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Alt 18.07.2008, 20:27   #5
DeeKay
Double-Dingenskirchen
 
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AW: Wie war das eigentlich ?

Ja, wie war das eigentlich damals bei Bleibt alles anders live ? Mal überlegen was mir noch so einfällt...

Grundsätzlich hab es die von Nickboy angesprochene Tourverschiebung.
Es war ursprünglich eine Herbst-Tournee zu Bleibt alles anders angesetzt worden, die Zusatzkonzerte enthielt.
Nachdem "Bleibt alles anders" im April 98 erschien, gab es fast direkt nach der VÖ eine längere Sommer-Tournee, diese dauerte von Anfang Mai 98 bis Mitte Juli 98.
Danach gab es das Konzert "Start ins Wildall" für den SWR, das war ein Einzelkonzert mit der BAA-Setlist im August 98, dann war erstmal Pause.

Es sollte wie gesagt mit der Herbsttournee weitergehen, und zunächst wurden dann folgende Konzerte angekündigt:

( alles 1999 )
18.10. Schwerin
19.10. Hannover
20.10. Kiel
22.10. Köln
23.10. Kassel
24.10. Berlin
26.10. Amberg
29.10. Koblenz

Diese Termine wurden abgesagt, als Herbert für seinen Bruder Knochenmark gespendet hatte. Das war noch vor den Trauerfällen, Herbert war aufgrund der notwendigen OP nicht in der Lage, Konzerte zu spielen. Man rechnete mit einem normalen Heilungsverlauf von Herbert, daher wurden anschließend zunächst folgende Termine bekannt gegeben:

(alle für Frühjahr 1999)
13.02. Kiel
14.02. Hannover
15.02. Schwerin
17.02. Berlin
20.02. Kassel
21.02. Amberg
22.02. Wien
24.02. Koblenz
25.02. Köln
27.02. Amsterdam

Nach den Trauerfällen Anfang November 1998 wurden diese Termine ebenfalls abgesagt, zudem wurde die für den 16.11.98 geplante Single-VÖ "Nach mir" in Absprache mit der Plattenfirma zurückgezogen, da man den Text im Kontext mit der privaten Situation als unpassend empfand. Später wurde dann der entgültig durchgeführte Tourplan angesetzt, Tourauftakt für die Zusatzkonzerte war dann der 25.06.99, Sport-und-Kongresshalle in Schwerin.

Ich kann mich erinnern, das ich persönlich dabei ein verdammt ungutes Gefühl hatte den Herbert zu diesem Zeitpunkt dann auf der Bühne zu sehen.
Meiner Meinung nach war das für Herbert eine Rückkehr auf eine vertraute Ebene, die Ihm half durch den Alltag zu kommen. Ich denke deswegen hat er zugestimmt die Tour zu spielen. Irgendwann hat er auch mal in einem Interview gesagt, auf der Bühne fühle er sich sicher. Ich denke er brauchte eine Ablenkung, aber ich hatte zu oft das Gefühl dass er sich da emotional zuviel zugemutet hat.
Gerade dieser "Schmetterlinge im Eis" / "Stand der Dinge" Doppelpack in der Setlist hat ihn immer emotional weggerissen, kurz davor gab es in der Setlist auch "Halt mich", was ebenfalls immer sehr sehr emotional war.

Das Publikum hat -soweit ich das in Erinnerung habe- immer versucht, ihn emotional gesehen durch die Konzerte zu tragen, gerade auf den ersten Konzerten sogar noch stärker als heute. In Momenten zwischen den Liedern gab es Szenen, die teilweise nicht einfach anzuschauen waren. Ich kann mich erinnern das das Publikum in Köln ihm nach "Land unter" gefühlte 10 Minuten lang Applaus gespendet hat, da gab es fast eine richtige Pause im Konzert. Die Sympathiewelle war schon sehr sehr groß.
Irgendwie wussten wohl alle, dass Herbert die Zuneigung gut tut, und man war nur zu gern bereit sie ihm zu geben weil sich jeder vorstellen konnte das es nicht einfach für ihn war.

Für mich persönlich war es immer ein sehr eigenartiges Gefühl auf dieser Tour, weil ich (zu) oft das Gefühl hatte, Herbert quält sich (seelisch) da oben, damit wir (als Publikum) unseren Spaß haben. Natürlich waren es schöne Konzerte, aber es war für mich immer ein fader Beigeschmack dabei.

Dieser Beigeschmack ging auch erst mit Stand der Dinge langsam weg, weil da einfach ein bisschen mehr Zeit vergangen war.

Cheers,
dk
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