So wirklich viel schreiben lässt sich zu dem Konzert kaum noch, weil das meiste schon mehr oder weniger oft untergebracht wurde.
Als die Tourdaten damals bekannt gegeben wurden, stand für mich gleich in der 1. Sekunde fest: Mannheim muss es sein. Die Stadt selbst hat sich zwar ein kleines bisschen verändert, seitdem ich das letzte Mal dort war (aber nicht unbedingt zum negativen), die Gitarrenwerkstatt von Gaggy Mrozeck war wie auch schon die letzten Male nicht geöffnet (aber die Jalousie war hochgezogen und dort scheint noch gearbeitet zu werden) und mein durchgehend positiver Eindruck von Mannheim und seinen Bewohnern wurde wieder an allen Ecken und Kanten bestätigt (die letzten Tage habe ich mich auch nirgendwo sonst getraut, mein Gepäck für 2 Stunden ungesichert stehen zu lassen, weggekommen ist -wie nicht anders zu erwarten- nichts).
Wie auch schon in Bochum war dieses Konzert ein besonders emotionales, eben deshalb, weil der Großteil der Band dort aus der Gegend kommt, vielleicht führte das auch zu der Ansage zu Bochum: "Ein Lied über mein Mannheim".
Ein sehr schöner Moment, der mir nahe ging, war die Vorstellung der Band auf dem Laufsteg, als er jeden einzelnen Musiker/Backgroundsänger nicht nur mit Namen und Instrument, sondern auch mit Wohnort/Herkunft vorstellte, das sorgte vor allem bei Norbert aus Neckargemünd, Stephan aus Eppelheim, Armin aus Rettighausen und allen voran Alfred aus Mannheim für Begeisterung (hätte Mark Kockenheim als Wohnort angegeben, wäre das vielleicht auch honoriert worden, aber er hatte die Frage vielleicht nur halb verstanden und sagte Ghana).
Irgendwann im Zugabenteil musste ich mit Entsetzen feststellen, dass ein paar Ich will mehr-Schilder hochgehalten wurden (bzw. einmal Ich will mehr und einige Male "Ich auch"), das kann man so oder so deuten, aber im schlechtesten Fall wäre das gleichnamige Lied gespielt worden und die Aussicht auf eine der 3 extremst seltenen Sonderzugaben wäre gleich 0 geworden (ich finde, von den noch heute präsenten Liedern verdienen es nur Unterwegs, So gut und Komet, als wirklich wichtige und überaus seltene Zugaben zu zählen; Ich will mehr und Marie wurden dazu auf der 12-Tour schon zu oft verramscht; und Moccaaugen und Bloß geliebt wurden zwar auf der Schiffsverkehr-Tour noch nicht oft gespielt, sind aber irgendwie doch zu gewöhnlich, um in die Liga der Superzugaben aufzusteigen). Also schnappte ich mir schnell 3 leere Blätter und einen Stift, kritzelte Unterwegs drauf und reichte sie nach links und ganz links, um sie dann nach dem Ende von Glück hochzuhalten - Alfred und Stephan erblickten sie und machten ihren Chef, als er zurückkam, drauf aufmerksam. Dann verschwanden wieder alle und es vergingen lange Minuten bis zum letzten Block...
...der damit begann, dass sich erst Alfred und Armin einfanden und dann der der alte Mann mit der Gitarre kam, die er sonst auch bei November spielt. Überraschenderweise wurde dann jedoch So wie ich gespielt, das auch noch nicht völlig auf der Abschussliste gestanden haben kann, denn Jakobs Instrument hatten sie ja im Gepäck mit dabei gehabt. Richtig schlimm fand ich es nicht, dass sie es gespielt haben, aber dass November dafür weichen musste, mmh, das ist natürlich schon schade. Ich hatte zwar gehofft, dass beide gespielt würden, aber als dann das Keyboard nach vorne geschoben wurde, das sprach dann doch zu sehr gegen November. Und mit Beginn des Mambos fürchtete ich bereits, dass dies wieder die einzige Sonderzugabe des Abends würde.
Dann aber, als es vorbei war, war wieder diese Unurhe auf der Bühne zu spüren, dass noch etwas passieren muss, so wie es am Dienstag in Bochum einige Male der Fall war oder wie sich vielleicht noch aus der O2-World in Berlin einige an mehrere solcher Momnte erinnern können. Ein flüchtiger Hacuh ins Mikrophon klang für mich wie "NDRFKS" und ich dachte mir, ooooooooh, das kann vielleicht Unterwegs geheißen haben, sie werden doch nicht....?!? Und sie taten es tatsächlich! Nachdem sie es 6 Tage vorher vorm Einlass in Uelzen noch mal geprobt hatten, wurde es endlich mal lwieder live im Konzert gespielt, das erste Mal nach über 7 Jahren, für viele wars das 1. Mal überhaupt, für mich immerhin schon das 2., aber darauf musste ich auch fast 12 Jahre warten.
Zitat:
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Zitat von GlitzerndesMeer
Noch nie hat er so schön gesungen wie heute bei "Unterwegs".  |
Täuschte es eigentlich oder konnten große Teile des Publikums nahezu das ganze Lied mitsingen? Ich muss auch sagen, so viel Gefühl und Stimmgewalt habe ich live bisher ganz selten erlebt, es war ein unbeschreibliuch schönes Erlebnis, dieses Lied noch einmal live hören zu dürfen und auch musikalisch haben sie es etwas ausgebaut, es kam mir schier endlos vor, als nach dem letzten Refrain der Gitarrenteil gespielt wurde, bis Frank (mehrfach dazu aufgerufen) einsetzte - und nach seinem Solo wurde der Refrain noch ein weiteres Mal gesungen. Ich finde, das wäre ein würdiger Konzertabschluss gewesen, Vollmond sagt mir an der Stelle immer so gar nicht zu - vielleicht mit etwas Glück wird Unterwegs dieses Jahr noch mal gespielt, dann am besten erst nach Vollmond. Da die Reihenfolge aber mehr als unbedeutend ist, überwiegt die pure Freude darüber, Unterwegs live gehört und erlebt zu haben, erstmals von einem richtigen Platz aus.