auditorium saßen fast nur Redakteurinnen, normalerweise dominieren männliche Kollegen den Raum. 20 Fotografen knipsten ohne Unterlaß. Und am Ende wollten einige Journalisten sogar Autogramme von ihrem Gast ("für Jonas und Maria."). Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer hatte sich in die Bundespressekonferenz eingeladen, um eine internationale Kampagne gegen die Armut vorzustellen. Und statt der üblichen Gehen-Sie-davon-aus-daß-das-seine-Richtigkeit hat-Erklärungen der Ministeriumssprecher gab es viele klare Ansagen. "Ich habe halt eine große Klappe" sagt Grönemeyer - und attackierte gleich die Bundesregierung. "Wir in Deutschland sind so schlecht drauf, bei uns gibt es keine Entwicklungshilfe zu holen" - dieses Mitleidgeheische könne er nur noch schwer ertragen. Die Hilfsbereitschaft nach dem Tsunami habe gezeigt, daß die Bürger hier weiter als die Politiker seien. Um Kanzler Gerhard Schröder auf die Sprünge zu helfen, startete der Musiker jetzt zusammen mit 100 Entwicklungshilfe-Organisationen die Kampagne "Deine Stimme gegen Armut". Damit soll die Regierung dazu gebracht werden, die Milleniumsziele einzuhalten. Auf dem Milleniumsgipfel im Jahr 2000 hatten die Industriestaaten die Halbierung der Armut bis 2015 vereinbart. Außerdem versprachen sie, für sauberes Trinkwasser, bessere Bildungschancen und mehr Umweltschutz in der Dritten Welt zu sorgen. (...)

2005 gebe es zwei wichtige Ereignisse, bei denen die Staatschefs beweisen können, daß es ihnen ernst sei: Der G8-Gipfel im Juli und die UN-Konferenz im September. "Deshalb machen wir den Staatschefs mit unserer Kampagne bis September Druck" sagt Grönemeyer. "Es kann doch wohl nicht sein, daß die Deutschen versuchen, sich da wieder mit einem Wust von nichts herauszuschleichen."Schröder müsse den britschen Vorschlag einer Schuldenanleitung für die Dritte Welt unterstützen. Diese könnte mit den Einnahmen einer Kerosinsteuer, einer Abgabe auf Flugtickets oder einer Steuer auf Devisentransaktionen finaziert werden. "Gerhard, du kannst das!" sagte Grönemeyer. Der Kanzler müsse nur endlich den Mut aufbringen, den er beim Irak-Krieg bewiesen habe. Hier gehe es schließlich um 50 000 verhungernde Menschen täglich.

Um die Regierung zu überzeugen, wollen die Organisationen jeweils eine Woche vor den Großereignissen zu "White Band Days" aufrufen. Ein weißes Band am Handgelenk soll das internationale Symbol der Kampagne werden. Grönemeyer will sogar um das Brandenburger Tor ein weißes Band wickeln lassen. In 60 anderen Ländern ist Ähnliches geplant. Entsprechend international ist der gemeinsame Kino- und Fernsehspot geraten. Darin treten neben Grönemeyer, Claudia Schiffer und Anne Will auch Brad Pitt, George Clooney, Cameron Diaz, Kylie Minogue, Justin Timberlake und Bono auf. Bono, der Sänger von U2, kämpft schon seit vielen Jahren für die Belange der Dritten Welt. Und Bono war es auch, der Grönemeyer fragte, ob er Frontmann der deutschen Kampagne werden wolle. Jetzt schnipsen die beiden gemeinsam mit anderen Prominenten in dem Kinospot alle drei Sekunden mit den Fingern - alle drei Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an Hunger. Und dann fordern sie die Zuschauer auf, an ihre Regierungschefs zu schreiben: "Jetzt! Deine Stimme gegen die Armut."
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Es handelt vom Bleiben und vom Gehen.
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