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Alt 10.04.2007, 16:04   #85
AlexDe
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AlexDe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt
AW: Gedanken rund um Gott, Religion und "Stück vom Himmel"

@ Glitzerndes Meer

Zitat:
Zitat von Glitzerndes Meer
...und nach Einmischung wäre mir hier schon oftmals gewesen ... bloß finde ich ehrlich gesagt Diskussionen über etwas so Persönliches wie den eigenen Glauben und die eigenen religiösen Ansichten mit jemandem, den man nicht kennt, sprich: dem Internet, wo das auch noch jeder Hinz und Kunz lesen kann, irgendwie merkwürdig.
Hm, finde ich gerade anders herum total unproblematisch... eben weil man hier anonym ist, macht es doch gerade nichts sich an Diskussionen zu beteiligen...!? Also don’t worry!

Du warst etwas weiter oben zur Prädestinationslehre (Vorherbestimmtheit, „dein Wille geschehe“) eingestiegen und hast das folgende Beispiel gebracht.

Zitat:
Zitat von Glitzerndes Meer
Ich kenne einen Mann, der seine kleine Tochter durch einen Unfall verloren hat, und der sich mit diesem "Gott hat es so gewollt" sehr sehr trösten konnte.
Ich weiss, was du meinst. Aber damit ist die Geschichte nicht zu ende. Es geht nicht darum sich zu trösten...es passiert was Schlimmes und man redet sich ein, es sollte halt so sein... das kann manchmal sicher helfen... Global betrachtet – und Gott ist für alle da – geht es (mir) darum, die Welt zu erklären!!

Es gibt in meinem Bekanntenkreis ebenso einen Freund, der seine 3(!) Jahr alte Tochter tötete, als er mit seinem Fahrzeug den Rückwärtsgang einlegte und nicht wusste, dass sie hinter dem Wagen stand. Im Grunde fast der gleiche Fall, den du schildertest....mit einem Unterschied: sie starb durch die eigene Hand des Vaters!! Ich weiß nicht, wie viele Jahre es brauchte bis aus meinem Freund wieder ein einigermaßen normal denkender Mensch wurde...aber es waren sehr sehr viele... und er wurde nie wieder der, der er war...

Mein oben beschriebener Freund sah sich von Anfang an und zu 100% in der Schuld. Niemand auf der Welt konnte ihm einreden, auch wenn es viele zu seinem Trost versuchten, dass es höhere Gewalt war, dass es so sein sollte... er war im Gegenteil derjenige, der genau wusste, dass er sich hätte vergewissern müssen, dass seine kleine Tochter in sicherer Entfernung war. Und er tat es nicht...und das war seines Lebens schwerster Fehler. Er hätte sofort und ohne zögern sein Leben gegeben, hätte es das seiner kleinen Tochter retten können...aber niemand räumte ihm diese Option ein... und niemand antwortete ihm auf die Frage: warum?

Ich lasse mal offen, ob er gläubiger Christ war/ist oder nicht (mehr)...und gebe die Frage einfach an alle weiter: warum? ... wofür brauchen wir Jesus, wofür brauchen wir Gott, wenn uns doch so schreckliche Dinge passieren - und zwar sowohl individuell (siehe mein Beispiel) als auch generell (Holocaust, Hunger in der dritten Welt, Terroranschläge, Naturkatastrophen usw. usf.)? ... so sehr wir auch flehen, niemals kommt eine Antwort...
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