Da niemand in der Zwischenzeit etwas hierhin geschrieben hat, sieht es nun so aus, als hätte ich 2 Beiträge direkt hintereinander hingeknallt.
Chemnitz am vergangenen Dienstag war mein 1. Konzert überhaupt in Sachsen, und daher möchte ich kurz die Gelegenheit nutzen, all das niederzuschreiben, was mir an Sachsen im Allgemeinen und an Chemnitz und Leipzig (dort musste ich auf den Zug warten) im Speziellen, sowie an einzelnen ausgewählten sächsischen Mitmenschen im Bahnhofsbereich, im Polizeibereich und im Wartebereich des Konzerts gefallen hat:
So, ich hoffe, dass ich die Fortsetzung des Konzertberichts annähernd auch so umfangreich hinbekomme:
Nachdem, was ich von den Umstehenden grob aufschnappen konnte, 18:30 Uhr als Einlasszeit propagiert worden war, war ich gegen 18:12 Uhr sehr überrascht, dass es dann plötzlich los ging, hatte auch die Karte noch gar nicht griffbereit, weil ich im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt wurde; dem Gekreische von der gegenüberliegenden Einlassseite entnahm ich, dass ich nicht der einzige war, der nicht direkt auf einen sofortigen Anlass eingestellt war. Auf eine Taschenkontrolle wurde völlig verzichtet und aufgrund der etwas unklaren Situation, wo die Bühne enden sollte, schienen manche nicht ganz im Bilde, wo sie sich platzieren sollten, ich überblickte die Situation, hatte mir aber so eine oder eine ähnliche Bühne auch bereits ungefähr ausgemalt und erblickte eine kleine Stelle zwischen Mischpultbereich und Absperrung, über die ich galant hinwegsprang, um mich dann an einen der letzten freien Plätze am Laufsteg zu begeben, wo ich von einer flüchtigen Bekanntschaft aus dem Forum gebeten wurde, mich unterstützenderweise besonders breit zu machen.
Sehr früh schon sprangen mir 2 Düsen neben dem Laufsteg ins Auge, von denen ich nicht sicher war, ob sie Rauch verschießen sollen (fand ich eher unwahrscheinlich, weils da dezentere Möglichkeiten gibt) oder Kleinkram, im Laufe des Abends fand ich, sie würden wahrscheinlich Mambo-mäßig zum Ende hin genutzt.
Irgendwann dann betrat Balbina die Bühne, bedankte sich mehrfach und gab ihre Lieder zum besten. Beim ersten bin ich mir sicher, sehr oft "Montag" verstanden zu haben, in einem anderen "Das Jetzt ist jetzt" und vielleicht werde ich morgen auch ein, zwei andere Stücke glauben wiederzuerkennen. Ich fand sie gar nicht mal so schlecht, sie trug auch ein ansprechendes Outfit (sah aus wie ein zweigeteiltes bauchfreies Kleid, dessen Unterteil raushängende "Hosen"taschen hat), ich hab auch tüchtig mitgetrommelt, da gab es schon andere Voracts, die ich deutlich weniger ansprechender fand.
Dann endlich wurds nach einer Wunderbare Leere-ARD-Begrüßung und noch etwas Gedudel dunkel und Annäherung setzte ein und ich fieberte sehnlichst drauf hin, dass es endlich losgeht. Wie im Beitrag drüber und Anfang des Jahres schon erwähnt, fand und finde ich Unter Tage den perfekten Eröffner von Dauernd Jetzt. Wunderbare Leere schloss sich wunderbar an und im Gegensatz zu den letzten Touren ist es dieses Mal das 3. Lied, das zur Laufstegeroberung dient. Unser Land machte sich wie auch schon letztes Jahr in Hamburg an 4. Stelle recht gut, dieses Mal glücklicherweise mit Frank und da dachte ich dann, würden langsam ältere Stücke gespielt.
Aber weit gefehlt, dieses Mal sinds 5 neue Stücke am Stück und im Vergleich etwa zur 12-Tour gelingt es dieses Mal, gleich mit auch 5 Knallern loszulegen, vor allem die 3 mit U sagen mir sehr zu, es ist fast bedauerlich, dass sie schon so schnell verbraucht sind.
Bochum hat mich dann überrascht, hatte ich doch gedacht, dass Halt mich und Bochum eine Dauerehe eingegangen wären. Aber dem ist diesmal nicht so und ich glaube, die Entscheidung wird sich am Ende der Tour nicht zwingend als falsch erweisen.
Schiffsverkehr hat mich dann auch eher überrascht, weil es mir in Anbetracht der äußerst Schiffsverkehr-armen Schiffsverkehr-Tour und dem Konzert in Hamburg nicht selbstverständlich schien, dass überhaupt was mitgenommen wird. Diplomatisch und pragmatisch fand ich dann die Entscheidung, Stück vom Himmel nachzulegen und am Ende war ich erleichtert, dass es von 12 kein weiterer Titel geworden ist. Jetzt erst fällt mir gerade auf, dass es äußerst selten vorkam/vorkommt, dass 3 Aushängesongs ihrer jeweiligen Alben am Stück laufen.
Vor 4 Monaten habe ich im Setlist-Thread schon mal
über ein mögliches Medley sinniert, einer meiner Vorschläge trifft zu 2/3 zu. Mit Vollmond so sehr früh im Set hätte ich nicht gerechnet, ich glaube, es ist ein Gewinn für die Tour, weil ich es irgendwann schon richtiggehend unangenehm fand, es immer so extrem am Ende zu hören. Wer weiß, vielleicht gibts ja auch so Stiesel, die demnächst Vollmond hören und sich dann denken "Oh, ist jetzt schon Schluss?" Und wenns dann dunkel wird und die Band die Bühne verlässt, vielleicht gehn dann manche (aber wenn sie schon in Chemnitz geblieben sind, werden sie auch anderswo bleiben).
Als die plötzliche Pause eintrat, dachte ich mir, nun wird wohl die kleine Bühne weiter hinten genutzt, aber ein Großteil des Publikums wirkte doch sehr überrascht. Ich hatte am ehesten mit Halt mich gerechnet, mit Neuer Tag und Flugzeuge im Bauch eigentlich erst später, und mit Der Weg eigentlich gar nicht mehr. Die Neu-Arrangierung steht Flugzeuge im Bauch sehr gut zu Gesicht, die Inszenierung über die ganze Halle hinweg gefiel mir auch und der Winzflügel und der Kontrabass sahen nebeneinander fast irgendwie putzig aus. Es wurde übrigens vorab dazu gesagt, dass in der Halle früher mal Flugzeuge gebaut wurden. Falls demnächst wieder vom Land der Ingenieure die Rede ist (was ich für Kopf hoch, tanzen viel passender gefunden hätte), wird sich das vielleicht in manchem Kopf vervollständigen zum Land der Ingenieure und Selbstmordpiloten, ich frag mich auch, ob die Angst vor Verrissen in ebendiese Richtung zu groß ist und Pilot deshalb (noch?) nicht ins Set übernommen wurde.
Roter Mond wurde wieder als Lied über eine Fahrt übers Mittelmeer angekündigt, auch wenn die Meinungen dazu auseinandergehen, was durch die Nähe zu Der Weg absolut nicht entkräftet wird. Vielleicht sieht man deshalb auf der Leinwand einen in Zeitlupe schwimmenden Elefanten, quasi als Beweis für den Bezug zur Meeresüberquerung von der Sahara aus. Norbert, der dabei auf dem Hocker am Laufstegende saß, ist sehr kurz davor noch zum Schlagzeug gespurtet, warum, ist mir nicht überliefert, und nahm dann auf dem von Jakob beim FiB-Solo vorgewärmten Hocker Platz. Frank hat den Ausklang übrigens untermalt und dann etwas abrupt wirkend verließ Herr Grönemeyer die Zusatzbühne noch während des laufenden Lieds und ließ sich zwischen Ingo Mertens und Harald Bullerjahn zum Laufsteg zurückgeleiten, den er bestieg um dann ohne Ankündigung mit Fisch im Netz weiterzumachen (dieses Mal ohne Schellenkranz).
Mmh, ich hatte gehofft, wenigstens den Hauptblock heute fertig zu kriegen, aber die nächsten Wochen werde ich sowieso gezwungen sein, einige Abstriche zu machen, daher unterbreche ich meinen Chemnitzer Bericht hier jetzt und will ihn demnächst fortsetzen, hoffentlich, ohne ihn mit Hamburg zu vermengen!